Aller Anfang ist schwer ...

Mein erstes Mal war auch konfus.
Eigentlich war ich ja gar nicht sicher was da in mir ist und ich hatte, leichtsinnigerweise, eine Kontaktanzeige aufgegeben , im Schwarzen Brett bei uns .
Innerhalb von 2 Stunden hatte ich 200 Mails und am ende des Tages waren es um die 500 Angebote.

Also wollte ich es doch lieber sein lassen, habe aber höflicherweise jedem geantwortet und abgesagt.
Mit 3 Herren blieb ich aber noch in schriftlichen Kontakt und das sogar mehrere Monate.

Einer davon meinte dann das wir uns ja super verstehen und ob wir es nicht doch mal probieren wollten und bot mir " 3 Probetage" an.

Welcher Teufel mich da auch geritten hatte weiß ich bis heute nicht aber ich sagte ja ok.

So bin ich dann zu ihm und er legte auch gleich los, das ging alles Schlag auf Schlag und das manchmal auch im wörtlichen Sinne.
In mir war alles durcheinander und ich wollte nur noch weg.
Irgendwann meinte er das es auch nicht mehr als ein bisschen häusliche Gewalt wäre und das ertrugen ja sehr viele Frauen.

Ich habe einfach ausgehalten und gehofft das er bald einschläft , dann wollte ich verschwinden. Packte dann heimlich meine Tasche und schlich mich aus dem Schlafzimmer.
Wie verwirrt und irrational ich war kann man wohl daran sehen das ich im 3 Stock aus dem Fenster klettern wollte.
Gerade als ich mein Bein heraus Schwung war eine Stimme hinter mir " na wo willst du denn hin?
Ich stotterte und sagte nur meine Tochter hat angerufen ich muss dahin.
Er lachte nur und meinte er kocht ein Kaffee und dann reden wir.

Ich erklärte ihm das alles viel zu viel war und es hatten auch Blutungen bei mir eingesetzt und ich wollte das abklären lassen.
Er rief mich zwar noch mehrfach an aber ich war erstmal durch damit und bloss kein BDSM.

Das ist so 6 Jahre her, heute passe ich mehr auf denn ich werde älter und die Sportlichkeit lässt nach, das ich heute noch so einfach aus dem Fenster klettern kann bezweifele ich.....

Deswegen gab es die erste Session nur bei mir. Und konnte sie bei Bedarf rausschmeißen 😉😂

Auch das ist mit Risikobehaftet und funktioniert auch nicht immer.

Ich hatte mal einen Besuch und nachdem ich dann gefesselt und geknebelt war zusah wie er genüsslich sich 1 Flasche Whiskey reinzog und dann mächtig in Fahrt kam.

Allerdings nur noch der Herr , der Rest von seinem Körper nicht mehr.

Mir gingen tausend Dinge durch den Kopf, was passiert wenn er jetzt einschläft und ich hatte richtig Angst während er das wohl in meinen Augen sehen konnte und immer nur meinte ich sollte ihm vertrauen.

Wie soll man so noch jemanden rausschmeißen, so wehrlos und sprachlos.

Falsche Wahl, ja kann möglich sein aber es gab 4 Treffen vorher auf neutralen Boden und keinen Hinweis darauf.

Das ist beschissen gelaufen

Für mich war es anfangs sehr wichtig, den Namen meines Kinks herauszufinden. Wo gehöre ich dazu, wie heißt das? Es ging irgendwie um Identität.

Mit der Zeit fand ich verschiedene Begriffe und Bezeichnungen und jedesmal war ich enthusiastisch und dachte, das ist es, jetzt hab ich es gefunden! Aber jedesmal wurde mir irgendwann bewusst, dass es doch nicht ganz passt.

Jetzt weiß ich, dass ich wohl nie eine Ecke des BDSM finden werde, wo ich exakt rein passe. Ich muss meine eigene Ecke sein.

Aber das ist gar nicht so schlimm.

Vielen Dank @********chaf für das Thema!

