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BDSMer ... Gurus und Sektierer?

**********e_73w Frau
1.549 Beiträge
... und schon wird sich lustig gemacht und eine sinnvolle und interessante Diskussion gerät ins stocken. Sehr schade ...
**********Dom74 Mann
179 Beiträge
http://www.joyclub.de/my/2599837.novotna.html
Also der Unterschied zwischen erfahren und Erfahrungsaustausch sowie überheblichkeit und arroganz sind doch zu merken.
Du hast deine Erfahrungen, aber ich denke auch über diese kann man mit dir reden oder?
********herr Mann
235 Beiträge
Lust for life das hastdu falsch interpretiert:
Ich habe klar geschrieben dasdu solche Gurutypen überall finden kannst das ist weder eine Spezialität der Religion noch des BDSM- im Berufsleben nennt man die nur Klugscheißer.
**********_et_M Paar
4.058 Beiträge
Wo W/wir exakt wieder beim Thema Interpretation gelandet sind.... Interessant.
**C Mann
12.143 Beiträge
...Franz, vielen Dank!
...nachdem ich ja nicht ganz unschuldig an diesem Thread bin, weil ich in einem anderen Thread meinen ganz persönlichen Eindruck vorgebracht habe, der mir beim lesen mancher Beiträge einfach immer wieder aufgefallen ist, möchte ich mich beim TE herzlich bedanken, dass er sich des Themas angeommen hat, um aus dem anderen Thread etwas Spannung zu nehmen.

Zuerst möchte ich feststellen, das ich BDSM nicht als eine Sekte an sich betrachte. Ich sehe BDSM auch nicht als Perversion. Ich sehe es als eine andere Art, seine Sexualität auszuleben. Wenn ich dann aber von "Subs" oder "Sklaven/innen" lese, wie sehr sie ihrem Herrn/in und Meister/in verfallen sind, alles tun und noch ein bisschen mehr, um ihm/ihr zu gefallen, ihn/sie gnädig zu stimmen, Angst haben seiner/ihrer unwürdig zu sein, sich kein anderes Leben mehr vorstellen zu können, dann wirkt das auf mich einfach sektiererisch oder wie auch immer man das nennen mag. Ich will es diesen Personen nicht abspechen, dass es sie glücklich macht und ihnen Erfüllung gibt- Aber ich persönlich habe damit einfach Probleme, diese Devotion und Selbstaufgabe nachzuvollziehen. Mir ist das einfach zu hoch und unreal. Dann ist es für mich kein Hobby mehr wie Kaninchenzüchten, Modelleisenbahnen bauen oder Musik zu machen. Ich kann mich darin verlieren, aber es wird für mich zu keinem seelischen Zwang. Aber ich muss ja auch nicht alles verstehen....
**********e_73w Frau
1.549 Beiträge
Nun, wenn eine Person genau einer anderen Person verfallen ist, nennt man das dann nicht einfach jemandem hörig sein?
**********urple Paar
7.616 Beiträge
Themenersteller 
@ Dornrosen
Bitte zurück zum Thema! Wenn es darum geht die Aussenwirkung zu thematisieren, bitte in einem neuen Thread.

Ich habe das Thema hier ganz bewusst im Anfängerforum als Frage eingestellt:

Werden wir manchmal so gesehen weil es Menschen unter uns gibt die BDSM zur Religion erheben?
Grenzen wir uns manchmal zu explizit von den "Vanillas" ab?
Sieht man unsere Denkweise und unser Empfinden manchmal zu indoktriniert oder schüren wir das gar selbst?

Wie ist eure Meinung dazu?

Ich bin nicht angetreten um diese these zu behaupten oder zu beweisen, sondern ich habe sie zur diskussion gestellt! Die ersten Reaktionen lassen aber durchaus den schluss zu, dass sie nicht gänzlich in der Luft hängt.

LG BoP (m)
**********e_73w Frau
1.549 Beiträge
Grenzen wir uns manchmal zu explizit von den "Vanillas" ab?

