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Ist ein "Dom" eigentlich immer dominant ???

auch 2. *gg*
***oy Paar
476 Beiträge
Sehr interessante Diskussion.

Also zunächst einmal, wir respektieren und aktzepieren selbstverstänndlich alle Meinungen UND alle anderen Arten von Lebenseinstellungen. Was wir hier wiedergeben sind UNSERE Meinungen und UNSERE Sichtweisen.

Ist es möglich, die Dominanz, die devote Frauen so anmacht, auf das Spiel zu begrenzen und im Alltag Gleichberechtigung zuzulassen ?

Genau das, ist für ist kein KANN sondern DAS EINZIGE UND UNUMSTÖSSLICHE MUSS !!!

Zunächst finden wir es als ABWECHSLUNG hoch interessant, dieses Spiel zu erforschen und zu steigern, auszuloten, Grenzen zu erforschen und zu übertreten. Aber als Dauereinrichtung wäre es zu schnell zu langweilig ....der oft zitierte Vergleich passt hier ganz gut, man will nicht immer Hummer, nicht immer Steak, nicht immer Erbsensuppe. Die Mischung machts.

Sie würde es auch recht lahm finden immer nur dominiert zu werden...

ABER...und jetzt kommt der wichtigste Teil:
ER mag das Spiel mit ihrer Devotheit NUR weil Sie STARK genug ist Schwach zu sein.
Er mag es nicht zu unterwerfen, sondern das sie sich freiwliig in seine Hände gibt....zeigt das sie Schwach sein will ...

Eine Frau die 24/7 devot aus veranlagung ist wäre extrem langweilig ...wie ein Auto das nur fährt weil es eben nichts anderes kann ...dann wäre diese Hingabe quasi keine Hingabe...denn sie gibt sich nicht hin ....sie ist nämlich so .....
ist vielleicht etwas schwer zu verstehen, jedenfalls kann für uns nur jemand schwäche zeigen der stark ist.

( ok ein Vergleich wäre vielleicht der: Ein Mann muss auch gefühle zeigen, macht er das MAL ist er ein toller Mann der Gefühle zeigen kann, heult er immer ist er ne Heulsuse *gg* )

Zumal es in unseren Augen sehr schwer ist für einen 24/7 devot veranlagten noch Respekt zu empfinden, und Respekt ist für uns das wichtigste überhaupt.
Wenn SIE sich fallen lässt empfinde ich als ER den tiefsten Respekt vor ihr...aber doch auch nur weil ich weiß wie stark sie eigentlich ist, was das Schwachsein so extrem Aufwertet.

Hoffentlich war das jetzt alles noch verständlich *gg**
****42 Mann
4.608 Beiträge
Ich lasse ...
meine Dominanz nicht, weder 1. und 2., provozieren. Noch steuere ich sie und nicht meine Sub.

Hank
Ich kann sehr gut nachvollziehen
was wowoy schreiben.

Mir persönlich ist es sehr wichtig, dass ich im Alltag als selbstbewusster und sebstbestimmer Mensch wahrgenommen werde, der etwas zu sagen hat, respektiert und ernst genommen wird. Und nur aus diesem Selbstbewusstsein und dieser inneren Stärke heraus kann ich mich in sexueller Hinsicht fallen lassen. Mir geht es um die bewusste Entscheidung, meine Macht abzugeben und unterworfen zu werden.

Für mich persönlich hat meine Unterwürfigkeit im Alltag nichts zu suchen, was natürlich nicht gleich heißt, dass sie nur auf die eigenen vier Wände beschränkt ist. Ich finde diese kleinen Momente, wo einen der Partner daran erinnert, wer hier der dominante Part ist, sehr reizvoll.

