Alles wurde anders, dazu der Vulkanausbruch
Alles wurde anders dazu Vulkanausbruch
Nachdem meine letzte Crew, vom extrem einfachen Hin und Rückflug, erzählte, machte ich mich kurz entschlossen nach Deutschland für ein Kurztrip auf.
Weil ich seit Ende Oktober 2020 keinen Deutschen Lockdown erlebt habe, war ich mega schockiert, Autobahn leer, Einkaufsstrassen leer, 30-40% der Geschäfte leer, wenige Menschen überall, viel Polizei, keine Gaststätten ?? Einfach nur Wahnsinn !!!
Mittags wollte ich Essen gehen , alles zu, Imbissessen . Ich könnte weiter schreiben ... , ich lasse es lieber.
Deshalb war ich froh als ich meinen Rückflug antrat. Aber das gleiche Bild empfing mich auch in Martinique. Gaststätten zu, Geschäfte geschlossen, gleiches Bild wie in Deutschland. Ich fasste einen Plan am 9.4. in den Norden nach St.Pierre zu segeln. Dort gibt es einen sehr guten Bauernmarkt jeden Samstag.
Schon im Laufe des Trips überschlugen sich die Ereignisse, ca 60 sm ist der Vulkan auf St.Vincent ausgebrochen, 12 km hohe Aschewolke . Meine Lieblingsinse, Die Insel war so natürlich , Karibik pur. Tolle Landschaften, Regenwald.
Nächster Schlag , ich stellte fest, dass die Motorlichtmaschine nicht mehr die 8 Hauptbatterien läd.
Kontrolle in St.Pierre , es ist wirklich so, aber mit dem Generator kann ich die Hauptbatterien laden, das heisst ,am Montag geht es in einem Schlag zurück nach Le Marin ,Handwerker organisieren.
Aber das Wochenende wollte ich hier im
Norden verbringen, zumal auch hier mehr Schutz vor den Aschewolken ist.
Samstag Markttag, ein frischen Thuna bekommen, frisches Obst /Gewürze von den Einheimischen. Ein leckeres Eis vor Ort gegessen und eine Wanderung zur Statue Notre Dame du Port.
Samstag und Sonntag gab es dann leckeres Thuna Tatar und Thunfisch Steaks .
Montag start zurück 35 sm 7 Stunden, ganz gut für die Strecke.
Dienstag Elektriker suche , Mittwoch war er bereits an Bord , Lichtmaschine ausgebaut , Test an Land war positiv.
Lichtmaschine ist nicht defekt , es könnte an den Kabeln liegen .
Donnerstag wieder Einbau, Ergebnis , an Bord ist alles anders, da hier extra Massekabel laufen . Ein weiterer Elektriker kam hinzu, um das Problem zu lokalisieren. Es wurde nichts gefunden, Lichtmaschine läd die Batterien nicht . Die Elektriker gingen von Bord, mit dem Hinweis „Sie müssen sich erst einmal besprechen, da alles derzeit unlogisch ist .“ Sie melden sich per Whatsapp. Freitag keine Meldung , aber ich wollte mein Generator starten , er produzierte jetzt auch kein Strom mehr.
Dass heisst, ich habe 630 AH bei 24 Volt Bordstrom , dazu 220 Volt für die elektrischen Geräte ,Kühlschrank . Freitag noch schnell vor Feierabend eine Whatsapp Nachricht an die Elektriker raus, damit am Montag eine Elektriker danach schaut. Was mir auch zugesagt wurde . Denn am Tag benötige ich ca 70 Ah.
Der Vulkan spuckt alle 12 Stunden Aschewolken aus, bis 16 km hoch , Barbados Nachbarinsel erstickt unter der Aschewolke, über 50 cm Asche überall.
Montag, 3 Tage ohne Strom zu produzieren , aber noch 500 Ah auf den Batterien. Die Fotovoltaikanlage hat einiges an Strom produziert, Sonne war echt gut. Der Elektriker hat den kleinen Fehler gefunden und alle zwei Lichtmaschinen ( eine für Motorbatterien / eine für die Hauptbatterien) vom Motor wurden ausgebaut zu weiteren Test.
Dienstag, Information Hauptlicht Lichtmaschine ist doch defekt , neu geordert , Dauer 10-14 Tage der Lieferung vom Hersteller. Reparatur der Lichtmaschine zu einer neuen 5 % unterschied . Irre !!
Mittwoch , das Boot wurde über Nacht mit einer Asche Schicht bedeckt . Nächste Arbeit , Asche vom Boot entfernen, das geht nur leider nicht mit Wasser, da geht die Asche eine Reaktion ein und wird wie Beton. Also war kehren angesagt und mit dem Lappen vorsichtig alles Reinigen. Geschafft !!
Geplant war nur ein kurzer Aufenthalt in Le Marin , das Wasser wird langsam knapp. Mittwoch waren es noch ca 500 Liter, dass heisst, in 8 Tagen habe ich gut 500 Liter verbraucht. Wassersparen !!
In Le Marin kann ich kein Wasser herstellen, da die Wasserqualität so extrem schlecht ist , somit muss ein anderer Plan her, denn ich werde wohl bis Anfang Mai hier liegen .
Weitere Aschetag, wieder alles reinigen, der Vulkan ist weiterhin aktiv.
Seit 23.4. nur noch kleinere Ausbrüche , aber es brodelt im Inneren des Vulkans.
Am Donnerstag wurde der Vulkan in Martinique auf die zweit höchste Alarmstufe gesetzt, auch hier kann sich die Lage schnell ändern.
Am Wochenende zur Abwechslung eine Wanderung zu einem Aussichtspunkt mit tollen Blick über Le Marin , 6 km , 300 Meter Höhenunterschied, Gesamtzeit 3 Stunden. Irrer Blick über die Bucht.
Warten ist jetzt angesagt und sich in Geduld üben.
Am Montag kurz entschlossen zur Tankstelle , in der Hoffnung die Batterien halten für hin und zurück. Wassertank auffüllen , jetzt sind wieder 1000 Liter da.
Planung , wie geht es weiter ? Eigentlich wollte ich in die Grenadien in der Hurrikan Zeit , da die Rückmeldungen von Kolumbien alle negativ waren, teure Marinas , über 1500 Euro für einen Monat , dazu benötige ich einen Makler, der die Einklarierung in jeden Hafen ( auch bei Hafenwechsel) organisiert , je 400-600 Dollar kosten. Vor der Küste häufigere Piratenangriffe, somit fällt der Plan auch derzeit aus.
Ich werde wohl in Martinique bleiben , bei einem Hurrikan kurzfristig nach Grenada segeln und wieder zurück, weil hier ist Europa , hier bekomme ich alles zu normalen Preisen.
Derzeit bin ich etwas planlos !
Die Menschen auf St.Vincent tun mir so leid, die hatten nichts bis auf Ihre tolles Lebensgefühl und jetzt !!
Sven