daily living...oder wie ich versuchte es mir abzugewöhnen
Epilogich habe vor über einem Jahr meine Neigung entdeckt, puff war es da und ließ mich nicht mehr los, youporn sei dank, für stoff war gesorgt, aber so richtig glücklich wurde ich mit kopfkino allein auch nicht
also habe ich alles kleingekaut, es meinem freund häppchenweise portioniert und gesagt - fuck, ich stehe auf bdsm
4 buchstaben, die so gar nicht alltagstauglich sind, wenn man einen partner hat der nicht darauf steht, der sogar beginnt diesen "verfluchten scheiß" zu verteufeln
und was passierte - ich bin von a nach b gerannt, um mir meinungen, ideen einzuholen
von spiritueller bis psychologischer bis wasweißich beratung
von das brauchst du nicht - bis - lebe es und werde glücklich war alles dabei
was für ein zufall, dass unser hochzeitstermin in diese zeit gefallen ist
was zuerst war, die torschlusspanik oder bdsm kann ich nicht sagen, auf jeden fall mussten wir unsere trauung hals über kopf absagen
verwandte, freunde - alle vor den kopf stoßen
und der grund - tja, madame hat entdeckt, dass sie auf halsband, peitsche und latex steht, blieb natürlich unausgesprochen
und so machte ich mich auf den weg in dunkle gefilde
und es kam zu einer interessanten liasion mit einem alten bekannten
ich entdeckte jemanden wieder, über den ich schon früher einmal gestolpert war
• mein zukünftiger dom
ich stellte meinen freund vor die wahl - entweder er erlaubte mir bdsm außerhalb der beziehung zu leben, oder ich würde meine koffer packen
er gab mir sein ok, natürlich innerhalb festgelegter rahmenbedingungen und mit lautem protest, tränen und geschrei
und so feierte ich meine ersten sessions
die sich anfühlten wie eine alte freundin, zwar abgefuckt und mit etwas verschleiertem blick
aber sehr sehr berauschend, geil und befreiend
befreiend wovon - fragte ich mich manchmal, ist das meine flucht aus dem alltag?
ja vielleicht und wenn schon...
in meinem beruf habe ich ständig die zügel in der hand, wie schön wenn ich diese ein paar stunden abgeben kann
aber...dabei blieb es natürlich nicht
rahmenbedingungen, ein schönes wort wenn man mehr will
das heißt - es öfter, intensiver will
die letzte session dauerte 5 stunden, ich war danach einigermaßen lädiert, glücklich vom endorphinrausch und mein freund fertig mit den nerven
weil er auf die uhr geschaut und sich sorgen gemacht hatte
und wie die male zuvor, war feuer am dach
diskussionen, versöhnung, zeter und mordio, schlaflose nächte, bettzeug hin und her tragen zwischen doppelbett und couch
er stellte mich vor die wahl - entweder ich entscheide mich für ihn, meine große liebe oder für bdsm
sonst würde er mich verlassen
sehr praktisch, wenn man vor einem gemeinsamen wohnungskauf und zukunftsplänen steht
so ist das im leben, zuerst habe ich ihn vor die wahl gestellt, jetzt stellt er mich vor die wahl
und nein, er steht definitiv nicht auf bdsm
und ja, wir haben es ausprobiert
so. und jetzt hätte ich gerne einen tipp.
ist bdsm heilbar?
haha. ich weiß.
sonstige schlaue vorschläge?