Gruß
Manika
*******B_be Mann
187 Beiträge
ja

wie ich schon in meinem profil geschrieben habe bin ich im altag auch dominant das ist nicht nur ein sex spielchen für mich
**de Mann
813 Beiträge
Bei mir herrscht in Beziehungen immer gleichberechtigung. Ich versuche auch meist alles zu machen damit SIE sich wohl fühlt und bin da eher der Rosenkavalier. Allerdings kommt es zeitweis dann doch durch und ich hab in gewissen punkten eine sehr beherrschende unterdrückende art die meist eher nicht sogut ankommt.
Im Job auch leider manchmal nicht so der dominante. Obwohl das sich auch ändert je länger man dominanz in andren lebensbereichen wie eben bdsm auslebt

Also für mich ist die dominanz im bdsm trotzdem einfach nicht mit dem alltag gleichzusetzen
*********4sex Paar
613 Beiträge
Ganz abgesehen davon, das Unterwerfung nicht zu meinen bevorzugten Spielarten gehört, fände ich unerträglich im Alltag nicht als gleichberechtigte Partnerin zu gelten.
*********pheus Mann
301 Beiträge
Noch ein dritter "Reizfaktor"...
...ist die Tagesform.

Stehe ich unter starkem beruflichem Stress (was häufig der Fall ist), baut sich in mir der starke Drang aus, auszubrechen. Als verantwortungsvoller Mensch ist das natürlich nicht möglich.

Also staut sich das (Frustrations-)Potential immer weiter an, bis es irgendwann heraus muss, damit ich nicht daran explodiere.

Meine Sub kann inzwischen schon an meinem Gesichtsausdruck und an meiner Körperhaltung ablesen, wann es für sie mal wieder Zeit ist, für mich als Ventil zu dienen - und es sich dabei genussvoll "gut" gehen zu lassen. Denn solche Sessions sind dann immer SEHR lustvoll und intensiv.

Um auf die Vorgaben 1. und 2. zurück zu kommen:

Generell spricht mich sub-seitiges "hündchenverhalten" (gesenkter Blick, gebückter Körper, mental eingekniffener Schwanz) als "Startvorgabe" überhaupt nicht an. Ich brauche eine devote Partnerin, keinen masochistischen Fußabtreter.

Ohne Zweifel reizt mich jedoch ihr Widerstand... es befriedigt mich ungemein, ihn in dem Wissen brechen zu können, dass SIE es mir nicht nur erlaubt, sondern insgeheim sogar darauf hofft, dass ich sie in ihre Schranken weise.

Und wenn ich sie dann von der schnippischen, neunmalklugen Kratzbürste auf das "Hündchen"-Niveau herunter geholt habe, geht es uns beiden wieder gut...

Paradox, aber wahr.

Fahrenheit 451
Widerstand reizt?
das finde ich hochinteressant, jetzt kommen wir zum Kernpunkt.

Das ist gerade der notwendige Spannungsbogen in der Unterwerfung..... für mich zumindest.

wenn man gleich allzu bereit ist, fehlt irgendwie was.

Ach es ist ein schönes Spiel !! *mrgreen*
**de Mann
813 Beiträge
darüber wurde im jc eh schon oft diskutiert ob eine sub besser ist wenn sie devot und gefügig alles für einen tut oder halt eben widerspenstig is und erst gebändigt werden muss.

Da sind die geschmäcker sehr unterschiedlich, aber ich glaub hier geht es ja nicht um "wie ist die Sub in den sessions" sondern "wie ist der dom ausserhalb der session"
ich weiß, um welches Thema es geht, ich habe es selbst angefangen *zwinker*