Stehe was das praktische Ausleben von BDSM anbelangt auch noch relativ am Anfang. Bin über Veranstaltungen im Fetischbereich, sowohl Parties als auch Stammtische, immer mehr mit BDSM in Kontakt gekommen. Habe mir einige Sessions angeschaut und dachte zunächst, das ist alles eher nicht so meins. Fühlte mich auch etwas überfordert von der Bandbreite an Möglichkeiten. Mittlerweile geht es bei mir eher in den SM-Bereich.

Nähere mich einem Thema häufig zunächst einmal über den Verstand, lese Bücher oder informiere mich in Communities. Da hat sich dann schnell ein theoretisches Wissen angesammelt und ich fand es auch ganz hilfreich, erst einmal Begriffe zur Hand zu haben, die beschreiben, was in meinem Kopfkino so abläuft. So weit so gut ...

Meine erste wirkliche Spielerfahrung habe ich dann in einem Club gesammelt. Es war öffentlich und ich bin da eher spontan reingerutscht. Die Dame habe ich kurz vorher auf der Party kennengelernt. Wir haben anderen zugeschaut und irgendwann durfte ich sie dann selbst übers Knie legen.
Ich wusste nicht wirklich, was ich tue, dachte mir Klappse auf den Popo, da kann man ja erstmal nicht so viel falsch machen. Sind dann irgendwann in einen anderen Raum gegangen und haben da dann mit dem Spanking auf einem Strafbock weitergemacht.
Es standen Herren sehr dicht drumherum und eine Dame hat auch anfeuernde Kommentare von sich gegeben. Fand das Ganze eher stressig, wollte meiner Partnerin ja auch einen sicheren Rahmen gewährleisten.
Sie hat ganz gut geschrien und ich dachte schon, vielleicht sollte ich mal lieber bissl runterfahren, da dreht sie sich zu mir und flüstert mir zu, ich dürfe gerne auch mal etwas härter schlagen. Da tat mir die Hand schon sehr weh und ich dachte nur what the fuck ...
Um meine schmerzende Hand dann etwas zu kaschieren, habe ich weniger geschlagen und dafür mehr mit Spannung gearbeitet. War für sie wohl eher die "zärtliche" Variante mit mir

Durch Corona und den damit zusammenhängenden Mangel an Spielerfahrung (ich treffe weniger Leute oder es ergeben sich weniger Möglichkeiten) habe ich das Gefühl, wieder mehr theoretisch unterwegs zu sein bzw. mein Kopfkino immer mehr zu füttern. Einige haben ja bereits geschrieben, dass Kopfkino und Wirklichkeit manchmal zwei Paar Schuhe sind. Von daher würde ich gerne mehr praktische Erfahrungen sammeln, um mich selbst besser kennenzulernen und meinen Weg besser einschätzen zu können.

Habe in anderen Communities manchmal viel mit noch sehr jungen BDSMlern zu tun (weit unter 30). Da fühle ich mich manchmal wie der Grünschnabel und bin etwas "neidisch" (nicht negativ gemeint), wie viel die schon erlebt haben und wissen, worauf sie stehen und was sie brauchen ...

Man ist ja nie zu alt für irgendwas, aber ich denke mir manchmal schon, wäre schon toll, wenn man mal weiter Erfahrungen sammeln könnte, auch, um Dinge für sich auszuschließen ...

Ich hatte das Glück das mich damals über die Seite alt.com eine beeindruckende Femdom als Spielpartner ausgesucht hatte. Sie war Flagellantin und organisierte einen kleinen Spielkreis. Sie lud uns regelmäßig über Wochenende zu sich ein.

Ich hatte einfach Glück - tolle erfahrene Menschen - auch die subs. Wobei ich mir viel abgucken konnte und nie überfordert wurde.

Was ich als Anfänger schmerzlich festgestellt habe - man sollte eine Sadistin, die - an ihren funkelnden Augen erkennbar - in ihrem Domspace ist, niemals angrinsen und dann provokativ anknurren!

Seit dem weiß ich, dass die Haut auf den Innenseiten der Oberarme, unter den Achseln und über den Rippen extrem dünn und schmerzempfindlich ist und das dort durch Fingernägelkrallen verursachte tiefe blutige Kratzer lange brauchen bis sie abheilen.

Das schlimme ist - ich finde nach wie vor dieses sadistische Augenfunkeln unwiderstehlich, faszinierend und attraktiv und muss einsehen - manche Fehler macht man immer wieder...

