Einstieg in BDSM

Ich bin auch Neuling und sammle seit 1-2 Monate Erfahrung. Ich würde dir auf jeden Fall empfehlen, ausgewogen zwischen online und offline umzugehen. Joyclub hat seine starke und schwache Seiten. Was du hier machen kannst:
• es gibt ab und zu online educative Kurse (mind 3 zum Thema BDSM habe ich jetzt in der Mediathek gefunden)
• melde dich in die BDSM/Bondage Gruppen, die sind 3-4 (schau mal in meinem Profil). Dort gibt es Foren und Events, ein wenig fokussierter zum Thema
• Leute kennenlernen - definitiv suboptimal. Kannst du natürlich ab und zu jemand anschreiben, aber setze nicht zu viel drauf. Sollte kein Ziel sein, eher Nebeneffekt/Zufall. Macht mehr Sinn Kontakte mit Leute die du auf Events kennengelernt hast, zu pflegen
• Events, und das ist das wichtigste. Du informierst dich was du offline, real, machen kannst

Offline:
• Stammtische. Leute kennenlernen, konkrete Fragen stellen, Info über Events und wie du lernen kannst
• Workshops. Hier muss man auch realistische Erwartungen haben. Du kannst nicht vernünftiger BDSMler werden, ohne ein bisschen, mindestens über Sicherheit, lernen. Es gibt manche Sachen die man einfach nicht von Videos lernen kann. Oder genauer gesagt falsch lernen kann. Gleichzeitig ist ein Workshop etwas künstliches, es geht um die Technik, aber die echte Facetten des Spiels kannst du nur im Austausch mit echte Menschen spüren.
• Events/Playpartys. Hier gehst du am Anfang vor allem zu schauen, da du noch weder Kontakte noch Kenntnisse hast. Du kannst tatsächlich auf viele Events Sessions beobachten und dich ein wenig inspirieren und Gesamteinblick kriegen. Hier gilt auch den Prinzip "ein Hund im Metzgerei". Um etwas zu sehen, muss du schon Ahnung haben was du genau jetzt betrachtest. Events können nicht deine primäre Lernquelle werden, aber wenn schon ein bisschen Ahnung hast, wirst du Details entdecken und vielleicht kannst du auch konkrete Fragen stellen.

Danke, sehr nützlich.

Kann dir ein Beispiel geben, warum ist es beim lernen und Erfahrungen sammeln wichtig, Wert auf alle 3 Komponenten (Online für die Theorie, Events für Inspiration und Workshops für die Fingerfertigkeit) zu legen.

Nehmen wir z.B. das Peitschen.

Du gehst zuerst auf eine Party. Dort kannst du beobachten, wenn du Glück hast, wie eine Session richtig gestaltet ist, die nonverbale Rückmeldung der Sub, die Aufwärmung, wo es nicht geschlagen wird, die Aftercare usw. Wenn du Pech hast wirst du natürlich vieles falsches sehen und irgendwelcher Doms mit angeblich 10 Jahre Erfahrung die trotzdem rücksichtslos sind und gefährliche Sachen machen, wie auf die Niere schlagen, um den Hals wickeln o.a.

Dann gehst du zuhause am PC und fängst du zu lesen, was für Peitschtypen gibt es und dass alles, wie Länge, Material, Cräcker von Bedeutung ist und Unterschied bei der Nutzung, Effekt und Schaden macht. Und du denkst du bist jetzt vorbereitet? Nein, bist du nicht.

Dann gehst du zu einem Workshop und jemand sollte dir zeigen wie genau ist das Ding zu halten, Gewicht zu verlagern, Schlagtechnik usw. was aus Videos nicht gelernt werden kann, vor allem nicht korrigiert, wenn du was falsches machst. Ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen, ich habe mit 150cm Whip geübt und war irgendwann ziemlich präzis auf dem Punkt mein Kopfkissen treffen...und dann wurde mir 180cm Whip aus anderem Material gegeben und ich habe nur geschafft mich selbst zu Peitschen. Nur durch die Gewicht- Länge- und Flexibilitätsnderung hat sich komplett anderes gefüllt. Und sowas kannst du weder von Videos noch durch zuschauen hinkriegen.

Ich gebe @****r84 völlig recht!

Online einlesen und schauen was in der Umgebung stattfindet was einen interessiert.

Reale Treffen/Veranstaltungen wahrnehmen und besuchen.
Kontakte knüpfen aber niemals große Erwartungen hegen!
Die kommen ganz von selbst, wenn die Chemie stimmt!
Und ganz wichtig, niemals aufgeben oder an sich selber zweifeln.
Denn oft ist man am falschen Ort zur falschen Zeit!
Ich habe das oft genug erlebt. Aber von jeder Veranstaltung IMMER was positives für mich mitgenommen.