geringfügig abschweifen darf doch erlaubt sein, ich habe eben viele Fragen..... oder sollte ich dafür wirklich einen neuen Thread aufmachen ????
*******B_be Mann
187 Beiträge
da muss ich mich fahrenheit anschließen. der reiz etwas zu dominieren was sich schon komplett unterworfen hat ist so reizvoll wie gegen ein säugling schach zu spielen
*******rus Mann
431 Beiträge
natürlich reizt der Widerstand
Also für mich ist ein Partner ohne Widerstand langweilig. Das ist wie eine Burg ohne Festung. Dominanz zeigt sich doch viel mehr im durchbrechen von Widerständen, als durch Inanspruchnahme von längst gewährtem. Durch die Reibung und den Kampf wird für mich das Spiel viel sinnlicher. Wenn ich den Gegenüber mit permanentem Hundeblick und Gesten der Unterwürfigkeit erlebe, verliere ich über kurz oder lang den Respekt und damit die Grundlage für weitere Spiele.
Natürlich kostet diese Reibung auch viel Energie, was für mich bedeutet, dass man (oder besser ich) diesen Zustand nicht ständig aufrecht erhalten kann. Gerade wenn der Beruf viel von einem abverlangt, will ich nicht daheim den wilden, souveränen, alles kontrollierenden Mann raushängen, wenn ich vielleicht einfach nur Nähe oder guten Rat möchte. Alles hat seine Zeit und seinen Ort. Ein Dom der starr in seiner Rolle verharrt und sich damit selbst der Vielfältigkeit seiner Empfindungen beraubt, kann meiner Meinung nach nicht wirklich glücklich werden.

Und wie oben schon gesagt wurde: Das Beste was einem Dom passieren kann ist eine Sub, die so stark ist, dass sie schwach sein kann. Und im Umkehrschluss: Das Beste was einer Sub passieren kann ist ein Dom, der so gefestigt ist, dass er auch eigene Schwäche zulässt.
*******Sun Mann
2.232 Beiträge
Sex und Beruf und andere Gedanken...
vielen Dank, lucy _68, für Deine Frage. Daraus hat sich einer der interssantesten Threads der letzten Zeit im JC ergeben, der zudem sehr tief blicken lässt. Doch dazu später mehr...

Auch auf die Gefahr hin, mit einem zu langen Beitrag Murren zu ernten...:

Ich bin ein anspruchsvoller Mensch, und das ist meine Wahrheit: Dominanz, um die es hier - und mir – geht, ist völlige Bedingungslosigkeit.

Ein Dom ist nicht immer bestimmend, doch immer bestimmt. Er weiß, was er tut und warum. Und dieses Warum dreht sich nicht nur um sein Ego, sondern rückt seine Sub in den Mittelpunkt. Und das heißt: Verantwortung und Hingabe (sic!, auch seitens des Dom). Der Dom ist nicht allwissend und allmächtig, er ist ein Meister, und als solcher zugleich auch ewiger Schüler. Also stellt er auch Fragen, um Zugang zu seiner Sub zu finden, die zugleich seine Partnerin ist (was nicht zwingend gleichbedeutend mit „Lebenspartnerin“ sein muss, auch wenn das in meinen Augen der höchste Thron ist), denn: sie mag seine Dienerin sein, bisweilen auch seine Sklavin, aber er besitzt sie nicht. Niemals, selbst dann nicht, wenn sie das gerne hätte (das kann dann auch leicht pathologisch werden). Und er will es auch gar nicht. Es ist eine Schlüssel-Schloss-Verbindung, die beiden wunderbare Pforten öffnet.

Daraus folgt für mich: Er weiß wohl, was er tut und warum, doch er weiß auch, was er nicht weiß und wo seine Grenzen und die seiner Sub liegen. Aber es reizt ihn, sie hin und wieder zu verschieben. Und dafür muss er aufgeschlossen, einfühlsam und offen sein. Und das wiederum bedingt die Bedingungslosigkeit, in der es zwar Spiele und Regeln gibt, aber kein „heute bin ich dominant, und morgen wieder nicht“. Ich bin. So wie Du.

Auch das ist meine Wahrheit: Dominanz ist Gestaltung, nicht Position.

