Dominanz mit Herz - Himmel laß es Hirn regnen

Ich weiß nicht recht, vielleicht verstehe ich auch das Geschriebene nicht richtig.

Wenn ein dominanter Mensch "nur abstraft", dann gibt es doch drei Möglichkeiten: Sub bleibt (weil es ihr so gefällt) oder Sub sagt was dagegen und er ändert es - oder Sub geht.
Gerade, eben, die Eigenverantwortung des Partners namens "Sub".

Es muss einfach zueinander passen.

Und auch wenn ich das Wohlergehen meines sehr geliebten Partners im Auge habe und ebenso gern verbal dominiere - täte ich das nur und alleine, und würde ihn nicht als den mir selbstverständlich angeeigneten Besitz mitsamt der hin und wieder genutzten Gelegenheit der Strafe ansehen, oder würde ich nicht hin und wieder körperlich, sadistisch, an ihm agieren, einfach aus meiner eigenen Lust heraus - dann würden wir kaum zueinander passen.

Tun wir aber.

Was ich meine: Wenn jemand eben nicht "politisch korrekt" handelt, sondern eben, von aussen betrachtet, "kalt und hart", aber doch im Konsens mit dem sich darin wohlfühlenden submissiven Partner (wobei "Wohlfühlen" auch erst auf der Metaebene ersichtlich sein kann ), dann muss er/sie doch nicht zwangsläufig hirnlos und oder männlich sein?


Helft mir auf die Sprünge, falls ich das nun falsch verstanden habe.

Lieben Gruß von Omphale,
deren Besitz heute Mühe mit dem Bürostuhl und den festen Schuhen hat und dennoch, gerade weil, irgendwie dadurch, sauglücklich ist.

ich verstehe nicht ganz, auf was du hinaus willst...

du schreibst:
d/s ist doch keine so furchtbar neue erfindung denke ich... und auch d/s kann sehr deutlich strafen! manchmal sogar weit mehr als eine körperliche strafe es überhaupt könnte!
oder was genau meinst du?

da bin ich ganz bei omphale:
die einen bevorzugen eben eher die körperliche / physische seite, die anderen eher die geistige / psychische komponente, und die meisten wohl einen mix aus beidem (und viell noch ein paar sachen). wie das im detail aussieht ist doch wurscht, solange einer zum anderen passt!
und auch die "körperlichen" sind ja nun deshalb nicht gefühllos oder sowas...

ein umbruch in bezug auf was denn eigentlich...?

gehts dir um die sichtweise weiblicher dominanz, oder von dominanz insgesamt? und das in beziehung gesetzt mit sm, auf welche weise?

Grins!

Also die Selbstbestimmung von sub sollte wirklich schon noch vorhanden sein, wobei jeder seine sub anders behandelt und diese das ja auch meist so wollen.

Und das Recht zu gehen hat jeder der Paarung, sehen wir vielleicht mal von TPE ab ...

Ein guter Dom (mit Hirn und Einfühlungsvermögen) kennt die jeweiligen Bedürfnisse seiner sub so gut wie seine eigenen, spielt mit ihnen, erweitert und ergänzt sie, ertastet Grenzen und überwindet sie gegebenenfalls.

Und wenn er das nicht kann und nur seine eigenen Motive verfolgt, dann wird er bald ein Ex-Dom sein.


Lieben Gruß,

Mr. und Mrs. Unfein

...und sich dabei frei und wohl fühlen...!

Ach Gehirn...denken, Intelligenz, Erfahrung....


Alles Quatsch.

Nach leider nur 15 Jahren im BDSM kann ich eindeutig sagen:
Am schönsten ist es wenn man sich gemeinsam gutes tut, dabei natürlich ist und Augen, Ohren, Verstand und Herz offen hält/öffnet...

Es braucht nicht immer viel Hirn...was es braucht ist Toleranz, Respekt, Gefühl...wer sich als Dom dem Sub öffnet und wer als Sub dem Dom sich nicht nur hingibt, sondern durch seine Fantasie führt ... der hat viel geschafft...

