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Multiples Vermissen

*****_78 Frau
307 Beiträge
Themenersteller 
Multiples Vermissen
Liebe Beziehungsanarchisten,

ich stehe aktuell vor einem Problem und möchte wissen, ob es Euch auch schon so ging und was Ihr dann gemacht habt.

Ich habe mehrere Lieblingsmenschen, zu denen ich ganz unterschiedliche Beziehungen führe (sonst wärs ja auch zu einfach *zwinker*). Momentan kann ich allerdings nur einen davon regelmäßig sehen, alle anderen sind entweder länger unterwegs oder haben notorischen Zeitmangel, wie ich selbst leider auch. Nun könnte ich ja glücklich sein, dass ich zumindest einen Menschen regelmäßig sehen kann, und das ist auch wirklich schön, aber stattdessen vermisse ich alle anderen wirklich sehr. Es ist auch so, dass das Vermissen mit der Zahl meiner Lieblingsmenschen mehr geworden ist, das habe ich in den letzten Jahren beobachten können.

Ich bin nun wirklich nicht jammerig und habe beruflich wie privat viel zu tun, aber es nagt echt an mir. Kennt Ihr das auch, dieses multiple Vermissen, und wie geht Ihr damit um?

Liebe Grüße,
Kathi
*******uch Mann
53 Beiträge
Liebe Kathi,

ja. Das Gefühl kenne ich sehr gut und ich erlebe es gerade sehr stark. Mein aktueller Umgang ist nicht sehr erwachsen. Kalender optimieren, wenig produktive Ablenkung ausspielen, Ersatzbefriedigung. Ich bin mir dessen bewusst und suche nach Strategien, mir noch mehr selbst genug zu sein und mich auf nächste Treffen zu freuen.

Djure
***xy Frau
4.616 Beiträge
Zeitmangel hat etwas mit den eigenen Prioritäten zu tun.
Ich versuche, meine Zeit für das zu nutzen, was mir wichtig ist im Leben.

Trixy
****on Mann
16.108 Beiträge
Das ist ja mal eine spannende Frage! Ich kann zwar viele lieben, aber vermissen kriege ich lediglich mal bei einer einzelnen hin - wenn überhaupt. Ich habe echt keine emotionale Kapazität für's Vermissen, immer nur ganz kurz bei Abschieden. Da vermisse ich schon vor dem Auseinandergehen.

Bin ich ein heimlicher Mono? Zufrieden mit mir allein (Monoperson)? Kein Witz, ich denke immer mal wieder drüber nach...
*****_78 Frau
307 Beiträge
Themenersteller 
Danke schon mal für die ersten Beiträge *g*

@ Trixy: Vielleicht ist mir einfach zu viel wichtig im Leben. Klar setze ich Prioritäten, nur ists leider damit nicht genug.

@ Trigon: Monoperson ist ein super Begriff *g* Ich glaube, dass einer meiner Lieblingsmenschen so eine Monoperson ist, sich selbst eigentlich immer genug, aber wenn ich da bin, freut er sich auch *smile* Daher bekomme ich von ihm auch nie irgendwelche Nachrichten zwischen unseren Treffen, weil da kein akutes Vermissen zu sein scheint.
****on Mann
16.108 Beiträge
Zitat von *****_78:
Daher bekomme ich von ihm auch nie irgendwelche Nachrichten zwischen unseren Treffen, weil da kein akutes Vermissen zu sein scheint.

Oja, so bin ich auch!
****ko Frau
17 Beiträge
Liebe Kathi,

das Gefühl kenne ich (leider?) nur zu gut. So intensiv die Gefühle bei einem Treffen sein können, umso stärker wird das Fehlen der geliebten Person oft empfunden. Gerade nach konzentrierter Zeit zusammen spüre ich das Fehlen der Anwesenheit fast körperlich. Und es hilft auch nur bedingt, wenn ich mich mit anderem (Arbeit, Familie, anderen Freunden etc) ablenke. Das Fehlen der Person und eine starke Sehnsucht wird dauerhaft gespürt und es wird nur nach und nach weniger. Aber gerade in Ruhephasen kommt das gerne hoch - unterschiedlich stark bei den unterschiedlichen Personen zwar, aber vermissen tue ich dann alle auf die spezielle Art und Weise, wie auch die Beziehung zu jedem/jeder Einzelnen jeweils sehr besonders ist.
Mehr als "Aushalten" und Verstärkung der Ablenkung habe ich aber leider auch nicht zu bieten und empfinde das als recht unbefriedigend. Also verfolge ich diesen Verlauf mal besser auch, evt. hat hier ja jemand eine tolle Idee *zwinker*