Für mich ist ein Dom wie ein Musiker, und Virtuosität sei Ziel. Sein Instrument ist seine Sub, und er behandelt sie mit der Wertschätzung, die sie verdient: Nur gemeinsam finden beide Erfüllung. Und wenn ein Musiker sein Instrument „beherrscht“, bedeutet es, dass er es virtuos spielen und ihm zauberhafte Töne entlocken kann, aber auch, dass er es hegt und pflegt, damit es seinen Zauber behält und noch steigert, und nicht verstimmt wird oder stumm. Und nur, wenn er dessen Wesen begreifen und wenn er lernen will, wird er besser und besser spielen...

Bei manchen Beiträge in dieser Diskussion und auch in anderen, fällt mir auf, wie gerne Männer Dominanz mit beruflicher Positionierung und Erfolg assoziieren und die Brücke ins Berufsleben schlagen. Die Untertöne dabei klingen oftmals erschreckend gleichförmig: "Jawoll, ich weiß, wo’s langgeht, ich bin ein Entscheider, ein Macher, ein Sieger, ich bin ein echtes Alphamännchen, im Bett und im Job" - die Realität sieht ja wohl meist etwas anders aus... *zwinker*

Dominanz scheint in vielen Köpfen etwas mit Pole-Position zu tun zu haben: Nur der erste gewinnt, den Rest beißen die Hunde. Ich stelle mir dabei den alltäglichen Wahnsinn auf deutschen Autobahnen vor: Jede Menge Super-Doms drängeln sich bei 180 auf der Überholspur, jeder hat den Schnellsten und Stärksten und Längsten und zeigt auf der Piste, was er drauf hat. Nach mir die Sintflut.
Was dabei auf der Strecke bleibt: Verantwortungsbewusstsein. Das ist für mich die erste Führungsqualität, im Sex ebenso wie im Beruf. Doch daraus schließe ich nicht, dass ein echter Dom auch beruflich immer die erste Geige spielt. Die Wahrscheinlichkeit, dass er ein guter Manager wäre, ist sicher groß, aber nur weil er weiß, was er will, muss er noch lange nicht das sein, was manche wohl unter dem Superchef verstehen. Vielleicht hat er ganz andere Prioritäten, als im Job die No. 1 zu sein und das Alphamännchen zu geben.

Für mich ist Dominanz vor allem eine Einstellung, eine Überzeugung. Das hat nichts mit Charakter zu tun. Beim Sex ist es eine Philosophie, im Beruf ist es eine Aufgabe. Führungsqualitäten sind hier wie dort erforderlich, aber ich bin überzeugt, dass es keine per-se-Verbindung gibt. (Da passen schon die Manager nicht ins Bild, die sich gerne an die Leine legen lassen und selbst die Peitsche schmecken, und die gibt es nicht nur im Klischee.

Die Lust zur Gestaltung ist bei mir immer vorhanden. Manchmal äußert sie sich in spontanen Ausbrüchen künstlerischer Kreativität, manchmal darin, meine Wohnung umzugestalten. Und manchmal – gar nicht so selten *zwinker* – mit meiner Sub zu spielen. Heute spielen wir eine nettes Lied mit Nylons und Heels im sommerlichen Straßencafé, morgen eine schwere Symphonie mit Seilen, Ketten und Manschetten im Bett. Einmal ist es nur eine leichte Melodie, eine kleine Übung für sie, etwas im Internet zu recherchieren oder in der Stadt zu erledigen, ein andermal ein harter, treibender Beat mit Peitsche, Stock und andere Schlagzeugen...

