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BDSM
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Dom/dev sein wollen

******und Frau
3.802 Beiträge
Zitat von *********keit:
Aber man merkt: Hey, ich bin nicht so dominant oder devot, wie ich es mir wünsche oder anders: meine Handeln hat nicht die dominante oder devote Wirkung auf mein Gegenüber, wie wir es beide gerne hätten....

Kann man nun diese Charakterzüge, die man zwar besitzt, aber nicht in absolut hervorstechend sind, sondern nur in Facetten oder Grundformen vorliegen, ausbauen und verstärken?
Und wenn ja, kann es dann zu einer dauerhaften Charaktereigenschaften werden?
Aus meiner Erfahrung heraus: Nein. Entweder die Dominanz wirkt oder eben nicht. Wenn sie nicht von Anfang an wirkt, kommt das auch nicht später. In solchen Fällen, wo es nicht wirkt, sind die beiden Menschen eben nicht kompatibel, was das Spiel angeht. Das einzige was dann noch machbar ist, ist ein Rollenspiel. Aner das wird nie authentisch sein. Denn Dominanz ist nicht gleich Dominanz und wirkt eben auch nicht auf jeden gleich. Der eine Mensch ist für die Dominanz von jemandem sehr empfänglich und bei dem anderen Menschen kommt genau diese Dominanz gar nicht an.

Nein, das kann man nicht lernen. Man kann gewisse Techniken lernen, lernen selbstbewußt zu sein, souverän aufzuteten. Erkenntnisse über einen selbst kann einem z.B. das DISG-Modell geben (in Suchmaschine eingeben). Aber man wird von der Persönlichkeit her nicht anders. Maximal trainierter im bewußt einsetzen.

Was nicht anders wird, ist das Charisma, die Ausstrahlung, die Präsenz. Das ist oder ist nicht.

Und merke: Nicht jede Dominanz wirkt auf jeden gleich. Auf manche mehr, auf andere gar nicht. Und dann gibt es vielleicht noch ein dazwischen. Aber die 1. Wirkung ist entscheidend.
*****n27 Frau
4.753 Beiträge
Zitat von *********keit:
Man hat dominate oder devote Züge. (Man findet es spannend und es gefällt einem, ja erregt sie/ihn.) Aber man merkt: Hey, ich bin nicht so dominant oder devot, wie ich es mir wünsche oder anders: mein Handeln hat nicht die dominante oder devote Wirkung auf mein Gegenüber, wie wir es beide gerne hätten.

Kann man nun diese Charakterzüge, die man zwar besitzt, die aber nicht in absolut hervorstechend sind, sondern nur in Facetten oder Grundformen vorliegen, ausbauen und verstärken?
Ich bin der Meinung, das geht dann, wenn man seine eigene Facette dieses Zuges erkennt und weiter verfolgt.

Dieses "ich bin nicht genügend a, b, c" kommt doch meist dann zum Vorschein, wenn man versucht, bestehenden Rollenvorbildern nachzueifern. Deren Ausprägungen oder Facetten sind aber häufig völlig andere.
Das heißt nicht, dass man selbst zu wenig davon besitzt, und es nur weiter ausbilden müsste; sondern es heißt, dass man selbst noch nicht komplett erkannt hat, was die eigene Neigung wirklich ausmacht.
Und ja, das kann auch heißen, dass meine eigene Neigung mit der eines potenziellen Gegenübers überhaupt nicht zusammen passt. Obwohl auf meinen Fahnen "dominant" und auf seinen "devot" steht. Ich kann nicht so dominant werden, wie es für ihn passt, und er kann nicht so devot werden, wie es für mich passt. Für jemand anderen sind wir jeweils aber exakt passend, und dort fühlt es sich dann plötzlich auch nicht nach "zu wenig" an.
*****ust Mann
122 Beiträge
Zitat von *********keit:
Aber man merkt: Hey, ich bin nicht so dominant oder devot, wie ich es mir wünsche ...

Vielleicht möchtet ihr noch schreiben, warum ihr euch das wünscht? Warum wünscht man sich anders zu sein als man ist? Sich zu wünschen sich weiter zu enwickeln oder die eigene Veranlagung zu erforschen, das könnte ich nachvollziehen. Dafür kann man sich z. B. mit anderen D/S Paaren austauschen. Oder dem anderen tiefer in sein Herz schauen, um seine Wünsche besser zu verstehen.

