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Reisebericht Frankreich- spanische Pyrenäen- Frankreich

*******ster Mann
1.866 Beiträge
Themenersteller 
Reisebericht Frankreich- spanische Pyrenäen- Frankreich
Moin Gemeinde,
leider bin ich wieder zurück aus den Pyrenäen. Die spansiche Seite hat für alle etwas. Die Ruhekissenfraktion kann die gut ausgebauten breiten Straßen genießen, die Großenduristen können über kleinste Straßen befestigt und unbefestigt rubbeln und die Karkassenquäler können an den unendlich langen Hangstraßen bis in den Grenzbereich runter.
Aber mal von Anfang an.
Los ging es an einem Donnerstag Abend mit den Jungs und einem Mädel, 6 Mopeds im Bus und Hänger.
Der Bus war so sch.... das ich bei der Hinfahrt schon bereut habe nicht mit dem Moped gefahren zu sein.
Aber naja, Gruppenentscheidung, hab ich mich gebeugt - mach ich nie wieder.
Der Weg ist das Ziel.
Am nächsten Tag morgens um 10 im Zentralmassiv in Frankreich angekommen.
Das Hotel, von einem super netten MM- Pärchen, war ok, Verständigungsprobleme kann man heute ja mit dem Google lösen. Alles gut Bus und Hänger konntren am Parkplatz stehen bleiben bis wir nach einer Woche wieder aus den Pyrenäen zurück sein würden. Zimmer und Betten waren gut, Frühstück ebenso und für 40,-€ pro Nase absolut fair.
Also Mopeds klar gemacht, umgezogen und die erste Tour des Urlaubs durch das Zentralmassiv.
Wohin? Calimoto/ Rundtour/ 200Km/Südwest - feddich *lach*
Kurz aus dem Dorf raus, welches übrigens so richtig traditionell mit vielen Natursteinmauerhäusern wie aus dem Bilderbuch wirkte, hinein in die Hügellandschaft.
Nach nem kurzen Stück Bundesstraße links ab und los ging die Kartbahn. Kleine, gute Straßen durch dichte Laubwälder, enge bis engste Kurven aber trotzdem gut einsehbar.
Genau das richtige zum Locker werden.
Gegessen hatten wir ja die ganze Fahrt nichts und glücklicher Weise war in einem Dorf ein gemütliches Bistro mit Stühlen auf dem Dorfplatz.
Anhalten, Tische zusammen rücken, Kaffee ordern.
Mit französischer Gebärdensprache *haumichwech* und ein paar ausgegrabenen Vokabeln haben wir bei der Wirtin dann die Spezialitäten der Gegend auf einer Platte für alle bestellt.
Alter war das Klasse *schleck*
Neben besten Käse, Gürkchen, Melone, Trauben, Schinken, einer Art Kassler und Salami war auch noch so ein warmes gebackenes Früchtebrot mit Feigen/Pflaumen dabei. Zum niederknien.
Frisch gestärkt die Tour zu Ende gefahren, zum Schluß noch nass geworden, egal sind ja nicht aus Zucker.
Ab ins Hotel und erst mal ein paar Stunden Schlaf nachholen.
Abends Menü im Restaurant, auch ok. Am Heimweg noch in eine (die einzige offene) Kneipe. Der Wirt redete was von Sperrstunde, die (reichlichen) Stammgäste haben ihm aber gleich erklärt das er mal in unsere Gesichter sehen soll, die eindeutig den Ausdruck "wir haben Durst" zu vermitteln schienen. Haben dann noch ein paar witzige Geschichten über die Kneipe und ihre Gäste gehört, und ja wenns in französisch nicht geht spicht der gesellige Franzose auch englisch.
Eine ganz neue Erfahrung für mich. *top*
Nächster Tag, früh raus, schnelles Frühstück Gepäck aufs Moped rödeln.
Google sagt 560Km, keine Autobahn 9:30 bis fast Pamplona.
Carpe diem *biker*
Frankreich ist gepflastert mit Blitzern und auch Vergehen von einem KMH werden verfolgt.
Leider nur wenig gute Strecken mit Kurven. Landschaft? welche Landschaft? Die Gedanken kreisen immer noch um den zurück gelassenen Alltag.
Nur das brabbeln der Motoren, ACDC, Metallica, Kraftklub... im Ohr. "Ob alles in der Firma klappt?", "ob sich die Partnerin jemeils wieder einkriegt", "ob diese ganzen Egomanen der derzeitigen Welpolitik unser Untergang sind" EGAAAAAL
Kilometer um Kilometer werden diese sinnlosen Gedanken aus dem Kopf geschüttelt und auf den Asphalt zermalen.
Das Moped und ich, mehr nicht.
Die Ausläufer der Pyrenäen kommen in Sicht.
Das erste zweisprachige Ortsschild leuchtet mir entgegen. *cheerleading*
Diese heilsame Tour die mir den Kopf so frei gespült hat geht ihrem Ende zu.
Endlich wird die D933 zur N135. Eine schöne breite und kurvenreiche Strecke bis Roncesvalles lässt die langweilige Zurückgelegte vergessen.
Dann nur noch ein paar Kilometer bis zur Unterkunft. Der Vermieter wartet schon auf uns.
Hola Senores, ibienvenido *biker* Die Wohnung ist perfekt für uns, alle Mopeds passen in die Garage.
Unser weibliche Begleitung spricht ganz ordentlich spanisch und regelt die Gegebenheiten.
Der Vermieter meldet uns in der Dorfkneipe an, damit wir noch was zum Abendessen bekommen.
*duschen*, umziehen und ab in die Kneipe.
Es ist Samstagabend
*****BK2 Mann
188 Beiträge
Super geschrieben,
Freue mich auf die Fortsetzung!
Die Linke zum Gruß!
Frank
****51 Frau
226 Beiträge
Neugierig
..bin ich auch.
Die Pyrenäen sollen toll sein! *biker*
Hört sich ganz toll an
Und super geschrieben.
Mitte August möchte ich auch für zwei Wochen in die spanischen Pyrenäen fahren, und natürlich auf der Hin- und Rückfahrt schöne Touren in Frankreich fahren.
Bin gespannt wie es weiter geht.
*******er48 Paar
1.863 Beiträge
Bin auch schon gespannt
....wer einmal Pyrenäen gefahren ist, der will nie wieder Alpen......meine Erfahrung
Grüssle Rolf
******abe Mann
114 Beiträge
Pyrenäen
Ja das ist das beste was es gibt!!!
Top Straßen kein Verkehr
Bin fast jedes Jahr 1x dort...
*******ster Mann
1.866 Beiträge
Themenersteller 
Second service
Etwas müde und trotzdem aufgekratzt sitzen wir in der Bar.

