Puh, was für ein Thema ... ich finde besonders die Diskussion zwischen der TE und Avaana spannend, weil ich da selbst meine Gedanken dazu habe, sie aber noch sortieren muss. Sie wird später sicher noch folgen.
Zur Definition kann ich mich jetzt aber schon einmal auslassen.
Ich definiere "Bi sein" so: "Jemand ist Bi, der dazu fähig ist, sich in beide Geschlechter zu verlieben."
Genauso sehe ich es bei "Switcher sein": "Jemand ist Switcher, der dazu fähig ist, sowohl submissiv/devot, als auch dominant/sadistisch zu fühlen."
Innerhalb dieser Definition spielt es für mich keine Rolle, wirklich
überhaupt keine,
wem gegenüber man sich submissiv verhält oder dominant.
Das kann dieselbe Person sein (nicht gleichzeitig, aber alternierend), häufiger dürfte aber vorkommen, genauso wie im Fall der TE, dass es gegenüber Person A "devot" ist, gegenüber Person B "dominant".
Beides ist ein
Gefühl. Wenn man das in sich trägt, dann ist das eben so. "Ich fühle devot", "ich fühle dominant". Ist für mich viel zielführender als die Aussagen "ich
bin devot", "ich
bin dominant". Denn beides ist man für mein Dafürhalten erst dann, wenn ein/e Sub einen selbst auch als devot/dominant wahrgenommen hat. Das Gefühl aber funktioniert völlig ohne Sub/Dom, das kann und darf dann auch weit vorher schon da sein.
Spannend wird diese Definition, wenn das Verhältnis ein großes Ungleichgewicht bereit hält.
Wenn ich nun gegenüber 10 Personen das Gefühl habe, mich ihnen unterwerfen zu wollen, aber nur einer gegenüber sofort jenes habe, diese nur dominieren zu wollen und nichts anderes, bin ich dann immer noch ein Switcher? Oder doch nur "teilzeitdominant"? Hm.
Ich selbst behaupte, ja, diese Person kann und darf sich dennoch als Switcher bezeichnen. Denn es ist nun einmal jederzeit möglich, dass noch eine zweite Person im Leben die eigenen Wege kreuzt, wo "oben" dann erneut aufwacht.
Da schließt sich dann wieder der Kreis. Jemand, der/die 50 Jahre hetero, verheiratet, gelebt hat, sich aber irgendwann zuvor in dasselbe Geschlecht mal verliebte, ist für mich dennoch "bi". Denn wenn diese Hetero-Beziehung zu Ende sein sollte, dann ist das Rennen erneut offen, ob dieser Mensch sich nicht doch wieder in dasselbe Geschlecht verlieben wird und mit diesem dann, viellleicht viele Jahre lang, erneut glücklich sein wird.
Genauso sehe ich es hier.
Es mag ewig lange D/s-Beziehungen geben, wo die Rollen absolut festgelegt sind.
Bei Switchern nach meiner Definition ist mal so gar nicht ausgemacht, dass darauf dann nicht eine Beziehung folgen wird, in der die Rollen dann exakt umgekehrt sind.
Ich sehe nicht, wieso das dann nicht ebenfalls funktionieren sollte.