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Wachstumsbeziehung?

*****s42 Mann
11.867 Beiträge
Gruppen-Mod 
Zitat von ******ore:
Also ist das Label sinnvoll für den inneren Abgleich, aber nur begrenzt tauglich für den äußeren Abgleich?
Wer es für den inneren Abgleich braucht?
Klar, irgendwie kategorisiere ich alles schon für mich ein, was mir in meinem Leben wichtig ist - wobei das nie starr ist. Ob ich dazu dann auch immer einen konkreten Begriff suche? Eher nicht - es ist halt die "Beziehung zu Eva" oder so, und dann weiß ich für mich, wie die "funktioniert". Nur mal als Beispiel.

Begriffe und Kategorien sind vor allem (in meinen Augen) wichtig für den äußeren Abgleich, die Kommunikation nach außen. Und da sollten gleiche Begriffe für alle an dieser Kommunikation Beteiligten auch in etwa die gleiche Bedeutung, den gleichen Inhalt haben. Sonst taugen sie nach außen nicht, weil man ständig aneinander vorbei kommuniziert.

In Beziehungen passe ich mich da auch an mein Gegenüber an. Meiner verheirateten Geliebten (ja, ich liebe sie) würde ich das nie so sagen, um sie damit nicht in innere Konflikte zu stürzen, denn sie liebt ihren Mann und "weiß" ganz genau, dass man nur Einen lieben kann *zwinker* Und letztlich ist es auch egal für unsere Beziehung zueinander - wichtig ist doch, dass wir beide (und auch ihr Mann, der mir auch ein guter Freund ist) damit wunderbar klar kommen. *g*

Müssten sie und ich unsere Beziehung mit einem Begriff versehen, würden sehr wahrscheinlich zwei sehr verschiedene dabei zustande kommen - und ich möchte mir gar nicht ausmalen, was Außenstehende dann vielleicht vermuten, wenn sie einen dieser Begriffe (oder gar beide) hören. *ggg*
Aber wir müssen es nicht, und ich mache das auch gar nicht. Wozu - es ist für mich meine Liebe zu genau dieser Frau.
******XXL Mann
3.802 Beiträge
Themenersteller 
Erst mal generell: Ich verwende Begriffe um etwas zu verstehen - nicht als Gefängnis. Aber das schrieben einige hier ja schon.

Zitat von ******ton:
Ich habe den TE so verstanden:
Seit längerer Zeit lebt er drei Beziehungskonstrukte, die er bestimmt gut überlegt hat. Offenbar hat das für ihn gut funktioniert.

Die drei Beziehungskonstrukte sind eher Beziehungsgeschmacksrichtungen. Jede konkret existierende Beziehung ist immer eine Mischung aus allem. Beziehungsgewürze wäre ein schöner Name *smile*.

Zitat von ******ton:
Jetzt fühlt er sich beziehungsdefinitorisch gefordert, weil etwas Neues auftaucht, das sich nicht hinreichend in die bisherigen Konstrukte einordnen lässt.

*ja*

Zitat von ******ton:
(und ich glaube, solche Konstrukte hat jede/r)
Er sucht und fragt uns nach einer Begriffsidee. Da geht es ums Begreifen...

*top*

Zitat von ******ton:
Gleichzeitig beschreibt er Veränderungsprozesse (-> „Wachstumsbeziehung“). Da wird gehandelt; bewirkt.

Ich finde, das hört sich eigentlich ganz vernünftig an.

Und mich würde nach wie vor Antworten auf meine Frage aus dem EP interessieren:

Neulich kam mir der Begriff Wachstumsbeziehung in den Sinn. Der trifft es ganz gut, da wir miteinander wachsen und das auch miteinander wollen - und uns hocherfreut dabei zusehen *wolke7*. So offen ich in Liebesdingen auch bin, kann ich mir momentan nicht vorstellen, mehrere Wachstumsbeziehungen gleichzeitig zu haben.

Was denkt ihr? Kennt ihr solche Situationen? Wie würdet ihr sie beschreiben? Habt ihr andere Begriffe um diese Beziehung zu beschreiben?