Zitat von *********keit:
... oder anders: mein Handeln hat nicht die dominante oder devote Wirkung auf mein Gegenüber, wie wir es beide gerne hätten.

Das ist wiederum eine technische Frage. Wenn es darum geht die vorhandene Dominanz besser auszudrücken, könnte man z. B. (sinnvolle) Regeln einführen und streng auf dessen Einhaltung achten. Eine devote Person könnte auch von sich aus Hingabe zeigen und nicht nur auf Anweisung. Ich mag es z. B. spontane, also quasi aus dem Herzen kommende, kleine Unterwürfigkeiten entgegen zu nehmen.
*******987 Frau
8.507 Beiträge
Zitat von *********keit:
mein Handeln hat nicht die dominante oder devote Wirkung auf mein Gegenüber, wie wir es beide gerne hätten.
Daran kann man definitiv arbeiten. Gemeinsam herausfinden, was dem anderen hilft das so wahrzunehmen, wie es ist. Verschiedene Möglichkeiten ausprobieren, Worte, Gesten, Handlungen. Und ganz wichtig: das eigene Mindset immer wieder selbst bewusst machen. Als Dom vielleicht sowas wie: Ich darf entscheiden. Ich weiß, was ich will. Ich darf meine Wünsche äußern. Ich freue mich, dass Sub das für mich tun wird, was ich möchte. Ich kann dankbar dafür sein.
Als Sub vielleicht sowas: ich darf folgen. Ich darf mich hingeben. Ich darf hören, was der andere will und ihn dann glücklich machen. Ich kann dankbar für diese Möglichkeit sein, meiner geliebten Herrschaft gute Gefühle zu geben und dafür, dass mich das glücklich macht.

Ist jetzt nur als Beispiel gedacht. Aber vom Prinzip her, sich einfach immer mal wieder die positiven Aspekte bewusst im Kopf durchdenken, damit der Wille, es so zu haben, verstärkt wird.
*********keit Paar
669 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *****ust:
Vielleicht möchtet ihr noch schreiben, warum ihr euch das wünscht? Warum wünscht man sich anders zu sein als man ist?

Weil es Facetten sind, die man an sich und an dem Anderen mag und diese herausarbeiten und verstärken möchte, weil man in einer Sache, die einem was bedeutet einfach besser werden möchte.

Man geht zum Sport um schneller oder länger oder länger schneller rennen zu können, um mehr Gewichte heben zu können.
Man geht zum Gesangsunterricht, um besser singen zu können, vielleicht zum Yoga, um ausgeglichener zu sein usw.

Immer versucht man "anders zu werden" als man (schon) ist.
Denn wie sagte schon der große Oliver Kahn: "Wer glaubt etwas zu sein, hat aufgehört etwas zu werden."
**********hmerz Paar
177 Beiträge
Zitat von *********keit:
Zitat von *****ust:
Vielleicht möchtet ihr noch schreiben, warum ihr euch das wünscht? Warum wünscht man sich anders zu sein als man ist?

Weil es Facetten sind, die man an sich und an dem Anderen mag und diese herausarbeiten und verstärken möchte, weil man in einer Sache, die einem was bedeutet einfach besser werden möchte.

Man geht zum Sport um schneller oder länger oder länger schneller rennen zu können, um mehr Gewichte heben zu können.
Man geht zum Gesangsunterricht, um besser singen zu können, vielleicht zum Yoga, um ausgeglichener zu sein usw.

Immer versucht man "anders zu werden" als man (schon) ist.
Denn wie sagte schon der große Oliver Kahn: "Wer glaubt etwas zu sein, hat aufgehört etwas zu werden."

