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Historische Milchpumpen

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*****nry Mann
178 Beiträge
Themenersteller 
Historische Milchpumpen
Restaurierung einer seltenen alten Milchpumpe

Von etwa 1935 bis in die 60er Jahre existierte in Gera, Thüringen, eine kleine Manufaktur, die neben technischen Pumpen und diversen klinischen Absauggeräten auch Muttermilchpumpen fertigte. Die in dem kleinen Betrieb unter Leitung von Ingenieur W. Böhme unter der ungewöhnlichen Bezeichnung "Milchbrustpumpen" gefertigten Geräte, insbesondere die der letzten Modelreihe "Type 2", muten heute zwar höchst exotisch an, waren aber für die damalige Zeit schon in recht professionellem Klinik-Standard ausgeführt.
In der Tat kamen die zuverlässigen Böhme-Pumpen in der DDR auch auf Wöchnerinnenstationen zum Einsatz und wurden auch an stillende Mütter ausgeliehen.
Das knapp 8 kg schwere Gerät ist ausgesprochen robust und die Kolbenpumpe erzeugt ein Vakuum von bis zu -300 mbar, damals noch in "cm Q.S." (Quecksilbersäule) angegeben.

Das gute alte Stück, dessen Herstellungszeitraum ich anhand des Motorenmodells (VEB Elektromotorenwerk Hartha) auf Mitte der 1960er Jahre datieren konnte, erreichte mich in einem erbärmlichen Zustand, mehr Schrott als flott und fernab von allem, was man funktionsfähig nennen könnte: Der Hebel des Kippschalters war abgebrochen, die Saugbecher sahen schlimm aus, alle beweglichen Teile saßen fest, die Dichtungen waren spröde und unbrauchbar geworden und zerbröckelten, von den Schläuchen existierten nur noch winzige Reste und von der Milchsammel- und der Überlaufflasche fehlte jede Spur.
Nur mit einer Säuberung und Reparatur der beschädigten Teile war es nicht getan; nach Anfertigung zahlreicher Detailfotos, Notizen und Zeichnungen musste das Gerät vorsichtig komplett in seine Einzelteile zerlegt und alles zunächst gründlich gereinigt werden. Nicht genormte Teile wie Dichtungsringe wurden neu angefertigt, die Ledermanschette der Kolbenpumpe wurde mit heißem Dampf und Lederöl wieder weich gemacht und mit säurefreier Vaseline gefettet, das Manometer wurde mit Druckluft ausgeblasen, der Mechanismus frisch geölt und schließlich neu geeicht.
Mit einem dem Original entsprechenden neuen Kippschalter, neuen originalgetreuen Schläuchen, größenmäßig angepassten neuen Flaschen und mit Silberlot instandgesetzten und neu lackierten Saugbechern nahm "die Böhme" während des sorgfältigen Zusammenbaus allmählich wieder Gestalt an und strahlte schließlich wieder in neuem Glanz.

Nach insgesamt rund 22 Stunden Arbeit dann der große Augenblick: Nachdem alle elektrischen Messwerte grünes Licht gegeben hatten, schnaufte sie nach dem Einschalten eifrig vor sich hin, während der Kolben, angetrieben durch die Pleuelstange, in seinem rhythmischen Takt gleichmäßig hin und her schwang.

Aber die "Feuertaufe" an der Front (oder besser gesagt: an den Brüsten) stand dem guten Stück noch bevor. Es bestand sie aber mit Bravour und ist heute nicht nur Bestandteil meiner aus inzwischen rund 70 Exemplaren bestehenden Sammlung an Milchpumpen, sondern auch hin und wieder mal im realen Fetisch-Einsatz.


Milchige Grüße,
S. H.
*********_Noir Mann
272 Beiträge
Der Fachmann
Ich kenne niemanden der ein größerer Fachmann wäre.
Meine Hochachtung
*********More Paar
55 Beiträge
Sehen wir ganz genau so.
Chapeau
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*****nry Mann
178 Beiträge
Themenersteller 
Geschichte und Entwicklung der Muttermilchpumpen
Verehrte Milchdamen, liebe Melkfreunde.


Eure enorm positiven Reaktionen auf meinen Beitrag betreffs Restaurierung der alten Böhme "Milchbrustpumpe" (der noch nicht einmal 24 Stunden hier im Joyclub online ist) hat mich überrascht und sehr gefreut. Ich habe, abgesehen von den vielen Komplimenten, auch zahlreiche lobende Mails bekommen. Auch an dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön dafür!

Diese erstaunliche Resonanz zeigt mir, daß dieses bisher eher stiefmütterlich vernachlässigte Thema auf ein breites Interesse stößt. Und so werde ich, auch bestärkt durch entsprechende Anregungen, die mich erreichten, dieses Thema von Zeit zu Zeit hier mit weiteren Beiträgen zur Geschichte und Entwicklung der Muttermilchpumpen fortsetzen. Immerhin reicht diese Geschichte bis in früheste Zeit zurück und die älteste erhaltene Milchpumpe stammt nachweislich aus gallo-römischer Zeit.

Nun wird das hier aber ganz sicher keine öde, staubtrockene und langweilige Geschichtsstunde werden und ich werde auch nicht alle 217 von mir weltweit eruierten Muttermilchpumpen von 94 Herstellern in 25 Ländern vorstellen (dann wären wir wohl Weihnachten noch dran), sondern ganz im Gegenteil: Ich werde Euch teils sehr exotische und im wahrsten Sinne des Wortes höchst abenteuerliche Muttermilchpumpen vorstellen, darunter beispielsweise solche, die einst mit Wasserkraft angetrieben wurden (nein, kein Scherz!) und von denen ich gut erhaltene Exemplare in meine Sammlung integrieren konnte. Das älteste Stück dieser Sammlung, mutmaßlich eine der größten privaten Sammlungen weltweit, stammt aus der Zeit um etwa 1840 bis 1880 und viele meiner Altertümchen kamen teils nach über einem ganzen Jahrhundert wieder an milchgebenden Frauen zum Einsatz – was ich natürlich fotografisch dokumentiert habe.

Ich werde meinen Streifzug durch die Geschichte der Milchpumpen chronologisch aufbauen und ganz vorn beginnen.


Zuvor aber kurz noch etwas Rechtliches, weil’s nicht anders geht:
Das gesamte Wissen, das ich hier wiedergeben werde, wurde in jahrelanger Arbeit von mir zusammengetragen; es sind Auszüge aus meinem Buch Frauenmilch - Das weiße Gold und unterliegt vollständig dem deutschen Urheberrecht. Das Copyright aller Bilder liegt, soweit nicht jeweils anders vermerkt, bei mir oder bei den betreffenden angegebenen Rechteinhabern.
Vervielfältigungen jeder Art bedürfen folglich der ausdrücklichen Genehmigung!



Ich wünsche Euch viel Vergnügen auf der bevorstehenden Reise durch die Zeit!

Sir Henry
Super spannend ...
... auch was sonst noch im Profil zu lesen ist.
Ich melde mich spätermal mit persönlicher Nachricht.
Hier schonmal ein
Gruß
Herbert
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*****nry Mann
178 Beiträge
Themenersteller 
Geschichte und Entwicklung der Muttermilchpumpen
Teil 1: Die Anfänge


Der Wunsch nach mechanischer Unterstützung beim Entleeren der weiblichen Brust dürfte zweifellos so alt sein wie die Menschheit selbst. Ob und wie die Ur-Frau sich da beholfen haben mag, darüber geben Höhlenzeichnungen leider keine Auskunft und somit wird dies wohl unserer Fantasie überlassen bleiben. Und den Säugling praktisch rund um die Uhr mit sich zu führen, war Müttern selbst in früheren Zeiten nicht immer möglich; denken wir da beispielsweise nur mal an sommerliche Hitze auf den Feldern oder sonstige Unwetter, wenn die Frauen zur Arbeit raus mussten.
Und auch Damen der späteren höheren Gesellschaften wollten an bestimmten Tagen zumindest stundenweise ihre Ruhe haben und unter ihresgleichen sein, sozusagen bei "historischen Kaffeekränzchen". Für stillende Mütter unter ihnen galt unterdessen: Die Milch musste trotzdem raus...!
So sind uns erste technische Hilfen, quasi die allerersten Milchpumpen oder scherzhaft gesagt: "Michpumpe 1.0" schon aus der frühen Zeit des zweiten Jahrhunderts n. Chr. bekannt. Und nachdem wir in Kapitel 4 bereits die Geschichte des BH, der nicht, wie bisher angenommen 100 Jahre, sondern nachweislich bereits über 500 Jahre alt ist, in völlig neuem Licht erschienen ließen, wollen wir in diesem Kapitel nun auf die recht interessante Geschichte der Milchpumpe eingehen.

Eine frühe Spur führt uns zur ältesten erhaltenen Milchpumpe nach Frankreich:
Neben Limoges war Ahun vom ersten bis zum dritten Jahrhundert das wichtigste Siedlungsgebiet der Lémovices, eines keltischen Stammes. In den Jahren 1972 bis 1978 wurden im Bereich von Ahun im Departmement Creuse umfangreiche Ausgrabungen durchgeführt. In einem Grab in Massenon, das zu Ahun gehört, wurde u.a. auch ein kleines und zunächst rätselhaftes Gefäß aus blaugrünem Glas gefunden, dass man anfangs als kleines Ausgießkännchen/Tafelkännchen deutete. Tatsächlich aber fanden Archäologen heraus, dass es sich bei diesem Fund um eine der frühesten Milchpumpen handelt, um ein sogenanntes "Ziehglas". Der seitliche "Ausgießer" entpuppte sich als Saugstutzen – siehe Bild 1:

Bild 1: Die gallo-römische "Biberon" aus dem Zeitraum zwischen dem 1. und 3. Jahrhundert
Foto © Musée municipal de Guéret

In dem Ausstellungskatalog "Maternité et petite enfance dans l'antiquité romaine" (ISBN 978-2951409767) erläutert Nadine Rouquet: "Bei den gallo-römischen Gegenständen, die auch biberon (Saugflasche) genannt werden, handelt es sich um kleine Gefäße aus Glas oder gebrannter Erde, die mit einem seitlichen Saugrohr und einer oberen trichterförmigen Öffnung von höchstens 25 mm Durchmesser versehen sind." Und Muriel Champeymont ergänzt: "In Anbetracht des geringen Fassungsvermögens dieser kleinen Gefäße ist es wahrscheinlich, dass diese Fläschchen dazu gedient haben, Milch zu sammeln und aus denen die Babys dann gefüttert wurden. Sie könnten allerdings auch dazu benutzt worden sein, um das Stillen in Gang zu bringen. Zu diesem Zweck sog die Frau die Luft aus dem Gefäß. Die Entnahme kleiner Mengen Milch aus der Brust konnte aber wohl auch in anderen Fällen von Nutzen sein, z.B. zur Anregung des Milchflusses oder zur Untersuchung der Milch von Ammen. Siehe Bild 2.

Bild 2: Prinzip der Verwendung der antiken Biberons (hier eine flachere Ausführung) nach Nadine Rouquet
Zeichnung © Nadine Rouquet

Diese in Bild 1 zu sehende "biberon" ist heute im Museum von Guéret im Dept. Creuse, Frankreich, zu besichtigen und gilt als ältestes Belegstück einer manuellen Muttermichpumpe.
Aber auch im römischen Trier wurden in den 1980er Jahren ähnliche Glasgerätschaften bei Ausgrabungen im Bereich des alten Viehmarktes gefunden und ebenso in den römischen Gräbern von Krefeld-Gellep; bezeichnenderweise übrigens nie in Männer-, sondern immer nur in Frauengräbern...
Auch diese Tatsache untermauert die Ansicht der Wissenschaftler, dass es sich bei diesen römischen Tüllengläsern um frühzeitliche Milchpumpen handelt, wie auch Renate Pirling und Margaretha Siepen in ihrem Buch Die Funde aus den römischen Gräbern von Krefeld-Gellep (Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2006, ISBN: 978-3-515-08891-6) auf Seite 282 ausführen.

Wir sehen also, dass technische Hilfsmittel zur Gewinnung von Muttermilch keineswegs Erfindungen aus modernen Zeiten sind. So haben sich diese frühen Formen der Milchpumpen, die Ziehgläser, über die Jahrhunderte hinweg kaum merklich geändert.
Ihren Nachfolgern, den sogenannten "Milchpfeifen", begegnen wir dann Jahrhunderte später wieder, deren Form bereits in mittelalterlichen Medizinbüchern beschrieben wurden: Bilder 3 und 4.