Inspiration steckt überall: in einer Geste, einem Augenzwinkern, einem Wort von ihr, beim Bummel durch die Stadt voller Menschen oder dem einsamen Strandspaziergang, beim Anblick ihres schlafenden Antlitz’ zwischen den Kissen oder ihres scharfen Arsches, wenn sie vor mir steht. Nicht immer folgt sofort darauf ein Spiel, doch wenn die Muße da ist und die Muse mich küsst, greife ich gern zum Instrument und spiele mit ihr...
**de Mann
813 Beiträge
murr murr langer text *zwinker*
nein ehrlich...ich hab mir jetzt müde und widerstrebig doch jede zeile durchgelesen und als eigentlich dauernörgler muss ich sagen..ich unterschreib alles zu 100%
Sehr gut geschrieben und spiegelt exakt meine Vorstellung von Dominanz und Bdsm Beziehung dar
Danke "Morning Sun'"
toller, ausführlicher Beitrag, ebenfalls sehr aufschlussreich. *zwinker*

danke


Lg Lucy
********y_by Mann
312 Beiträge
Meiner Meinung nach ...
... zieht sich mancher einen Schuh an, der ihm nicht passt. Dominanz ist nicht zwangsläufig ein Charakterzug, der angeboren und latent vorhanden sein muss, um ein "echter" Dom zu sein.

Mancher japanische Manager, beruflich zwangsläufig selbstbewusst und dominant seinen Mann stehend, gibt sich privat in seinem sexuellen Verhalten devot und sucht gerne seine Unterwerfung bei einer Domina. Im Umkehrschluss heißt das für mich, dass mancher beruflich nicht-tonangebende Arbeiter oder Angestellte durchaus im sexuellen Bereich dominant sein kann. Leitende Positionen und eine natürliche Dominanz gehen m.E. nach nicht Hand in Hand. Mag sein, dass sich manche Doms gerne so sehen: "beruflich erfolgreich, selbstbewusst, natürlich dominant" - die Perfektion himself. Bitte schön, mir solls recht sein :). Dabei schließe ich mich den Ausführungen von MorningSun gerne an.

Für manche mag das sogar zutreffen. Aber abseits allem klischeehaftem Denken und Phantastereien gibt es zum Glück genügend Konstellationen, die auch begrenzte Dominanz im Sexualverhalten bei Gleichberechtigung in der Partnerschaft und Befehlsempfängertum im Berufsleben zulassen. Ergo auf die Threadfrage eingehend: Ja, es ist möglich, vielfach auch gewünscht, die Dominanz nur auf das Spiel zu beschränken. Und diese Rollenspieler sind keineswegs Doms zweiter Klasse. Das ist meine Meinung als beruflich erfolgreicher, selbstbewusster, natürlich dominanter "echter" Herr ;).
*******B_be Mann
187 Beiträge
da kann ich dir nicht recht geben.

ich habe schon viele kollegen in seminare gehen sehen und raus kam immer nur eine erlernte regel abfolge für den alltag. aber keine dominante persönlichkeit.
aber solche eigenschaften kann man nicht erlernen nur lernen damit zuleben oder sich auszuleben. oder lernst du emphatie auch ??? eigenschaften sind eben unterschiedlich stark bei jeden ausgeprägt.


p.s. ich will aber auch noch mal ausdrücklich darauf hinweisen das dominanz nicht großkotzigkeit, besserwisser oder der drang zu nieder machen anderer ist.sich aufzuspielen ist eine charakterschwäche und keine dominanz.
Dominanz ...
... als Charaktereigenschaft gibt es für mich nicht, viel mehr ist sie die Summe von verschiedenen Eigenschaften.

Ich bin nicht dominant nur weil ich konsequent mein Handeln auf den beruflichen Erfolg ausrichte. Ich bin auch nicht dominant nur weil ich ein Ziel vor Augen habe und den Weg dahin zielstrebig verfolge.

Bin ich devot nur weil ich Diskussionen im Arbeitsalltag laufen lasse? Nein, denn ich weiß was für ein Ergebnis ich am Ende gern haben würde und steuere nur manchmal bzw. äußere meine Meinung dazu. Ich bin auch nicht devot nur weil ich bei privaten Entscheidungsfindungen anderen den Vorrang lasse, aber ebend nur so lange wie ich damit leben kann.

