Investor will Kulturpalast abreisen für Hotel
Chemnitz. Der Kulturpalast in Rabenstein gehört zu den markantesten Bauwerken von Chemnitz - jetzt soll er abgerissen werden. Ein Investor habe im Baugenehmigungsamt einen Abrissantrag eingereicht, sagte Rathaussprecherin Katja Uhlemann und bestätigte damit Informationen der "Freien Presse". Bislang sei aber noch nichts entschieden, da die Unterlagen unvollständig seien. Uhlemann: "Der Kulturpalast ist ein ausgesprochen wichtiges Denkmal für die Stadt Chemnitz. Ein Abbruch wäre überhaupt nur möglich, wenn eine denkmalschutzgerechte Sanierung nicht zumutbar wäre."
Bei dem Investor soll es sich nach Informationen der "Freien Presse" um die Saxonia Logistik Center GmbH mit Sitz im hessischen Viernheim handeln. Hinter dem Unternehmen mit dem klangvollen Namen steckt ein alter Bekannter: Oliver Kreider (Foto). Der Immobilienhändler aus Hessen taucht seit 1989 immer mal wieder an verschiedenen Stellen in Chemnitz auf, sorgt für Ärger oder verspricht Luftschlösser. So wollte er einst Villa Zimmermann und Hotel Carola nahe dem Hauptbahnhof zum Spielcasino umbauen lassen - die Pläne scheiterten. Später fiel Kreider unangenehm auf, als er als Eigentümer eines Wohnhauses in Hilbersdorf einem Mieter die Wohnungstür demontierte, um ihn zum Ausziehen zu bewegen.
Nun also der Kulturpalast. In Rabenstein wird spekuliert, was der neue Besitzer mit dem Grundstück vorhat. Einige wollen von Plänen für ein Hotel gehört haben, andere vermuten den Bau von Eigenheimen. Kreider selbst könnte das Rätsel aufklären, doch für die "Freie Presse" war er nicht zu sprechen.
Derweil regt sich gegen den Abriss des einzigartigen Bauwerks Widerstand. In einem Brief an OB Barbara Ludwig drängt zum Beispiel der Inhaber des Campingplatzes Oberrabenstein, Peter Barthel, das Stadtoberhaupt, den Abriss zu verhindern. Barthel wurde durch die neugierigen Nachfragen seiner Gäste auf das Gebäude aufmerksam, recherchierte dessen Geschichte und stellte all das ins Internet. "Die Resonanz darauf war riesig, selbst die Filmstudios von Babelsberg haben bei uns angerufen und sich nach dem Haus erkundigt", schreibt er an die Oberbürgermeisterin.
Bei der Unabhängigen Bürgerinitiative Rabenstein (UBR) sieht man die Zukunft des Bauwerks pragmatischer. "Wenn es ein konkretes oder realistisches Nutzungskonzept für den Kulturpalast gäbe, hätten wir nichts dagegen", so UBR-Chef Gottfried Reuther. Wenn Gebäude und Gelände hingegen weitere 15 Jahre vor sich hingammelten, sei es besser, wenn der Schandfleck verschwinde, fügte er hinzu. "Das ganze Areal inmitten von Rabenstein ist schließlich in einem katastrophalen Zustand", so Reuther.
QuelleBei dem Investor soll es sich nach Informationen der "Freien Presse" um die Saxonia Logistik Center GmbH mit Sitz im hessischen Viernheim handeln. Hinter dem Unternehmen mit dem klangvollen Namen steckt ein alter Bekannter: Oliver Kreider (Foto). Der Immobilienhändler aus Hessen taucht seit 1989 immer mal wieder an verschiedenen Stellen in Chemnitz auf, sorgt für Ärger oder verspricht Luftschlösser. So wollte er einst Villa Zimmermann und Hotel Carola nahe dem Hauptbahnhof zum Spielcasino umbauen lassen - die Pläne scheiterten. Später fiel Kreider unangenehm auf, als er als Eigentümer eines Wohnhauses in Hilbersdorf einem Mieter die Wohnungstür demontierte, um ihn zum Ausziehen zu bewegen.
Nun also der Kulturpalast. In Rabenstein wird spekuliert, was der neue Besitzer mit dem Grundstück vorhat. Einige wollen von Plänen für ein Hotel gehört haben, andere vermuten den Bau von Eigenheimen. Kreider selbst könnte das Rätsel aufklären, doch für die "Freie Presse" war er nicht zu sprechen.