Bild 3: zeitgenössische Darstellung der Milchpfeife, aus "Quartett arte medica infantium libri" Brescia: F. und P. Maria, 1577, p. 31.
Abbildung © BIU Santé, Paris

Bei den Milchpfeifen, wie sie aufgrund ihrer Form im Volksmund genannt wurden, handelte es sich um mundgeblasene filigrane Glaspfeifen, die aus einem Brusttrichter, einer kleinen Sammelblase und einem weit geschwungenen Hals (häufig mit separatem Mundstück) bestanden. Diese gläsernen Milchpümpchen waren sehr zerbrechlich, was erklärt, daß nur wenige heile Exemplare, einst gut verpackt, stürmische Zeiten und Kriege überstanden haben und erhalten geblieben sind; ein schönes Exemplar konnte ich (für ein kleines Vermögen!) vor Kurzem für meine Sammlung erwerben – Bild 4.

Bild 4: Milchpfeife aus der Zeit um etwa 1840-1880 (Sammlung Autor)
Foto © Autor

Der lange gläserne Hals wurde schließlich mehr und mehr durch Schläuche ersetzt, die zunächst aus genähten und meist mit Harz an der Naht abgedichteten Häuten oder auch aus Därmen bestanden. Nachdem Charles Goodyear im Jahre 1839 das Vulkanisierungsverfahren entwickelt hatte, womit die Herstellung elastischer Gummischläuche möglich wurde, änderte sich schließlich auch die Form der frühen zerbrechlichen Milchpumpen. Sie wurden nunmehr birnenförmig, wobei der Brusttrichter am sich verjüngenden Ende im oberen Bereich rechtwinklig abstehend angebracht war. Den oberen Abschluss dieser "Milchbirnen", wie an sie nun nannte, bildete dann eine wulstige Tülle, Olive genannt, auf die der Schlauch aufgesteckt wurde.
Einen sehr schönen Eindruck einer Milch abpumpenden jungen Mutter mit einer solchen Milchbirne vermittelt eine kolorierte Zeichnung auf dem Etui einer solchen Milchpumpe aus einer französischen Manufaktur – Bild 5 und 6.

Bild 5: Lithografie (rechts vergrößerter Ausschnitt) auf dem Schachteldeckel einer Milchbirne, Frankreich, etwa um 1900 (Sammlung Autor)
Foto © Autor

Bild 6: eine über 100 Jahre alte Milchbirne erstmals wieder real "in Betrieb"
Foto © Autor

Neben diesen Milchbirnen mit dem einfachen oralen Saugsystem (Bild 7) entstand im ausgehenden 19. Jahrhundert auch eine weitere Ausführung, und zwar mit einem zweiten Schlauch.

Bild 7: links: Milchbirne um 1870, bei der der Ansaugstutzen über die Brustwarze gestülpt wurde
Foto © Heimatmuseum Norje, Schweden
rechts: Milchbirne mit Brusttrichter, jedoch ohne Schlauch um etwa 1890, gefunden 2012 beim Abriss einer ehem. Direktoren

Erfunden hat diese Variante der französische Kinder- und Frauenarzt Dr. Pierre Budin (1846 – 1907). Um ein Umfüllen der abgesaugten Milch zu umgehen und um beispielsweise saugschwache Babys (z.B. aufgrund von Fehlbildungen der Lippen-Kiefer-Gaumenspalte ["Hasenscharte"] durch Mangel an Folsäure oder Röteln während der Schwangerschaft, was damals stark verbreitet war) dennoch unter Beibehaltung des Körperkontaktes stillen zu können, entwickelte Dr. Budin eine spezielle Ausführung, bei der die Frau ihre Milch wie bei den zuvor beschriebenen Ausführungen aus ihrer Brust in die Sammelbirne sog.
Über einen Nuckel am zweiten - unteren - Schlauch trank dann das Kind, auf Mutters Schoß liegend, die frische warme Milch ohne große Anstrengung aus der Birne. Interessant hierbei ist die Tatsache, dass die Vorrichtung mit zwei Ventilen ausgestattet war, die das gleichzeitige Saugen von Mutter und Kind ermöglichte, ohne dass die Mutter den schwächeren Sog des Kindes behindert hätte: In die Oliven, die gläsernen Ansatzstutzen für die Schläuche, war jeweils eine kleine Glasperle als Ventil eingearbeitet. Im Ansatzstutzen zum unteren Schlauch - im Bild 8 unten - ist die Glasperle als heller Punkt zu sehen.

Bild 8: seltene Stillhilfe-Milchbirne, etwa 1900/1910 mit original Mundstück und Nuckel, die Schläuche sind Repliken
Foto © Dr. André Kugener




So weit zu den frühen gläsernen Milchpumpen.
In Teil 2 unserer Reise durch die Geschichte der Muttermilchpumpen werden wir einen Sprung über den großen Teich machen und widmen uns zuächst dem amerikanischen Kinderarzt Dr. O. H. Needham, der seiner Zeit voraus war.

Fortsetzung folgt: Teil 2 "Vom Schlauch zum Blasebalg"
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*****nry Mann
178 Beiträge
Themenersteller 
Geschichte und Entwicklung der Muttermilchpumpen
Teil 2: Vom Schlauch zum Blasebalg


"Ein Blasebalg müsste her…" dachte sich wahrscheinlich der amerikanische Kinderarzt Dr. Orwell H. Needham aus New York und ersann eine Muttermilchpumpe, die ihrer Zeit offenbar weit voraus war. Am 20. Juni 1854 erhielt er unter der Nummer US0011.135 ein Patent auf seine erstaunlich modern anmutende Pumpe, deren in einem Holzkästchen untergebrachter Blasebalg mit der Hand betätigt wurde und über eine Schlauchleitung mit dem Brusttrichter und der Milchsammelblase verbunden war.

Bild 9: Zeichnung aus der Needham-Patentschrift von 1854
© USPTO - United States Patent & Trademark Office, Alexandria, VA, Nr. 00-11.135/1854

Doch es ist wenig bis gar nichts über das weitere Schicksal dieser Needham’schen Pumpe bekannt. Vielleicht fand Dr. Needham keine Geldgeber bzw. Produzenten für seine Entwicklung; möglicherweise verfolgte er selbst aber auch sein Patent vorerst nicht weiter. Fest steht jedenfalls, dass er zwanzig Jahre später, am 27. Januar 1874, ein weiteres Patent für eine Milchpumpe erteilt bekam, und zwar wiederum auf der Grundlage eines Blasebalgs. Nun handelte es sich allerdings um eine kleine, praktische und handliche Pumpe, die in jede Handtasche passte und auf die ein mit einer metallischen Fassung versehenes gläsernes Milchsammelgefäß aufgesteckt wurde. Die kleine Milchblase besaß keinen Brusttrichter, sondern wurde direkt über die Brustwarze gestülpt. Produziert wurde diese kleine Pumpe nun in offenbar größeren Stückzahlen von der Manufaktur B.B. & J. Haggerty in New York. Das zusammen mit einem Gefäß für Brust-Pads abgebildete gut erhaltene Exemplar ist heute in den USA in Privatbesitz in Boston/MA. Voll funktionsfähig, wie mir der stolze Besitzer versicherte.

Bild 10: Needham’s Taschen-Blasebalg-Milchpumpe
Foto © Skinner Collection, Boston/MA

Das Medium Luft überzeugte die Tüftler und so war es kein weiter Weg vom Blasebalg zur Kolbenpumpe – auch wenn er über Kanada und über den Atlantik nach Europa führte: In England erschienen immer größere und kräftigere Kolbenpumpen auf dem damals noch jungen Muttermilchpumpenmarkt; oft in Schatullen aus edlem Holz, mit feinem Samt ausgeschlagen, für gut betuchte Damen. Für solche aus besonders reichem Hause sogar mit vergoldeten Zylindern. Zwei interessante Stücke, eines aus Kanada und eines aus dem Vereinigten Königreich seien hier gezeigt:

Bild 11: Handkolben-Milchpumpe, unbekannter Hersteller, etwa 1920
Foto © British Columbia Medical Ass., Vancouver, Canada

Bild 12: Milchpumpe von S. Maw, Son & Thompson of London, 1917
Foto © Science Museum, London

Während Tüftler und Ingenieure auf der einen Seite immer bessere (und meist auch kompliziertere) Pumpen ersannen, setzten nicht minder kluge Köpfe auf der anderen Seite wiederum auf die einfachste (und preiswerteste) Bauart der Milchpumpe. Goodyears Vulkanisierungsverfahren ermöglichte nun auch die Herstellung von elastischen Gummibällen und bald erschienen die ersten so genannten „Milchhupen“.

Bild 13: frühe Gummiball-Milchpumpen, die berühmten „Milchhupen“, links mit Brusthütchen (Sammlung Autor)
Foto © Autor
rechts Milchhupe von D. Mudder, Bristol
Foto © Carol, 1finetreasure.ecrater.com

Nach den frühen Milchpfeifen und den ihnen folgenden Milchbirnen nun also die Milchhupen. Ihren Namen verdanken sie – nein, nicht den Hupen, aus denen sie die Milch holen sollen, sondern natürlich dem Gummiball, der damals als Tröten-Zubehör an kaum einem zeitgenössischen Automobil oder Motorrad fehlte.
Mit ihren unzähligen variierenden Formen und Varianten ist die Milchhupe seit weit über 100 Jahren bis zum heutigen Tag die am häufigsten gebaute Art der Milchpumpe und wird nach wie vor gern benutzt. Doch auch bei diesen einfachen Milchpumpen, die im Grunde nur aus zwei Teilen bestehen, nämlich dem aus Glas oder Kunststoff geformten Milchsammelgefäß und dem Gummi-Pumpball, gibt es enorme Unterschiede, die die hygienebewusste Frau beim Kauf tunlichst beachten sollte: Zwei der drei Hauptbauformen sind höchst bedenklich, insbesondere, wenn es sich um Billigprodukte aus Fernost handelt! Denn diese beiden Bauformen haben den großen Nachteil, dass die Milch in jedem Fall in den Gummiball gelangt. Da dieser aber aufgrund seiner kleinen Öffnung äußerst schwer zu reinigen und sein Inneres optisch kaum zu kontrollieren ist, können sich dort schnell Milchreste ansammeln und zersetzen – ein ernstzunehmendes bakterielles Problem! Hinzu kommt, das besagte fernöstlichen Produkte häufig Phthalate (Weichmacher) enthalten, sowohl in Gummi- als auch in Plastikbällen. Über die Gesundheitsgefahren für das zu stillende Baby muss ich sicherlich nichts weiter ausführen. Aber das soll an dieser Stelle nicht auch unser Thema sein, schließlich ist dies hier ja kein Ratgeber für stillende Mütter.
Wer aber auf die geliebten Milchhupe nicht verzichten möchte, sollte die rechtwinklige Bauart (in Bild 14 rechts) wählen: Hier sitzt der Pumpball oben, so daß bei der sachgerechten Anwendung praktisch kein einziger Tropfen Milch in den Gummiball gelangen kann. Diese Bauform ist der typischen trompetenförmigen Milchhupe (Mitte) und dem links dargestellten Milchsammler also grundsätzlich vorzuziehen. Mehrere deutsche Hersteller bieten diese Bauform an.

