Erstens einmal: Trolle füttert man nicht.
Und zweitens finde ich die Frage gar nicht doof. Denn das "Haus BDSM" ist so verdammt groß, dass man schon mal unsicher sein kann "bin ich hier wirklich richtig?". Denn es gibt vieles, das einen absolut abtörnen kann, das soll man also toll finden, wenn man sich als devot oder dominant empfindet? Bin ich hier wirklich im richtigen Film? Etc. pp.
Ich finde, dass es am Anfang erst gar nicht um "oben" oder "unten" geht, sondern erst einmal grundsätzlich darum, ob man auf den Kram steht oder etwas davon. So geht es für gewöhnlich ja auch los, dass man feststellt, dass man "anders" ist.
Typisches Beispiel: In irgend einem Film wird ein Mensch gefesselt oder verhauen oder kniet vor einem anderen nieder, und das macht einen aus irgend einem Grund an.
Da weiß man aber noch lange nicht, ob man nun die eine oder andere Seite bevorzugt, es ist doch primär die Situation an sich, die so prickelnd ist, die so triggert.
Ich fand beispielsweise in Filmen gefesselte Frauen immer toll. Bin ich deswegen automatisch dominant, weil ich ja ein Kerl bin und das da ne Frau, die da gefesselt ist? - Nö. Ich für mich habe festgestellt, dass meine Fantasien eher in die Richtung gingen, bzw. sich entwickelten, dass
sie mich fesselt,
ich der Hilflose bin.
Nun verstehen viele aber mit "Devotion" einen gesenkten Blick, eine Unterwürfigkeit in jeglicher Beziehung, Halsband und Leine, Diener sein, solche Sachen. Ist alles nichts für mich. Bin ich also doch nicht devot? Hm.
Letztlich kam ich zu dem Schluss, dass es nur eine Rolle spielt, sich grundsätzlich mal zu positionieren. Mehr nicht. Und dass es viel wichtiger ist zu sagen, was einem selbst etwas gibt, und was nicht.
Denn es kommt doch nicht drauf an, was man ist, sondern was man tut.
Und wenn eine dominante Person deswegen dominant ist, weil sie es total toll findet, dass ihr geliebter Partner genau das tut, was sie sagt, dann genügt das dann ja auch schon. Da müssen keine Seile, da muss keine Peitsche, da muss nicht einmal ein strenger Ton her, und Fetischklamotten schon gar nicht.
Dann ist es eben "nur" die Lust an der Macht über diesen Menschen.
Aber auch das kann nur diesen einen Menschen betreffen. Vielleicht ist man dann auch nur genau diesem einen Menschen gegenüber dominant / devot und sonst überhaupt nicht.
Also, zusammengefasst:
1. Machen mich SM-Szenarien an? Wenn ja, dann stehe ich auf den Kram.
2. Habe ich konkrete Fantasien, die mich als "Opfer" oder "Täter" sehen? Dann ist es ein möglicher Hinweis darauf, dass man genau das sein möchte.
3. Habe ich konkrete Fantasien, wenn es um ein konkretes, echtes Gegenüber geht? Dann ist man zumindest dieser Person gegenüber dominant / devot. Bedeutet aber nicht, dass man es insgesamt sein muss, sondern es kann nur dieser gegenüber so sein.