Gruß
Stefan
Also mit Begriffsideen kann ich nicht dienen.

Aber ich merke inzwischen besser, für wie viel Engagement meine Energien reichen - generell aufs Leben bezogen und auch Beziehungen betreffend.
Mir hat mal jemand in dem Zusammenhang gesagt: „Zünde kein Feuer an, wenn Du nicht genug Holz zum Nachlegen hast...“
Eine partnerschaftliche Beziehung, die für mich viel Neues aufwirft (also was Du Wachstumsbeziehung nennst vielleicht), nimmt mich, da ich eher viel reflektiere und ernsthaft bin, ziemlich in Beschlag. Nur eine weitere von dieser Dimension ist schon fast zu viel, das merke ich aktuell. Ich kann mich dann manchmal nicht mehr so einbringen, wie es mein Anspruch ist, und ich werde dann auch nicht mehr der Verantwortung gerecht, die ich damit eingegangen bin.
Die Begegnungstiefe leidet dann; auch das Gebenkönnen.
******XXL Mann
3.802 Beiträge
Themenersteller 
Danke für deine Reflexion @******ton. Ich glaube, du hast meine Frage gut verstanden *juhu*.

Zitat von ******ton:
Nur eine weitere von dieser Dimension ist schon fast zu viel

Ja, das ist auch genau mein Eindruck - ohne fast. Du scheinst Ähnliches zu erleben. Deine Erläuterungen helfen mir, mich zu sortieren. *danke*

Meine anderen Liebesbeziehungen sind nach wie vor wertvoll und ich bringe mich auch dort ein, aber da ist schon ein deutlicher Unterschied zu dieser einen.

*******day:
warum definierst du nicht einfach "gemeinsames Wachstum" als Projekt. Und schon passt es mit der Partnerschaft.

Dieser Gedanke kam mir auch schon beim Formulieren des EP *tuete*. Aber deswegen formuliere ich solche Dinge auch - auch das hilft mir beim Verstehen.

Ich kann mich mit diesem Gedanken aber noch nicht richtig anfreunden *zwinker*.


Gruß
Stefan
*******ster Mann
1.770 Beiträge
Ich habe übrigens noch nie erlebt, daß ein Begriff zum Begreifen geführt hätte.
Und wenn es nicht so reißerisch aussähe, würde hinter diese Feststellung ein Ausrufungszeichen passen.
******ore Frau
4.535 Beiträge
Ein Begriff hilft vielleicht nicht, um zu begreifen. Aber der Austausch darüber schon, finde ich. Und darum scheint es doch zu gehen.

Es ist ein wenig, wie eine Landkarte:
Du kannst draufschauen, weißt aber nicht, wie es dort wirklich aussieht. Wenn Du Dich aber mit jemandem unterhältst, kann er Dir beschreiben, was er dort gesehen hat. Das heißt nicht, dass Eure Erlebnisse dann dort gleich sind.
******XXL Mann
3.802 Beiträge
Themenersteller 
******ore:
Es ist ein wenig, wie eine Landkarte

Gutes Stichwort: Man sollte nie die Landkarte mit dem Gelände verwechseln. Begriffe bilden die Landkarte.


Gruß
Stefan
*****s42 Mann
11.867 Beiträge
Gruppen-Mod 
Begriffe beschreiben auch das Gelände. *g*

Wichtig ist, dass alle, die miteinander kommunizieren, auch die gleiche Sprache verwenden. Also gleichen Begriffen den gleichen Inhalt zuordnen. *ja*

Sonst passiert das, was sehr oft passiert: Man kommuniziert total aneinander vorbei.
*****s42 Mann
11.867 Beiträge
Gruppen-Mod 
*modda*

Ich hab den letzten Beitrag (@*****o17) mal in den Mülleimer geschubst - der war hier bestimmt verkehrt gelandet *zwinker*
**********derHB Mann
2.636 Beiträge
*danke*
******XXL Mann
3.802 Beiträge
Themenersteller 
******XXL:
Begriffe bilden die Landkarte.

