Wir sind jetzt auch erst ein paar Monate dabei, sehen das aber wie du. Wir besprechen den Rahmen und solange er sich in diesem bewegt, kann er mit mir machen, was er für angemessen hält. Und ich sage auch während einer Session immer, wenn ich etwas nicht möchte - kommt aber selten vor. Wir haben eine Art Safeword-Ampelsystem. Also wenn alles okay ist, sage ich das meistens so. Wenn die Praktik oder die Intensität nicht stimmt, sage ich gelb. Das mischt sich aber meistens mit der dritten Stufe, Zimtschnecke. Wir haben dieses Wort gewählt, weil man es auch erkennt, wenn ich den Mund voll habe und es auf jeden Fall nichts ist, was man während des Spiels sagt (wie "stop" oder "nein"). Manchmal werde ich auch gefragt, ob alles in Ordnung ist und dann nutze ich die Abstufungen auch. Ist noch nie passiert, dass ich komplett abbrechen musste, kann mir bisher auch nicht vorstellen, was das sein soll, dass sich nicht durch Kommunikation regeln ließe. Aber die Gewissheit, dass und wie ich abbrechen kann, brauchen wir beide schon.
Fun Fact: so habe ich gefühlt mehr Kontrolle, als ohne Machtgefälle. Es fällt mir wesentlich leichter, meine Bedürfnisse zu spüren und zu artikulieren als, wenn wir ohne Machtgefälle Sex haben. Und meine Körpersprache ist wohl auch aussagekräftiger.
Die Frage ist doch, warum man sich jemandem unterwerfen will. Wenn es nur um das unterwerfen geht, okay, dann mag manch einem egal sein, was derjenige dann tut. Aber man geht da ja schon auch mit einer Idee daran. Und BDSM ist so vielfältig, es kann ja nicht jedem alles gefallen. Und man wäre eine Weile beschäftigt, wenn man auch nur alles ausprobieren wollte. Wenn man sich halt nicht einigen kann, in welchem Rahmen was stattfinden soll, passt man eben nicht zusammen. Ein wesentlicher Bestandteil von BDSM ist ja auch Konsens. Und den müsste man halt schon durch Gespräche finden. Das heißt ja nicht, dass sich der nicht noch verändern kann, wenn man sich mehr vertraut und die ersten Dinge ausprobiert hat.
Ich habe das Gefühl, das ist wieder diese ewige Diskussion um die sogenannten "Wunscherfüller-Doms", die ja angeblich keine "echten" Doms sind und ihre Subs sind ja auch nicht wirklich devot und bla. Aber auch Bottoms sind Menschen und es ist ja total in Ordnung, dass man auf sich achtet. Das hat ja auch einen ganz realen Sicherheitsapekt, dass man sich nicht mit einem fremden Menschen trifft und fesseln und verhauen etc lässt, wie es demjenigen gefällt, ohne sicherzustellen, dass man heile aus der Nummer rauskommt.
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