Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
BDSM
22279 Mitglieder
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Dom/dev sein wollen

*********gista Mann
246 Beiträge
In psychologischer Definition sprechen wir bei Dominanz und Devotion von einem Sozialverhalten.
Dieses ist nicht angeboten, sondern wird in der Sozialisation erlernt und geprägt.
Dementsprechend lässt es sich auch später erlernen oder verändern.
Ein klassisches Lehrbeispiel dafür ist Friedrich Wilhelm Voigt ("Der Hauptmann von Köpenick"), der durch seine Umkehr der Rolle das vorherrschende Rollenverständnis ("Dominanz ist angeboren", dementsprechend die Position) ad absurdum führte.
Ergo ist Dominanz keine angebotene Eigenschaft sondern lediglich in der Sozialisation erlerntes Verhalten, welches veränderbar ist.
*****n_N Mann
9.433 Beiträge
Was muss man dafür groß lernen und wofür?
Wenn dich und deine Art jemand als dominant/devot wahrnimmt, dann biste es für die Person, völlig egal, ob du das willst oder nicht und völlig egal, wie du dich selbst empfindest.

Der Rest ist ein Kinderspiel...rausfinden was gewünscht ist bzw. das Gegenüber braucht und damit füttern.
Sofern es einem was gibt, man nicht durch eigene Ängste blockiert wird, wird es nicht auf der Strecke bleiben.

Es gibt also nix zu üben und (er-) lernen, wenn man eh schon so wargenommen wird...eine Steigerung braucht es daher auch nicht.

Dominant/Devot sind eh nur Worthülsen ohne feste Definition...es gibt zwar Eigenschaften die recht allgemein als dominant oder Devot wargenommen werden und die kann man natürlich ausbauen, aber das bedeutet nicht das man dadurch automatisch dominanter oder devoter für sein Gegenüber wird.

*my2cents* auch wenn es nicht das ist, was man lesen wollte.
********2012 Paar
5.998 Beiträge
Zitat von *********gista:
In psychologischer Definition sprechen wir bei Dominanz und Devotion von einem Sozialverhalten...

Im BDSM-Kontext ist das meiner Meinung nach nur bedingt ausschließlich damit zu beschreiben.

LG, Fix & Foxy (m)
****Ju Paar
27 Beiträge
Wenn jemand die Fantasien hat und sich traut es auszuleben kommt der Rest learning by doing zumindest beim dominanten und als devote es beigebracht zu bekommen ist doch auch aufregend
**f Mann
112 Beiträge
Man kann lernen ordentlich zu sein.
Pedanten können lernen es locker zu nehmen.
Das sind ähnliche Eigenschaften.
Warum sollte man also nicht lernen können dom/dev zu sein?
********2012 Paar
5.998 Beiträge
Zitat von **f:
Man kann lernen ordentlich zu sein.
Pedanten können lernen es locker zu nehmen.
Das sind ähnliche Eigenschaften.
Warum sollte man also nicht lernen können dom/dev zu sein?

Ich meine:

Ja, man kann lernen, sich so zu verhalten.

Nein, man kann nicht lernen, so zu fühlen und das innere Bedürfnis zu haben, das auszuleben, weil sonst was fehlt, um rundum glücklich und zufrrieden sein zu können.

LG, Fix & Foxy (m)
******und Frau
3.842 Beiträge
Zitat von *********keit:
Die Motivation war tatsächlich die Frage, ob man mit der Zeit, wenn D/S einen breiten Raum einnimmt, dominanter bzw. devoter wird oder die "Stärke" dieser (vorhandenen) Eigenschaft doch eigentlich fest bleibt.
Halte ich für ziemlich unwahrscheinlich. Lernen kann man das nicht. Man ist es oder ist es eben nicht. Man kann allerdings vielleicht lernen das bereits vorhandene zu akzeptieren und anzunehmen. Und ist dadurch dann vielleicht selbstverständlicher in dem Ausleben dieser Eigenschaften, sobald man mit sich im Reinen ist. Allerdings gehe ich nicht davon aus, daß wirkliche Dominanz und wirkliche Devotion, die von innen heraus kommen, erlernt werden können. Man fühlt und ist es oder eben nicht.
*********gista Mann
246 Beiträge
Zitat von ********2012:
Zitat von **f:
Man kann lernen ordentlich zu sein.
Pedanten können lernen es locker zu nehmen.
Das sind ähnliche Eigenschaften.
Warum sollte man also nicht lernen können dom/dev zu sein?