Liebe Grüße
Susa
*****_78 Frau
307 Beiträge
Themenersteller 
Liebe Susa,

das körperliche Spüren, das hatte ich neulich ganz stark. Da hatte ich wirklich Herzschmerzen, so dumm das klingt. Zum Glück war win guter Freund zum Ausquatschen da, das hats etwas erleichtert.
Nee nee, Kathi.
Herzschmerzen klingt nicht dumm.
So kann's gehen.

So dumm DAS hier jetzt wiederum klingen mag ...
****elf Frau
3 Beiträge
Liebe Kathi,

ich bin ein Mensch, der viele Dinge im Leben priotisiert und Beziehungen gehören nicht unbedingt dazu. Jedoch habe ich es manchmal auch, dass ich gewisse Menschen sehr vermisse. Und da ich es nicht so sehr gewohnt bin, diese Gefühle zu empfinden, ist es in diesen Situationen ziemlich schwer für mich. Was mir dann hilft, dass ich der Person mitteile was ich fühle, ohne zu erwarten, dass ein Treffen stattfindet oder sowas. Ich finde es dann schön, wenn sich entweder die Person darüber freut, dass ich an sie denke oder ich freue mich dann, wenn die Person mich dann auch vermisst. Es ändert zwar dann nichts an der Situation per se, aber ich fühle mich weniger allein damit.

Liebe Grüße, Yuki
*****_78 Frau
307 Beiträge
Themenersteller 
Danke noch einmal, meine Komplimente sind für heute leider verbraucht. Ich sehe schon, alleine bin ich nicht damit, und einfach lösbar ist es natürlich auch nicht, aber vielleicht kommen ja noch mehr Ideen rein *g*
Hallo Kathi,

um aus dem Gefühl: „ich habe ein Problem“ in Richtung Lösungen zu gelangen, ist es nützlich, Dich damit zu beschäftigen, was Du aktiv handelnd verändern kannst. Vermissen kannst Du ja später immer noch.
Folgende Fragen könntest Du Dir beispielsweise beantworten:

(Perspektivenwechsel)
Was muss ich alles tun, damit meine Situation definitiv nicht besser wird?
Bzw.
Was darf ich auf keinen Fall tun, damit es mir in dieser Sache besser geht?
Und welche Rolle spielen für mich in diesem Zusammenhang die Begriffe „einfach“ und „kompliziert“?

Welche Qualitäten sind es, die ich an den Vermissten schätze und wie kann ich sie (oder zumindest manche davon) in mir selbst kultivieren?

Was zeigt mir die Situation über mich und was kann ich daran eventuell verändern?
******Fox Mann
2.208 Beiträge
Eine schöne Hilfestellung Kammerton! *top*

Ich möchte das noch um eine Möglichkeit erweitern, wem es zusagt:
Wenn ich dann wieder in die Gänge komme > mich auch dem Gefühl widmen, das ich mit dem Problem bedeckt habe um es nicht zu fühlen. Mir erlauben es zu fühlen, mir dafür Zeit zu nehmen, das ist alles was es will, dann kommt es in Frieden. Und das Problem ist keines mehr.

Ich mache das Kriesenweise, manche Gefühle sind nicht nach einem mal Fühlen in Frieden, aber viele nach nur einer Minute, manche 5-10 Minuten. Komisch daran ist, hinterher scheint es so einfach zu sein.
Mir scheint es auch so, als das ich jedesmal ein klitzekleines Stückchen innerlich wachse.

Das fühlt sich gut an *g*
Und funktioniert auch bei Problemen die von aussen kommen, auch bei Liebeskummer oder beim Vermissen.
*****olf Mann
1.763 Beiträge
Zitat von *****_78:
Danke schon mal für die ersten Beiträge *g*

@ Trixy: Vielleicht ist mir einfach zu viel wichtig im Leben. Klar setze ich Prioritäten, nur ists leider damit nicht genug.

@ Trigon: Monoperson ist ein super Begriff *g* Ich glaube, dass einer meiner Lieblingsmenschen so eine Monoperson ist, sich selbst eigentlich immer genug, aber wenn ich da bin, freut er sich auch *smile* Daher bekomme ich von ihm auch nie irgendwelche Nachrichten zwischen unseren Treffen, weil da kein akutes Vermissen zu sein scheint.