Lethe schreibt

Dazu müsste man wissen, welche Dimensionen des Dominant bzw. Devotseins optimiert werden sollen. Woran macht man das fest?
Die Selbstsicherheit der Dominanz? Operabilität der Aufgaben und Befehle? Die Stimmlage? Die Gesten?
Die Gehorsamkeit der Sub? Das Vorausahnen der Wünsche des Herrn? Das Beherrschen der erforderten Gesten und Stellungen?
Vielleicht ist mein Denken dazu zu begrenzt. Ich kann mir das schwer vorstellen. Woran soll man das messen?
*******987 Frau
8.507 Beiträge
Zitat von **********hmerz:
Woran soll man das messen?
Also ich als Sub messe es für mich daran, wie gut ich das umsetzen kann, was die jeweilige Herrschaft von mir möchte.
Meine Herrin zum Beispiel verlangt in gewissen Situationen, dass ich selbst einschätze, ob ich dem "Protokoll" folgen oder besser leger sein soll. Um ein eindeutiges Beispiel zu geben: sie erwartet, dass ich sie, wenn sie im Home-Office ist, in Ruhe arbeiten lasse und nicht reinplatze um zu fragen, ob ich die Toilette benutzen darf. In dem Fall ist es logisch und ich würde meine Herrin bestimmt nicht wegen so etwas unwichtigem bei der Arbeit stören. Aber es gibt Situationen, wo es nicht ganz so klar ist und sie erwartet dennoch eine sinnvolle Einschätzung von mir. Das musste ich erst lernen, denn vorher durfte ich gar nichts ohne zu fragen oder ohne ausdrückliche Erlaubnis.

Bin ich dadurch, dass ich lerne, das gut einzuschätzen, jetzt devoter als vorher? Nein, denn da habe ich es so gemacht, wie derjenige es wollte. Aber ich erweitere meine Fähigkeiten und das ist wichtig für mich.
********_Boy Mann
20 Beiträge
Darf ich nur kurz einen Gedanken einwerfen.

Ob sich Dominanz erlernen lässt, weiss ich nicht, glaube ich auch eher nicht – ist es aber nicht wichtiger den richtigen Umgang mit der Verantwortung die man von einer devoten Person bekommt erlernt?
Natürlich sollte die devote Person wissen, auf was sie sich einlässt, aber dominant sein ist keine Entschuldigung dafür alles tun und machen zu dürfen und *mal ordentlich die Sau /Chef raus (hängen) zu lassen*.
Wenn sich manche "Doms" mal überlegen, welche Arbeit es macht, gut mit seiner Rolle umzugehen, Frage ich mich, ob es nicht doch weniger gäbe.

Gleichzeitig können subs sich nicht einfach zurück lehnen und den Dom mal machen lassen. Auch hier ist oft eine gewisse Resilienz und Vertrauen angebracht.
*****ust Mann
122 Beiträge
Zitat von *********keit:
Zitat von *****ust:
Vielleicht möchtet ihr noch schreiben, warum ihr euch das wünscht? Warum wünscht man sich anders zu sein als man ist?

Weil es Facetten sind, die man an sich und an dem Anderen mag und diese herausarbeiten und verstärken möchte, weil man in einer Sache, die einem was bedeutet einfach besser werden möchte.

Dann wäre mein Vorschlag die vorhandene Dominanz/Devotion stärker zum Ausdruck zu bringen und dadurch eine gemeinsame Entwicklung hin zu einer Vertiefung dieser Neigungen einzuleiten.

Z. B. durch:
  • Sich mit anderen D/S Paaren austauschen um Inspirationen für die eigene Beziehung zu finden.
  • Dem Partner tiefer in sein Herz schauen, um seine Wünsche besser zu verstehen.
  • Neue (sinnvolle) Regeln einführen und streng auf dessen Einhaltung achten.
  • Vertrauen und Intimität stärken durch so heftige Schläge, dass sie keinen Lustschmerz zum Ziel haben.
  • Eine devote Person könnte von sich aus Hingabe zeigen und nicht nur auf Anweisung. Ich mag es z. B. spontane, also quasi aus dem Herzen kommende, kleine Unterwürfigkeiten entgegen zu nehmen.

**********tchen Frau
3.610 Beiträge
Ich glaube, dies ist schon genannt worden, dennoch noch mal meine Bekräftigung:

Wenn mit der Steigerungsform von Devotion gemeint ist, dass Bottom an sich "arbeiten" kann, Eigennutz hinten anzustellen, bewusster in der Ansprache ihrem Herren gegenüber zu kommunizieren und somit sich mit weniger Reibungsverlusten in die selbst gewählte "Rolle" einzufügen, dann beantworte ich dies mit "Ja, das kann man lernen".
********2012 Paar
5.998 Beiträge
Zitat von **********tchen:
somit sich mit weniger Reibungsverlusten in die selbst gewählte "Rolle" einzufügen, dann beantworte ich dies mit "Ja, das kann man lernen".

