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Wachstumsbeziehung?

******XXL Mann
3.802 Beiträge
Themenersteller 
Wachstumsbeziehung?
Ich fürchte, ich muss erst mal ein bisschen ausholen *zwinker*.

Wie immer mal erwähnt unterscheide ich drei Formen von Beziehung:

  • Liebesbeziehung
    Das tätige Miteinander, das aus Liebe geschieht.
  • Erotische Beziehung
    Die erotische und sexuelle Begegnung zwischen Menschen.
  • Partnerschaft
    Das gemeinsame Bewältigen großer (Lebens)projekte und des Lebens an sich.

Die Romantische Zweierbeziehung (RZB) sagt bekanntlich, dass alles nur in einem Paket geschehen kann und nur exklusiv mit einer Person gelebt werden kann. Als Beziehungsanarchisten wissen wir es natürlich besser *smile*.

Soweit erst mal zur Theorie. Nun zur Praxis.

Ich bin seit einiger Zeit in der glücklichen Lage, ein gut ausgebautes Polykül zu haben. Ich erfreue mich mehrerer Liebesbeziehungen, von denen einige auch durch aktive erotische Beziehungen ergänzt werden.

Eine Partnerschaft habe ich nicht, da ich keine großen Lebensprojekte habe und auch sonst ganz gut mit meinem Leben zurecht komme.

Allerdings gibt es seit anderthalb Jahren eine Liebesbeziehung, die irgendwie anders ist. Diese Liebesbeziehung hat immer mehr partnerschaftlichen Charakter - was ich mit durchaus gemischten Gefühlen betrachte. Allerdings steht mein beziehungsanarchistisches Leben nicht infrage *ggg*.

Und nun zur Frage.

Eine Partnerschaft ist die Beziehung zu ihr nicht, denn wir haben keine Projekte im Außen. Aber die Beziehung ist schon anders, als die anderen Liebesbeziehungen. Aber wie soll ich das dann nennen / verstehen? *gruebel*

Neulich kam mir der Begriff Wachstumsbeziehung in den Sinn. Der trifft es ganz gut, da wir miteinander wachsen und das auch miteinander wollen - und uns hocherfreut dabei zusehen *wolke7*. So offen ich in Liebesdingen auch bin, kann ich mir momentan nicht vorstellen, mehrere Wachstumsbeziehungen gleichzeitig zu haben.

Was denkt ihr? Kennt ihr solche Situationen? Wie würdet ihr sie beschreiben? Habt ihr andere Begriffe um diese Beziehung zu beschreiben?


Gruß
Stefan
*******day Frau
14.250 Beiträge
Hallo Stefan,

warum definierst du nicht einfach "gemeinsames Wachstum" als Projekt. Und schon passt es mit der Partnerschaft.

Sylvie *zwinker*
*****s42 Mann
11.868 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich wüsste nicht, warum ich so einer Beziehung einen Namen geben MUSS *g*

Wenn ich eine Beziehung in eine mir bekannte und mir wichtige Kategorie einsortieren kann, dann ist das OK. Wenn nicht, stört es mich aber auch nicht.

Ist nicht ohnehin jede Beziehung zu einem anderen Menschen anders? Einfach, weil jeder Mensch anders ist?

Ich kenne solche Arten von Beziehungen auch, die so grundsätzlich anders sind bzw. sich völlig anders entwickeln als sonst. Das lasse ich einfach zu - und mal sehen, wo es dabei hingeht. Ob das nun eine Liebesbeziehung oder Freundschaft ist, ob da mal Erotik mit im Spiel ist oder auch wieder vergeht und ob man eine Zeit lang gemeinsame Lebensziele verfolgt und sich dann vielleicht eines Tages doch wieder für getrennte Wege (also keine gemeinsamen Lebensziele mehr) entscheidet - so what *g*
Ich finde es am entspanntesten, wenn eine Beziehung sich entwickeln darf, ohne unbedingt einen Titel zu bekommen.

Mit meinem Lebenspartner bin ich seit 11 Jahren zusammen, wir teilen Alltag, Kind und Liebe miteinander.