Das würde mich killen.

Ich möchte am Leben meiner Herzensmenschen teilhaben, mich mit ihnen freuen, leiden, langweilen, ...
Nicht, weil ich mir selbst nicht genug bin, sondern weil mich der Mensch interessiert, nicht nur die Seite, die ich sehe, wenn wir uns sehen, sondern Alltag, Highlights, full spectrum...
Auch nicht zur Kontrolle.
*****_78 Frau
307 Beiträge
Themenersteller 
Die Idee mit den Qualitäten des Anderen, die man vermisst, finde ich interessant, danke dafür! Ich vermisse z.B. deren Leidenschaft für ihre Arbeit, ihre Hobbys, oder auch ihre körperliche Leidenschaft. Selbst bin ich auch leidenschaftlich, aber das bei jemand anderem zu sehen, finde ich sehr inspirierend. Teils ist es aber auch der Gegensatz des anderen Menschen zu meinen Eigenarten, den ich vermisse, und den kann ich in mir natürlich nicht finden. Und ganz einfach vermisse ich auch die körperliche Nähe, das Anfassen, da werde ich mir selbst nicht genug sein können.

Das Teilhaben am Leben meiner Herzensmenschen durch Nachrichten ist teils möglich, aber mein einer besonderer Freund, der ist da eben so, dass er das Texten oder Telefonieren nicht mag. Persönliche Gespräche sind wunderbar, und ich habe in der Anfangszeit auch sehr viel mit ihm sprechen können, da wir beruflich näher aneinander waren. Das ist nun anders, daher ist das schwieriger geworden.
****e69 Mann
978 Beiträge
Liebe Kathi,

es schreibt Er,
ersteinmal ein herzliches Dankeschön für dieses tolle Thema ich werde, sobald ich die Zeit dafür finde, noch mehr dazu schreiben, denn dieses Thema beschäftigt mich sehr da ich, (@****on) scheinbar auch KEIN mono Typ bin, und immer wieder nach einer Optimirung mir selbst genug zu werden, suche! Naja manchmal klappt's besser als sonst...

Herzlichst Friedhelm
*****_78 Frau
307 Beiträge
Themenersteller 
Lieber Friedhelm,
es würde mich sehr freuen, mehr von Dir zu lesen *g*
Sie schreibt...
Vielleicht auch mal ein Gedanke in die andere Richtung...

Was fehlt dir tatsächlich?

Speziell wenn man „viel“ zu tun hat, kommt oft das wesentliche zu kurz. Es baut sich ein Mangel auf und der kann sich eben auch durch dieses (schmerzhafte) Vermissen Bahn brechen.

Ich finde das bei mir immer wieder mal. Die Grenze zwischen (positiven) vermissen, weil man einen Menschen einfach sehr gerne um sich hat / an dessen Leben teilnimmt. Das fühlt sich eigentlich gut an. Eine wohlige Sehnsucht, Freude und Dankbarkeit für gemeinsames.
Und die andere Seite, die schmerzt, plagt, einen auch mal gereizt oder traurig werden lässt. Und diese hat oft nichts mit dem Menschen speziell zu tun, sondern mit mir. Weil ich grad irgendwo im Mangel bin, ungesättigt bin und etwas brauche, was ich gerade nicht bekomme.

Und da ist Ablenkung kontraproduktiv. Lieber nehm ich mir Zeit für mich, spüre nach und suche nach dem, woran es mir wirklich mangelt.

Und wenn ich das gefunden hab, dann sehe ich auch Wege.
Manche Zeiten fordern stark und der Mangel lässt sich nicht füllen - aber meist lindern.
Sei es durch aufbauende, verbindende Zeichen von anderen und oder durch ein besseres Bewusstsein für den eigenen Bedarf.
*****s42 Mann
11.868 Beiträge
Gruppen-Mod 
So, nun ich auch noch *ggg*

Warum vermisst man? Und was vermisst man?

Jemanden (oder auch etwas) vermissen kann ich doch nur, wenn ich es brauche, aber momentan nicht haben kann. Wenn ich es derzeit nicht brauche, vermisse ich es auch nicht.