Schade auch das die SM Welt immer mehr zu einer HirnSache heranwächst...wieso sagt mit so nen komische Typ wie es "richtig" geht, nur weil ich etwas anders mache? Wieso rümft die Frau nebenan die Nase, weil ich mit meiner Fesselpartnerin die gefesselt am Boden liegt, kuschel?
Nicht denken...Hirn aus...und genießen!

Leider bin ich sprachlich nicht so begabt wie einige andere hier, aber ich habs versucht

Wo bleibt das Herz ? Denn ohne Herz fehlt es an etwas ganz Entscheidendem, nämlich an der Empathie.

Und was wäre BDSM ohne Empathie ? Da hilft das Hirn allein dann auch nicht großartig weiter......

Ein Ereignis wird es erst dann, wenn Hirn und Herz in Balance zueinander stehen.

Levitenleser

@*********_bln:

Also in Deinem Fall mag das ja alles so stimmen ... aber Du solltest nicht den Fehler machen, von Dir auf andere zu schließen.

Du glaubst gar nicht, wieviel Pseudo- und Dummdomms wir bereits erlebt haben, die ohne Rücksicht auf Verluste subs brechen und ihnen die Seele aussaugen, um ihre eigene Dominanz zu mehren.

Und das ohne Verstand und aus reinem Eigennutz ... brr...

Klar sollte man beim Spielen empfinden und sich aneinander erfreuen, aber man sollte auch schon ganz klar wissen was man tut, zumal wir da auf einem Terrain arbeiten, wo es gefährlich für die geistige und körperliche Gesundheit ausgehen kann.

Da ist viel Verantwortungsbewußtsein gefragt - zumindest aus unserer Sicht.

Lieben Gruß,

Mr. und Mrs. Unfein

Wenn ich es richtig verstehe, geht es dir darum, dass sich Dominanz sehr viel intensiver ausdrücken kann in einem Dialog, in dem Vernunft regiert und nicht die pure egoistische Geilheit? In dem das Machtgefälle nicht nur auf Strafe beruht, sondern aus den Worten spricht?

Sprache ist für mich ein sehr machtvolles Medium. Wie in dem Sokrates zugeschriebenen Aphorismus:

"Unterwerfung ist ein Geschenk,
geboren aus der Stärke,
genährt durch Vertrauen,
erhalten durch Respekt und Achtung.
Wenn das Wort nicht schlägt,
schlägt auch nicht der Stock."

Die Macht der Strafe ist die Macht der Abschreckung, die Macht des Tyrannen.
Die Macht des Wortes ist die Macht des Geistes, die Macht des Königs.

Unter wessen Flagge jemand leben möchte, steht ihm oder ihr frei, wenn er oder sie im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte ist. Beide haben ihren eigenen verführerischen Reiz.

Das wichtigste ist für mich jedoch das Herz. Denn es findet die Ausdrucksmöglichkeiten der Macht schier überall.

Ich verstehe Dein Anliegen nicht.

Was möchtest Du?

An alle einen Appel richten und mehr Hirn wünschen, die mögliche weise eher ihre Dominanz mehr in der "Abstrafung" (wobei zu klären wäre, was darunter verstanden wird, bzw. wie die Abstrafung vollzogen wird) ausleben?

Deine Auffassung und "Studie" deiner 20jährigen gelebten Dominanz mitteilen?

Du schreibst von einem Umbruch......von was, wodurch belegbar?


Du möchtest zum Nachdenken anregen, also keine Antworten?
.....ok und wer bewertet die Qualifikation der auf deine Worte dann doch erfolgten Antworten?

Ach...es ist egal ob SM/BDSM oder Vanilla etc. etc.

SM Verletzt nicht mehr als anderes.
Die selben Dinge, nur mit hier und da anderen Worten/Vokabeln, wird in anderen nicht BDSM-lastigen Foren auch geschrieben und zum Thema gemacht.
Es ist ein allgemeines und weit verbreitetes Problem - ein durchaus gesellschaftliches.