Ich persönlich weiß nicht ob ich dominant wirke. Und das aus einem einfachen Grund, die Äußerungen gehen sowohl in die eine wie in die andere Richtung. Oftmals wird mir dabei meine Zurückhaltung "vorgeworfen"!

Um mal auf den Punkt zu kommen, ein Dom -oder ein Switcher mit deutlichen Tendenzen zum Dom- muss nicht immer dominant sein.

Ich zum Beisiel habe auch kein Problem damit meiner Partnerin mal Schwäche zu zeigen, aber wenn ich bzw. wir dieses Spiel spielen, dann gebe ich ohne Wenn und Aber den Ton an. Ja ich bin der Meinung das es wichtig ist im "normalen" Leben gleichberechtigt seinen Weg zu gehen, mit der kleinen Einschränkung das sie weiß wie es auch laufen kann.

In einem Spiel reizt es mich definitiv mehr, wenn sie ihre Krallen ausfährt. Wo ist den der Reiz unseres gemeinsamen Spiels wenn alles reibungslos läuft?!? Natürlich ist es auch richtig und da gebe ich mich keinen Illusionen hin, dass ich meine Partnerin nur dominieren kann wenn sie sich darauf einlässt. Wenn sie sich fallen lassen will! Wenn sie erkennt, auf Grund meiner Handlungen das ich es ernst meine und genau dann ihre Neigung auch akzeptiert.

Für mich persönlich sind Zurückhaltung, Verantwortung(im Sinne von vorrausschauendem Handeln), Konsequenz und Aufmerksamkeit/Zuneigung gegenüber meiner Partnerin das wichtigste im Spiel. So wie es für sie schön ist zu geniessen wie ich auf Andere wirke, sie aber meine "dunkle" Seite kennt.

Für mich ist Dominanz die Fähigkeit des einzelnen Gefühle zu zeigen und dazu zu stehen. Aber genauso die Fähigkeit sich jederzeit unter Kontrolle zu haben. Sie hat aber keineswegs was mit beruflichem Erfolg zu tun und das sage ich jetzt nicht als stinknormaler Angestellter. *zwinker*

Und als Schlusswort will ich hier mal Lucy für dieses hochinteressante Thema danken und allen Anderen für die Beiträge Anerkennung zollen.

Stefan
**********gel22 Paar
127 Beiträge
Unsere Meinung
Hallo zusammen,

also wir leben in einer Beziehung und beide lieben wir BDSM. Mein Partner und Dom behandelt mich nicht anders während einer Session als im normalen Alltag. Sicher unterwerfe ich mich in einer Session oder beim Spielen mehr weil dies für mich mehr Reiz hat.
Jedoch im Alltag sind wir gleichberechtigte Partner. Natürlich spiele ich als Subbie zu gerne mit dem Feuer und reize ihn mit Neckereien und kleinem Widerstand um ihn zu animieren und um evtl. das zu bekommen was ich in diesem Moment gerade möchte.

Mein Partner ist dominant von Natur aus aber eben auch sehr einfühlsam. Er weiss genau was ich bezwecken möchte und entweder er hat Lust und geht darauf ein ( schliesslich ist er ja derjenige der bestimmt ) oder eben nicht. Somit bleibt für mich das Spiel mit dem Feuer immer interessant, da ich nie genau weiss bekomm ich jetzt das was ich will oder nicht. Andernfalls wäre es ja auch langweilig.. oder ?

Lg
Luna
@Morning_Sun (nur ein bisschen off topic)
es ist schon eine Weile her, dass ich hier in der Gruppe las oder schrieb, aber Dein Beitrag reizt mich jetzt doch zum Reagieren, denn er ist einer der Besten, den ich hier in der Gruppe und im JC gelesen habe und das möchte einfach mal loswerden. Diese Form der Dominanz bzw. solche - wie von Dir beschriebenen - DOM's sind seltene, kostbare Perlen und jede Sub kann sich glücklich schätzen, wenn sie einem solchen DOM begegnet und sie sich tatsächlich finden. Danke für Deine Gedanken.