Warum sollte jemand eine Rolle selbst wählen, die ihm oder ihr so wenig tatsächlich entspricht, dass er oder sie sich erst mühsam darin einfügen und das erst lernen und sich dabei anstrengen muss, um keine Reibungsverluste zu erleiden?
Das wird sich mir nie erschließen.

Da wähle ich doch lieber genau die Rolle und lebe sie vom ersten Moment an perfekt und einfach unangestrengt lustvoll aus, die genau meinem Naturell und meinen Bedürfnissen entspricht, statt irgendwas irgendwie sein oder darstellen zu wollen, das so gar nicht wirklich in mir drin steckt.

LG, Fix & Foxy (m)
*********keit Paar
669 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ********2012:
Warum sollte jemand eine Rolle selbst wählen, die ihm oder ihr so wenig tatsächlich entspricht, dass er oder sie sich erst mühsam darin einfügen und das erst lernen und sich dabei anstrengen muss, um keine Reibungsverluste zu erleiden?
Das wird sich mir nie erschließen.

Weil es eine Herausforderung ist.
Weil man so aus seiner Komfortzone kommt / kommen muss.

Weil man so Seiten an sich entwickeln und ausbilden kann, die einem fehlen.
Weil man neue Wege beschreiten möchte.
Weil es ein bewusster Gegensatz innerhalb der Beziehung zu dem "Auftreten" außerhalb ist.
Nicht zu vergessen: Weil es einen erregt.

Ich weiß nicht, ob ihr das nachvollziehen könnt, aber das sind so unsere Beweggründe.
Ganz klar ist es verständlich, dass man ausbaut, was einem natürlicherweise mehr liegt. Aber ist es tatsächlich so unverständlich, dass man den neuen, wenn auch vielleicht schwierigeren Weg wählt?
Wie gesagt, es geht nicht darum, etwas anzustreben, was einem so gar nicht entspricht oder was wirklich nur rudimentär vorhanden ist. (wie du im letzten Satz schreibst)
******und Frau
3.802 Beiträge
@*********keit
Also ich bin in meinem Leben mit der Strategie am Besten gefahren, die Stärken auszubauen und mich auf diese zu konzentrieren (egal in welchem Bereich). Denn nur dann bin ich auch erfolgreich und nicht frustriert. Ich persönlich halte nichts davon sich auf die Schwächen zu konzentrieren. Das finde ich zum einen wenig Erfolg versprechend und zum anderen als sehr frustirerend (weil man da nunmal nie gut drin sein wird, egal wie sehr man sich anstrengt).

Und das was @********2012 hier sagt:
Zitat von ********2012:
Warum sollte jemand eine Rolle selbst wählen, die ihm oder ihr so wenig tatsächlich entspricht, dass er oder sie sich erst mühsam darin einfügen und das erst lernen und sich dabei anstrengen muss, um keine Reibungsverluste zu erleiden?
Das wird sich mir nie erschließen.
ist genau das, das es einem gar nicht entspricht, also eine Schwäche oder einfach ein Teil der Persönlichkeit ist. Da bin ich genau bei @********2012 das erschließt sich mir nicht, warum ich mir selbst auf meinen Schwächen herumhacken lassen sollte.
Auf die Stärken konzentrieren und die ausbauen, das ist das, was erfolgreich und stark macht.
**********tchen Frau
3.610 Beiträge
Zitat von ********2012:
Zitat von **********tchen:
somit sich mit weniger Reibungsverlusten in die selbst gewählte "Rolle" einzufügen, dann beantworte ich dies mit "Ja, das kann man lernen".

Warum sollte jemand eine Rolle selbst wählen, die ihm oder ihr so wenig tatsächlich entspricht, dass er oder sie sich erst mühsam darin einfügen und das erst lernen und sich dabei anstrengen muss, um keine Reibungsverluste zu erleiden?
Das wird sich mir nie erschließen.