Bild 14: Hauptbauformen der „Milchhupen“
links: hier dient der Pumpball zugleich als Milchsammelgefäß – von dieser Bauform ist gänzlich abzuraten!
Mitte: die lineare Bauform wird auch „Trompete“ genannt; auch bei dieser Variante kann Milch in den Saugba

Ständig neu gewonnene Erkenntnisse auf den Gebieten der Technik, der Medizin und der Hygiene waren bereits ab ca. 1860 Bestandteil des Industriezeitalters und inspirierten schließlich auch die Milchpumpenkonstrukteure:
Earl Brown aus Toledo, USA, erfand die erste praktische Einhand-Kolbenpumpe (US Patent Nr. 1509226 vom 23. 9. 1924), Peter Frimand entwickelte die erste Membran-Milchpumpe (US Patent Nr. 2060063 vom 21. 11. 1932) und Roy Keith aus St. Louis erhielt schon im Jahre 1925 ein Patent auf die von ihm ersonnene Milchpumpe, die mit Wasserkraft (!) angetrieben wurde (US Patent Nr. 1717982, 9. 7. 1925).
Tüftler und Bastler ließen ihrer Fantasie freien Lauf und es entstanden mitunter große, schwere Pumpen mit so abenteuerlichen Namen wie „Breast Expresser“, Breast Exhauster“ oder „Breast Reliever“, von denen viele schwer und eher umständlich und mühsam zu bedienen waren.
Leider waren Frauen damals noch nicht so integriert, wie es in unserer heutigen modernen Gesellschaft der Fall ist; sie wurden daher gar nicht oder kaum mit in die Planungen einbezogen – was uns heute völlig paradox erscheint im Hinblick auf die Tatsache, daß Milchpumpen ja ausschließlich für Frauen gebaut werden! Aber die Mütter jener Zeit hatten stattdessen gefälligst dankbar und ergeben das anzunehmen, was ihnen „die Herren der Schöpfung“ darboten. Dies war denn auch, wie wir noch sehen werden, zweifellos einer von mehreren Gründen, warum schließlich ein Europäer, ein Schwede, den Amerikanern den Rang in Sachen Milchpumpen ablaufen und eine geradezu revolutionäre Milchpumpe konstruieren sollte. Aber noch war es nicht so weit und ich möchte der Chronologie nicht vorgreifen. Denn zunächst traten die elektrisch betriebenen Pumpen ihren Siegeszug an.

Der aus Deutschland in die USA eingewanderte Elektroingenieur und vor allem als Schachmeister bekannt gewordene Eduard, später Edward, Lasker (1885 - 1981) entwarf zwischen 1921 und 1923 die erste durch einen Elektromotor angetriebene Milchpumpe. Seine Kolbenhubpumpe (US Patent Nr. 1644257 vom 4. 10. 1924) bescherte dem begeisterten Schachspieler neben dem Titel „Chess Champion“ (Schach-Meister) denn auch prompt den spöttelnden Spitznamen „Chest Champion“ (Brust-Meister).
Zwar mag die Lasker’sche Milchpumpe, von der nach meinem derzeitigen Kenntnisstand leider kein einziges Exemplar erhalten ist, insofern etwas Besonderes sein, weil sie die erste patentierte elektrisch betriebene Milchpumpe war. Dennoch aber wird gerade hier an einem interessanten Beispiel deutlich, dass die Einbeziehung weiblichen Rates oder ein etwas genaueres Studium der weiblichen Brustanatomie durchaus sinnvoll gewesen wäre: Betrachten wir uns nämlich einmal die Brusttrichter (in den beiden Patent-Zeichnungen mit Ziffer 27 bezeichnet) etwas genauer, wird schnell klar, woher die Ablehnung dieses Gerätes seitens der Frauen kam:

Bild 15: Auszug aus der Patenturkunde von Edward Lasker
© USPTO - United States Patent & Trademark Office, Alexandria, VA, Nr. 645.245/1923

Denn im Hinblick auf den extrem spitzen Winkel der Brusttrichter von gerade mal etwa 45° (moderne anatomisch geformte Trichter weisen Winkel von 90° oder mehr auf) brauchen wir nicht lange zu rätseln, warum betroffene Mütter über teils heftige Schmerzen in ihren Brüsten klagten. Diese erste patentierte elektrische Milchpumpe war ausweislich der Patentzeichnung zwar immerhin schon in drei Stufen leistungsschaltbar, aber dennoch von einem professionellen Gerät, dass exakt auf die Anatomie und den komplexen Laktationsmechanismus weiblicher Brüste zugeschnitten ist, noch weitest entfernt…

Wie dem auch sei, es folgten rasch weitere Entwicklungen und Patenterteilungen und die elektrische Milchpumpe trat, beginnend von Amerika aus, ihren Siegeszug durch die Welt an. Viele amerikanische Geräte wurden seinerzeit auch exportiert, überwiegend nach Europa, aber auch, zumindest bis zum Zweiten Weltkrieg, ins Kaiserreich Japan.
Die in New York ansässige Firma C. M. Sorensen Co. fertigte damals etliche elektrische Geräte für medizinische Anwendungen mit Schwerpunkt auf Absaugungen und Anästhesie (Unterdruckzerstäuber). Mit dem Model Nr. 14666 entstand ein sogenanntes Multifunktionsgerät, welches sich „auch als Milchpumpe für stillende Frauen bestens eignet“, so der Werbetext aus dem Jahre 1929. Die Sorensen 14666 konnte also als eine Art Mehrzweckpumpe auch zu anderen klinischen Absaugzwecken genutzt werden – ein Verfahren, das heute aus hygienischer Sicht nicht einmal mehr ansatzweise denkbar wäre. Das Children's Hospital in Philadelphia, 3401 Civic Center Blvd, bewahrt ein solches original Sorensen-Model in einer Glasvitrine auf:

Bild 16: Die Wippkolbenpumpe Sorensen Model Nr. 14666
Foto © Children's Hospital, Philadelphia

Doch nicht nur die Amerikaner, sondern auch die Europäer, namentlich die Franzosen, zeigten sich nicht minder fantasievoll und erfinderisch, wenn es darum ging, der Frau die Milch aus ihren Brüsten zu holen: Die Firma Barone in Toulouse brachte ungeachtet des amerikanischen Patents von Roy Keith in den 1940er Jahren eine hydraulische Milchpumpe heraus, die ebenfalls mit der Wasserkraft zu betreibe war.
Hierbei handelte es sich um eine an den Wasserhahn anzuschließende typische Wasserstrahlpumpe, wie sie beispielsweise überwiegend in Labors zur Anwendung kam. Nachdem der Schlauchstutzen über den Auslauf des Wasserhahns gestülpt war, erzeugte das durch eine Düse gepresste Wasser einen Unterdruck, der durch einen Schlauch zur Saugflasche geleitet wurde. Das funktioniert zwar hervorragend, allerdings waren diese Barone-Pumpen alles andere als wirtschaftlich. Natürlich haben wir auch diese Milchpumpe in der Praxis getestet und nachgemessen: Zwar ist die Saugstärke schön stufenlos über den Wasserhahn regulierbar, auch ein Intervall kann mit dem Zeigefinger ganz nach Wunsch mittels der kleinen Luftöffnung erzeugt werden und bei voll aufgedrehter Leitung bringt die kleine Barone immerhin ein Vakuum von stolzen -486 mbar zustande. Um aber exakt 50 ml Milch bei einem mäßigen Druck aus der gefüllten Brust zu fördern (unser etwa zur Hälfte geöffneter Wasserhahn erzeugte gemessene -290 mbar), ist über den entsprechenden Zeitraum hinweg ein Wasserdurchfluss von sage und schreibe 38 Litern Wasser erforderlich. Das entspricht etwa der Menge einer Viertel Badewannenfüllung! 38 Liter Wasser, um 50 ml Milch aus einer Brust zu gewinnen - welche ein Mißverhältnis! Der Grund für diese Wasserverschwendung liegt in der falsch (oder gar nicht) berechneten Dimensionierung der inneren Strahldüse der Barone: Sie ist gegenüber dem Hohlraumvolumen der Pumpenkammer viel zu groß, was augenscheinlich damals niemand zu stören schien...
Dennoch ist es betrüblich, dass wohl die meisten dieser kleinen „Tire Lait Hydraulique“ den Weg in den Müll bzw. Glasmüll gefunden haben dürften; zweifellos existieren wohl in Frankreich noch ein paar und auch das einzige mir bisher bekannte Exemplar einer solchen Barone-Wasserstrahl-Milchpumpe konnte ich vor vielen Jahren in Marseille aufstöbern, einem kleinen Regal in der hintersten Ecke eines kleinen Antiquitätengeschäftes. Mir ist auch nur eine einzige Person bekannt, eine spanische Sammlerin, die noch eine solche Wasserstrahl-Milchpumpe in ihrer Sammlung führt.
Nachfolgend ein Foto der Barone nebst Ausschnittvergrößerung der Packung und ein weiteres Foto der alten Pumpe, die nach vielen vielen Jahren wieder bei einer meiner lieben Milchfreundinnen in Betrieb war:

Bild 17: Wasserstrahl-Milchpumpe „Tire Lait hydraulique“ von Barone, Ausführung von etwa 1950, rechts oben eingeblendet die Originalpackung mit Ausschnittvergrößerung (Sammlung Autor)
Foto © Autor

Bild 18: Die Barone in erfolgreicher Aktion - wenn auch unter Inkaufnahme einer immensen Wasserverschwendung
Foto © Autor

Erst in den 70er Jahren entdeckte eine gewitzte Mutter und Hausfrau im fernen Australien die Wasserkraft wieder als Antrieb für eine Milchpumpe: Helen Ellis modifizierte eine kleine moderne handelsübliche Labor-Wasserstrahlpumpe aus Kunststoff mit Gartenschlauch-Anschlussstücken dergestalt, dass sie bei sehr geringem Wasserbedarf eine zufriedenstellende Leistung erbrachte. Mit großem Erfolg brachte Ellis ihre Entwicklung unter der Bezeichnung „Ellis Breast Expressor“ bis in die 1990er preiswert unter die australischen Mütter.
Das Powerhouse-Museum in Sydney, Harris Street, Ultimo, bewahrt ein solches fabrikneues Exemplar auf. Nachfolgend ein Bild dieser Wasserstrahl-Milchpumpe mit Gebrauchsanleitung und Einzelteilen, darunter drei verschiedene Schlauchanschlußsysteme:

Bild 19: Der Ellis Breast Expressor, oben: Eintelteile / unten: in Aktion (vergrößerter Ausschnitt der Gebrauchsanleitung)
Foto © Powerhouse Museum, Sydney





Nach den ersten elektrischen Milchpumpen und den „Wasserspielen“ wird uns unsere Reise in Teil 3 nach unseren bisherigen Ausflügen nach Amerika, Großbritannien, Frankreich und Australien dann nach Schweden führen, wo eine Unterhaltung zweier grundverschiedener Männer zum Ausgangspunnkt für die Entwicklung und Produktion der erfolgreichsten Milchpumpe werden sollte – die berühmte „Syster Maja Bröstpump“, die später wiederum den Grundstein des heutigen Marktführers Medela bildete.

Fortsetzung folgt:
Teil 3 "Trollhättan in Schweden - Wiege der modernen anatomischen Milchpumpe"
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*****nry Mann
178 Beiträge
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Geschichte und Entwicklung der Muttermilchpumpen
Teil 3: "Trollhättan in Schweden - Wiege der modernen anatomischen Milchpumpe"


Nach unserem Ausflug nach Australien in den 1970er Jahren reisen wir nun im 3. Teil nicht nur nach Schweden, sondern auch in der Zeit nochmal ein wenig weiter zurück.


Stockholm, Schweden, 1939.