Wir sind in den Pyrenäen!!! *cheerleading*

Mehrere Anläufe hat es gebraucht bis es endlich geklappt hat. Um meine Gedanken etwas zu ordnen sitze ich alleine mit einem frisch gezapften vor dem Lokal und nehme zufrieden mit jedem Atemzug die Umgebung in mich auf.

Sanfte Hügel ringsum, von sattem Grün überzogen. In dieser Gegend sind die Pyrenäen nicht so ausgeprägt hoch. Meine Gedanken werden durch Micha (unsere weibliche Begleitung) unterbrochen.

Sie setzt sich zu mir, wir quatschen über die Tage die vor uns liegen. Ich merke das sie eigentlich etwas anderes sagen will.

„Na rück raus, was ist los?“ Was soll schon los sein, fünf Männer und eine Frau. Das gibt Anspielungen unterhalb der Gürtellinie.

Sie fühlt sich unsicher und jetzt erfahre ich auch warum sie mit mir das Zimmer teilen wollte. Ich war der einzige der sie als Mensch behandelt und nicht als verfügbares Kopfkino.

Alles OK, die Sache ist geklärt, ich weiß Bescheid und Micha weiß nun das ich ihr den Rücken frei halte. Den Rest schafft sie schon alleine, ist ein taffes Mädel.

Der Koch zaubert uns in der Küche einige Tappas, Schinken, Käse, Oliven ein absolut leckeres Rinderkotlett und alles aus regionalem Anbau.

Darauf sind die Basken stolz. Ihr Land, ihre Freiheit.

Der Wirt sitz bei uns und erzählt uns von seinen Pferden und seiner Familie, Fotos inklusive

Diese Offenherzigkeit ist klasse. Zu Hause in der Fremde. Auch die anderen Gäste bleiben immer wieder bei uns stehen und lassen uns an ihrer Gemeinschaft teilhaben.