Derweil regt sich gegen den Abriss des einzigartigen Bauwerks Widerstand. In einem Brief an OB Barbara Ludwig drängt zum Beispiel der Inhaber des Campingplatzes Oberrabenstein, Peter Barthel, das Stadtoberhaupt, den Abriss zu verhindern. Barthel wurde durch die neugierigen Nachfragen seiner Gäste auf das Gebäude aufmerksam, recherchierte dessen Geschichte und stellte all das ins Internet. "Die Resonanz darauf war riesig, selbst die Filmstudios von Babelsberg haben bei uns angerufen und sich nach dem Haus erkundigt", schreibt er an die Oberbürgermeisterin.
Bei der Unabhängigen Bürgerinitiative Rabenstein (UBR) sieht man die Zukunft des Bauwerks pragmatischer. "Wenn es ein konkretes oder realistisches Nutzungskonzept für den Kulturpalast gäbe, hätten wir nichts dagegen", so UBR-Chef Gottfried Reuther. Wenn Gebäude und Gelände hingegen weitere 15 Jahre vor sich hingammelten, sei es besser, wenn der Schandfleck verschwinde, fügte er hinzu. "Das ganze Areal inmitten von Rabenstein ist schließlich in einem katastrophalen Zustand", so Reuther.
Die Aussage "Schandfleck" finde ich erschreckend und auch schockierend, weil es dem eigentlich gar nicht ist. Man kann die 2 Gebäude für so vieles nutzen.. Freizeitzentrum (gerade weil der Rabensteiner Wald, Tierpark und das Restaurant in der Nähe ist, auch das Krankenhaus..) mit Schwimmhalle. Räume für Workshops anbieten, Ausstellung, Räume für Partys bzw. allg. Veranstaltungen vermieten. Gerade weil es so ein imposantes Gebäude ist und eigentlich durch den sowjetischen Baustil für mich schon unter Denkmalschutz gehören müsste.. Die Fassade ist vollkommen intakt, bräuchte nur mal Farbe
Es gibt ja die Einzeldenkmalförderung wo 2/3 von Stadt (wenn privater Eigentümer) bzw. Staat (wenn Stadt Eigentümer) bzw. aus EU-Fördermittel (wenn Staat Eigentümer) gedeckt werden können und das finde ich, ist schon ne Menge. Gerade bei dem Gebäude kann ich mir vorstellen, dass diese 2/3 voll ausgeschöpft werden könnten und ich denke, es lässt sich vieles auch durch Spendengelder regeln etc. (somit könnte man die anderen 1/3 verringern). Weil halt dieses Gebäude so einen Seltenheitswert hat.
Ich finde es eigentlich vollkommen bescheurt von der Stadt, dass die das veräußert, weil sie keinen nutzen darin sehen würden.. Eh Hallo?
Thema Denkmalschutz, falls - der Kulturpalast steht nämlich drunter! (Sächsisches Gesetz)
§ 2 Gegenstand des Denkmalschutzes - Besagt, dass deren Erhaltung wegen ihrer geschichtlichen, künstlerischen, wissenschaftlichen, städtebaulichen oder landschaftsgestalterischen Bedeutung im öffentlichen Interesse liegt. Somit dürfte der Komplex nicht abgerissen werden, da er nicht nur von geschichtlichem sondern auch künstlerischen Interesse ist. Es sollte sogar dadurch eine Lösung für weitere Nutzung gefunden werden..
II. Abschnitt §8.2 regelt folgendes: (2) Der Freistaat trägt hierzu durch Zuschüsse nach Maßgabe der dafür zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel bei. Die oberste Denkmalschutzbehörde regelt das Nähere durch Verwaltungsvorschrift. Ergo wären auch Fördermittel gesichert, weil momentan noch die Komune Eigentümer des ganzen ist. Dadurch würde sie sogar schneller und besser an die Fördermittel kommen, als ein privater Eigentümer.
§ 17 Vorkaufsrecht
(2) Das Vorkaufsrecht darf nur ausgeübt werden, wenn dadurch die Erhaltung eines Kulturdenkmals ermöglicht werden soll.
Das würde eigentlich bedeuten, dass Stadt Chemnitz es nicht an jemanden verkaufen dürfte, der vor hat, das Gebäude ab zu reisen..
Jetzt frage ich mich echt, ob unsere Stadt einfach zu faul ist, einen Weg der Nutzung zu finden.. Dann sollen sie einen Wettbewerb machen, wo Leute vorschalgen können, WAS da alles reingehören könnte, wie man es nutzen könnte..
Dys