Dark_Lilith
Ein Dom
der ständig auf seine Dominanz beharrt und niemals Schwäche zeigt, den würde ich sofort wieder wegschicken. Schwäche zu zeigen, wenn es angebracht ist oder man es so entscheidet ist ein Stärke, denn nur hier offenbart sich die Fähigkeit die Kontrolle mal abzugeben ohne die Angst sie zu verlieren. Ein Dom gibt die Kontrolle mal ab und nimmt sie wieder auf, wenn es an der Zeit ist. Genau so etwas zeichnet Dom oder Domse aus.
Klingt verwirrend, ich hoff, man erkennt, was ich meine.
Ich gehöre möglicherweise zu den stillen Mitlesern bei diesem Thema.
Nicht, weil ich nichts zu sagen hätte, wohl aber, weil vieles von dem,
was ich zu sagen hätte, in den Beiträgen hier schon drinsteckt.

Ich finde es richtig und wichtig, den Begriff Dominanz immer wieder
mal auf den Prüfstand zu stellen - auch für sich selbst.
Nichts erscheint mir gerade bei diesem Thema leichtsinniger als
Klischee-Denken und Selbstüpberschätzung.

Von daher: Danke für die Nachdenklichkeit, die ihr hier produziert.

Gruß
Berglöwe
*********e2020 Mann
11 Beiträge
sehen wir auch so
hallo zusammen
wir brauchen eigendlich nicht viel dazusagen ihr schreibt das was wir beim lesen eurer berichte zu dem tema dachten:-)
auch der dom sollte mal los lassen und geniesen, den kopf ausschalten und zb. sie mal machen lassen
lg grüße
**********Magic Mann
19.055 Beiträge
ich glaube...
das es nach wie vor niemals soviele Dominante und Devote Menschen..(egal in welcher art und weise und auch egal wie man sie alle nenen mag) gab als je zuvor.

Ich habe ja schon am anfang etwas zum Thema geschrieben und ich kann mich Berglöwe nur anschliessen was dominanz und prüfstand betrifft.
Denn gerade in der heutigen Zeit in der es soviele zuläufe im bereich SM / BDSM gibt solte man die augen aufhalten, nach- und hinterfragen.

Ein Dominanter Mensch ist auch nur ein Mensch, er ißt, trinkt, schläft etc.
Er denk & fühlt, sieht & spürt, riecht & schmeckt. Er hat genausolche Bedürfnisse wie ein devoter Mensch. Auch er braucht zuneigung, wärme und nähe. Kommt denn das Gefühl der Dominanz und der dazugehörigen devotion nicht aus einem Gefühl der Liebe und zuneigung hervor? Die mischung aus Leidenschaft und Liebe, die paarung von hingabe und konsequenter disziplin, ist es nicht das was es vollkommen macht.
Auch in einer 24/7 beziehung ist und bleibt der Dominante part ein mensch. Und auch dieser Mensch braucht seine auszeit, sein eigenes privates leben in dem er sich seinen eigenen gedanken hingibt und nicht gerade die verantwortung auf 200% hochschraubt sondern sie einfach bis auf 25 % runterfährt um neue energie zu tanken.

Wenn zwei menschen sich lieben dann lieben sie sich...tag für tag und monat für monat...und dennoch gibt es momente da sich zwei menschen unheimlich nah sind und diese bestehende liebe für diese momente um ein unermessliches steigert. Tage später wiederum gibt es diskusionen, meinungsverschiedenheiten und dennoch bleibt die liebe bestehen. Sie ist deswegen nicht weg.

Ein Dominanter mensch muss sich nicht anstrengen, er ist es einfach und daher muss ersich nicht dauernd und immer beweisen.
Er ist sich seiner art bewusst.


renovatio
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