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Shadow and Bone

*****lon Mann
33 Beiträge
Themenersteller 
Shadow and Bone
Ich habe mir jüngst die Young-Adult-Fantasy-Buchverfilmung „Shadow and Bone“ auf Netflix angeguckt, habe die Buchvorlage nicht gelesen und bin hoffentlich unvoreingenommen an die Serie rangegangen.

Das Setting kombiniert Osteuropa bzw. Russland um die Jahrhundertwende mit Zauberern und einer (typischen) historischen magische Katastrophe, die in der Gegenwart Probleme bereitet. Das Prinzip ist zwar nicht neu, aber für mich ist das russische Flair neu und macht es daher für mich interessant.

Insgesamt schon sehenswert und unterhaltsam, aber kein herausragendes Werk: ich neige zur 3+. Ich würde mir die angekündigte zweite Staffel ansehen. Das Ende der ersten Staffel bzw. der Handlungsstränge ist dafür offen genug und es wird noch viel zu tun geben.

Es gibt drei wesentliche Handlungsstränge, die aufeinander bezogen sind und über die ich mich mit mäßigen Spoilern äußere, sodass sicherheitshalber vielleicht nur Leute weiterlesen sollten, die es auch schon geguckt haben, auch wenn ich glaube, keine wesentlichen Meilensteine der Handlung zu verraten:

1. Die mutmaßliche Protagonistin Alina durchlebt eine Chosen-One-Geschichte, da sie als Waise und Außenseiterin zur Armee gegangen ist und ganz bodenständig ihren Dienst tut, bis sich ihr angeborenes Talent offenbart und sie seitdem von den meisten anderen Figuren bewundert und auf Händen getragen wird. Sie kriegt gutes Essen, wird hübsch gemacht und bekommt teure Kleider. Große Aufmerksamkeit erfährt sie von einem mächtigen Gönner, der im Joyclub großen Anklang fände: Er weiß, was er will; strahlt eine natürliche Dominanz aus; ist Durchsetzungsstark; hat Niveau und einen mind. 1,80 großen Intellekt; beschenkt großzügig die Heldin; kann sicher auch mal hart, mal zart usw., sodass die Heldin von ihrem alten Intimfreund abgelenkt und zwischen mehreren Männern hin und her gerissen ist. Vom zwielichtigen Gönner muss sie sich emanzipieren. Bis das passiert, ist sie von ihrem Schicksal getrieben und zeigt wenig Initiative. Eine strenge Erzieherin und eine Hexe mit Spezialisierung auf Make Up gibt’s auch. Die Belastung durch die in sie gesetzten Erwartungen werden auch ein Bisschen thematisiert. Das ist anscheinend der Strang für Mädchen. Wird sie aufhören sich selbst zu verleugnen, sich selbst erkennen und nicht nur Trophäe und Werkzeug sein, sondern auch mal die Handlung vorantreiben und Einfluss auf die Welt nehmen?

2. Eine kriminelle Bande versucht, mit der in Aussicht gestellten Belohnung für die Entführung der Auserwählten das schnelle Geld zu machen, u.a. um eigene Schulden zu begleichen bzw. sich freizukaufen. Nicht ganz skrupellos zu sein ist dabei hinderlich. Aber sie sind kreativ und mühen sich „unredlich“ ab. Treibende Kraft ist hier ein Kerl, unterstützt von seinen Kumpels, zu denen auch eine Schöne mit exzellenter Körperbeherrschung gehört. Das dürfte der Strang mit Action und Schauwerten für Jungs sein. Werden die Gauner geläutert und Gutestuer werden?

3. Der Jugendfreund und verkappte Liebhaber bleibt bei der Armee zurück, als die Heldin in den Luxuspalast überstellt wird. Er begibt sich mit seinen Freunden auf gefährliche Abenteuer, um seine alte Freundin wiederzufinden, während sie sich von ihm vernachlässigt fühlt. Wird er sie wiederfinden und aus der Friendzone ausbrechen?

X. In einem weiteren Nebenstrang für Mädchen zähmt eine Hexe einen gefährlichen und gut gebauten Bad Boy-Krieger. Wofür dieser Strang gut gewesen sein soll, erschließt sich vielleicht in der zweiten Staffel.

Nach meinem Empfinden waren die Figuren der Stränge 2 und 3 die eigentlichen Helden, weil die am eifrigsten waren und aus eigener Kraft und Mühe viel erreicht haben oder beim Versuch gescheitert sind. Die Erlebnisse der Heldin waren zwar inhaltlich interessant, weil man hier viel über das Magiesystem und die Geschichte von Bösewicht und Magiekatastrophe lernt, aber die Heldin war mir zu passiv. Der X-Strang wird als Vorgeschichte für Geschehnisse in der zweiten Staffel vielleicht noch Relevanz gewinnen und nicht nur der Auflockerung und Abwechslung gedient haben. Charakterentwicklung gab es bei den meisten der genannten Figuren ähnlich umfangreich (oder gering), beim Jugendfreund vielleicht noch am geringsten, was den Eindruck einer Entwicklung bei Alina verstärkt. Den Bösewicht fand ich okay, manche Neben-Antagonisten interessanter.

Es soll eine zweite Staffel geben, die an die offenen Enden der ersten anknüpfen dürfte und eine selbständigere Heldin zeigen könnte.
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