Da wähle ich doch lieber genau die Rolle und lebe sie vom ersten Moment an perfekt und einfach unangestrengt lustvoll aus, die genau meinem Naturell und meinen Bedürfnissen entspricht, statt irgendwas irgendwie sein oder darstellen zu wollen, das so gar nicht wirklich in mir drin steckt.

LG, Fix & Foxy (m)

Die Welt besteht doch nicht aus "Schwarz" und "Weiß". Selbstverständlich sollte die Anlage zur Entwicklung einer Devotion bzw. Dominanz bereits in der Persönlichkeit vorhanden sein. Diese Disposition kann jedoch im Verlauf des Lebens aufgrund von Verhaltensweisen, die von dem gesellschaftlichen Kontext und/oder aufgrund der bisher gelebten Beziehungsdynamik von dir erwartet werden, überlagert werden..Sprich die Neigung lechzt irgendwann nach Entfaltung, stößt aber auf im Laufe des Lebens erworbene Eigenschaften und somit auf Widerstand.

Selbstverständlich bin ich bei dir, dass einem nicht eine Rolle übergestülpt werden kann, die der Wesensart so gar nicht entspricht.
*********keit Paar
669 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ******und:
Also ich bin in meinem Leben mit der Strategie am Besten gefahren, die Stärken auszubauen und mich auf diese zu konzentrieren (egal in welchem Bereich).

Es ist super, wenn du damit eine erfolgreiche Strategie gefunden hast.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich meine Stärken, weil sie eben Stärken sind, sich ohne größere Mühen ausbauen lassen. Da wo ich bereits ein breites, tragfähiges Fundament habe, wo es mir leicht fällt, neue Fähigkeiten und Fertigkeiten zu lernen und ich bereits Erlerntes einzufügen, fallen mir Fortschritte leicht.
Anders sieht es bei meinen Schwächen aus, dort muss ich konzentriert und mit hoher Frustrationstoleranz daran arbeiten, gezielt Kompetenzen zu erwerben oder auszubauen. Und ich halte es eben nicht für zielführend such nur auf seine persönlichen Stärken zu konzentrieren. Das heißt im Umkehrschluss aber auch nicht, dass ich mich nur auf meine Schwächen und Mängel fixiere.
Soweit zum Allgemeinen.

Jetzt zum Speziellen: Vielleicht ist es so, dass uns jeweils die andere Rolle/Position leichter fallen würde, weil sie eher unserem Naturell entspricht. *nixweiss*
Wiederum heißt das nicht, dass wir uns vollkommen verstellen, etwas spielen, was wir nicht sind. Wir möchten einfach bewusst eine Facette unseres Ichs ausbauen und verstärken, (ganz gleich,) ob es der einfachere oder schwierigere Weg sein mag. Wir verstehen es als unsere persönliche und gemeinsame(!) Weiterentwicklung.

Und dabei entstehen Fragen und manche davon stellen wir hier. *g*
******und Frau
3.802 Beiträge
Zitat von *********keit:
Jetzt zum Speziellen: Vielleicht ist es so, dass uns jeweils die andere Rolle/Position leichter fallen würde, weil sie eher unserem Naturell entspricht. *nixweiss*
Wiederum heißt das nicht, dass wir uns vollkommen verstellen, etwas spielen, was wir nicht sind.
Nun, wenn die andere Rolle eher dem Naturell entspricht und ihr die andere Seite auch tendentiell in gewissen Teilen habt, dann seid ihr vermutlich Switcher. Denn jemand, der nur devot, masochistisch oder dominant oder sadistisch veranlagt ist, KANN die andere Rolle nicht wesensecht übernehmen, maximal spielen und selbst da wird man weder Gefallen daran finden noch daran Lust empfinden.