Wenn ich aber in der Beziehung jemanden brauche, dann würde ich meine Art der Beziehung überprüfen:
Warum brauche ich diesen Menschen?
Ist es dann noch Liebe oder eher eine Art der Abhängigkeit, was mich mit ihm verbindet?
Wie kann ich dann meine Beziehung gestalten, dass ich entweder aus dieser Abhängigkeit heraus kommen oder aber diese Abhängigkeit stets erfüllt werden kann und mich nicht kaputt macht?

Ich sage ja nicht generell, dass Abhängigkeiten in einer Beziehung schlecht sind, aber sie machen eine Beziehung kompliziert (vor allem, wenn der Andere nicht immer bereit ist, diese Abhängigkeit zu bedienen).
Nur mit Liebe hat Abhängigkeit nun gar nichts mehr zu tun - auch wenn es oft so dargestellt und somit auch mit Liebe verwechselt wird. Vermutlich, weil sich manche Menschen darin gefallen, dass andere von ihnen abhängig sind und sie deshalb diese Abhängigkeiten erzeugen, sie zur Not auch dem anderen einreden als "Zeichen der Liebe". Und ja, vielleicht ist da irgendwo auch etwas Liebe im Spiel. Irgendwo.

Deshalb meine Einstellung dazu:
Wenn ich jemanden dauerhaft und oft schmerzlich vermisse (oder wenn ich sogar eifersüchtig bin), dann hinterfrage ich meine Gefühle zu dem Menschen: Bin ich abhängig von ihm oder liebe ich ihn. *g*

Zitat von *******orph:
Ich finde das bei mir immer wieder mal. Die Grenze zwischen (positiven) vermissen, weil man einen Menschen einfach sehr gerne um sich hat / an dessen Leben teilnimmt. Das fühlt sich eigentlich gut an. Eine wohlige Sehnsucht, Freude und Dankbarkeit für gemeinsames.
Und die andere Seite, die schmerzt, plagt, einen auch mal gereizt oder traurig werden lässt. Und diese hat oft nichts mit dem Menschen speziell zu tun, sondern mit mir. Weil ich grad irgendwo im Mangel bin, ungesättigt bin und etwas brauche, was ich gerade nicht bekomme.
Das beschreibt es sehr schön:
Eine Vorfreude auf den anderen, eine "wohlige Sehnsucht" ist kein Vermissen.
Ein Schmerz, weil der andere nicht bei mir ist, ist etwas ganz anderes.

Und beides liegt an mir, wie ich es empfinde.
Meiner Meinung nach dadurch bedingt, ob ich liebe oder brauche *ja*
**********derHB Mann
2.636 Beiträge
Also ich vermisse gerade eine Freundin, die sich für einen monogamen Mann entschieden hat und mich deshalb (erst einmal?) nicht mehr sehen will. Mein Bauch vermisst ihren Rücken, mein Rücken vermisst ihren Bauch und mein Lingam ihre Yoni. Und noch einiges vermisst einiges anderes.

Ich fürchte, ich brauche *zwinker*
***xy Frau
4.616 Beiträge
Man kann auch etwas vermissen, nur weil man es sehr, sehr gern hat, aber ganz ohne davon abhängig zu sein.

Es gab mal einen Menschen in meinem Leben, den ich sehr geliebt habe, der mir alles bedeutet hat. Nun waren die Lebensumstände so, daß wir uns nur wenigemale im Jahr sehen konnten und auch da nur für wenige Stunden. Aber wir waren uns innerlich sehr nah und wenn wir uns sahen, war die Zeit dazwischen vergessen.

Ich habe diesen Menschen unendlich vermißt, bzw. nicht den Menschen, sondern seine Nähe, ihn sehen, hören, fühlen zu können. Aber ich hätte das nie als Mangel oder als Abhängigkeit bezeichnet, denn ich war glücklich und erfüllt über das, was war/von dem, was war.

Abgesehen davon...auch wenn wir uns längst aus den Augen verloren haben, so hat dieser Mensch immer noch seinen Platz in meinem Herzen und ich bin dankbar für alles, was wir miteinander geteilt haben. Das ist diese individuelle Liebe, die es jeweils nur zu diesem einen Menschen gibt, die nicht geteil werden muß und die nicht mit der Liebe zu anderen konkurieren muß, eben, weil sie die ganz spezielle zu gerade diesem einen ist. Und diese Liebe kann auch leben, wenn der Weg auf der Erde gerade nicht gemeinsam ist.