Irgendwann im Jahre 1939 trafen anlässlich eines Dinners in Stockholm zwei gegensätzliche Männer aufeinander. Der in der Södersjukhuset Klinik in Stockholm tätige Gynäkologe Dr. Gunnar Willers bat den ebenfalls anwesenden Ingenieur Einar Egnell um ein Gespräch. Der Arzt hatte zuvor erfahren, daß Egnell ein begabter und talentierter Erfinder sei, der insbesondere auf den Gebieten der Kolbentechnik und des Maschinenbaus viel Erfahrung hatte. Dr. Willers schilderte ihm eine Reihe von Problemen beim Stillen auf der Wöchnerinnenstation, von schmerzenden Brüsten, wunden oder gar entzündeten Brustwarzen bis hin zur akuten Mastitis bei Müttern, die mit den damals zur Verfügung stehenden unausgereiften Milchpumpen ihre Milch entnehmen mussten. Er bat den Ingenieur, eine neue Pumpe zu entwickeln und lud ihn zu weiteren Gesprächen in die Klinik ein. Egnell, dessen Erfindergeist und Tatendrang ob der beschrieben Probleme geweckt geworden war, nahm sich dieser neuen Herausforderung an – zu jenem Zeitpunkt noch nicht ahnend, daß dies für die nächsten 37 seine Lebensaufgabe werden sollte. Als er 1939 mit den ersten Arbeiten begann, war er, 1880 geboren, immerhin bereits 59 Jahre alt!
Aber Einar Egnell baute nicht einfach drauf los, wie so viele andere vor ihm, sondern er begann ganz systematisch, indem er sich zunächst erst einmal die Probleme der Frauen anhörte und dann die verschiedenen damaligen Pumpenmodelle eingehend studierte. Doch auch nach der Auswertung aller gewonnen Erkenntnisse wählte er zuerst noch einen ganz entscheidenden Schritt: Er kontaktierte Frauenärzte und studierte erst einmal die Brustanatomie der Frau. Erst nach weiteren eingehenden Gesprächen mit stillenden Müttern begann er mit ersten Konstruktionsentwürfen für eine völlig neuartige Milchpumpe und für anatomische geformte Saugtrichter, die sich der Brust, insbesondere während des Absaugvorganges, anpassten. Egnell dürfte auch der erste Konstrukteur gewesen sein, der den von nuckelnden Säuglingen erzeugten Sog maß und auch ihre typischen Saugrhythmen genau ermittelte. All das bezog er in die Berechnungen der Pumpenleistung und -steuerung mit ein.
In der Krankenschwester Maja Kinberg, die die Mütter auf der Wöchnerinnenstation betreute, fand Einar Egnell eine begeisterte und engagierte Mitarbeiterin, die fortan als ständige Vermittlerin ein wichtiges Bindeglied zwischen dem Techniker und den Patientinnen bildete und sowohl Kritikerin als auch Beraterin des Ingenieurs wurde.
Egnell ging das Projekt mit bewundernswerter Professionalität an, indem er an wissenschaftlichen Tagungen, medizinischen Vortragsreihen und Diskussionsveranstaltungen teilnahm und sich mit der Zeit eine beachtliche Privatbibliothek mit anatomischer und medizinischer Fachliteratur zulegte. Den zentralen Kernpunkt aber bildeten nach wie vor die vielen Mütter, mit denen er über Maja Kinberg einen ständigen Austausch pflegte. Der schwedische Ingenieur Einar Egnell war somit der erste Techniker, der die eigentliche Zielgruppe, nämlich die Frauen, von Anfang an maßgeblich in seine gesamte Forschungs- und Entwicklungsarbeit miteinbezog!
Obgleich bereits die ersten Prototypen schon beachtliche Verbesserungen waren und den Frauen ein sanftes Abpumpen ermöglichten, war er selten mit den Ergebnissen zufrieden; der Ehrgeiz und wohl auch der wachsende Respekt vor frisch gewordenen Müttern trieben ihn zu immer neuen Hochleistungen an.
Maja Kinberg überwachte den Einsatz der Pumpen "am Objekt", betreute die Frauen, fertigte Unmengen von Protokollen an, deren Auswertungen wiederum in die weiteren Arbeiten an den Pumpen einflossen.
Erst 3 Jahre nach Beginn seiner Arbeiten, im Jahre 1942, waren Egnell und Kinberg mit den Ergebnissen zufrieden und die erste Serienproduktion lief an.
Da der 50. modifizierte Prototyp der 8. Versuchsserie nahezu alle Erwartungen übertraf, ehrte Egnell zu Beginn der Serienfertigung Schwester Maja dergestalt, daß er die Pumpen offiziell unter der Bezeichnung Syster Majas Bröstpump vertrieb; das Erfolgsmodel, das jahrzehntelang den Markt anführte, trug daher die Bezeichnung SMB 50.
Ab 1945 produzierte die Egnell Pump AB mit Sitz in Trollhättan sage und schreibe rund 25.000 Pumpen des Models SMB 50, die in alle Welt exportiert wurden!
Zwar wurde die Firma 1971 an die Schweizer Ameda verkauft, aber Einar Egnell blieb bis 1975 in der Firma; sein Platz war an der Werkbank, wo er bis kurz vor seinem Tod im Jahre 1976 im Alter von 96 Jahren (!) immer noch an der weiteren Verbesserung und Modelpflege der Pumpen arbeitete.

Die berühmte Wippkolbenpumpe "Syster Maja Bröstpump" Model SMB 50 mit 2 Sätzen Originalflaschen (Milchsammelflaschen und Sicherheitsfläschchen)
Foto © Södersjukhuset Stockholm / Pump Egnell AB Trollhättan

Etikett der Pump Egnell AB, Trollhättan (Sammlung Autor)
Foto © Autor


Zwei Besonderheiten möchte ich noch erwähnen:

Die Schwedische Ärztekammer (Sveriges läkarförbund) veröffentlichte in den Jahren 1952 und 1956 erstmals in ihrer traditionsreichen Geschichte wissenschaftliche Abhandlungen, die nicht, wie bis dahin üblich, von einem Mediziner, sondern von einem zivilen Ingenieur verfasst worden waren, und zwar von Einar Egnell.
Im Jahre 1952 erschien "Mechanische Hilfsmittel zur Vakuumbehandlung weiblicher Brustdrüsen" (Mekaniska hjälpmedel för vacuumbehandling av bröstkörtlarna hos kvinnan) und 4 Jahre später, 1956, folgte die bahnbrechende Abhandlung "Betrachtungen mechanischer Abläufe in der weiblichen Brust während verschiedener Entleerungsmethoden" (Synpunkter på det mekaniska skeendet i kvinnans bröstkörtlar vid olika tömningsmetoder).
Beide Abhandlungen sorgten in der medizinischen Fachwelt für großes Aufsehen und galten jahrelang als richtungsweisend.
Für Mütter und Babys auf der ganzen Welt hatte der schwedische Erfinder und Ingenieur Einar Egnell den Durchbruch in der Milchpumpentechnologie geschaffen. Die Funktionsweise und Technik der heutigen professionellen HG-Klinikpumpen (Hospital Grade) fußen auf den tiefgreifenden und umfangreihen Erkenntnissen und Forschungen von Einar Egnell.


Nachdem ich für meine Recherchen viele Informationen und Fotos aus Schweden bekommen hatte, darunter von Herrn Rolf Egnell, Enkel von Einar Egnell, und von Herrn Olle Levan, einem ehemaligen langjährigen Mitarbeiter Egnells, wunderte ich mich: Nirgendwo gab es Fotos von Maja Kinberg, selbst im ehemaligen Firmenarchiv (heute bei Ameda) und in Egnells Familie nicht, auch nicht im Internet. Folglich wandte ich mich an‘s "Sös", an das Södersjukhuset, heute die größte Klinik in Stockholm. Dank zweier engagierter Klinikmitarbeiter fanden sich im dortigen Archiv nach langer Suche in einer alten Pressemappe schließlich zwei Fotos von Maja, aufgenommen im Frühjahr 1945 anlässlich einer Feier zur offiziellen Einführung der SMB 50. Somit konnte ich der Namensgeberin dieser richtungsweisenden Milchpumpe endlich ein Gesicht für die Nachwelt geben.

links: Einar Egnell (1880 – 1976), hier etwa Ende der 50er
(Dank an Herrn Rolf Egnell, Trollhättan)
rechts: Maja Kinberg (1911 – 1969), Foto von 1945
(Dank an das Archiv Södersjukhuset-Klinik, Stockholm)


Ameda hat dem Lebenswerk von Einar Egnell und seiner genialen Schöpfung einen knapp 7minütigen Film (englisch) gewidmet, der faszinierendes Bildmaterial enthält und den es sich wirklich lohnt anzuschauen. Er ist inzwischen auf youtube abrufbar:






Die SMB 50 wird über den Umweg über Ameda zum Erfolgspfeiler der Firma Medela


Der 1955 in die Schweiz ausgewanderte Schwede Olle Larsson gründete dort 1961 die Firma Medela (aus dem Schwedischen abgekürzt für MEDicinska och ELektroniska Apparater = Medizinische und elektrische Apparate), die neben Haushalts- und Industriekleingeräten auch diverse Klinikgeräte vertrieb. Durch Kontakte zum Verein für Familienunternehmen in Schweden lernte Larsson auch Einar Egnell kennen, der übrigens in Zürich studiert hatte und von daher auch an einem Vertrieb der SMB 50 in der Schweiz interessiert war.
Olle Larsson beteiligte sich zu 45% an der Gründung der Firma Ameda, die den Vertreib der Egnell-Produkte übernahm und später mit der amerikanischen Hollister Medical Products in Libertyville, Illinois, fusionierte. Ameda modernisierte die SMB 50 mit dem Model "Lact-e", das einen identischen Aufbau hatte, dessen Chassis aber bereits aus Kunststoff statt aus schwerem Guss bestand und somit bequemer zu transportieren war.

Ameda "Lact-e", die erste Nachfolgerin der SMB 50 (Sammlung Autor)
Foto © Autor


Nach Egnells Tod des Pioniers investierten seine Erben, die ihre eigenen Wege gingen, keine weiteren Mittel in die Firmenentwicklung und kündigten auch den Vertrag mit Larsson. Damit wurde auch dessen Beteiligung an Ameda hinfällig; er verkaufte seine Anteile und entschied sich als gelernter Zeichner und Konstrukteur für eine vollständige Überarbeitung und Neukonstruktion der SMB 50, was ihm nach neunmonatiger Arbeitszeit mit dem Medela-Ur-Model "Classic" auch gelang.
Die Classic war, anders als die Lact-e von Ameda, praktisch eine komplette moderne Neuauflage der SMB 50. Mit der Classic zementierte Larsson das Fundament für den Hauptpfeiler der heutigen Firma Medela, die Larsson bereits 1965 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt hatte. Hinzu kamen zwar auch saugtechnische Apparate für Kliniken, Praxen und die Neonatologie (Kinderheilkunde), doch der Erfolg der Medela-Milchpumpensparte und deren konsequente Weiterentwicklung machten Medela schließlich zum Weltmarktführer für Milchpumpen, der mit verschiedenen Modellen, viel Zubehör rund uns Stillen, 12 Tochterfirmen und Niederlassungen in Europa, USA und Asien sowie mit Vertriebspartnern in über 90 Ländern präsent ist.
Der in zweiter Familiengeneration geführte Betrieb mit Hauptsitz in Baar in der Schweiz erwirtschaftete im Jahr 2016 einen Umsatz von rund 528 Mio. Euro.

links: die Medela Classic, eine Weiterentwicklung der SMB 50 (Sammlung Autor)
Foto: © Autor
rechts: Medela-Formengründer Olle Larsson
Foto: © Zuger Presse, 2005


Das absolute Highlight von Medela ist die elektrische Doppelpumpe "Symphony" mit dem INITIAL-Programm, der "2-Phase-Expression-Technologie" und den prozessorgesteuerten Betriebsmodi samt individueller Speicherfunktionen. Eine Milchpumpe in absolut hohem Klinikstandard (Neupreis knapp 2.000 Euro), die aber auch für den Zeitraum des Stillens gemietet werden kann. Sie gilt als der "Rolls Royce" unter den HG-Milchpumpen und ist weltweit im Einsatz.

Das Zugpferd von Medela, die "Symphony" (Sammlung Autor)
Foto: © Autor


Ungeachtet der Erfolge der marktbeherrschenden Milchpumpen der großen Hersteller werden auch von Einzelpersonen neben ziemlich abenteuerlichen und realitätsfremden Exoten aber auch immer wieder echte Verbesserungen und Innovationen entwickelt, von denen ich zum Schluss des 3. Teils noch zwei vorstellen möchte.
Bemerkenswert ist, daß heutzutage auch Frauen selbst aktiv werden und teils ganz beachtliche Erfindungen machen. Zum Beispiel Suzanne Forgach aus Tucson in Arizona:
Anfang der 90er Jahre suchte sie nach einer Milchpumpe, die alle Annehmlichkeiten einer nicht-motorisierten Pumpe (klein, handlich, leise, geringes Gewicht) mit sich bringt, die aber bequem mit einem Fuß zu bedienen sei. Eine solche Pumpe suchte sie natürlich vergebens. Also erfand sie eine!
Möglicherweise kam ihr Großmutters alte Nähmaschine in den Sinn, als sie schließlich ihre fußbetriebene (!) Milchpumpe entwarf und am 12. Juli 1993 beim US-Patentamt einreichte. Höchst wahrscheinlich wurden dieses kleine Gerät und seine Schöpferin zunächst höhnisch belächelt, aber am 19. April 1994 wurde ihr unter der Nummer US-5304129 das Patent zugesprochen. Unter dem Namen "VersaPed" ließ sie sich ihr Gerät zudem auch als Marke schützen und gründete in Tucson kurzerhand ihre eigene Firma namens BreastPumpMama.
Forgachs praktisches Gerät ist eine leichte, flache Milchpumpe, die je nach Fußbewegung ganz nach Belieben sanft oder kraftvoll betrieben wird; Saugstärke und Intervall steuert die abpumpende Frau selbst. Doch die findige Frau Forgach dachte noch weiter: Mitgeliefert wird auch ein spezieller Satz Schlauchadapter, wodurch nahezu jede handelsübliche Milchsammelflasche an der VersaPed verwendet werden kann.