Dazwischen setze ich noch "Die Landkarte beschreibt das Gelände" (und ist es nicht selbst) und dann bin ich mir mit sorbas einig:

*****s42:
Begriffe beschreiben auch das Gelände.

*smile*

Eben Begriffe beschreiben das Gelände. Niemand würde den Begriff Berg abschaffen wollen, nur weil im Gelände kein Berg dem anderen gleicht.


Gruß
Stefan
*****s42 Mann
11.867 Beiträge
Gruppen-Mod 
Genau, es geht um die Gemeinsamkeiten von Bergen - und darum, was ihn vom Tal (einfach), einer Ebene oder einem Hügel (nicht ganz so einfach) abgrenzt. Oder von einem ganzen Gebirge *zwinker*
Danke dem TE für diesen Beitrag,

tatsächlich beschreibt die Fragestellung ziemlich gut etwas, was ich selbst gerade erlebe und versuche innerlich zu begreifen. Und tatsächlich hilft es mir ebenfalls dies über sprachliche Systeme kartenähnlich abzubilden.

Ich höre den TE auch in dem Zusammenhang, dass er zum 'ersten Mal' erlebt, eine bestimmte Beziehungsqualität (Beziehungsgewürz und -gewürzmischungen - auch danke für diese Begriffe) nicht im Sinne von 'open relating' leben möchte, sondern Sie bewusst in diese Beziehung konzentriert.
Selbst erlebe ich es Sinnbildlich mit dem Holz und dem Feuer so gesprochen, dass ich mein Holz konzentriere, weil das Feuer in dem Bereich sehr heiß brennt.

In meinem Fall bezieht sich die gewisse Qualität um ein Wachstum im emotionalen Vertrauen und Auseinandersetzung. Ich bin traumaerfahren und mein Feuer der Gefühle kann sehr heiß brennen, so dass ich gut nachlegen muss und für die Beziehung in denen ich meine wunden Anteile offen lege, bewusst auch investieren möchte. In dem Fall könnte man meine Beziehung sozusagen als 'Wachstumsbeziehung' bezeichnen.

In der Vergangenheit habe ich mein Feuer und mein Holz viel weitere verteilt und bin sprichwörtlich ausgebrannt. Es hat auch dazu geführt, dass ich bewusst bestimmte besonders körperlich/sexuelle Erfahrungen zumindest zunächst nicht außerhalb meiner Beziehung leben möchte.

Das Verständnis davon, wie viel Holz ich habe, und welche Feuer ich damit nähren möchte, hilft mir sehr.

Danke dem TE für diese Ideenanreize.
*****s42 Mann
11.867 Beiträge
Gruppen-Mod 
Zitat von *********u_c_h:
(Beziehungsgewürz und -gewürzmischungen - auch danke für diese Begriffe)
Diese Begriffe habe ich oben wohl überlesen *g*
Das Bild finde ich toll. *ja*

Denn genau DAS ist es:
Ist es nicht egal, wie das Gewürz oder die Gewürzmischung heißt? Ist es nicht viel wichtiger, dass es einem schmeckt und mit den anderen Gewürzen und Mischungen harmoniert? *g*

Gerade bei Gewürzmischungen gibt es doch die tollsten Kreationen - da hilft am Ende doch nur ausprobieren *ggg*
Zitat von *****s42:
Ist es nicht egal, wie das Gewürz oder die Gewürzmischung heißt? Ist es nicht viel wichtiger, dass es einem schmeckt und mit den anderen Gewürzen und Mischungen harmoniert?

Ja, ganz sicherlich geht es um das Erleben, um die direkte Erfahrung.
Aaaaaber (: aus meiner Leidenschaft zu kochen und zu genießen ist mir auch bewusst, dass ich z.B. Chili nur in Maßen anwenden kann. Das ich nur eine bestimmte Schärfe vertrage, da ich sonst keine andere Geschmacksnuance wahrnehme.