Es ist doch aber möglich, dass wir irgendwann Alltag und Kind (wenn volljährig) nicht mehr miteinander teilen wollen. Dass wir unseren Alltag mit einem anderen Partner oder gar allein leben möchten.
Dann verbindet uns im Vergleich zu heute "nur noch" die Liebe, und auch diese kann verschiedene Facetten haben.

Darüber hinaus habe ich mehrere Beziehungen verschiedenster Art zu anderen Männern. Diese Beziehungen definiere ich nicht weiter. Manch einen sehe ich mehrmals die Woche, einen anderen fast nie. Wichtig sind sie mir trotzdem, ich fühle mich ihnen sehr verbunden.

Doch ich habe nicht das Bedürfnis, etwas zu betiteln oder in eine Schublade zu stecken.

Sämtliche meiner Beziehungen sollen wir frei entwickeln, eben so wie zB auch Freundschaften es tun, ohne das man viel darüber nach denkt, wie man diese nun beschreiben oder bennen würde.
Würde,dies auch so ähnlich sehen wollen,nur würde ich dieser keinen Namen geben,aber in machen Bereichen ist ein gemeinsamer Wachstum,einfach anders gegeben ,wie in anderen Bereichen.Bei mir wäre dies die Bdsm Geschichte.😂
******ter Mann
1.282 Beiträge
Beim Lesen des Eingangsport kamen mir genau die Gedanken, die meine Vorposter schon nannten:

  • 1) Warum überhaupt ein Name
  • 2) Ist Wachstum nicht auch ein, wenn nicht das Lebensprojekt


Von daher einfach genießen und nur dann (zu) viele Gedanken machen, wenn man Spaß daran hat.
****on Mann
16.108 Beiträge
Hinter der Abneigung gegen das "Namengeben" steht, so wie ich es in Diskussionen öfter erlebt habe, die Sorge, in "Schubladen gesteckt" zu werden, und dort dann Erwartungen nicht erfüllen zu können. Kein Name = keine gefährliche Festlegung.

Für mich sind Begriffe keine Gefahr, sie machen Gedankenaustausch handlicher. Sie sind immer wieder in der Bedeutung verhandelbar, und sie sind Teil eines Begriffe-Baukastensystems, das unsere Sprache und unser Denken locker hergibt.

Wenn ich beispielsweise merke, dass "Wachstumsbeziehung" für eine bestimmte Verbindung nicht gut passt, aber dennoch Wachstum enthält, nehme ich dafür einen neuen, eigenem Begriff. Meine geliebte Freundin J ist für mich seit zehn Jahren Wachstumshelferin, Energiekatalysator, Inspiration, so wie ich auch für sie. Seit ihrem Wegzug in die Ferne sehen wir uns (neben reichlich Telefonaten) nur noch drei-, viermal im Jahr. Wachstumsbeziehung? Es ist auch so viel Leichtigkeit bei uns, selbst in Stresszeiten, es geht so oft nur ums gemeinsame Schweben und Fliegen... sie liefert die Luft für leichtes Wachstum. Sie ist für mich eine Wachstumsluftbeziehung. Fertig. *g*

Was die Unterscheidung in

• Liebesbeziehung
• Erotische Beziehung
• Partnerschaft

angeht, so unterscheide ich für mich lediglich zwischen

• Liebesbeziehung und
• Liebesfreundschaft

Für mich ist eine Liebesbeziehung eine Partnerschaft, die durch Liebe motiviert wurde. Natürlich gibt es auch Geschäftspartnerschaften etc, aber solche verlassen den Bereich, dessen vereinende Klammer eben Liebe ist.

Eine Liebesfreundschaft ist ebenfalls durch Liebe motiviert, sie verzichtet aber auf die äußeren Lebensprojekte, die zur Liebesbeziehung (= Liebespartnerschaft) gehören. Es geht also nicht um Zusammenziehen oder Familienplanung . Wohl um Liebe, platonisch, oder auch garniert mit Erotik.

Wachstum erlebe ich mit beiden Formen, jedoch auch mit mir allein und mit Menschen, mit denen mich ganz andere Dinge verbinden: Familie, Nachbarn, etc.

(Freundschaften ohne Liebe, aber mit Erotik nenne ich ganz herkömmlich Freundschaft Plus, sie fallen wie Geschäftspartnerschaften nicht in den durch Liebe motivierten Bereich.)