Die Pedal-Milchpumpe "VersaPed" mit Zubehör und in Aktion
Foto © breastpumpmama.com


Die VersaPed ist die einzige fußbetriebene Muttermilchpumpe weltweit – sieht man kurz von einem Plagiat ab, das ihr mal eben diesen Status streitig machen wollte:
Daß sich sogar ein Weltmarktführer am Patentrecht die Zähne ausbeißen und vor einer Einzelperson kapitulieren kann, zeigt das Beispiel der (ausgerechnet) von Medela einige Zeit später herausbrachten "PedalPump", bei der auch eigentlich nur der Fuß-Pumpbalg neu war, denn als eigentliche Pumpe diente der eingesetzte Pumpkolben des damals erhältlichen Medela-Models "Lactina". Der PedalPump war denn auch kein Erfolg beschieden, denn ein heftiger Patentstreit, ausgefochten von Forgach‘s Kanzlei Cahill Sutton & Thomas in Phoenix, Arizona, sorgte rasch dafür, daß Medela dieses Pümpchen still und leise wieder in der Versenkung verschwinden ließ. Selbst Fotos existieren nur noch ganz wenige; hier sind zwei:

die chancenlose Medela "PedalPump" mit Pumpkolben der "Lactina"
Foto links: © bestcompares.com / rechts: © VerticalScope Inc., Toronto, Ontario

Die elektrische Doppelpumpe "Lactina", deren herausnehmbarer Pumpkolben zum Handpumpbetrieb auch direkt an Medela-Flaschen geschraubt werden konnte (Sammlung Autor)
Foto © Autor

Lactina-Pumpkolben an einer kleinen Medela-Flasche (Sammlung Autor)
Foto © Autor


Dank des Patents darf auch die fußbetriebene "M.I.T." von GPC Medical Ltd. in Neu Dehli, Indien, den Markt der westlichen Hemisphäre nicht betreten.

Suzanne Forgach arbeitet mit ihrer Firma BreastPumpMama heute in enger Partnerschaft mit der Hygeia Medical Group in Vista in Californien zusammen, einem der führenden US-Hersteller professioneller amerikanischer Klinik-Milchpumpen.



Eine weitere faszinierende Milchpumpen-Innovationen kommt von der deutschen Diplom-Designerin Stephanie Dietmann. Obgleich die kleine kugelförmige Handpumpe, in ihren Abmessungen wohl die kleinste der Welt, mehr auf das effiziente mechanische Unterstützen des Ausstreichens statt auf das reine Absaugen ausgelegt ist, soll sie dennoch hier Erwähnung finden.
Frau Dietmanns genialer Entwurf bescherte ihr gleich drei Auszeichnungen, den Lucky Strike Award für Junior-Designer, den Mia-Seeger-Preis und die Global Dyson Blue Print Trophy.
Die HfG-Absolventin (Hochschule für Gestaltung, Offenbach) entwarf eine neuartige, stark verkleinerte Hilfe zum Entleeren der Brust, die das Ausstreichen so angenehm wie möglich macht, denn das Innere ist dem Säuglingsmund, der Form von Kiefer und Gaumen eines Babys, nachempfunden.

Graphik und Foto © Stephanie Dietmann


Die Pumpe auf dem Foto rechts ist noch ein Prototyp. Wann diese geniale kleine Milchpumpe auf den Markt kommen wird, konnte mir Frau Dietmann zum Zeitpunkt meiner Recherchen leider noch nicht sagen.



Abschließend möchte ich noch eine futuristische Designstudie vorstellen, und zwar die "Iuno" Milchpumpe des Designers Dan Almagor.
Anstelle des konventionellen Fläschchens mit Brusttrichter ist der Ansaugtrichter in die Kugel integriert, in der auch die Membran das intermittierende Saugvakuum ausführt. Dadurch wird über das flexible Silikon des Trichters gleichzeitig ein sanftes auf- und abschwellendes Massieren der Brust im Bereich der Brustwarze erreicht, womit auch das normale Saugverhalten des Säuglings nachempfunden wird. Zugleich fungiert die handliche Kugel auch als Milchsammler. Vakua und Zyklen des Gerätes sind frei wählbar und über den digitalen Timer speicherbar.
Auf dem Markt ist die Iuno meines Wissens noch nicht.

Futuristische Milchpumpe „IUNO“ von Dan Almagor (Designstudie)
Fotos © coroflot.com


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Es gäbe noch viele interessante Milchpumpen, deren Vorstellung in dieser Reihe lohnen würde, angefangen bei weiteren historischen Altertümchen über abenteuerliche Apparate bis hin zu den modernen, großen professionellen Hospital Grade Pumpen wie beispielsweise die "Enjoye" von Hygeia/USA, die japanische "Mutterglück" von Tokashi, die russische "Молокоотсос NOVA" und viele viele andere. Aber das würde den Rahmen dieser kleinen Reihe, die ich für unsere Milchfreunde hier im Joyclub exkusiv zusammengestellt habe, bei Weitem sprengen.

Darum werden wir uns in Teil 4, dem vorletzten Teil, wieder auf das Erotische besinnen und ich werde ein paar Milchpumpen vorstellen, deren Hersteller sich mit besonderem Augenmerk auf die Stimulation und Reizbarkeit der Brüste konzentrieren.
Den krönenden Abschluss wird dann eine ganz neu entwickelte Pumpe bilden, die kürzlich weltweit zum Patent angemeldet wurde und die, wie es aussieht, den gesamten Milchpumpenmarkt in absehbarer Zeit völlig auf den Kopf stellen könnte.
Insbesondere dürfte diese kleine, leise, handliche und vor allen Dingen erschwingliche Pumpe gerade auch für Frauen interessant sein, die aus erotischen Gründen gerne (oder gerne wieder) Milch bekommen möchten.


Fortsetzung folgt: Teil 4 – "stimulierende Milchpumpen"
********ospe Frau
1.191 Beiträge
Ich freue mich sehr auf Teil 4 *g* , wenngleich die Historie absolut interessant ist!

Fighterhasi
Anfragend ...
Gibt es diese Ausführungen schon Druckwerk?
Gruß
Herbert
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*****nry Mann
178 Beiträge
Themenersteller 
*****pin:
Gibt es diese Ausführungen schon Druckwerk?

Hallo!

Ja, die "Geschichte und Entwicklung der Milchpumpe" gibt es als Print, wahlweise sowohl in gebundener als auch in gehefteter und jeweils reich bebildeter Version. Da ich, glaube ich, hier keine Eigenwerbung betreiben darf, gibt’s die Bezugsquelle auf Nachfrage per Clubmail.

Allerdings habe ich die hier im JC wiedergegebenen Teile 1, 2 und 3 stellenweise stark gekürzt, insbesondere was Zeichnungen und Skizzen aus frühen Patentunterlagen und fotografisches Bildmaterial anbetrifft. Demgegenüber enthalten die Printversionen, da sie bereits vor einigen Jahren verfasst worden sind, auch die zuletzt erwähnte und angekündigte Pumpeninnovation [noch] nicht, da ich aktuell noch auf eine Testpumpe dieses ausgesprochen vielversprechenden Gerätes warte.
Und das will dann auch erst einmal in der Praxis auszuprobieren und zu dokumentieren sein…!
Ich schätze, daß eine vollständig überarbeitete Neufassung Ende Frühjahr / Anfang Sommer lieferbar sein dürfte.

S. H.
****oMa Mann
151 Beiträge
Spannend, Dankeschön *g*
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*****nry Mann
178 Beiträge
Themenersteller 
Geschichte und Entwicklung der Muttermilchpumpen
Teil 4 – "stimulierende Milchpumpen"


In diesem letzten Teil stelle ich nun drei Milchpumpen vor, die im Gegensatz zu anderen Geräten neben dem reinen Abpumpen zusätzlich auf eine Stimulierung der Brüste ausgerichtet sind. Gegenwärtig scheinen tatsächlich die Russen die einzigen zu sein, die sich ernste Gedanken über das reine Abpumpen hinaus gemacht haben, denn – leider – ist die erste der drei im Folgenden behandelten Pumpen nicht mehr und die dritte, die zuletzt behandelte, noch nicht zu haben.


Die amerikanische Whittlestone

Im Sommer 2010 wurde ich auf eine ungewöhnliche Milchpumpe aufmerksam. Neugierig geworden, besorgte mir umgehend alle damals verfügbaren Informationen, bis ich mich schließlich direkt an den Hersteller wandte. Es war dies die Firma Whittlestone Inc. mit Sitz in Antioch, Kalifornien, in der Nähe von San Franzisco.
Whittlestone hatte kurz zuvor eine neuartige Pumpe mit dem exotischen Namen „Breast Expresser“ (den wir ja schon von der Australierin Helen Ellis und ihrer Wasserstrahlpumpe her kennen) herausgebracht. Doch nicht der irreführende Name (auf Deutsch etwa: Brustausdrücker) war es, der meine Aufmerksamkeit auf sich zog, sondern die beschriebene Funktionsweise dieser Pumpe.
Sie war nämlich darauf ausgelegt, die Brüste während des Abpumpens zu stimulieren. Und das war neu – jedenfalls in der von Whittlestone umgesetzten Art und Weise:
Das Gerät, eine Doppelpumpe für beidseitiges Abpumpen, arbeitet nämlich mit einem zweifachen Luftdrucksystem. Die durch das erzeugte Vakuum Luft wird in einer zweiten Stufe hinter der Pumpe verdichtet und wieder den Brusttrichtern der Flaschen zugeführt. Zu den beiden Flaschen führen jeweils zwei Schläuche bzw. je ein Doppelschlauch in Form einer 8, wobei über die eine Leitung die Flasche mittels Vakuum evakuiert wird und die andere einen gepulsten Luftdruck zum Brusttrichter führt. Diese zweite Zuleitung, die Druckleitung (auf den Fotos die gepunktete Leitung mit den blauen Anschlusstüllen), mündet in die die speziellen weichen Polster am Rand der Brusttrichter und versetzt diese in feine Vibrationen, die auf den Areolarbereich der Brust übertragen werden.
Dieser Effekt wird von den Frauen als angenehmes „Kribbeln“ beschrieben und stimuliert die Brüste, wodurch ein besserer Milchfluss stattfindet, der, angesaugt vom Vakuum der anderen Leitung (der Saugleitung), in die Flaschen abfließt.

Ich hatte mir damals umgehend einen Breast Expresser in Kalifornien bestellt, der dann hier auch an mehreren Damen zur Anwendung kam. Sie äußerten sich durchweg sehr positiv und waren von dem Gerät begeistert. Seitdem ist es Bestandteil meiner Sammlung und wird unter Nr. 014.11 in derselben geführt.

Im vergangenen Jahr hatte ich hier im Joy in einem anderen Beitrag u.a. auch dieses Gerät lobend erwähnt, woraufhin mich kürzlich ein nettes Joy-Paar anschrieb und mich um weitere Infos bat, weil die Whittlestone nirgends im Internet zu finden sei.
Erstaunt wollte ich daraufhin Homepage der Whittlestone Inc. aufrufen, stellte aber verblüfft fest, daß das nicht mehr möglich ist. Verwundert forschte ich nach, u.a. bei WHOIS und im amerikanischen Medical Product Guide, und erkannte schnell, daß der Breast Expresser und seine Schöpfer im Nirwana verschwunden sind. Auch in der ehemaligen Niederlassung für Europa (Basford Lane, Leek, Staffordshire, Großbritannien) ist niemand mehr zu erreichen. Und das offensichtlich schon seit längerer Zeit, denn selbst in der Google-Bildersuche sind nur noch einige wenige Fotos zu finden; eines davon füge ich unten ein.
Die Gründe für den Niedergang der Firma in den USA zu erforschen oder den ehemaligen türkischstämmigen Chefentwickler zu finden, würde mich unnötig viel Zeit und Mühe kosten und im Grunde eigentlich zu nichts führen. Lediglich in drei mir bekannten amerikanischen Mütterforen habe ich recherchiert und stieß dort unter den entsprechenden Suchbegriffen auf einige ältere ziemlich negative Beiträge, die sich vordergründig auf eine minderwertige Verarbeitung auf zahlreiche Pannen und Defekte des Breast Expressers sowie auf mangehlaften After Sale Service beziehen.
In der Tat war mir zwar schon seinerzeit die offenkundig recht dünne und einfache Gehäusewandung aufgefallen, aber ansonsten lief das Gerät einwandfrei und ich habe in den (zugegeben: wenigen) Betriebsstunden keinerlei Mängel feststellen können. Auch war im Jahre 2014 eine stillende Mutter so begeistert von meinem ausgeborgten Gerät, daß sie sich ebenfalls eins aus den USA kommen ließ; ich habe jedoch auch von ihr nie eine negative Rückmeldung bekommen.