Als wir uns spaßeshalber als ebenfalls stolze und freiheitsliebende Minderheit (Franken) offenbaren sind alle restlichen Barrieren gebrochen.

Der regionale Wein und Schnaps wird aufgetischt, salud amigos!

Ans Rauchverbot halten aber auch die Basken sich und so verlagert sich die eine Hälfte immer wieder nach draußen.

Auch beim Rauchwerk bietet der Wirt uns großzügig seine selbstgezogenen regionalen Produkte an.

Najaaa einer geht schon.

Gute Qualität, sanfte Wirkung. Das Grinsen und die Lachanfälle sind kaum mehr zu kontrollieren.

„Das einzige was die Basken und die Franken Unterscheidet ist die Mütze“ den Rest des Abends haben wir das Frankenbarret entworfen inklusive der dazugehörigen Revolution *haumichwech* .

Unsere alkoholisierten Mitreisenden konnten nun nicht so begeistert mitlachen *zwinker* , aber jedem das seine.

Zu später Stunde wankten wir in unser Quartier.

Der nächste Tag beginnt leicht verkatert aber alles im grünen Bereich.

Sechs Personen und ein Bad ist aber eine Herausforderung welche genaue Absprache erfordert und eine gewisse Geruchsunempfindlichkeit.

Aber unter Bikern geht das.

Frühstück bei Freunden in der Bar, auch wieder reichlich und gut.

Kurzer Blick auf die RegenradarApp, sieht nicht gut aus leichter Regen rundum in der nächsten Stunde. Richtung San Sebastian soll es aber besser werden.

Callimoto, mach mir ne Rundtour mit Pause am Atlantik. 320Km / 7 Stunden passt.

Umziehen und ab aufs Bike, der Himmel ist verhangen.

Egal, die Hügel rufen nach uns.

Nach den ersten 20 Km fängt es das Nieseln an, die Straßen sind grob und rutschig. Eine gute Stunde sind wir verhalten Richtung Süden unterwegs. Richtung Nordwesten wird der Himmel blau, die Wolken verschwinden.

Die Straßen sind trocken, der Spass fängt an. Es folgen zwei Stunden Kurvenhatz vom feinsten, das Land wird flacher.

Zuverlässig führt uns das Navi zum Atlantik. Ein wunderschöner kleiner Sandstrand (Playa de Antilla), parken direkt am Strand. Alles was das Bikerherz begehrt.

Schuhe aus, Hose raufkrempeln (bis zum Protektor) und ab ins Wasser. Andi macht das Vollprogramm, geht ganz rein und verschwindet in der Brandung.

Der Atlantik ist so viel schöner als das Mittelmeer.

Mittagessen in der Strandbar, Calamari, kleine Sardinen und gefüllte Kartoffeln.

Das Wetter ist nun perfekt.

Weiter geht es Richtung Unterkunft.

Abseits der Städte gibt es keine Geraden und mit Calimoto sowieso nicht.

Geile Strecken, wir sind flott unterwegs. Entlang eines Flusses durch ein Tal.

Micha klebt mit Sicherheitsabstand hinter mir, klasse Mädel. Die Jungs lassen es etwas abreißen. Kein Problem es geht die nächsten 40 Km immer der Strasse entlang.

Ich bin zwischen zweiten und dritten Gang unterwegs und alle Kurven lassen sich über die Motorbremse steuern.

Eine gut einsehbare Rechtskurve lädt zum Gas geben ein, Mist der zweite Gang ist drin, egal stirb den Drehzahltot du Motor du.

Was ein Glück, in letzter Sekunde registriere ich die scharf folgende Linkskurve, Gas zudrehen, reicht gerade noch, Lenkimpuls und rum ums Eck.

Die Leitplanke sieht so aus als hätte sie schon einige vorm Abrutschen in den zehn Meter tiefer liegenden Fluss bewahrt.

Kurzer Blick in den Rückspiegel, Micha folgt, die nächste Kurve kommt. Einige Kurven weiter kommt mal ein weniger kurviges Stück und ich nehm Gas raus damit sich die Gruppe wieder sammeln kann.

Micha schließt auf der Rest fehlt, ich werde langsamer, nichts kommt.