Es gibt DummDoms und genauso viele DumSubs.
Blöd nur das sie sich nicht immer passend finden^^

Aber viele viele sind unterwegs...wir SMler sind da eine Sonderform!

Ich beziehe mein geschriebenes nicht nur aus meinen persönlichen Erfahrungen, sondern auch aus dem was mir andere Menschen berichten. Besitze ich doch die seltene Gabe des aktiven zuhörens...und ab und an merke ich mir sogar Dinge.

Interessant wirds, wenn mir Frau von ihren schlechten Erlebnisse erzählt, wie schlecht es ihr doch ergangen ist, welche Leidenschaften und Sehnsüchte sie doch beseitzt und ggf. sie plagen...aber Sie geht dann doch wieder zurück zum Ex oder zu Männern die wiedermal ähnlich/gleich gestrickt sind.

Entschuldigt bitte, aber solange DummDoms oder Männer die sich als dominant einstufen die Chance haben mit Frauen sowas zu machen, weil die Frau es zulässt, wird es immer mehr von diesen Männern geben.
Frauen schreiben gern, das sie auf Männern mit Hirn stehen und sehenen sich danach, meiden diese dennoch.

Was Lady_Roxanne schreibt, ist jedoch anderes...sie sehnt sich nach dem wonach ich mich auch sehne...

Sub sein heißt nicht das man den Kopf ausschaltet und ab sofort passiv ist... es ödet mich an wenn Frau nur auf allen vieren vor mir her kriecht und um strafe bettelt. "Hauptsache er schlägt mich, behandelt mich schlecht, nutzt mich aus, bestraft mich und zeigt mir dadurch wieviel ich ihm wert bin" HALLO???
Nein, danke.

Sub sein kann durchaus anspruchsvoll sein...kann aktiv sein bedeuten, kann führen und leiten, beeinflussen und das Spiel aktiv mitgestalten.
Ok, dazu benötigt sie "Hirn" und Kreativität...und die Lust dazu, "mitzuspielen"

... Übereinstimmung @*********_bln.

Herz und Hirn, Kreativität und Seele - als ganzheitliche Verschmelzung ist das Xanadu, welches zu erreichen ist. Von BEIDEN Partnern.

Es vergessen viele, dass es nicht Aufgabe einer sub ist, nur blind zu gehorchen, sondern es geht um eine Entwicklung, die auch aktiv angenommen und gelebt werden sollte.

Dass D/s-Paarungen sich leider nicht immer passend finden ist ein Übel, aber nicht zu vermeiden, weil das Leben in all seiner Vielfalt das große Buch des Schicksals schreibt...

LG,

Mr. Unfein

erst einmal finde ich es toll, dass sich doch einige dafür interessiert haben.
Das ich das Herz absolut für nötig halte steht ja schon in der Überschrift, aber bitte auch mit Hirn. Ich finde all Eure Meinungen klasse und freue mich Eure Sichtweisen zu lesen.
Aus jedem Eurer Beiträge geht eigentlich dass hervor was ein jeder haben sollte:
Herz, Hirn, Respekt vor dem Gegenüber.

So nun zum "Umbruch" wie ich es meinte:
Damit habe ich - was einige hier schon praktizieren, wie ich gelesen habe - wirklich gemeint dass Mann/Frau mehr mit Achtsamkeit und Herz in der Dom/Sub-Beziehung umgehen sollte. Dies sollte sich auch vor allem in der Session durchsetzen, veraltete Muster egal ob Mann oder Frau "ich muß erdulden, weil..... sind out und sollten nicht tolleriert werden außer es ist mit dem Partner so vereinbart. Wie schon gesagt was, wer, mit wem macht ist ein großes Spielfeld und jeder kann sich seine Leidenschaft aussuchen - doch bitte man hat einen Mund um dies vorher zu besprechen.
Im privaten Bereich mag es ja bei vielen so sein, in der Öffentlichkeit Club´s ect. läßt es manchmal zu wünschen übrig, oder sind da wieder nur die Möchtegern´s unterwegs

Denn dass es eben selbst im Jahre 2013 noch nicht immer klappt habe ich von einer jungen Frau, die neu in der Szene ist erfahren, die sich bei einem Event sagen wir mal mütterlich zu mir hingezogen fühlte und am Ende brachte ich sie dann Nachhause.
So schnell vertraut diese Frau keinem Dom mehr.


