Ich bin ‚Gefesselt‘

Mir sagt die Serie gar nix (ok - ich schaue auch so gut wie keine Serien mehr), daher danke für den Tipp. Ich werde da beizeiten vielleicht mal reinschauen, klingt ja nicht ganz unspannend.

Danke erstmal für den Tipp. Ich fürchte, ich werde da heute mal reinschauen müssen...


Warum nicht..? Mir ist zwar kein derartiger Fall bekannt, aber wenn ich eins gelernt habe, dann dass in der Medizin (und damit auch der Psyche von Menschen) nichts unmöglich zu sein scheint.
Es dürfte nicht besonders häufig vorkommen, aber eins pathologische/r Sadist*in könnte in meiner Vorstellung durchaus ausreichend "normale" Kontrollressourcen haben, um eine so gestaltete Beziehung zu führen und sich von Zeit zu Zeit nebenher den Extrakick, die wahre Befriedigung seines Triebes quasi außerhäusig zu holen. Ich mag das mal mit Hausmannskost vs. Gourmetrestaurant vergleichen. Ähnlich agiert ja jeder fremdgehende Mensch. Weißt, was ich meine? Es kommt dann halt nur darauf an, dass im Alltag genug Fähigkeit zur Selbstkontrolle da ist. Und daran "scheitern" halt die meisten pathologischen Gewalttäter.

Übrigens bin ich auch gerade "gefesselt". Bei Folge 3 angekommen, und was ich so richtig erschreckend finde, ist die bisher dargestellte systematische Misogynie. Zwar bin ich zu der Tatzeit aufgewachsen, aber ich habe das selbst so in dieser krassen Form nie wahrgenommen. (Vielleicht etwas logisch als "privilegierter Mann").
Das aber nur als Nebenmeldung quasi...

ok, überzeugt! auf Watchlist gesetzt. dann warte ich mal bis der hauseigene Sadist zu Hause ist.... und dann heißt es etwas Serie suchten....

Haben wir auch so durchgesuchtet und fanden sie großartig.

Der Typ ist so widerlich und gleichzeitig genial, dass die Serie wirklich ein Fest war.

Soeben in einem Stück durchgesehen.
Und fällig gefesselt davon zurück geblieben.
Da läuft einem der kalte Schauer drüber, aber es bewegt sich innerlich auch etwas. Schlafende böse Geister werden geweckt. Man fühlt mit.
Bewegend.
Danke für den Tipp
LG
Substück

Bei mir ist es schon deutlich länger her, dass ich die Serie geschaut - ach, was sag ich - gesuchtet hab. Ich finde sie brillant. Weil sie mich mitgenommen und in mir Gefühle erzeugt hat. Das ist dann für mich Kunst. Ähnlich ging es mir mit der Verfilmung von "Der goldene Handschuh" - übrigens auch eine Empfehlung an dieser Stelle.

Mir fehlt nur auch hier wieder gänzlich der Konsens um das Ganze mit Erregung oder BDSM in Verbindung zu bringen.

Ich hab die Serie auch gesehen. Die Geschichte bzw. die Abfolge weist an einigen Stellen gravierende Ungereimtheiten auf. Das liegt m.E. zum großen Teil daran, dass der eigentliche und reale Hintergrund etwas ausstaffiert wurde und Teilhandlungen hinzugefügt wurden.
Das ist für mich auch der Grund weshalb der Täter etwas "verquer" wirkt und viele Dinge für mich nicht ganz zusammenpassen.

Der Film an sich, die Handlung und deren fotografische Darstellung stellt für mich die üblich (... und mir hinlänglich bekannte) Gratwanderung zwischen der Faszination und der Erregung die diese "Bilder" hervorrufen und der Abscheu vor der Widerwärtigkeit und der Unausstehlichkeit des realen Hintergrundes wie es auch schon @****dat angedeutet hat.
Genau diese Gratwanderung begleitet mich seit den ersten bewussten Anzeichen für meine Sexualpräferenz in meiner Pubertät.

Ich denke auch, das ist der klare Unterschied zwischen inklinierendem und periculärem Sadismus.
Wir, die einvernehmlichen BDSMer können genau an diesem Grat unterscheiden und kanalisieren.
Der Täter in dieser Serie kann das nicht und der in der Serie ebenfalls dargestellte inklinierende Anteil wirkt in anbetracht seiner sonstigen Handlungen für mich nicht glaubwürdig.


LG, BoP (m)