*****Cat:
Also heisst das jetzt für einen Anfänger dass man sich zu anfang mit der Bedeutung der Symbole auseinander setzen "muss" um sich für andere quasi zu kennzeichnen was man ist?
Es ist halt ein Szenezeichen. Und wie alle diese Symbole nimmt die Bedeutung ab, je breiter und öffentlicher die Szene wird.
In bestimmten Bereichen der Schwulenszene hat man mit farbigen Taschentüchern in der Hosen- oder Hemdtasche gearbeitet. Das war halt auch noch zu Zeiten wo diese Erkennungszeichen die einzige Möglichkeit waren, Leute kennenzulernen ohne sich gleich zu outen.
*****Cat:
es ist mir leider auch schon passiert, dass ich auf stammtischen doof angesprochen wurde, weil ich offensichtlich noch keine ahnung habe und das theoretische wissen nicht habe und somit nicht aufgenommen wurde.
Dann bist du auf einem schlechten Stammtisch. Auf den Stammtischen wo ich war, sind die meisten Leute ganz normal mit Jeans und Shirt aufgekreuzt. Ich hab genügend kennengelernt, die das auch einfach Schnickschnack finden, und schon deshalb den Schmuck nicht mögen.
*****Cat:
ausgemacht wurde das ganze daran, dass ich KEINEN Schmuck trug, durch den man mich "zuordnen" konnte.
Ich habe mich mal mit einer Domina unterhalten, und ihr erzählt dass ich plane meiner Freundin ein abschließbares Armband zu schenken. Sie daraufhin: "dir ist aber schon klar was das bedeutet? Was genau du damit aussagst? Und was für eine Verpflichtung du eingehst?"
Ich hab darauf geantwortet: es bedeutet genau das, was wir an Bedeutung darin sehen.
Ich habe mir davon schon so die Frage gestellt: darf das früh in der Beziehung so sein? Muss ich nicht eventuell "Luft nach oben lassen"? Aber die Überlegungen sind natürlich vollkommener Quatsch. So weit kommt es noch, dass ich meine Vorstellung von BDSM extern normen lasse.
*****Cat:
darf man in einer partnerschaft selbst den schmuck aussuchen und die entscheidung treffen ihn zu tragen oder "muss" ich darauf warten dass ich ihn bekomme?
Wir haben das gemeinsam entschieden. Ich habe mit ihr über diese Fantasie geredet, darüber was uns gefällt und was eben nicht. Ich habe auch für mich entschieden dass ich es blöd fände ihr etwas aufzudrängen was sie selber gar nicht sexy findet.
Man kann das jetzt unromantisch finden - der eine oder andere 24/7 Dom rollt jetzt vermutlich mit den Augen - oder so eine Situation als Anlass zu nehmen um sich gegenseitig besser kennenzulernen, und den Weg als Ziel betrachten.
Ich wäre da nicht so dogmatisch. Mal halt vorsichtig vorfühlen, weil du hältst ja anscheinend von Überraschungen weniger, und sich der Frage vorsichtig annähern.
Eine Grundsäule von BDSM ist nunmal Kommunikation, das wird immer wieder gerne vergessen. Wenn man da nur stur nach Anleitung verfährt, verpasst man das wichtigste.