ich habe den titel des themas mal angepasst - wie es der joy auch vorsieht.
DerFoenig
zum thema:
wie schon völlig richtig festgestellt wurde ist es in dieser gruppe wohl normal, dass diese fragen nach definitionen und analysen so häufig und in dieser tiefe auftauchen: immerhin sind wir hier bei den anfängern, die immer wieder versuchen, dinge zu verstehen, dinge voneinander abzugrenzen, worte und bezeichnungen zu finden um sich auszudrücken etc. viele der praktiken machen auf den ersten blick erstmal angst, und bei anderen hört man dann im nachhinein, dass zb das so harmlos geblaubte hängebondage durchaus ne menge risiken bergen kann... und so entsteht bei vielen der wunsch danach, sich auszutauschen und zu lernen, andere sichtweisen zu verstehen und hintergründe zu begreifen.
insofern ist diese frage auf diese gruppe bezogen quasi eine selbst-beantwortende.
was aber bdsm-ler angeht, die schon länger dabei sind, gibt es auch immer mal diese frage nach definitionen und analysen. dann sind aber oft die jeweiligen begriffe oder handlungen für diese menschen neu - womit wir sie gedanklich quasi wieder bei den anfängern einsortieren können.
oder es hat sich etwas zugetragen, dass sie veranlasst, ihre meinung / ihre definition zu etwas zu überdenken. sei es, dass jemand anderes auf einmal ganz unerwartet auf eine bestimmte handlung reagiert hat, oder auch dass man feststellt, dass man im gespräch neulich abends um 23:47 bei einem glas wein aneinandervorbeigeredet hat, weil man mit demselben begriff grundlegend verschiedene dinge meinte. in dem fall finde ich es einfach gut, dass man sich dafür interessiert, wie andere das sehen. es ist eine möglichkeit, über den eigenen gartenzaun hinwegzusehen.
langjährige bdsmler, die "unter sich" in ihrer paarkonstellation (oder was auch immer) bleiben, und die auch nicht so häufig auf stammtische gehen, haben weder anlass noch bedürfnis, sich immer wieder über derlei auszutauschen. wieso auch? sie müssen sich niemandem verständlich machen, außer dem eigenen partner. und das sind meist ja eingespielte teams.
insofern ist es ein stück weit wohl eine frage, wie sehr man seinen bdsm nach außen kommuniziert - sei es, weil man kontakt sucht, weil man sich gerne austauscht, oder weil man gerade jemand neues bzw ein neues themengebiet entdeckt hat. wenn das nicht gegeben ist, dann legt sich die "aufregung" eines anfängers auch wieder: wer eben nicht so kommunikativ ist, der wird es auch nicht durch (oder wegen) bdsm werden.