Trixy
*****s42 Mann
11.868 Beiträge
Gruppen-Mod 
Zitat von ***xy:
Man kann auch etwas vermissen, nur weil man es sehr, sehr gern hat, aber ganz ohne davon abhängig zu sein.
Das ist dann für mich weniger ein Vermissen als ein sich danach sehnen oder auch darauf freuen, wenn ich es wieder unmittelbar genießen kann.

Das ist in meinen Augen etwas ganz anderes. Das bereitet mir auch keine Schmerzen.

Zitat von ***xy:
Es gab mal einen Menschen in meinem Leben, den ich sehr geliebt habe, der mir alles bedeutet hat.
Da gab es bei mir mehrere - und bei allen weiß ich, dass ich sie nie wieder sehen werde.
Aber ich vermisse sie nicht, sondern ich erfreue mich an den schönen Erinnerungen. Manchmal überlege ich auch: "Was hätte sie jetzt wohl dazu gesagt, was mir geraten?" oder ähnlichen. Und es gibt auch Momente, in denen ich zumindest eine dieser Frauen sehr, sehr gern wieder an meiner Seite hätte. Aber da ich weiß, dass das nicht möglich sein kann ...

Und wenn es möglich wäre, so würde ich auch nicht vermissen, sondern mich auf den Moment freuen, an dem es wieder so sein kann - sei es nur für ein paar Stunden oder für den Rest meines Lebens.
Bis dahin genieße ich die anderen schönen Seiten des Lebens ... *ja*
******ore Frau
4.536 Beiträge
Es ist doch ein Unterschied, ob ich jemanden vermisse, mit dem ich nicht mehr zusammen bin (weil ich oder er sich getrennt haben, oder jemand nicht mehr lebt) oder einen aktuellen Partner.

Ich finde nicht, dass Vermissen ausdrückt, jemanden als Besitz zu sehen.

Ich persönlich würde am liebsten immer allen nah sein und finde das total legitim.

Ich KANN total gut allein sein, aber wollen ist etwas anderes...
****ko Frau
17 Beiträge
Also entweder bin ich hier zuwenig philosophisch (oder was auch immer) veranlagt, um folgen zu können oder meine Definition von Vermissen entspricht tatsächlich dem, was ich bei Google finde...

1. sich mit Bedauern bewusst sein, dass jemand, etwas nicht mehr in der Nähe ist, nicht mehr zur Verfügung steht, und dies als persönlichen Mangel empfinden
"die Kinder, die Ehefrau, den Freund sehr vermissen"
2. das Fehlen von etwas bemerken
"ich vermisse meine Handschuhe"

Was hat denn das mit Abhängigkeit zu tun? Aber eigentlich ist mir das auch egal, weil die Diskussion (zumindest mit) wenig hilfreich erscheint. Wichtiger finde ich, dass es offensichtlich sehr unterschiedliche Empfindungen darüber gibt, was der/die Einzelne als Vermissen titulieren würde und wie das mit den eigenen Bedürfnissen zusammenhängt. Und vieles davon hat mit dem jeweiligen Charakter zu tun. Ob Vermissen oder Sehnsucht... das sind Vokabeln für irgendwas und jede/r empfindet es doch individuell.
Menschen sind Bedürfnisträger.
Jedes Handeln ist von einem Bedürfnis motiviert. Bedürfnis nach Nähe, Bedürfnis nach Sicherheit, Bedürfnis nach Neugier, Erneuerung, Bedürfnis, sich zu freuen...uswusf.
Ja, der Mensch braucht, 24/7.
Abhängigkeit ist die Folge einer suboptimalen Strategie von Bedürfnisbefriedigung.
Die Begriffe Vorfreude und Vermissen bringen dasselbe zum Ausdruck, nur unterschiedlich konnotiert. Steht die Hoffnung auf Beseitigung des Mangels im Vordergrund oder wird eher das gegenwärtige Fehlen gespürt? Kontext-, temperaments-, vorerfahrungsabhängig.
Unterschiede kann man nervig oder interessant finden; im letzteren Fall, weil sie Information transportieren.
Die TE kann nach den ganzen Facetten, die die Beiträge spiegeln, im besten Fall genauer spüren, wo sie sich selbst verortet. Das kann wiederum zu Antworten auf die Frage: Wie damit umgehen? führen. Ist es schon nah an der Abhängigkeit oder kann ich zur Vorfreude aufschließen? In jedem Fall erschließen sich daraus neue Fragen und Antworten und daraus resultierender Umgang damit, also Handeln.
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