Ich meine:

Ja, man kann lernen, sich so zu verhalten.

Nein, man kann nicht lernen, so zu fühlen und das innere Bedürfnis zu haben, das auszuleben, weil sonst was fehlt, um rundum glücklich und zufrrieden sein zu können.

LG, Fix & Foxy (m)

Das setzt jedoch ein sehr statisches Gefühls- und Verhaltensspektrum voraus und negiert jegliche emotionale Entwicklung.....aber gerade um eine solche Entwicklung sollte es meines Erachtens im BDSM gehen...
******una Frau
7.026 Beiträge
Theoretisch: eine Person, die beschließt, zB als Domina ihr Geld zu verdienen...

Schaut, was so " gewünscht wird, vom " zahlenden Publikum ".

" Spielt dann ihre Rolle, weil sie halt gut schauspielern kann..

Das bedeutet noch lange nicht, dass es diese Person selbst sexuell erregt.. das steht auf einem völlig anderen Blatt.

Und ja, ich denke, diese Person kann das Schauspiel sehr erfolgreich " aufführen".
*****n27 Frau
4.750 Beiträge
Zitat von ********2012:
Nein, man kann nicht lernen, so zu fühlen und das innere Bedürfnis zu haben, das auszuleben, weil sonst was fehlt, um rundum glücklich und zufrrieden sein zu können.
Lernen vermutlich nicht. Aber entdecken, festigen, kultivieren, weiterentwickeln, mit Leben füllen sicherlich *g*
*********gista Mann
246 Beiträge
Zitat von ******und:
Zitat von *********keit:
Die Motivation war tatsächlich die Frage, ob man mit der Zeit, wenn D/S einen breiten Raum einnimmt, dominanter bzw. devoter wird oder die "Stärke" dieser (vorhandenen) Eigenschaft doch eigentlich fest bleibt.
Halte ich für ziemlich unwahrscheinlich. Lernen kann man das nicht. Man ist es oder ist es eben nicht. Man kann allerdings vielleicht lernen das bereits vorhandene zu akzeptieren und anzunehmen. Und ist dadurch dann vielleicht selbstverständlicher in dem Ausleben dieser Eigenschaften, sobald man mit sich im Reinen ist. Allerdings gehe ich nicht davon aus, daß wirkliche Dominanz und wirkliche Devotion, die von innen heraus kommen, erlernt werden können. Man fühlt und ist es oder eben nicht.

Wie definierst du "wirkliche Dominanz" und "wirkliche Devotion"?
******und Frau
3.842 Beiträge
Zitat von *********gista:
Wie definierst du "wirkliche Dominanz" und "wirkliche Devotion"?
Natürlich, von innen heraus, angeboren. Im Gegensatz zu aufgesetzt als Rolle.
**********hmerz Paar
178 Beiträge
Lethe schreibt

Devot sein wollen, erschließt sich für mich nicht. Es ist kein Wunsch von mir, sondern ein Gefühl, dass ich gegenüber einer anderen Person habe. Ich habe noch nie versucht, an diesem Gefühl etwas zu ändern. Abhängig von meinem Gegenüber ist es unterschiedlich stark ausgeprägt.
Interessant ist es, die Reise, die dieses Gefühl im Laufe einer Beziehung nimmt, zu beobachten. Die Ausprägungen zu verfolgen, die es auf mein Verhalten und meine Reaktionen ausübt. So erfüllt es eigentlich unbedeutende Gesten mit Leben. Seine Hand küssen. Eigentlich unbedeutend und unaufgefordert, ist wichtig geworden.. als Gruß oder zum Abschied. Ein kurzes Anerkennen seiner Dominanz und seiner Bedeutung in meinem Leben.
********2012 Paar
5.998 Beiträge
Zitat von *********gista:
Das setzt jedoch ein sehr statisches Gefühls- und Verhaltensspektrum voraus und negiert jegliche emotionale Entwicklung.....aber gerade um eine solche Entwicklung sollte es meines Erachtens im BDSM gehen...