Wenn ihr damit also fragt, wie ihr Switcherkomponenten ausbauen könnt, dann bin ich raus, da das etwas ist, was weder in meiner Veranlagung ist, noch ich das überhaupt gefühlstechnisch nachvollziehen kann.
*******oron Mann
283 Beiträge
Dominant oder devot als Persönlichkeitseigenschaft zu "lernen" halte ich thematisch für schwierig. Dominant aufzutreten, zu führen, etc kannst du zwar durchaus erlernen, aber es muss dir eben auch Spass machen. Wenn es dir keinerlei Spass macht und nichts gibt dann wirst du das auch nicht "simulieren können". Es gibt verschiedene Persönlichkeitsmodelle und man kann durchaus auch lernen seine Persönlichkeit ein wenig in Eigenschaften hinein zu strecken die man normalerweise nicht in sich trägt. So kann ein introvertierter Mensch durchaus auch lernen auf andere Leute zuzugehen, extrovertierter aufzutreten. Aaaaber: Zum Einen wird er dabei nie die selbe Gelassenheit und Entspanntheit ausstrahlen können wir jemand der in seinem Element ist, zum anderen brechen elernte Eigenschaften bei genügend "Druck" auch schnell wieder zusammen und fallen weg. Das kann insbesondere bei Spielen in denen der submissive Part auf den dominanten Part angewiesen ist schnell gefährlich werden. Ich habe beispielsweise mal gesehen wie sich bei einem Hängebondage ein Knoten gelöst hat und die Dame ziemlich hilflos von der Decke baumelte. Der Rigger setzte sich in dem Augenblick in die Ecke, legte den Kopf in den Schoss und brach vollkommen zusammen. Andere haben sie dann vom Seil geschnitten. Damit will ich nicht sagen dass das jetzt unweigerlich jedem passiert, ich will damit aber ausdrücken dass es einfach einen natürlichen Persönlichkeitskern gibt auf den wir immer wieder zurück fallen (können).

Daher würde ich für mich immer in mich gehen und schauen "Ist da was da worauf ich aufbauen kann"? Wenn ja: Dann lernst du nicht dominant zu sein sondern du lernst eher auf diese deiner Persönlichkeitseigenschaften mehr zu achten, es mehr zu entfalten.

Und zum dominant sein gehört natürlich auch viel viel mehr: Empathie, Kreativität, Spass an der Sache und und und, darauf bin ich jetzt nicht eingegangen.
*********keit Paar
669 Beiträge
Themenersteller 
Ich kann nicht beurteilen, ob wir Switcher sind.
Wenn Switcher das Bedürfnis haben, beide Aspekte auszuleben, dann nicht.
Wenn Swichter sein bedeutet, dass es Einem nicht alles zusammenzieht allein beim Gedanken daran, die andere Rolle/Position einnehmen zu können, dann ja.

(Wobei es für mich nicht nachvollziehbar ist, aber das nur am Rande, dass jemand wirklich 0% devote bzw. dominante Züge in seiner Person trägt, denn es gibt immer Situationen (Beruf, Polizeikontrolle usw.), wo man den Anweisungen Anderer zu folgen hat, wie es auch immer Situationen gibt, wo man Andere anleiten oder bestimmen muss.)
*********iette Frau
4.579 Beiträge
Zitat von *********keit:

(Wobei es für mich nicht nachvollziehbar ist, aber das nur am Rande, dass jemand wirklich 0% devote bzw. dominante Züge in seiner Person trägt, denn es gibt immer Situationen (Beruf, Polizeikontrolle usw.), wo man den Anweisungen Anderer zu folgen hat, wie es auch immer Situationen gibt, wo man Andere anleiten oder bestimmen muss.)

Dadurch wird man aber weder gleich devot noch dominant.
*********keit Paar
669 Beiträge
Themenersteller 
@*********iette
Das war auch nicht der Inhalt. Man verhält sich dann nur dominant oder devot.
Ich weiß nicht, wann man etwas ist. Ab wann ist man dominant/devot und verhält sich nicht nur so?