Ich habe lange überlegt, ob ich dieses Gerät überhaupt hier in diese Beitragsreihe einreihen soll oder nicht. Letzten Endes habe ich mich dazu entschieden, weil dies, Mängel hin, Mängel her, insofern ein sehr außergewöhnliches Gerät war, als es die erste mir bekannte Milchpumpe war, die eine wohldurchdachte und sehr effektive pneumatische Stimulation der Brüste mit sich brachte, was zu einer besseren Milchabgabe führte.
Schade, daß es vom Markt verschwunden ist; ich habe somit eine weitere Besonderheit in meiner Sammlung. Aus dieser entnehme ich nun auch die nachfolgenden Bilder.

Der Breast Expresser von Whittlestone Inc. mit den speziellen Brusttrichtern auf den Flaschen (Sammlung Autor)
Foto © Autor


Detailaufnahme der Brusttrichter mit den Vibrationspolstern (Sammlung Autor)
Foto © Autor


Eines der wenigen im Internet gefundenen Bild der Whittlestone
Foto © Zipy.ru


Das einstige Logo der Firma geistert noch als Internetleiche herum
Foto copyrightfrei, da Marke gelöscht




Bevor uns diese Abhandlung gleich nach Russland führt, hätte es beinahe noch eine andere, zunächst vielversprechende, aber missglückte Entwicklungen gegeben, die einer Vorstellung hier unbedingt wert gewesen wäre, so sie denn einen erfolgreichen Start gehabt haben würde. Den aber hatte die „Naya Smart Breast pump“ von Naya Health Inc. leider nicht. Die mit warmem Wasser zu befüllenden und dann in Schwingung versetzten Silikonkissen der Brusttrichter dieser Doppelpumpe sollten die Brüste stimulieren und - ganz ohne Vakuum (!) - zur Milchgabe anregen. Aber Naya Health Inc. hinterließ durch technische Probleme und daraus resultierendem Missmanagement letzten Endes nur frustrierte Investoren und enttäuschte Erstkunden und verschwand zu Beginn 2019 endgültig aus dem Hier und Jetzt.

Die Naya Smart Breast Pump (Prototyp), eine ursprüngich vielversprechende Innovation
Foto © Janica Alvarez, Naya Health Inc.


Innovativ und zunächst vielversprechend war dieses Konzept durchaus (ein Blick in den Brusttrichter auf dem vorstehenden Foto zeigt das dreiteilige massierende Silikonkissen), aber es kann und soll nicht Gegenstand dieser Abhandlung sein, moderne Milchpumpen vorzustellen, die es nicht gibt oder die es vielleicht beinahe gegeben hätte. Daher wenden wir unseren Blick jetzt wieder real existierenden Stimulationspumpen zu und reisen nun nach Zentralrussland.





Die russische Lactopuls

Tula (kyrillische Schreibweise: Ту́ла) ist eine rund 200 km südlich von Moskau gelegene, etwa 500.000 Einwohner beherbergende Industriestadt des zentralrussischen Förderkreises.
An der Adresse Fedor Smirnova 28 in Tula hat die im Jahre 2002 gegründete Firma P.C. Medizintechnik (П.К. Медицинская техника) ihren Sitz. Das Unternehmen fertigt unter der Marke PERUN (Перун) diverse medizinische Apparate, darunter mit Unterstützung eines St. Petersburger Instituts auch eine Muttermilchpumpe mit einem in der korrekten Übersetzung klangvollen Namen, der da lautet „Perun Brustpumpen-Stimulator MSVR-01 Lactopuls“
(Перун Молокоотсос-стимулятор МСВР-01 Лактопульс).

Die Lactopuls der ersten Version war eine konventionelle Milchpumpe für einseitiges Abpumpen auf qualitativ hohem Klinikstandard (HG). Sie hob sich jedoch insofern aus der Masse der Milchpumpen hervor, als sie, ebenso wie auch Whittlestone’s Breast Expresser, die Brüste nachhaltig stimulierte. Und zwar fast auf dieselbe Art und Weise: Mittels eines intermittierenden Luftdrucks wurde über eine separate Luftleitung (im Bild der dunkle Schlauch vorn) der Brusttrichter zum Vibrieren gebracht (wenngleich auch mit „gewissen Nebenwirkungen“, die wir, meine russische Übersetzerin und ich, nicht ohne Schmunzeln zur Kenntnis nahmen, wie wir gleich noch sehen werden).

Die Perun Lactopuls der 1. Generation
Foto © Avito


Stillende russische Mütter, die in Krankenhäusern im Wochenbett mit der Lactopuls abgepumpt hatten und ihre Erfahrungen in russischen Mütternetzwerken austauschen, berichteten durchweg in lobenden Tönen über das Gerät und bestätigen der „Lacto“ beste Abpumpleistungen.
Die Lactopuls lieferte ein stufenlos wählbares Vakuum (im großen Bildausschnitt: ВАКУУМ) von bis zu -300 mm Quecksilbersäule, was bei einem Umrechnungsfaktor von 1 mmHg = 1.33 mbar in etwa -400 mbar entspricht.
Auch der Saugintervall (im russischen auf dem Gerät mit СЖАТИЕ beschriftet, wörtlich „Kompression“), war stufenlos einstellbar und die besagte Vibrationsintensität der Brusttrichter konnte über den etwas kleineren Drehregler (beschriftet mit ВИБРАЦИЯ = Vibration) frei gewählt werden.

Bedienelemente der Lacto
Foto © Autor


Meine Übersetzerin [an dieser Stelle herzlichen Dank, liebe Tatjana!] zögerte an einigen Stellen der Texte, die sie für mich aus den erwähnten russischen Foren übersetze und ein wenig schüchtern und mit Erstaunen las sie mir vor, was mehrere Frauen dort schrieben. Einige Beispiele möchte ich hier wiedergeben: „… und ich hatte immer genug Milch für Natascha, mehr, als bei den beiden Buben zuvor. Aber das Lacto ist auch nicht ganz ohne, denn es hat mich ganz oft auch wuschig gemacht!“ (wörtlich steht dort „сексуально возбуждённый, was richtig übersetzt „sexuell erregt“ heißt)!
Oder: “Vorsicht, Mädels, die Maschine saugt zwar ordentlich Milch ab, aber sie beschert Euch auch solche Gefühle, daß ihr gar nicht mehr ablassen wollt.“ Und eine andere Mutter schrieb “Ein teuflisches Ding, macht süchtig wegen dem schönen Prickeln im ganzen Busen. Und dadurch kam bei mir auch immer mehr Milch, mehr als zwei Jahre zuvor bei meinem Ersten, als man mir die Symphony von Medela gab.“ Eine andere Frau gab sogar den Rat, die Lacto nur zu benutzen, “wenn du alleine bist und wegen dem, was das Gerät 'sonst noch mit dir macht' zu erwarten ist, daß keiner ins Zimmer kommt."

Bei solchen Berichten denkt man(n) sich natürlich so seinen Teil, die gute Tatjana wurde ganz verlegen...


2012 bestellte ich schließlich eine Lactopuls (die, nebenbei bemerkt, fast vier Wochen für den Weg von Tula nach Trier brauchte). Drei stillende Mütter und zwei Milchfreundinnen mit künstlich herbeigeführter Laktation hatten in der Folgezeit dann ihre helle Freude mit dem guten Stück und bestätigten weitgehend tatsächlich auch die Erfahrungen der russischen Frauen, sowohl das effektivere Abpumpen betreffend, als auch jene „anderen“ Empfindungen.
Die „Lacto“, wie die Russinnen sie nennen, habe ich auch mehrfach zur Stimulation von erotischen Milchbildungen verliehen, wobei auch hier positive Rückmeldungen kamen, die in der Auswertung im Vergleich mit anderen Pumpen tatsächlich leicht überdurchschnittlich waren. Aus diesen Erfahrungen heraus hatte ich vor einiger Zeit auch in einem meiner anderen Beiträge hier im Joy schon mal geschrieben (ich zitiere):
„Und auch mit einem exotischen Gerät aus Russland, der LAKTOPULS MSVR-01 von PERUN (МСВР-01 "Перун" Лактопульс), entwickelt vom Wissenschaftlichen Forschungsinstitut für Physiologie in St. Petersburg, erzielen wir mit einem Mustergerät ebenfalls Ergebnisse, die sogar die SYMPHONY weit in den Schatten stellen.“

Ganz offensichtlich aufgrund des positiven Feedbacks aus den Krankenhäusern und von der Erkenntnis beflügelt, daß die Stimulation der Brüste der richtige Weg zu besserem Milchfluss ist, verfeinerte der Hersteller die Lacto unter Hinzuziehung weiterer professioneller Unterstützung, namentlich
• des Wissenschaftlichen Zentrums für Geburtshilfe, Gynäkologie und Perinatologie RAMS (Научный центр акушерства, гинекологии и перинатологии РАМН),
• des Moskauer Regionalforschungsinstituts für Geburtshilfe und Gynäkologie MONIAG (Московский областной научно-исследовательский центр акушерства и гинекологии МОНИАГ)_
• und der staatlichen Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, St. Petersburg
(Государственный департамент акушерства и гинекологии, Санкт-Петербург).

Das Ergebnis dieser Weiterentwicklung präsentiert sich auf den ersten Blick als eine schwere, wuchtige und wahrhaft abenteuerlich anmutende „Maschine“:
Hinter dem Brusttrichter befinden sich in einem proportional riesig wirkenden Gehäuse zwei kleine pneumatische Zylinder. Die Kolbenstangen dieser Zylinder werden, gesteuert durch einen separat erzeugten Luftdruck (im Bild der schwarze Luftschlauch), in abwechselndem links-rechts-Rhythmus permanent vor- und zurückbewegt. Dies bewirkt, daß mittels der weichen flexiblen Silikonbrusttrichter der gesamte Bereich um die Brustwarze herum, also der gesamte Bereich der Areolen, durch auf- und abschwellende Kompressionen regelrecht mechanisch massiert wird, während das pulsierende Vakuum die Mich absaugt.
Die Geschwindigkeit und Intensität der Kolbenhübe und somit die Massage der Brustspitzen kann ebenfalls stufenlos frei gewählt und eingestellt werden.

Die „Lacto“ der 2. Generation mit interessantem Pleuelstangenantrieb
Foto © P.C. Medizintechnik, Tula


Als ich, mehr in Form eines Selbstgesprächs, überlegte, wie die Russen wohl auf diese Idee gekommen sein mögen und dabei mit beiden ausgestreckten Zeigefingern diese abwechselnde Vor- und Zurückbewegung machte, meinte Tatjana scherzhaft, sie könnten ja möglicherweise ein Kätzchen am Bauch seiner Mutter beim bekannten „Treteln“ beobachtet haben, was Katzen ja hin und wieder schnurrend tun, wenn sie sich wohlfühlen. Oder wenn kleine Kätzchen an den Mutterzitzen den Milchfluss anregen wollen. Und diese Vermutung, mag sie auch nur scherzhaft gemeint gewesen sein, erschien mir gar nicht mal so abwegig. Gleichwohl aber sinnierte Tatjana sogleich “Wie? Und dazu brauchten die diese ganzen wissenschaftlichen Institute?“
Da hatte sie nun auch wieder Recht…

Blick auf die Mechanik mit den zwei Pleuelstangen am Brusttrichter
Foto © P.C. Medizintechnik, Tula


Die Kosten für eine Lacto der zweiten Generation betragen 31.500 Rubel, was gemäß aktuellem Kurs einem Wert von ungefähr 425 Euro entspricht. Das erscheint uns ob der ganzen Mechanik erstaunlich günstig, ist aber wohl auch mit den wesentlich niedrigeren Lohn- und Produktionskosten in Russland zu erklären. Allerdings kamen, wie ich aus Erfahrung mit meiner Lacto aus der 1. Generation weiß, an Porto- und Versandkosten für das rund 5 kg schwere Gerät etwa 90 Euro hinzu sowie, nicht zu vergessen, die deutschen Zoll-Einfuhrgebühren. Im Fall der Lacto der 2. Generation (dieses neue Gerät wiegt nun 8 kg!) dürften die Kosten wesentlich höher sein und ich gehe auch davon aus, daß sich die Zollgebühren für Einfuhren aus der Russischen Föderation in den vergangenen sieben Jahren seit 2012 zudem eher noch erhöht haben.