Natürlich entwickeln wir uns alle mit der Zeit, auch emotional. Aber doch nicht nach Plan und auf Ziel. Das würde uns bestenfalls zu guten Rollenspielern machen. Ist ja auch ok. Aber eben nicht das, wonach hier gefragt wurde.

LG, Fix & Foxy (m)
*********gista Mann
246 Beiträge
Wer etwas Fundiertes über die Entstehung von Dominanz lesen möchte, sei auf das wissenschaftliche Werk von Hogrefe verwiesen:
https://dorsch.hogrefe.com/stichwort/soziale-dominanz

Leider herrscht bei vielen immer noch der Mythos: "Der König ist König, weil er als König geboren wurde." ("Gottesgnadentum"/Geburtsrecht/angeborene Dominanz und Autorität)
Würde ja auch jahrtausendelang so tradiert und anerzogen.
*********gista Mann
246 Beiträge
Zitat von ********2012:
Zitat von *********gista:
Das setzt jedoch ein sehr statisches Gefühls- und Verhaltensspektrum voraus und negiert jegliche emotionale Entwicklung.....aber gerade um eine solche Entwicklung sollte es meines Erachtens im BDSM gehen...

Natürlich entwickeln wir uns alle mit der Zeit, auch emotional. Aber doch nicht nach Plan und auf Ziel. Das würde uns bestenfalls zu guten Rollenspielern machen. Ist ja auch ok. Aber eben nicht das, wonach hier gefragt wurde.

LG, Fix & Foxy (m)

Es geht weder um Plan, noch um Ziel (wiederum statisch). Sondern um Offenheit und Dynamik in der menschlichen Entwicklung.
Entwicklung ist m.E. immer ein dynamischer Prozess, welcher niemals enden sollte...
Interessant, dass im Zusammenhang mit Entwicklung immer wieder von "Rollenspiel" die Rede ist.....ist also eine Entwicklung zu einer dominanten oder devoten Person (oder womöglich sogar "switchenden" Person) nicht authentisch?
Wer gibt mir das Recht und was sind die Maßstäbe hier Authentizität abzusprechen?
********2012 Paar
5.998 Beiträge
@*********gista

Wir haben einfach in vielen Jahren gelebtem BDSM mit viel gemeinsamen Erlebnissen und Austausch mit anderen die Erfahrung gemacht, dass es nie zielführend und letztlich auch nie 'erfolgreich' war und die Persönlichkeit nie in in der angestrebten Weise verändert hat, wenn jemand daher kam und meinte, dass er oder sie jetzt alles dran setzt, um dominanter oder devoter zu werden, egal aus welchen Motiven heraus und egal mit welchen Mitteln.

LG, Fix & Foxy (m)
****aja Frau
420 Beiträge
Hallo ,

ich habe nicht gelernt devoter zu sein , ich mache immer alles in meinen Rahmen in dem ich mich als submissiver Part wohlfühle, eben wie ich bin.

Aber als Sub möchte ich natürlich meinen Dom glücklich machen und stolz und deswegen habe ich gelernt meine Bedürfnisse und Wünsche hinten anzustellen. Oder gebe nicht so viele Widerworte oder provoziere 😂😂
🙈🙈 , ich weiß eben auch als Sub , was ich will.

Ich würde also nicht sagen , dass ich nun devoter bin , aber ich habe gelernt , es ist gut , wenn ich der Führung meines Doms folge. Das fiel / fällt meiner Brat in mir nicht immer leicht.

Liebe Grüße Kaja
*******ner Mann
1.246 Beiträge
Passend zum Thema der Beitrag aus dem Joy-Magazin: Ist Dominanz erlernbar?
****_73 Frau
291 Beiträge
Ich finde, das Wort "lernen" passt in diesem Kontext nicht so richtig. Ich denke auch, es ist eher ein Wachstum, gebunden an den jeweiligen Partner und dessen Umgang mit mir.
Ich lese hier so oft von naturgegebener Devotion oder Dominanz, aber ich bin der Meinung, sicherlich ist eine grundlegende Veranlagung immer vorhanden ist, aber erst die Erfahrungen im Leben und im Miteinander mit anderen Menschen dies formen und in bestimmte Richtungen lenken.
Mir wird keine echte Devotion nachgesagt, nur, weil ich meinen Weg gehe...aber, ich weiß, was ich fühle und was bestimmte Situationen mit mir machen.
Und ja, ich würde mich als "lernfähig" bezeichnen, allerdings nur in einem Rahmen, der mir und meinem Selbstwert gut tut.
Bei allem anderen fühle ich mich zu sehr in die Ecke gedrängt und dann wird es für mich zum Schauspiel...und das ist etwas, was ich nicht möchte.
*********gista Mann
246 Beiträge
Zitat von ********2012:
@*********gista