"Wachstumsbeziehung" würde ich Beziehungen aller Art nennen, die besonders viel zum eigenen oder gemeinsamen Wachstum beitragen. Also auch Nicht-Liebesbeziehungen. Vor 20 Jahren hatte ich eine Hassbeziehung zu einem Nachbarn. Ich bin daran ordentlich gewachsen, er möglicherweise auch.
*******ster Mann
1.770 Beiträge
Ich nenn so jemanden "meine Frau".
Ehrlich!
😂
******ter Mann
1.282 Beiträge
Zitat von ****on:
Hinter der Abneigung gegen das "Namengeben" steht, so wie ich es in Diskussionen öfter erlebt habe, die Sorge, in "Schubladen gesteckt" zu werden, und dort dann Erwartungen nicht erfüllen zu können. Kein Name = keine gefährliche Festlegung.

Ich würde sogar noch eher ansetzen - es geht nicht um die Angst Erwartungen nicht zu erfüllen, sondern das Problem ist bereits, dass es Erwartungen gibt.

Nach meinen Erfahrungen kenne ich für Beziehungen nichts zerstörerisches als die Existenz von Erwartungen. Erwartungen sind nämlich immer Wunschbilder, die letztlich zu einer verzerrten Sicht des Erwartenden führen. Eine verzerrte Sicht erlaubt aber nicht mehr den anderen Menschen zu sehen wie er wirklich ist - und wenn ich ihn schon nicht sehen kann, wie kann ich ihn dann lieben? Genau, ich liebe dann nicht den anderen Menschen sondern meine Idee von ihm - diese Verschiebung kann man auch schon als Trennung bezeichnen, da Bild und Sein auseinanderfallen. Meist ist diese innerliche Trennung dann auch der Grund für eine Trennung im Außen, also einem Ende der Beziehung. Ich finde daher Erwartungen sind zurecht als gefährlich anzusehen.
******ore Frau
4.535 Beiträge
Ich kann @**********er_85 nur zustimmen und möchte noch ergänzen, dass es sich oft um ein Bedürfnis nach Sicherheit handelt.
Und Sicherheit bedeutet nicht automatisch, der andere möge einem maximal nah sein, sondern manchmal dosieren wir uns Nähe und Verbindlichkeit so, wie wir es kennen, es uns vertraut ist. Und die Label sind Ausdruck davon und wenn kein Label passt, kann das bedeuten, dass wir unsicher sind.

Dass diese Sicherheiten grundsätzlich Pseudosicherheiten sind, weil NIE etwas verbindlich geregelt werden kann (das sieht man an der momentanen Situation im Lande ja sehr schön und ich beobachte, dass sich das auf viele Strukturen übertragen lässt: Wegbrechen jeder Struktur, schwimmen lernen, jeden Tag neu schauen, was ist und was geht).

Letztlich die beste Vorbereitung auf den Tod.....
@******XXL

Möglicherweise hast Du Dir einen Beziehungsanarchismus eingefangen *g*

Beziehungsanarchie, und in diese Neigungsgruppe wurde die Frage eingelassen - beinhaltet für mich neben begriffstheoretischen und definitorischen Bedarfen eben auch ein unwägbares Moment.
Wo auch die Herrschaft der persönlichen und/oder allgemeinen Definitionen aufgehoben (erstaunlich widersprüchlicher zweifacher Wortsinn) sein kann.
Eine außerordentliche Wachstumsgelegenheit.
*****s42 Mann
11.868 Beiträge
Gruppen-Mod 
Zitat von ******ton:
Möglicherweise hast Du Dir einen Beziehungsanarchismus eingefangen *g*
DAS ist mein Lieblinszitat zumindest dieser Woche, wenn nicht gar des Monats! *top2* *bussi*
@ tangokrieger

Er hat geschrieben "Die Sorge besteht in Schubladen gesteckt zu werden und dann Erwartungen nicht zu erfüllen"

Die Sorge gehört also zu dem der Angst hat in Schubladen gesteckt zu werden, genauso wie, Erwartungen nicht zu erfüllen, wenn es benannt werden will.