Rechts ran, keiner. Das Telefon klingelt, Fuck. Bis ich rankomme ist der Anrufer weg.

Rückruf besetzt, warten, warten, warten. Endlich „Manni“ erscheint am Display.

„Hey, du musst zurück kommen“ – „Warum“ – „Frag ned komm zurück“

Quälende Kilometer folgen. Zweifel. Selbstberuhigung „Mann wir waren doch nicht auf der letzten Rille unterwegs“ tausendundein Szenario entsteht in meinem Kopf.

Nach einer Kurve sehe ich ALLE VIER stehen.

Erleichterung.

Es war diese eine Kurve welche etwas heikel war.

Andi war wohl einen Gang höher unterwegs, musste in die Kurve reinbremsen und hat dann den Blick nicht mehr sauber in den Kurvenausgang bekommen, ein Verbremser in der Kurve geht oft böse aus.

Das Bike ist in der Leitplanke gelandet und Andi gegen das Bike. Keine Verletzungen. Die Kluft und der Helm haben deutliche Spuren.

Die Verkleidung vom Bike im Eimer, der Rest fahrbereit.

Also gemächlich die letzten 50 Km nach Hause.

Bikes in die Garage, duschen und erst mal ein Bier auf den Schreck.

Ruhe einkehren lassen, Andi ist entspannt. "Shit happens, ist nur Geld". Er hat recht, ein guter Mann. *hutab*

Den Abend haben wir dann ohne Party, mit Tappas und kleinen gebratenen Forellen, ausklingen lassen.

Micha fragt mich abends, welches Datum wir heute haben.

Ich weiß es schon nicht mehr.
*******ster Mann
1.866 Beiträge
Themenersteller 
Ein Geiler Tag 3
Der Dritte Tag, ich achte weder auf Wochentag noch auf Datum.

Das ist die schöne Nebenwirkung vom Motorrad fahren weil tatsächlich alles hinter einem bleibt.

Nach dem Schreck vom Vortag ist alles wieder ok. Andi will sich um den Rücktransport kümmern und wir fünf freuen uns auf die Pyrenäen.

350 km südwestlich sind geplant.

Kaum aus unserem Dorf raus liegen 20 km beste Straßen vor uns die die Freude auf mehr steigern.

Nochmal kurz tanken und weiter geht’s.

Nun Calimoto kennt natürlich nicht den Straßenzustand und bald kommen wir auf Strecken die landschaftlich und kurventechnisch genial sind aber eben der Fahrbahnbelag stark zu wünschen übrig lässt.

Macht eigentlich nichts aus, ist man eben langsamer unterwegs. Dafür fahren wir durch atemberaubende Landschaften. Wir bewegen uns immer zwischen 500 und 1000 Höhenmetern. Tausend Schattierungen in Grün, ein strahlend blauer Himmel mit ein paar Wolkenschleiern.

Wenn man auf einer Kammstrasse fährt und diese unendlichen grünen Hügel, welche in der Ferne sich in blau verwandeln, sieht stellt sich selbst einem praktizierenden Atheisten wie mir die Glaubensfrage neu.

Muss hinter diesem Land nicht doch ein höheres Wesen seine Finger im Spiel haben? Nein ein Wesen, gleich welches, kann nicht das erschaffen was sich vor meinen Augen erstreckt.

Gott offenbart sich mir, jedoch nicht personifiziert sondern in Form einer Natur die so einzigartig ist. Gott ist Natur.

Man sagt jeder Pilger des Jakobsweges wird auf seinem Weg weinen, beim Anblick der sich vor mir erstreckt weiß ich warum.

Die Freiheit meiner Gedanken, die Einsamkeit in diesem Moment hat etwas göttliches.

Ein Schild, irgendwas mit EU, und die Straße wird schlagartig besser.

Bester Belag, Kurven, Kuppen und gute Sicht.

Entschuldige du göttliches Land, Kurven fahren hat auch was spirituelles.

Unglaublich was die Straßenbauer hier gezaubert haben, links rechts links Kuppe rechts links, Achterbahn juhuuu.

Eine gute halbe Stunde geht es mit dem schwindligfahren weiter, ein Dorf, eine kurzes Bundesstraße und links ab in das nächste Tal.