Wir haben einfach in vielen Jahren gelebtem BDSM mit viel gemeinsamen Erlebnissen und Austausch mit anderen die Erfahrung gemacht, dass es nie zielführend und letztlich auch nie 'erfolgreich' war und die Persönlichkeit nie in in der angestrebten Weise verändert hat, wenn jemand daher kam und meinte, dass er oder sie jetzt alles dran setzt, um dominanter oder devoter zu werden, egal aus welchen Motiven heraus und egal mit welchen Mitteln.

LG, Fix & Foxy (m)

Das ist eine mögliche Sicht- und Betrachtungsweise.
Und jeder und jede macht seine unspezifischen Erfahrungen.
Für meinen Teil generalisiere ich meine ebenfalls jahrelangen Erfahrungen, Eindrücke und den Austausch nicht, weil diese individuellen Eindrücke niemals repräsentativ sind.
Da ziehe ich doch die Evidenz wissenschaftlicher Erkenntnisse vor.....
*********gista Mann
246 Beiträge
Zitat von *******ner:
Passend zum Thema der Beitrag aus dem Joy-Magazin: Ist Dominanz erlernbar?

Ein sehr fundierter Artikel im Magazin zum Thema. *top*
******001 Frau
1.702 Beiträge
Sehr interessante Fragestellung-
ich würde behaupten-
gewisse Züge Devotion und auch Dominanz kann man sich mühsam beibringen/aneignen.

Die Frage ist nur WOZU?

Grundlegende Devotion oder Dominanz kann man mAn nicht erlernen. Die kommt einfach aus der Persönlichkeit
******rin Frau
1.355 Beiträge
Für mich hat Devotion etwas mit Verehrung zu tun, ohne die geht es für mich nicht. Ich habe jetzt erstmalig einen Partner, für den ich das empfinde und bei dem ich gerne devot sein möchte.

Heisst das jetzt, dass ich früher nicht devot war, es jetzt aber plötzlich doch bin?
Oder dass es nur eine Frage des passenden Gegenübers ist?
Oder dass ich etwas gelernt habe oder jetzt lernen muss?
Oder dass mir meine Devotion erst jetzt auffällt, weil ich mich erst jetzt mit BDSM beschäftige?

*nixweiss*

Ich habe keine Ahnung. Aber ehrlicherweise ist es mir auch völlig egal. Ich geniesse es einfach wie es ist.
*********keit Paar
670 Beiträge
Themenersteller 
Wir möchten nochmal betonen, dass es in der Frage nie darum ging, etwas zu machen oder auszuleben oder nur zu probieren, was einem so gar nicht liegt.

Wer mit BDSM nicht anfangen kann und wen es bei der Vorstellung da irgendwas mit Klammern oder Peitschen zu machen, schüttelt, der ist außen vor. Der braucht das nicht Lernen oder Erfahren und klar, den wird es nicht erregen.
Sondern es ging darum: Man hat dominate oder devote Züge. (Man findet es spannend und es gefällt einem, ja erregt sie/ihn.) Aber man merkt: Hey, ich bin nicht so dominant oder devot, wie ich es mir wünsche oder anders: mein Handeln hat nicht die dominante oder devote Wirkung auf mein Gegenüber, wie wir es beide gerne hätten.

Kann man nun diese Charakterzüge, die man zwar besitzt, die aber nicht in absolut hervorstechend sind, sondern nur in Facetten oder Grundformen vorliegen, ausbauen und verstärken?
Und wenn ja, kann es dann zu einer dauerhaften Charaktereigenschaften werden?
Immer im Gedanken daran, dass da schon Freude, Lust, Begierde und Neugierde vorhanden sind.

Wir danken nochmal allen, die bisher geantwortet haben, ebenso für die lebhaften Diskussionen und die unterschiedlichen Meinungen.
Wir haben unsere Komplimente aufgebraucht und daher ein großes Kompliment an alle!
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.