Ich brauche einen Sub der mit mir auf gleicher Augenhöhe ist, mit dem ich auch Kunst+Kultur etc. erleben kann und manchmal schon dann das faszinierende Spiel der Dominanz verbal beginnt, an dem aber beide beteiligt sind.
Mein Sub bringt mir seine Wünsche nah - nicht dass ich diese gleich erfülle - doch manchmal wenn er an irgendeine Phantasie gar nicht mehr denkt mache ich sie wahr.

Aries_dev:
Weshalb sollen die Antworten die hier stehen bewertet werden???
Wenn 10 Menschen es lesen, 6 Menschen dazu etwas schreiben und am Ende eine/-r sein Handeln überdenkt ist es in meinen Augen ein überragender Erfolg dieses Thema aufgegriffen zu haben.

Allen einen schönen Tag
Roxy

Liebe Roxy, vermutlich liegen wir nah beieinander, doch ich verstehe Dich nicht ganz.

Warum sollten "veraltete" Muster nicht toleriert werden? Wenn sie doch offenbar gewünscht sind? Gelebt werden?
Wenn der Eine was tut und der Andere bleibt, dann gehe ich von Einvernehmlichkeit aus - und das toleriere ich, egal wie es mittendrin aussieht.

Dein Beispiel der jungen Frau, wo offenbar etwas schief ging - ich glaube, das gab es immer, wird es immer wieder geben, und gibts unter Alten und Jungen, Männern und Frauen. Dann hat das nicht gepasst und es mangelte offenbar an Kommunikation.
Daraus einen "Umbruch" oder eben nicht zu machen, kann ich nicht nachvollziehen.

Vielleicht kann ich noch nicht so mitreden, ich hab nur 2 Jahre BDSM aufm Buckel, aber Lebenserfahrung, Menschenkenntnis, ein paar Stürme überstanden und ein paar Kinder groß gezogen - doch, ich wage mitzureden.
So anders als das restliche Leben funktioniert auch BDSM nicht.

Nichts für Ungut, vermutlich schreiben wir nur aneinander vorbei.

wie wahr...aber es stimmt schon..lass hirn regenen..passt oft..bei einigen die ich so höre...und zuerst steht der mensch egal ob sklave oder sklavin..dann seine neigung.. zumindest bei mir !

Das hast du sehr gut beschrieben.

mittlerweile gibt es für alle elitären bdsm-intellektuellen natürlich
auch ein wort, mit dem sie ihre suche nach IQ so richtig plakativ
bewerben können:

sapiosexualität

(und ja, auch ich wußte bis vor ein paar tagen nicht, was das denn
sein sollte)

ich warne ein wenig davor, sich vollständig auf intellekt, intelligenz
und wissen(erfahrung zu versteifen, denn da geraten emotionale qualitäten
wie empathie, liebe, zuneigung, sorge, etc. gerne mal nachrangig
auf die zweiten plätze. die komplette packung, wie hier schon
mehrfach toll beschrieben, enthält alles zu guten anteilen.

ich möchte auch entsprechende "dummdom" vorwürfe direkter oder
indirekter natur ein wenig ausklammern und geschlechterkrieg
im bdsm gerne vermeiden. es gibt einfach menschen beiderlei
dominanten geschlechts, die sich doof verhalten, wobei die kompaß-
nadeln da mal mehr in die männliche, aber auch mal mehr in die
weibliche ecke ausschlagen.