"Bist du schon fertig?" ist eine ähnliche schlechte Frage...

Danach doch noch mal komplett verschnürt und mind. 10 Minuten an den Fußsohlen durchgekitzelt

"Du haust wie ein Mädchen"
ist auch eine SEHR "dumme" Bemerkung

😂

Zu sagen du bist wie ein großer Junge und so gar nicht dominant im Auftreten, war auch nicht gut

Ich hoffe ja sehr, dass sich heutzutage das Covern rumgesprochen hat? Das kann solche gefährlichen Situationen verhindern.

Nicht so wirklich fürchte ich.... zumal dann auch wieder 100 Leute kommen und erzählen, dass es doch sowieso nicht hilft....
Klar ist es niemals ein 100% iger Schutz! Aber wer weiß, wie viel es evtl vorgebeugt/verhindert hat?
Oder wie viele man dann aus Selbstschutz ablehnt, weil das Gegenüber damit nicht einverstanden ist.

Ich glaube, ich schreibe mal was längeres in der Anfängergruppe u.a. dazu.

Da habe ich mich hier schon halb zu Tode diskutiert, es gibt u.a. auch sogar eiene Gruppe von Coverern....
Nützt alles nix
Manche Menschen spielen eben gern riskant.... weil es passert ja immer nur den anderen

Hier noch mal der allgemeine Hinweis
Covering
was Covering ist.

Ich habe eine Freundin, die ich immer informiere. Ich gebe ihr den Nick, die Telefonnummer und nach Möglichkeit auch die Adresse und vereinbare Kontrollanrufe.

Nun, es wäre aber noch zur Gruppe Covering anzumerken, dass die meisten Coverer dort einen grünen Haken von Schützlingen verlangen.
Eine "Hürde" die ich persönlich für kntraproduktiv halte.

Besser ist da wirklich eine/n Freund/in zu fragen oder eine der zahlreichen BDSM Patinnen (zu finden in der Gruppe Subs unter sich )
oder eine/n Mentor/in zu finden u.a. hier: BDSM Mentoring per Direkt-Link auf der Startseite

Danke für den erklärenden Link!
Ich denke, das ist eine gute Sache!

Was macht das denn für einen Sinn?

Es geht doch gerade um Jene, die ganz neu hier aufschlagen und noch nicht auf zig Treffen, Clubbesuchen und Workshops waren. Um die, die unsere "Szene" und deren Leute noch nicht kennen. Um die, die nicht von ihnen wohlgesonnenen Menschen mit Hintergrundwissen vorgewarnt wurden. Gerade diese glauben vielleicht doch, eine wahre Sub müsse sich ausnutzen, benutzen und missbrauchen lassen, wenn es ihnen ein vermeintlich erfahrener Dom nur streng und laut genug diktiert.

Was übrigens kompletter Unsinn ist, liebe Anfängerinnen!

Der verlangte grüne Haken ist da wirklich kontraproduktiv, das sehe ich auch so.

Ist das nicht eigentlich schade, das man sowas wie Covern in Betracht ziehen muss?
Psychophaten-Stempel für BDSM.......habt ihr euch bei Dates mit "Nicht-BDSMern" auch covern lassen?

Lässt du dich bei Treffen mit Nicht-BDSMlern denn fesseln und somit den Möglichkeiten berauben, dich zu wehren? Denn darum ging es hier ja eigentlich erstmal...

Covern ist nie verkehrt, selbst bei einem normalen Date. Kommt aber immer sehr auf die Situation, den Ort des Dates, das Bauchgefühl und die eigene Selbstsicherheit an.

Das Covern ist und sollte ja nicht ausschließlich für BDSMer dienen. Ich denke unter den Vanilla gibt es auch genug Gründe/Personen bei denen das sinnvoll ist.

Sorry ich lasse mich seit ich 17 bin covern... und damals war es noch im Vanilla Kontext!
Doch man kannte den Typen aus der Disco ebenso wenig wie den Typen hier aus dem Netz...
Hat also nicht zwingend etwas mit BDSM zu tun

Obwohl da die Gefahren aus den von @**********aster angesprochenen Gründen eben noch höher sind.