Es liegt nicht an einem Begriff, sondern an der Sorge *zwinker*

Sorge und etwas zu vermeiden, hat für mich mit Angst zu tun.
Und so verstehe ich dieses herumgeeiere
Sorry

herumgeeiere Begriffe zu vermeiden, also nicht klar und offen, angstfrei zu kommunizieren.

Lg
******ore Frau
4.535 Beiträge
Welche Ängste stehen dahinter? Verlustangst?
*******na57 Frau
22.196 Beiträge
JOY-Angels Gruppen-Mod 
Ich kenne Stefan ja auch ein bisschen persönlich und weiß, dass wir viele Dinge unterschiedlich sehen. Er ist einfach viel systematischer als ich ... denn ich habe seit der Entdeckung der BA einfach mit Freude angefangen, meine Beziehungen so zu nehmen, wie sie sind. Ohne Bezeichnung, denn das hat mich immer in Probleme gestürzt.

Wie sie sind und wie sie sich entwickeln und verändern.

BA heißt nicht, dass alle Beziehungen irgendwie gleich sein müssen. Sie sind mir gleich wichtig, aber da kann auch mehr oder weniger Nähe und mehr oder weniger Gemeinsamkeit sein. Und das kann sich innerhalb einer Beziehung auch ändern.

Merke ich gerade an der Beziehung zu meinem Sohn, der mittlerweile erwachsen ist . Unsere Beziehung ist eine, sie hat sich geändert, sie ist nicht mehr so symbiotisch wie in seiner Kindheit, sie ist kein Kampf mehr wie mit dem Teenager, sie ist einfach eine Beziehung zweier Erwachsener zueinander. Da ist gleichzeitig mehr Distanz und mehr Nähe ... und immer noch ganz viel Gefühl. *love4*

Und sie steht nicht über und nicht unter anderen Beziehungen zu anderen Menschen. Sie ist einfach, was sie ist.

"Wachstumsbeziehung" finde ich ein schönes Wort, aber irgendwie "wachse" ich in und an jeder Beziehung.

*hae* ... mal wieder mehr Fragen als Antworten in meinem Kopf.
*****s42 Mann
11.868 Beiträge
Gruppen-Mod 
Klare, für alle gleich verständliche Begriffe sind gut und wichtig in der Kommunikation, vor allem in der nach außen (für mich selbst, um mein Denken zu steuern, ist es nur wichtig, dass ich sie verstehe, mit einer eigenen Bedeutung versehe).

Mit Begriffen dann auch bestimmte Erwartungen zu verknüpfen ist dann wieder eine andere Ebene, vor allem dann, wenn ich Begriffe und damit eventuelle Erwartungen (z.B. bestimmter Eigenschaften) sehr starr an eine Person oder Beziehung oder so binde.

Wenn ich da innerlich flexibel bin und bildlich gesprochen kein Problem damit habe, zwischen den "Schubladen" hin und her zu räumen, dann sind Schubladen auch nicht starr und einschränkend.

Beziehungen wie auch Menschen ändern sich, es ist für mich wichtig, mich auf Veränderung einlassen zu können.
*******na57 Frau
22.196 Beiträge
JOY-Angels Gruppen-Mod 
Klare, für alle gleich verständliche Begriffe sind gut und wichtig in der Kommunikation, vor allem in der nach außen

... wobei die Frage ist, was "außen" ist. Für die, die nur "Single" und "in sexuell exklusiver Liebesbeziehung" kennen, ist das alles sowieso unverständlich.

Aber die Kommunikation innerhalb der Beziehungen braucht auch Begriffe, die man aber für sich und den Partner/die Partnerin definieren muss, damit man nicht von verschiedenen Punkten ausgeht.
Zitat von *****s42:
Beziehungen wie auch Menschen ändern sich, es ist für mich wichtig, mich auf Veränderung einlassen zu können.

Das ist für mich ein sehr wichtiger Punkt. Das einzig konstante im Leben ist und bleibt die Veränderung. Ich verändere mich, und jedes meiner Gegenüber verändert sich auch. Dem Gegenüber steht das Bedürfnis, etwas fest einordnen zu können.

