„Ein Bekannter war viele Jahre begeisterter Fan von Insex.com. Und dann hat er sich mal die Studios angesehen und war desillusioniert und hat sich nie wieder einen Film angesehen. Es ist (fast) alles nur Show. Nicht BDSM wie wir es hier verstehen. Sondern alles professionell in Szene gesetzt, um unser Kopfkino zu aktivieren.
Sicher, dass du hier nicht zwei Dinge in einen Topf wirfst? Insex operiert schon seit fast zwei Jahrzehnten nicht mehr, und meineswissens haben die auch nie Studiotouren angeboten. Kink.com hingegen hatte regelmäßigen Touren durch die Studios im San Francsico Armory angeboten, als sie noch dort gedreht haben...
Insex.com hat genau deshalb sehr viel Kritik abbekommen, WEIL dort wenig gestellt wurde, und entsprechend auch alle Risiken und emotionalen wie körperlichen Folgen tatsächlich passiert sind.
Kink.com hingegen filmt keine Sessions, sondern stets einzelne Szenen, teils auch mit viel Pause dazwischen - und je nach "Unterseite" ist sehr wenig davon "echt". Das ist auch größtenteils bekannt - und dennoch sind sie Branchenführer. Ist halt trotzdem nett anzusehen.
„Pornos sind in meinen Augen nicht zum nachmachen da, und ja es gibt wenige Pornos die auch für Frauen tauglich sind.
Ich will selten eine Porno komplett so nachmachen. Aber manche Szenen dienen schon auch mal als Inspiration - ich mein, warum denn auch nicht?
„Zu dem Thema warum die Frauen das machen ist der Grund noch viel schlimmer als nur gute Bezahlung.
Es gibt viele Studios die abartig arbeiten, sprich die Darsteller werden gebucht, es wird nicht gesagt um was es geht.
Gibt's natürlich, gerade in Südamerika und Europa wo viele Frauen finanziell davon abhängig sind, solche Jobs zu bekommen. Sehr bekannte Talente aber, wie auch die im verlinkten House of Gord Video als Model engagierte "Claire Adams" sind darauf nicht angewiesen. Die können Jobs einfach ablehnen, wenn sie sich dabei nicht sicher fühlen - und haben häufig auch eigene Manager und nicht mehr (nur) Studios die sie weitervermitteln. Man kann also davon ausgehen: wo solche Models mitspielen, ist nicht nur genug Geld, sondern auch genug Professionalität vorhanden.
Kink.com zum Beispiel geht im Übrigen sehr transparent damit um, wie das alles geregelt ist:
https://www.kink.com/page/shooting-rules
„Die Darstellen müssen die Anreise (Auto, Zug, Flug) erstmal aus eigener Tasche bezahlen und bekommen es erst nach dem Dreh erstattet.
Das hingegen stimmt. Das ist so üblich. Auslagen tragen sie selbst. Das ist aber auch in anderen "kreativen" Branchen oft so, und ich finde das auch nicht schlimm - solange die Bezahlung so ist, dass sie sich das auch leisten können von dem Geld, dass sie bekommen.
„Wenn die Sachen die sie machen sollen zu extrem sind und die dann ablehnen bekommen die kein Geld und die Anreise nicht erstattet.
Das ist in meinen Augen Ausbeutung.
Wenn ich als Dienstleister oder Handwerker arbeite, ist das auch nicht anders. Da bekomme ich auch keine Fahrtkosten bezahlt, wenn ich den Auftrag dann gar nicht umsetze.
ABer: darum geht's auch gar nicht, es geht hier ja nicht um "ist Pornographie manchmal AUsbeutung und wann", sondern um etwas ganz anderes.
Zitat von **********lGrey:
„Nur ein kleiner Einwand bzgl. der „Interviews“ in den Kink Produktionen.
Auch die Interviews gehören zum Film und werden geschauspielert.
Jein. Siehe Link oben: sie finden nicht im Rahmen des Shoots, sondern mit etwas Abstand und außerhalb der "Szene" statt. In der Regel werden sie außerdem nicht geschnitten. Trotzdem ist natürlich klar, dass vieles in dem Rahmen eher nicht erwähnt werden wird, wenn etwas grob schiefgeht...
Zitat von **********lGrey:
„Mir fällt leider gerade nicht mehr der Name der Doku über die amerikanische Pornoindustrie ein, aber die Aussage einer Darstellerin ist mir besonders in Erinnerung geblieben. Die sagte nach ihrem Ausstieg u.a. bei Kink, dass es natürlich sowohl körperlich als auch seelisch weh tut wenn du während eines stundenlangen Drehs, ohne Lust, immer wieder in alle Körperöffnungen penetriert und erniedrigt wirst und dass das, was wir am Ende zu sehen bekommen eben doch, entgegen der Vorurteile, hervorragende schauspielerische Leistungen und sehr harte, körperlich und seelisch belastende, Arbeit ist.
Es gibt "Graphic Sexual Horror", da geht es speizell um Insex (daher stammen auch meine Infos oben, wie dort gearbeitet wurde). Sehr empfehlenswert und stellenweise gnadenlos ehrlich - Trigger Warnung hier.
Außerdem gibt's "Kink", eine Doku über kink.com. Ebenfalls sehenswert, aber geht nicht so tief.
Meintest du eine der beiden?