Straße ist erst wieder schlechter bessert sich aber mit jedem Kilometer.

Micha wie üblich hinten dran, die Jungs sind wieder außer Sichtweite.

Ein ungutes Gefühl lässt mich wieder bei der nächsten Möglichkeit anhalten. Warten, verdammt diesmal dreh ich nach einer Minute um.

Nach ein paar Kilometern kommen sie mir entgegen, umdrehen, hinterher zum Treffpunkt wo Micha wartet.

Nun ja, ich hatte es befürchtet. Manni hat ein kleines Problem mit dem Mittelohr. In Sardinien als wir die SS389 Richtung Norden gefahren sind hat es ihn schon mal erwischt. Das Gleichgewichtsorgan steigt aus und es wird ihm tatsächlich übel.

Hat also nur seine Kurven ausgekotzt und gut isses.

Also weiter durch das göttliche Land und erst mal Pause machen, ein paar leckere Tappas findet man fast in jedem Dorf.

Nachmittags hat mir Calimoto mal wieder eine Endurostrecke reingelegt, es ging durch ein paar Bauernhöfe (nicht dran vorbei, sondern zwischen Scheune und Haus durch die Bewohner haben aber gewunken) über Schotter und festen Dreck.

Alles ok, dafür kamen wir in ein schönes kleines Tal an dessen Ende es über eine alte Steinbrücke wieder auf die Straße ging. Das perfekte Fotomotiv.

Der Nachmittag beschert und noch ein paar schöne Pässe mit fantastischer Aussicht.

Der Tag nähert sich dem Ende, die letzte gute Strecke, auch wieder über 30 Km beste Kurven und Belag fängt an. Hinter mir plötzlich der längliche Scheinwerfer von Hugos Adventure.

Alles klar, wenn man rechts dreht wird die Landschaft schneller. Es ist unvernünftig Nachmittags wenn die Konzentration schon nachlässt sowas zu tun, aber es ist zu geil. Der Song von Bela manifestiert sich in meinem Kopf "Tag für Sieger" und ich Dreh noch etwas mehr.

Am Ende des Tages zeigen die Karkassen deutliche Abnutzung.

Duschen, Kneipe – Abschlussabend.

Verabschiedung vom Wirt, noch eine Friedenszigarette mit dem Selbstgezogenen und rechtzeitig nach Hause, ja es fühlt sich wie zuhause an.

Im Bett liegend noch mit Micha gequatscht, ich bin zu stoned den Inhalt krieg ich nicht mehr auf die Reihe, Micha auch nicht.
*******ster Mann
1.866 Beiträge
Themenersteller 
Jetzt wird es anstrengend Tag 4
oder wie man aus geplanten 450 km 520km macht

Es hätte so einfach sein können.

Calimoto hat mir die Tour zum Überführen an unseren zweiten Standort unterhalb von Andorra gut geplant, 450 Km 6.30 Stunden.

Kleine Kurvenreiche und Bundesstraßen schön gemischt.

Nach dem Frühstück gings los, Andi verabschieden, der Automobilclub hat ihn hängen lassen, wirtschaftlicher Totalschaden wird nicht transportiert, also fährt er sein Bike selbst nach Hause.

Wir haben wieder bestes Wetter und beginnen mit der gleichen Strecke wie gestern. Es folgt eine Bundesstraße.

Die Kilometer fliegen vorbei das passt so. Calimoto wäre nicht Calimoto wenn es nicht doch eine superschmale Strecke auf der Tour gibt.

Genial, die Straße ist manchmal nicht breiter als 1,50m und geht direkt durch den Nationalpark Ordesa y Monte Perdido . Knapp oberhalb der Baumgrenze, unaufgeräumte Natur, schade das wir wenig Zeit haben, alle 2 km könnte man einen Fotostop einlegen.

Absolut verlassenes Land. Kurzer Blick auf die Info, noch 120Km bis Tanken, alles gut.

Es geht wieder Bergab, es wird heiß. Die Felsen sehen aus als hätte sich die letzten Jahrmillionen ein Fluss durch gefräst also doch nen Fotostopp und trinken sollten wir auch. Diese Schlucht ist so heiß und trocken, so stell ich mir den Grand Canyon vor aber wir müssen weiter. Ein zufälliger Blick auf die Tankuhr nur noch 70 km und die Gegend ist immer noch so verlassen. Navi wo ist die nächste Tanke? Ok, 30 km passt.