Nur hilft genau da kein Gerüst und keine "Allianz-Versicherung". Starres Festhalten an dem, was gerade ist, und was ich mir dauerhaft so wünsche ist nichts anderes als die Abkehr von der Möglichkeit der Veränderung. Und damit ist das die Abkehr von möglichem Wachstum.

Ich kann mir selbst und anderen nur im Jetzt begegnen. Und das Jetzt verändert sich unaufhörlich. Das kann ich entweder schätzen lernen, oder ich füttere weiter meine Angst vor Veränderung. Und diese Angst erschaffe ich wie alle Ängste nur in mir selbst...
Ich habe den TE so verstanden:
Seit längerer Zeit lebt er drei Beziehungskonstrukte, die er bestimmt gut überlegt hat. Offenbar hat das für ihn gut funktioniert.
Jetzt fühlt er sich beziehungsdefinitorisch gefordert, weil etwas Neues auftaucht, das sich nicht hinreichend in die bisherigen Konstrukte einordnen lässt. (und ich glaube, solche Konstrukte hat jede/r)
Er sucht und fragt uns nach einer Begriffsidee. Da geht es ums Begreifen...
Gleichzeitig beschreibt er Veränderungsprozesse (-> „Wachstumsbeziehung“). Da wird gehandelt; bewirkt.

Ich finde, das hört sich eigentlich ganz vernünftig an.

Möglicherweise bin aber nicht nur ich erstaunt über den hohen Differenzierungsgrad.
Ich jedenfalls bekam beim Lesen den Wunsch zu vereinfachen; und dass alles etwas mehr übereinander geschoben werden möge. (Also nicht in 1 Beziehung miteinander vermengt, sondern dass da ein Mehr an Überschneidung zugelassen werden kann).
Insgesamt klingt mir die Konstruktion aber auch zu statisch.

Wahrscheinlich gibt es so viele Beziehungsformen, wie es Menschen gibt.

Und nicht nur drei oder vier.
*****s42 Mann
11.868 Beiträge
Gruppen-Mod 
Zitat von *******na57:
... wobei die Frage ist, was "außen" ist. Für die, die nur "Single" und "in sexuell exklusiver Liebesbeziehung" kennen, ist das alles sowieso unverständlich.
Ganz kurz: Kommunikation mit allen Menschen außer mir selbst.

Ich brauche für mich selbst auch Begriffe, weil unser Denken nun einmal so funktioniert. Deshalb geben wir sogar nicht real existierenden Dingen einen Namen: Zombies, Vampire, Gott, ... *zwinker* - nur dann können wir uns auch ein Bild davon machen (auch wenn wir es uns bei "Gott" dann wieder selbst verbieten).

Bei den Begriffen, die ich nur für mich selbst habe, spielt die Definition aber nur für mich eine Rolle. Das machen schon Kinder, indem sie Fantasiebegriffe für etwas erfinden. Erklären können sie die oft nicht, aber sie haben ein ganz eigenes Bild davon. *ja*
Warum soll man das als Erwachsener nicht dürfen?

Und bei "Namen" für meine Beziehungen zu anderen Menschen ist das erst recht egal - denn da sehe und benenne ich die nicht selten anders als mein(e) Partner(in): Ich bezeichne es z.B. als Liebe, der andere als Freundschaft - manchmal auch umgekehrt. So lange man sich damit gegenseitig respektiert, ist doch alles OK.
******ore Frau
4.535 Beiträge
Also ist das Label sinnvoll für den inneren Abgleich, aber nur begrenzt tauglich für den äußeren Abgleich?
Mindestens mit der Partnerin sollte der Austausch schon möglich sein.
Es geht ja nicht um Begriffe, sondern um Inhalte.
Ich beziehe zunehmend meine Prägung mit ein, weil es sonst nicht nachvollziehbar ist.
****on Mann
16.108 Beiträge
Zitat von ******ore:
Also ist das Label sinnvoll für den inneren Abgleich, aber nur begrenzt tauglich für den äußeren Abgleich?

Die Haltung des Poststrukturalismus. Ich glaube an Kommunikation, die sich sukzessive annähern kann. An ein justierendes, angleichendes Hin und Her von Information, bis ein annähernder Konsens über einen Begriff gefunden wurde. Auch im Gruppendialog wie hier.
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