Also...
@ oilofola69:
Kindlich ist in meinen Augen eindeutig was anderes! Was zeichnet kindliches Verhalten aus? Naivität und wenig Erfahrung. Der Verlust der ersten und das Sammeln der letzten führen dazu, dass ich mich genau auf diese Nummer in diesem Stil nicht mehr einlassen möchte. Somit ist das wohl das absolut falscheste Attribut, das Du mir in diesem Zusammenhang verpassen konntest.
Nix für ungut.
@ Catta:
Einseitig pauschalisiert? Ja, vielleicht. Leider stelle ich aber immer wieder fest, dass schon im Vorfeld auf eine Session gedrängt wird, noch bevor man sich (Ok, in diesem Fall nicht) das erste Mal überhaupt in die Augen geschaut hat.
@ Marena und zahme_Loewin:
Danke. Es scheint glücklicherweise doch noch mehr Frauen zu geben, die da ähnlich ticken wie ich.
@ alle:
Ist eine Session zu planen, ohne zu wissen ob denn die Wellenlänge im Bezug auf SM passt überhaupt sinnvoll?
Warum ist es für mich so ein Schlag vor den Kopf gewesen?
Also, wir haben öfter mal einen nette mail getauscht. Wir wussten beide voneinander, dass SM zu unserm Leben irgendwie dazu gehört. Wie der BDSM des jeweils anderen aussieht, das war nie Gesprächsthema, darüber wollten wir uns lieber mal bei einem guten Glas Wein austauschen. Also wusste ich von dem Mann eigentlich nichts, als dass er sehr nett ist, dass er beim Shooting toll auf mich eingegangen ist, dass wir einen guten gemeinsamen Draht hatten. Über seine genauen Neigungen, Vorlieben und Vorstellungen weiß ich bis heute nichts und er genauso wenig über meine.
Ich persönlich finde das keine gute oder, besser gesagt, ausreichende Basis für eine spontane Session.
Mein Grundvertrauen hatte er. Ich hätte ihm so weit vertraut, um mich in einem abgelegenen Kaff bei ihm zuhause zu einem privaten Abend mit Kochen und Wein zu treffen. Ausgang des Abends wäre offen gewesen, ja, auch von meiner Seite. Abgemacht war einfach ein Gespräch u.a. über eine von uns beiden geteilte Leidenschaft.
In diesem Rahmen hätte sich so schön abtasten lassen, ob denn die Vorstellungen und Wünsche überhaupt zusammen passen.
Des Weiteren wären da noch solche "Kleinigkeiten" wie Tabus und ein Safeword zu klären gewesen. Es gibt für mich nur einen Menschen, auf den ich mich ohne ein solches heute noch einlassen würde.
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So, jetzt dann doch aber zu dem, was er da mit seiner Aktion zerstört hat:
Ich hätte davor noch den entsprechenden Absprachen vertraut und kann mir sehr gut vorstellen, dass es vielleicht sogar an dem „netten Abend“ noch zur Session gekommen wäre. Ich liebe Spontaneität, wurde aber in der Vergangenheit auch schon Opfer der selbigen (s.u.). ABER dadurch, dass er schon im Vorfeld unsere vorherige Absprache einfach mal außer Acht lässt, pulverisierte sich mein bis dahin völlig entspanntes Vertrauen und die Vorfreude schlagartig. Mein Magen krampfte sich zusammen und der erste Gedanke war "So hält er sich also an das, was man abspricht."
Was, wenn er mit meinen Grenzen und den Absprachen im Bezug auf eine Session genauso salopp umgehen wird?
Mal ganz abgesehen davon, dass es zum Zeitpunkt der Einladung noch überhaupt keine Absprachen gab und er auch mit keiner Silbe erwähnte, dass man diese natürlich noch besprechen müsse.
Klar hätte ich, wie myst_owl vorschlägt, auf den "harmlosen" Abend bestehen können. Aber für mich war da einfach schon viel kaputt gegangen. Wer mich ein wenig kennt, der merkt schnell, dass ich eine sehr sensible und zarte Seele habe. Ich falle aber leider auch immer wieder auf meine eigene Courage rein und hocke mich mit den spontanen Aktionen dann in die Nesseln.
Sei es das Blind Date (im wahrsten Sinne des Wortes, ich habe ihn an diesem Tag nicht ein einziges Mal gesehen) im Hotel, mit dem mir völlig unbekannten Herrn, mit dem ich dort meine allererste Session hatte, der dann am nächsten Tag lieber Mittagsschlaf hielt, als sich um das hinterlassene Elend zu kümmern, das zu Hause heulend hockte.
Seien es die Nadelspiele, die ich einem Anderen zuliebe mitmachte, die er dann aber, anstatt sie -wie vorher angekündigt- zu beenden, so auf die Spitze treibt, dass es danach zum großen Krach kommt, weil er einfach mein Vertrauen missbraucht und sich über die von mir gesteckten Grenzen hinwegsetzt. Das Ganze, anstatt sich erstmal über einen kleinen Erfolg zu freuen (was ICH in dem Moment, bevor es zu der unerwarteten "nächsten Nadel" kam, wirklich tat).
Was nützt mir ein Abenteuer, nach dem mich dann der liebe Herr Naughty hinterher wieder aufbauen muss, weil die Herren, die es verbockt haben, dazu nicht in der Lage sind? Ich weiß, dass er das immer tun würde. Dafür bin ich ihm auch sehr dankbar. Trotzdem denke ich, dass das nicht sein "Job" sein darf, denn wenn jemand ein Grenzspiel mit jemandem treibt, dann sollte er es auch selber ausbaden, wenn es schief geht.
Ich möchte mich nicht mehr überfahren lassen. Heißt das nun, dass ich auf jedes Abenteuer verzichten muss?
Schließen sich Vertrauen und Absprachen und Abenteuer haben grundsätzlich aus?
Kann es dann nicht mehr spannend sein?
Wenn das so ist, dann verzichte ich lieber und bleibe da, wo ich weiß, was ich habe und wo ich weiß, dass es mir gut geht. Denn auch diese Sessions sind jede für sich immer ein kleines Abenteuer und ich liebe sie.