Die hervorragenden Leistungen der neuen Lactopuls bestätigen ebenfalls wieder russische Mütter in erwähnten Netzwerken – allerdings werden dort neuerdings ganz offensichtlich ins Erotische gehende weitere Bemerkungen von den Admins bei Entdeckung sofort gelöscht: Tatjana fand mehrmals entsprechende frische Posts, die sie zu einem späteren Zeitpunkt in Ruhe übersetzen wollte, die dann aber plötzlich nicht mehr (oder stark gekürzt) zu finden waren.
(Zwischenruf des Autors: Ganz offensichtlich hat man in Russland [wie leider auch anderswo] Probleme damit, Medizinisches und Erotisches auch nur annähernd miteinander vermischt zu sehen. Was ich, auf mich persönlich bezogen und als aktiver Anhänger der „Weißen Erotik“, ganz und gar nicht nachvollziehen kann: In der Medizin hat Erotik meiner Ansicht nach nichts zu suchen; das trenne ich sehr wohl. Aber umgekehrt? Was spricht dagegen, gewisse medizinische Instrumente fantasievoll ins erotische Leben miteinzubeziehen und mit einigen abgewandelten Verfahren die erotische Palette lebhaft zu ergänzen und zu erweitern?
Aber das ist ein ganz anderes Thema und wäre vielleicht einmal einen eigenen Thread wert…)


Wie dem auch sei – mit der Stimulation der Brüste zur Anregung des Milchflusses und der damit verbundenen Förderung der Milchbildung liegen die russischen Medizintechniker jedenfalls vollkommen richtig. Und sie haben daher, sieht man mal vom enormen Gewicht und dem wenig attraktiven Äußeren der neuen Lacto ab, vor allen anderen großen Pumpenherstellern die Nase ganz klar vorn!




„AnnaBella“

Aber nicht nur die Tüftler in Tula haben die Nase vorn.
Sondern ganz vorn hat sie eine junge Frau namens Masha Waldberg in Tel Aviv.
Und so komme ich nun überleitungsfrei zu einer Innovation, die, dessen bin ich sicher, den gesamten Milchpumpenmarkt in absehbarer Zeit gründlich aufmischen dürfte.
Doch der Reihe nach:
Masha leitet ein kleines Unternehmen, ein Bildungszentrum, in dem Lernmethoden vermittelt und Schüler auf Abschlussprüfungen vorbereitet werden.
Kurz nach der Geburt ihres ersten Kindes, Tochter Ania, musste Masha, wie Millionen andere Stillende auch, die Erfahrung machen, daß konventionelle Milchpumpen oft nur ungenügend arbeiten und je nach Fabrikat und Modell mit vielen Nachteilen behaftet sind:
- Entweder sie bringen zu wenig Saugleistung. Oder
- sie sind erschreckend laut
- sie sind zu umständlich zu handhaben
- sie sind schwer zu reinigen und zu desinfizieren
- sie bestehen aus billigem minderwertigen Material
- Kunststoffteile enthalten gesundheitsgefährdende Stoffe (Biphenyl, Phthalate)
- die Brusttrichter sind anatomisch falsch geformt und unangenehm
- sie arbeiten ineffektiv, weil das feste Intervall unangemessen ist
- sie verfügen nicht über ein regelbares Intervall
- oder über gar kein Intervall.

Nicht wenige Geräte vereinen bekanntlich gleich mehrere dieser Nachteile in sich.
Dahingegen sind hochwertige Pumpen, die tatsächlich recht gut arbeiten, oft unverhältnismäßig teuer. Milchpumpen auf Klinikniveau (Hospital Grades) können zwar auch gemietet werden, aber meist sind selbst die Mieten, die nur in besonderen Fällen von den Kassen übernommen werden, recht hoch.
Und keine der auf dem Markt befindlichen Pumpen fördert effektiv und nachhaltig die Milchbildung!

Nun, Masha wollte Mama-sein und Job unter einen Hut bringen, was ja in vielen Fällen durchaus möglich ist. Auch hier gilt, daß das Eine das Andere für die moderne Frau nicht grundsätzlich ausschließt!
Wollte sie aber zusätzlich zum Stillen auch noch Milch auf Vorrat abpumpen, die ihr Mann dann aus dem Fläschchen an die Kleine verfüttert, nachts oder während sie im Institut ist, wäre sie auf eine Pumpe angewiesen, die nicht stundenlang an ihrer Brust rumorgelt, sondern effektiv absaugt. Schnell, leise, gründlich, effektiv und unkompliziert.
Es war denn auch nur eine Frage der Zeit, bis sie erkannte, daß praktisch keine Milchpumpe alle diese Erwartungen in sich vereint.
Und wieder ist es endlich eine Frau, die sich Gedanken machte. Diesmal jedoch, im Gegensatz zu der Fußpumpen-Mama und der australischen Wasserspielerin, mit ganz beachtlichen (um nicht zu sagen: revolutionären) Ergebnissen!

Masha Waldberg, glückliche Mama und Erfinderin einer genialen Milchpumpe
Foto © annabella.com


Masha fand in ihrem Ehemann einen sehr aufmerksamen Zuhörer, der sich vollkommen in die Rolle seiner Frau und in die gesamte Problematik hineinversetzen konnte. Und der über Organisationstalent verfügt.
Nach kurzer Zeit hatten die beiden ein kleines Team hochengagierter Spezialisten um sich herum versammelt. Alle erforderlichen Sparten waren vertreten: Software-Entwicklung, Produktdesign, Finanz- und Wirtschaftsmanagement, IT-Bereich und schließlich auch Spezialisten für Patent- und sonstige Rechtsfragen. Und, das Wichtigste: Masha in ihrer Rolle als Stillende als Bindeglied und Fachberaterin in dem alles entscheidenden Punkt der Laktation und der Laktationsanatomie!
Interessant an diesem jungen Team ist die Tatsache, daß mehrere Partnerinnen der männlichen Teammitglieder stillen oder zu diesem Zeitpunkt stillten und daß natürlich auch deren Erfahrungen, Ideen und Vorschläge mit einflossen.

In unzähligen Arbeitsstunden wurde schließlich eine vollkommen neue Milchpumpe geschaffen, die zunächst einmal folgende maßgebliche Eigenschaften in sich vereinigt:
- klein, leicht und handlich
- aus qualitativ absolut hochwertigem Material
- bestmögliche Verarbeitung
- unkomplizierter Aufbau
- spielend einfach zu handhaben und zu bedienen
- so leise wie nur möglich
- zuverlässige Arbeitsweise
- höchstmögliche Leistung
- erschwinglicher Preis
- Stimulation und Förderung der Milchbildung

All diese Eigenschaften vereint die revolutionäre AnnaBella in sich, deren Namenspatin übrigens Masha’s süße Tochter ist; Annabella ist nämlich ihr voller Name.

Wer sich jetzt aber ein mega-futuristisches Design vorstellt, so was wie ein Ding aus einer anderen Galaxie, der wird allerdings enttäuscht sein. Dann ganz unspektakulär kommt AnnaBella daher. Seriös und unscheinbar. Auf den ersten Blick gleicht sie sogar vielen bekannten Fabrikaten bzw. Modellen: Milchflasche mit aufgesetzter Pumpe hinter dem Brusttrichter. Eine akkubetriebene Single-Pumpe, eine Einhandpumpe in gewohnter Bauart.
Und man wird sich, zumindest bis zu dieser Stelle hier, fragen, was denn an der AnnaBella nun so neu und so herausragend sein soll…
Nun, das schauen wir uns nach dem Foto einmal näher an:

Die AnnaBella - unscheinbar und doch revolutionär
Foto © annabella.com


Masha und ihr „A-Team“ (im wahrsten Sinne des Wortes!) hatten nun nicht etwa in blindem Aktionismus einfach nur drauflos gebastelt. Sondern gerade Masha war es, die sich zunächst tief in die Materie hinein googelte und sich nicht nur über Milchpumpen, deren Patente und Modelausführungen schlau machte, sondern sie informierte sich auch eingehend über die tiefere Brustanatomie der Frau, über alle laktationsrelevanten Forschungsergebnisse und deren Hintergründe.
Dabei erkannte sie, daß allen Pumpen etwas ganz Entscheidendes fehlte:
Keine einzige Pumpe saugt so, wie es der Säugling tut!

Zwar hatte Einar Egnell schon in den 40er Jahren nach streng wissenschaftlichen Maßstäben Saugverhalten und Saugintensität von Säuglingen ermittelt und die berühmte Syster Maja Bröstpump diesen Ergebnissen entsprechend ausgelegt und auch Medela hatte mit der 2-Phase-Technologie einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung des Trinkverhaltens von Säuglingen getan, aber dennoch fehlte noch immer eine Milchpumpe, die wirklich exakt das physische Trinken des Babys nachahmt.
Zudem gibt es kaum eine Pumpe, die die tatsächlich in der Brust gebildete Milch vollständig herausholt. Wobei ich zu vollständig natürlich sofort ergänzend huzufügen muss, daß es die theoretischen "100% Entleerung" nicht gibt, aus biophysikalischen Gründen nicht geben kann (und auch gar nicht geben darf!). Aber: Von der jeweils pro Stillgang = pro Brustfüllung zur Verfügung stehenden Milch wird von allen (!) Pumpen stets weniger Milch entnommen, als vom durstigen Säugling, normalerweise nur zwischen ca. 55 und 65, maximal 70 Prozent. Infolgedessen wird die weitere Milchproduktion in den Milchdrüsen allmählich entsprechend reduziert. Das hat einen ganz einfachen Grund:
Das Baby stimuliert (wie übrigens jedes Säugetier an den Mutterzitzen auch) während des Trinkens unentwegt die Brustwarze und den vorderen Areolarbereich der Brust, indem es fortlaufend die tief in den Mund eingesogene Brustwarze zwischen Gaumen und Zunge intermittierend massiert.
Dieser über die Brust aufgenommene Reiz wird ans Gehirn, genauer gesagt an die Hypophyse (Hirnanhangdrüse), weitergeleitet, die umgehend mehr Prolaktin ausschüttet, den hormonellen Botenstoff, der die Milchdrüsen zur weiteren Milchproduktion anregt.
Wir erinnern uns an das von mir an anderer Stelle bereits eingebrachte Motto: Die Nachfrage reguliert das Angebot, sprich: die Produktion!
Das bedeutet, daß durch die beschriebene Anregung ein besserer und schnellerer Milchnachschub erfolgt und der Milchfluss – somit der gesamte Stillvorgang – optimiert wird.
Im Umkehrschluss bedeutet das wiederum, daß dieser Reiz von Milchpumpen nicht oder nur unzureichend erzeugt wird, was dazu führt, daß die Milchdrüsen während des Abpumpens nicht nachhaltig zur weiteren Produktion animiert werden. Es verbleibt zwar auch beim Säugling immer eine gewisse Restmenge in der Brust, jedoch ist diese Restmenge bei allen Pumpen stets größer.
Geht von einer Milchpumpe nun aber eine solche Stimulation aus, so wird mit ihr in kürzerer Zeit mehr Milch abzupumpen sein. Soweit hatten das ja auch die Whittlestone- und die Perun-Entwickler erkannt.