Keine Ahnung was das Bike hat irgendwie sinkt die Spritreserve rapide das ganze Display blinkt. Wir kommen in die Ebene, Dörfer in Sicht. Ah da ist ja die Tankstelle.

Viktoryzeichen, reinfahren Zapfsäule für Super ansteuern, FUUUck nur Diesel. OK nun wird’s ernst. Nächste Tanke, Navi sagt 25 Km, leider nicht in unserer Richtung, nächste in unserer Richtung 70 km – no chance.

Schleichfahrt, aber keine Chance, nach 15 km ist schluss. Hugo hat, noch zwei Liter Reserve dabei. Rein damit und weiter geht’s nach fünf Minuten taucht die Tanke auf und NEIIIIIIN die hat zu.

Ich glaub es nicht. Alle haben eigentlich Automaten nur diese verdammte Tankstelle nicht, dafür ein Schild das in 29 Km die nächste Tankstelle kommt leider verkehrte Richtung und keine Ahnung ob die offen hat.

Nächste in unserer Richtung 35Km, das wird verdammt knapp.

Windschatten fahren hinter Manni, wir kriechen förmlich. Es kommt eine klasse Strecke mit engen Kurven, Windschatten ist nicht mehr drin, hoher Gang auch nicht.

Die Strecke zieht sich endlos.

Endlich wieder freie Sicht, in der Ferne Hausdächer. Eine Kreuzung und zwei Tankstellen, ich biege ab, rechts rein der Motor stottert.

19 Liter bei einem angegebenen Tankinhalt von 18 Litern getankt, prost du Schluckspecht.

Wie sind ein ganzes Stück von unserem Plan weg, aber jetzt ist alles wieder gut.

Erst mal eine schöne Bundesstraße am Sant Antoni Stausee entlang und dann auf die L511, die war auch geil.

Die C14 hat uns dann zu unserem Ziel bei Montferrer geführt.

Die Unterkunft passt auch, zwei Wohnungen entspannen die Badezimmersituation deutlich.

Micha und ich quartieren uns oben ein, als Gentleman überlasse ich ihr das Zimmer mit Doppelbett obwohl sie zwei Köpfe kleiner ist als ich, die drei Jungs sind unter uns.

Versorgung vor Ort gibt’s heute keine mehr die Bar schließt um 20.00 Uhr.
Wir sind alle ziemlich müde von dem Tag und haben keine Lust noch ein Restaurant zu suchen. Also noch mal los zum Supermarkt, Abendessen einkaufen, Getränke bunkern. Gleich neben dem Supermarkt ist ein Reifenhändler, was mich dran erinnert das meine Reifen auch nicht mehr die besten waren.

Ein Blick darauf sagt mir das ihnen die heutige Strecke den Rest gegeben hat, die Straßen hier haben einen guten Gripp sind aber mörderisch für die Pneus. Vorne noch 20% hinten 10%.

Da werd ich wohl morgen mal beim freundlichen anfragen. Hugo braucht auch einen Hinterreifen. Aber jetzt erst mal was essen.

Den Abend lassen wir ruhig ausklingen, Bernd, der eigentlich Micha vor drei Monaten zu uns gebracht hat, ist erwas angefressen, oder nur müde? . Klären wir morgen.
Für morgen wollen wir nur eine kleine Tour planen und am Morgen uns um die Reifen kümmern. Noch etwas quatschen,
Hugo fragt Micha warum sie denn so distanziert ist. Sie sieht mich an und ich sage "first fuck her brain and then fuck her body", ich glaube er hat es nicht verstanden. Seine Antwort war eine noch plumpere Anmache.
Die Jungs wollen WM kucken, Micha und ich keinen Bock drauf.
Ich setze mich mit Micha oben auf unserem Balkon wir quatschen und schauen uns das Farbenspiel an was die aufkommende Dämmerung bietet, sie bietet mir noch etwas vom Selbstgezogenen an, aber heute nicht mehr.

Es macht Laune mit ihr rum zu albern und über andere Themen zu reden ausser Auto, Fussball und Männerwitze.

Es ist schon lange dunkel bis wir endlich schlafen gehen.
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