Aber darum soll es nicht gehen, sondern darum vorhandene Charaktereigenschaften auszubauen, zu verstärken und zu intensivieren - gerade dann, wenn man auch gegenteilige Charakterzüge besitzt.
******und Frau
3.802 Beiträge
Zitat von *********keit:
(Wobei es für mich nicht nachvollziehbar ist, aber das nur am Rande, dass jemand wirklich 0% devote bzw. dominante Züge in seiner Person trägt, denn es gibt immer Situationen (Beruf, Polizeikontrolle usw.), wo man den Anweisungen Anderer zu folgen hat, wie es auch immer Situationen gibt, wo man Andere anleiten oder bestimmen muss.)
Den Gedankengang verstehe ich durchaus. Ich kann an meinem Beispiel sagen, ich bin extrem dominant im Alltag und Job und vermutlich auch meinem Kind gegenüber, das Grenzen braucht.
ABER: Im privaten, einem Partner gegenüber kann und will ich das nicht. Also vielleicht könnte ich es, aber es macht mir keinen Spaß und erfüllt mich nicht, sondern dann wäre er in meinen Augen ungenügend für mich, weil er mich nicht deckeln kann, mir keinen Rahmen geben kann. Ich könnte mich ihm gegenüber nicht mehr fallen lassen, wenn ich ihm den Rahmen in der Beziehung geben müßte. Für mich ist das Fallen lassen können und die komplette Kontrollabgabe in einer Beziehung der wesentliche Faktor, der sich als roter Faden durch mein BDSM zieht.
Müßte ich die Kontrolle in der Beziehung übernehmen, wäre er damit nicht mehr stärker und dominanter als ich und damit auch ungeeignet die Führung und Verantwortung zu übernehmen.

Ich muß allerdings dazu sagen, daß ich auch immer eine 24/7-D/s-Beziehung führen wollen würde, seitdem ich das Kennengelernt habe. Etwas anderes, wo ich nicht mein innerstes Ich, mein Sein leben kann, käme für mich nicht mehr in Frage.
*********keit Paar
669 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ******und:
Ich kann an meinem Beispiel sagen, ich bin extrem dominant im Alltag und Job und vermutlich auch meinem Kind gegenüber, das Grenzen braucht.
ABER: Im privaten, einem Partner gegenüber kann und will ich das nicht. Also vielleicht könnte ich es, aber es macht mir keinen Spaß und erfüllt mich nicht, sondern dann wäre er in meinen Augen ungenügend für mich, (...)

Du hast perfekt beschrieben, was die Gedanken dabei waren, diesen Tread zu starten.
Gibt es nun die Möglichkeit, diesen privaten Anteil zu verstärken?

In diese Richtung und auch in die andere Richtung: Man ist im Alltag oder Beruf eher zurückhaltend, möchte aber im Privaten stärker die Führung übernehmen.
******und Frau
3.802 Beiträge
Zitat von *********keit:
Du hast perfekt beschrieben, was die Gedanken dabei waren, diesen Tread zu starten.
Gibt es nun die Möglichkeit, diesen privaten Anteil zu verstärken?

In diese Richtung und auch in die andere Richtung: Man ist im Alltag oder Beruf eher zurückhaltend, möchte aber im Privaten stärker die Führung übernehmen.
*danke*
Ich kann den Gedankengang nachvollziehen, sage aber ganz klar: NEIN. *nein*
Das geht nicht, weil es entgegen der Persönlichkeit ist. Und wenn man das täte, wäre es entgegen der eigenen Natur und damit weder authentisch, noch erfüllend. Für keinen von beiden.
*****ust Mann
122 Beiträge
Zitat von *********keit:
Ab wann ist man dominant/devot und verhält sich nicht nur so?

  • Wenn es Deine Träume und Fantasien beherrscht.
  • Wenn es Dein tiefster Wunsch ist zu dienen oder zu führen.
  • Wenn Du es liebst Devotion oder Dominanz zu empfangen.
  • Wenn es Dir Erfüllung gibt voller Hingabe zu knien oder Deinen Partner voller Hingabe vor Dir knien zu sehen.
  • Wenn Du nicht überlegen musst, sondern fühlst.

**********_1306 Paar
401 Beiträge
Meine Frau und ich haben erst spät angefangen BDSM zu leben. Das ging nur weil wir beide ein gewisses Maß natürliche Dominanz oder Devotion hatten. Wir fingen klein an und steigerten uns, steigern uns immer noch. Haben wir gelernt Dominanter oder Devoter zu werden? Ich glaube eher das es schon immer so in uns war wir es nur vorher nicht kannten. Ich glaube wir haben nur Stück für Stück durch gemeinsames Spiel ergründet wie tief unsere Neigung tatsächlich ist. Erlernen kann man das nicht nur mehr ergründen.
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