Und genau das ist der Clou bei der AnnaBella, der entscheidende Unterschied:
Der gesamte „Schlund“ des Trichters ist aus zum Reinigen herausnehmbarem hochflexiblem und weichem Latex geformt und entspricht in seiner Formgebung dem Babymund.
Hinzu kommt des Weiteren, daß der untere Trichterteil mechanisch ganz exakt die beschriebene Zungenmassage des Säuglings nachahmt. Mehr noch: Sogar die links- und rechtsseitige Kontraktion der Wangen des Säuglings wird im Trichter ausgeführt. Und damit erzeugt das innovative Gerät absolut die gleichen Reize, die das trinkende Baby instinktiv auf die Mutter ausübt. Man kann also tatsächlich sagen, daß dies die erste und bisher einzige Milchpumpe der Welt ist, die regelrecht "trinkt" !
Natürlich wird auch die AnnaBella die Brust nicht vollständig entleeren, was, wie schon gesagt, anatomisch auch gar nicht möglich ist. Aber sie entnimmt durch diese originalgetreue Stimulation definitiv mehr Milch in kürzerer Zeit und regt damit „den Nachschub“, die weitere Milchproduktion, stärker an, als dies jede andere Milchpumpe vermag.

Das Resultat und der bevorstehende weltweite Erfolg dieser neuen Schöpfung bedarf keiner weiteren Ausführung. Ich verweise stattdessen auf zwei kurze Videoclips, die diesen großen Unterschied zu allen Milchpumpen klar und äußerst beeindruckend aufzeigen:







Selbstverständlich wurden Prinzip bzw. Funktionsweise und die technische und gestalterische Umsetzung weltweit zum Patent angemeldet. Und ganz sicher ist, daß diese Entwicklung nicht – wie so oft – gegen hohe Zahlungen auf steuerfreie Konten auf gewissen Inseln hinter dicken Tresortüren verschwinden wird, denn dafür stecken viel zu viel Überzeugung und Engagement des gesamten „A-Teams“ hinter dieser Entwicklung.


Wer die Pumpe von Masha selbst vorgestellt und erklärt haben möchte, der möge sich folgendes Video (englischsprachig) anschauen:




Und wer selbst einmal hören möchte, wie leise sie tatsächlich ist, nämlich kaum lauter als eine schnurrende Katze, der kann sich das hier anhören (eventuell muss sogar die Gerätelautstärke erhöht werden, damit überhaupt etwas zu hören ist):






Die Anna Bella wird den Markt erobern. Weltweit. Dessen bin ich absolut überzeugt!
Ich stehe in Kontakt mit dem Team und habe ich mich bereiterklärt, im Rahmen realer Praxisanwendungen Prototypen von stillenden Müttern in den Wöchnerinnenstationen einiger ausgewählten Kliniken testen zu lassen, die Ergebnisse auszuwerten, das Gerät wichtigen Verbänden und Institutionen hierzulande vorzustellen und auch bei der Zulassung und Erlangung der PZN (Pharmazentralnummer) sowie bei der Markteinführung in Deutschland behilflich zu sein.


Ganz zweifellos wird diese Pumpe auch die absolut beste zur Stimulation für eine künstliche erotische Milchbildung sein. Und so, wie ich das sehe, wird sie alle anderen Pumpen diesbezüglich in den Schatten stellen.

Ich werde natürlich, wenn es so weit ist, alle Erfahrungen und Erkenntnisse, die ich mit AnnaBella gewinnen werde, definitiv hier im Forum im Joyclub weitergeben!





Damit möchte ich meine hiesige Beitragsreihe der „Geschichte und Entwicklung der Milchpumpe“ nun beenden.
Es gäbe noch viele interessante Milchpumpen, alte wie neue, die zu zeigen sich lohnen würde.
Um den Rahmen dieses Themas hier aber nicht zu sprengen, habe ich nur eine kleine Auswahl an interessanten Milchpumpen vorstellen können und nur gekürzte Auszüge aus meiner Abhandlung hier wiedergegeben.
Ergänzend füge ich darum in einem 5. und letzten Teil noch ein Portfolio mit einigen ausgewählten Exemplaren aus meiner Sammlung bei, die möglicherweise die größte private Milchpumpensammlung dieser Art ist.
Nicht alle, aber viele dieser Pumpen und Pümpchen waren nach ihrer Restaurierung, gründlichen Reinigung und Desinfizierung nach vielen Jahren, teils nach vielen Jahrzehnten, auch wieder mal im realen Einsatz und durften das Weiße Gold aus der schönsten und faszinierendsten Quelle der Welt abpumpen…


Allen Frauen und Paaren, die an dem Thema Frauenmilch interessiert sind und meine bisherigen Fachbeiträge zur Laktation noch nicht kennen, möchte ich diese empfehlen:

Erotische Laktation: Informationen zur induzierten und re-induzierten Laktation



Das angekündigte Portfolio folgt in Kürze.


milchige Grüße,
Sir Henry
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*****nry Mann
178 Beiträge
Themenersteller 
Historische Milchpumpen
Liebe Milchfreunde,

wie angekündigt, möchte ich abschließend hier nun noch einige interessante Pümpchen aus meiner Sammlung vorstellen.
Das Gruppenfoto entstand vor etlichen Jahren und die Sammlung ist danach auch noch weiter angewachsen, überwiegend handelt es sich bei den „Neuzugängen“ um relativ moderne und außerdienstgestellte große Pumpen aus dem Klinikbereich, d.h. um sogenannte "Hospital Grades".
Der Aufbau und das Arrangement des damaligen Gruppenfotos war eine sehr aufwendige Angelegenheit, so daß ich mir eine Wiederholung erspare. Abgesehen davon befinden sich einige Pumpen inzwischen als Dauerleihgabe in Glasvitrinen in zwei Kliniken.
In diesem letzten Teil, mit dem ich das Thema abschließe, präsentiere ich auch nur einige alte oder kuriose Exemplare und möchte auch auf Detailbeschreibungen verzichten; ich gebe daher lediglich nur eine Kurzinfo zu jeder Pumpe. Die bereits in meinen Beiträgen präsentierten Pumpen (Egnell "SMB 50", Ameda-Egnell "lact-e", Medela "Classic" u.a.) stelle ich hier nicht mehr ein.

Dies ist ein Forum, in dem es um erotische Laktation geht und nicht um das reale Stillen; Ratgeber für stillende Mütter gibt es zur Genüge.
Der Grund, warum ich dennoch hier einen Einblick in die Geschichte und Entwicklung der Milchpumpe gegeben habe, ist ganz einfach der, weil ich es liebe, hin und wieder auch mal eine historische oder eine besonders exotische Milchpumpe in das schöne Fetischspiel miteinzubeziehen. Und ich darf mit gutem Gewissen sagen, daß dies nicht nur für mich immer eine tolle Abwechslung und ein besonderes Highlight ist, sondern gerade auch für all die lieben Milch- und Melkfetischfreundinnen, die in der Vergangenheit das Vergnügen hatten, mit einer Pumpe (oder mehreren) aus dieser Sammlung Bekanntschaft zu machen.


In diesem Sinne milchige Grüße!

Sir Henry
Nr. 05 Kitett ''KT''
(elektrisch, single)
Nr. 06 Kitett ''Ruska KL''
(elektrisch, single)
Nr. 07 Medap ''P6000''
(elektrisch, single)
Die P6000 war mit einem Zubehörteil auf Doppelbetrieb umrüstbar
Nr. 08 Dracostill
(elektrisch, single)
Nr. 09 NOZ ''Pro Mama plus''
(elektrisch, single)
Nr. 10 Rokána ''Nanny''
(elektrisch, single)
Nr. 11 NUK ''BP1000''
(elektrisch, single)
Nr. 13 The First Years ''1068B''
(elektrisch, Doppelpumpe)
Nr. 15 Chicco ''Allattasicura''
(elektrisch, single)
Nr. 16 Ruska ''KBox''
(elektrisch, single)
Nr. 17 Büttner-Frank ''Die Grosse''
(elektrisch, single)
Nr. 18 Büttner-Frank ''Die Kleine Sanfte''
(elektrisch, Doppelpumpe)
Nr. 19 Medela ''Freestyle''
(elektrisch, Doppelpumpe)
Die beiden Fläschchen werden mit einer Art BH getragen, so daß beide Hände frei sind
Nr. 20 Medela ''Mini Electric Plus''
(elektrisch, Doppelpumpe)
Nr. 21 Medela ''Pump In Style''
(elektrisch, Doppelpumpe)
Nr. 22 Ardo ''Calypso''
(elektrisch, Doppelpumpe)
Nr. 23 Mamivac ''Lactive''
(elektrisch, Doppelpumpe)
Nr. 24 Ameda ''Lactaline''
(elektrisch, Doppelpumpe)
Nr. 25 Chicco ''Mamma Donna''
(Ballpumpe, single)
Nr. 26 Baby Nova
(Ballpumpe, single)
Nr. 27 Baby Nova ''Stillzeit''
(elektrisch, Batterie, single)
Nr. 28 Ameda
(Scherhebelbetrieb, single)
Angesichts dieser Mechanik nur für Frauen mit Humor (immerhin, einen Versuch war's wert)
Nr. 29 Lansinoh
(Handhebelbetrieb, single)
Nr. 30 Medela ''Harmony''
(Handhebelbetrieb, single)
Die komfortabelste und beste unter den Handhebelpumpen
Nr. 31 Tommee Tippee ''Closer To Nature''
(Handhebelpumpe, single)
Nr. 32. Maws ''Advanced''
(Pistolkolbenbetrieb, single)
Nur etwas für Frauen mit extrem gut durchtrainiertem Zeigefinger
Nr. 33 Pigeon
(elektrisch, Batterie, single)
Die schwächste und lächerlichste Einhand-Batterie-Milchpumpe, die mir je untergekommen ist
Nr. 34 Anita Maternity
(elektrisch, Batterie, single)
Nr. 35 NUK
(elektrisch, Batterie, single)
Nr. 36 Nuby
(Ballpumpe, single)
Mindestes die Hälfte der Milch läuft in den Kunststoffball
Nr. 39 Burnet ''Contenance''
(Ballpumpe, single)
Eine der berühmten "Milchhupen", eine "Trompete"
Nr. 41 Braun ''Dr. Schäfer''
(Kolbenhub, single)
Klein und effektiv
Nr. 42 Medap
(Kolbenhub, single)
Nr. 44 Kaneson
(Kolbenhub, single)
Die richtige Pumpe für Frauen, die ganz viel Zeit und Geduld haben
Nr. 46 unbekannter Hersteller (Fernost)
(Ballpumpe, single)
Hier wird die Milch im Gummiball (!) aufgefangen und gesammelt - denkbar unhygienisch
Nr. 48 Büttner-Frank
(Ballpume, single)
Dieses seltene Stück hat eine Besonderheit: der separate Ausgießer
Nr. 50 unbekannter Hersteller (vermutl. Frankreich oder Spanien)
(Ballpumpe, single)
Nr. 51 Remy ''Lacto Pomp Remy''
(Kolbenhub, single)
Nr. 53 Boots Rutherford ''Breast Expresser''
(Kolbenhub, single)
Durchtrainierte Zeige- und Mittelfinger sind Voraussetzung für diese Pumpe
Nr. 52 "Milchbirne", vermutl. Deutschland um 1880 - 1900
(orales Vakuum, single)
Profilwappen
*****nry Mann
178 Beiträge
Themenersteller 
"Einen hab ich noch", wie es so schön heißt:


Der SUPERLACTATOR

Die ultimative Hochleistungs-Fetisch-Milchpumpe



# Titten-melken für bis zu 42 Frauen gleichzeitig
# Melkgeschirr mit 84 Saubechern
# Unterdruck bis zu -965 mbar
# Milchtank für 400 Liter
# integriertes Rührwerk zur Vermeidung von Rahmbildung
# mobil und geländegängig
# bundesweit einsatzbereit
# 24-Stunden-Service
# auf Wunsch mit Melkmeister

Der Superlactator hat sich nicht nur in Frauenhaftanstalten bestens bewährt, sondern ist auch vorzüglich geeignet für Fetisch-Großveranstaltungen und bei HuCows gleichermaßen beliebt wie auch bei Event-Managern.

Anfragen an:
Wunschtraum Milchwerke
Molkestraße 1-3
54298 Nippelhausen-Tittenwald




*haumichwech*



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Die abgebildete Hochleistungstittenmilchmelkmaschine ist ein Fantasiebeflügler und ein ebensolches Produkt, das unter Zuhilfenahme von Photoshop entstanden ist.


*hutab* Sir Henry
Der Superlactator
Fetisch-Melkmaschine für Massenmelkungen
********ospe Frau
1.191 Beiträge
*rotfl*
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