Das hängt davon ab, in wie weit man sich schon gemeinsam auf weiteren Ebenen begegnet ist und in der Lage ist, über seine Bedürfnisse zu sprechen. Man muss ja nicht direkt die Flinte ins Korn werfen.
Vorstellung? Habe ich reichlich. Muss nur das passende Pendant meinen Weg kreuzen, der dies genauso teilen möchte ;)
Ob BDSM, ob Devotion, ob Beziehung da draußen, vielleicht überschätzen wir heute bei all der Berechenbarkeit die Kapazität und Präzision unsere Kommunikation.
Ich (Mr. Thulit) habe erfahren, dass Kommunikation selten direkt und klar ist, auch wenn es sich wider Erwarten so anfühlen mag und auch, wenn man die gleich Sprach spricht, ähnliches Alter hat, ähnliches Umfeld und Interessen hat. Ich denke erwachsene Menschen sind dabei von tausenden kleinen und großen Erfahrungen unterschiedlich(st) geprägt. Gefühle sind es, die bestimmen wie tief sich etwas ins Gedächtnis gebrannt hat. Ich denke oft bei meinen Geschwistern: „Wieso erinnert sie sich nicht?“ oder „Keine Ahnung, das war mir nicht wichtig, daran kann ich mich nicht erinnern“.
Kommunikation ist deshalb langwierig und selbst im Moment des Redens miteinander mit Gefühlen eingefärbt, denke ich. Während des Kennenlernens (was auch in einer Beziehung ja fast nie endet) hatte ich oft die Befürchtung, dass das ein Wort, ein Satz, eine unbedachte Handlung oder sonst irgendein Verhalten beim Gegenüber Missfallen auslöst und irgendwann die gesammelten Malus-Punkte zur (sprachlosen) Trennung führen könnten.
Raum für einen offenen Umgang mit den Gefühlen und Wünschen im Miteinander ist ein wirklicher „Game Changer“. Zwar ist es kein Garant für Verständnis und Gleichklang, aber die besten Voraussetzungen dafür, dies (ggf. auch sehr schnell) herauszufinden – und man muss sich ja zu einem Punkt nicht immer einigen, man kann sich ja auch „zweinigen“, will sagen, die andere Meinung ohne Groll tolerieren. Das braucht Offenheit, Nachsicht und zum teil Resilienz beim einem selbst und beim Gegenüber.
Das sind natürlich harte Anforderungen 😉, die dann auch noch Raum und Zeit bedürfen.
Ich musste einige Dekaden durchs Leben schreiten, bis ich lernen durfte wie es gehen kann für mich und mein Umfeld. Immer öfter gelingt es mir Menschen mit Wohlwollen zu begegnen und in den Dialog zu treten. Mehr und mehr fällt bei mir die (Schutz-)Maske und Authentizität hält Einzug.
Das Anbandeln zur Intimität, besonders, wenn sie so schön ausgefallen und besonders lebhaft ist wie die Spielarten im BDSM, ist sichern nochmal etwas spezieller.
Umso mehr kannst du auf der Seite deines Gegenüber Ängste und Wünsche vermuten. Umso besser man sie kennt, umso leichter wird das Spiel mit und zwischen ihnen. Fragen ist DER Weg zur Klarheit…