Und ich koche völlig frei und experimentell sozusagen - passt ja auch zur BA *engel* Dennoch gibt es Erfahrungen was kulinarische Hochgenüsse betrifft oder deren Gegenteil.

Ich finde hier auch den Begriff der Kapazität, des Holzes, der Anzahl Gewürze auf das Gericht gesprochen, interessant. Und mit bestimmten psychischen Hintergründen verändern sich auch die Kapazitäten. Und das würde ich mal frei behaupten trifft auf alle Menschen zu, dass sie Kapazitäten besitzen, innerhalb oder außerhalb derer sie agieren könne.
******XXL Mann
3.802 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *********u_c_h:
Ich finde hier auch den Begriff der Kapazität, des Holzes, der Anzahl Gewürze auf das Gericht gesprochen, interessant. Und mit bestimmten psychischen Hintergründen verändern sich auch die Kapazitäten.

Na ja, die Gewürze verbinden sich ja - da können es auch unendlich viele sein. Kapazität finde ich da schon treffender.

Tatsächlich habe ich bei mir noch keine Kapazitätsgrenze erlebt, aber momentan würde ich mein Polykül auch eher nicht erweitern wollen, weil ich die Grenze ahne.

Die Grenze liegt dabei allerdings nicht in meiner Liebesfähigkeit - ich habe ein sehr großes Herz. Ich würde auch denken, dass die viele "Übung in Liebe" mir hilft und die Kapazität sogar eher erweitert.

Die Grenze liegt aber durchaus im Kalender - eine Liebesbeziehung, miteinander Schönes tun, sich gut tun, braucht eben auch Zeit. Und die ist eben begrenzt. Na, wenn ich nicht arbeiten müsste, dann wäre die Kapazität da auch größer *zwinker*.

Ansonsten erlebe ich die viele Liebe, die ich gebe und kriege als ungeheuer nährend. Wer weiß, ob ich sonst so relativ gut durch diese absurden Zeiten käme...


Gruß
Stefan
*********wanz Mann
420 Beiträge
Zitat von ********sure:
Ich finde es am entspanntesten, wenn eine Beziehung sich entwickeln darf, ohne unbedingt einen Titel zu bekommen.

Mit meinem Lebenspartner bin ich seit 11 Jahren zusammen, wir teilen Alltag, Kind und Liebe miteinander.

Es ist doch aber möglich, dass wir irgendwann Alltag und Kind (wenn volljährig) nicht mehr miteinander teilen wollen. Dass wir unseren Alltag mit einem anderen Partner oder gar allein leben möchten.
Dann verbindet uns im Vergleich zu heute "nur noch" die Liebe, und auch diese kann verschiedene Facetten haben.

Darüber hinaus habe ich mehrere Beziehungen verschiedenster Art zu anderen Männern. Diese Beziehungen definiere ich nicht weiter. Manch einen sehe ich mehrmals die Woche, einen anderen fast nie. Wichtig sind sie mir trotzdem, ich fühle mich ihnen sehr verbunden.

Doch ich habe nicht das Bedürfnis, etwas zu betiteln oder in eine Schublade zu stecken.

Sämtliche meiner Beziehungen sollen wir frei entwickeln, eben so wie zB auch Freundschaften es tun, ohne das man viel darüber nach denkt, wie man diese nun beschreiben oder bennen würde.

Mir gefällt Dein Statement sehr gut, denn es entspricht auch meiner Lebenseinstellung, sich frei entwickelnde Beziehungen oder auch Freundschaften zu vielen Menschen führen zu können💋 Danke für Deinen Beitrag💋
****ody Mann
11.800 Beiträge
Für mich war bisher jede Liebesbeziehung eine Wachstumsbeziehung, sofern aus Nähe, körperlicher Anziehung und freundschaftlichem Miteinander nach einer gewissen Zeit (immer sehr allmählich nur) das fette Liebesding wurde. Allerdings habe ich nur das Potential für eine Wachstumsbeziehung bisher gehabt, während andere, parallele Geschichten automatisch an Grenzen stießen.
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