Dazu kann selbstverständlich nur jeder seine ganz persönliche Meinung schreiben, aber ich für meinen Teil empfinde es schon so.

Desweiteren kann man ( bzw ich *zwinker* ) in den Foren anhand einiger Kommentare schon den Eindruck bekommen, das BDSMler "ihre" Sexualität/Beziehung als etwas höheres, tieferes, und besseres empfinden und ihnen die Vanillas eher leid tun ob ihrere Unfähigkeit das zu fühlen ...

Selbstverständlich ist auch das nur meine ganz persönliche Meinung bzw. mein Empfinden und die bestimmt nicht zu verallgemeinern ist, sonder nur subjektiv empfunden wird.
******ose Frau
4.601 Beiträge
@**C
Interessant finde ich, dass du lediglich die Devoten in die Ecke der "Sektierer" stellst, nicht aber die Dominanten. Du kannst Devotion nicht verstehen - musst du ja auch nicht. Aber du machst es dir einfach, in dem du diese Gruppe, diese Neigung pauschal als "sektengleich" difamierst, bloss weil du es nicht verstehst.

Bei zwei Menschen, die in einer wie auch immer gearteten BDSM oder sonstigen Beziehung leben, von Sekte zu sprechen, halte ich für übertrieben - aber man kann schon den Versuch machen, und mit Kanonen auf Spatzen schiessen.
****67 Frau
3.371 Beiträge
**C:
Ich will es diesen Personen nicht abspechen, dass es sie glücklich macht und ihnen Erfüllung gibt- Aber ich persönlich habe damit einfach Probleme, diese Devotion und Selbstaufgabe nachzuvollziehen. Mir ist das einfach zu hoch und unreal. Dann ist es für mich kein Hobby mehr wie Kaninchenzüchten, Modelleisenbahnen bauen oder Musik zu machen. Ich kann mich darin verlieren, aber es wird für mich zu keinem seelischen Zwang

Ähm entschuldige bitte, aber es soll tatsächlich Paare geben, für die BDSM kein Hobby ist, sondern die es leben. Und wo bitte ist dein Problem, dass es Menschen gibt, denen das Wohlbefinden des Partners am Herzen liegt? Hast du noch nicht mitbekommen, dass es tatsächlich Menschen gibt, die sich sehr gut zurücknehmen können? Die einfach so sind, wie sie sind? Für die das eben kein Spiel ist?

Ein bisschen mehr Toleranz bitte.
**********urple Paar
7.616 Beiträge
Themenersteller 
@ derLatexherr ...
... dass es überall "menschelt" ist vermutlich für niemanden eine neue Erkenntnis, aber was meinst du jetzt konkret zur Eingangsfrage?

Ich interpretiere deine Beitrag mal so: "Ja, es ist so dass dieser Eindruck entstehen kann, aber es ist nicht weiter tragisch weil es in allen Lebenbereichen so ist"



@ Novotna und Big_daddy_Dom74:

Ich denke auch, dass es ein Unterschied ist ob ich aus dem Erfahrungsnähkästchen plaudere oder ob ich eine These oder eigene Überzeugung als Religion verkaufen will.

LG BoP (m)


@*********s_rp:

Manche brauchen den Kopf wirklich nur damit es nicht in den Hals regnet ... *smile* . (off topic)


@**C:

Das von dir beobachtetete Verhalten wirkt vielleicht auf dich "sektierererisch", aber ich bin mir absolut sicher, dass dahinter in den meisten Fällen eine ebenso grosse Leidenschaft steht, ebensoviel Gefühl wie in jeder anderen Liebesbeziehung steckt. insofern kann ich die aufregung Vieler über deine Worte vertsehen.

Meine Intention war einfach zu hinterfragen ob dieser Eindruck entsteht oder entstehen kann und ob er nicht vielleicht von einigen besonders "Begabten" unter uns hausgemacht wird.

LG BoP (m)
****r56 Frau
2.581 Beiträge
Religion, Gurus, Sektierer - diese Begriffe gehen mir etwas zu weit.
Ich verstehe aber, was gemeint ist.

Wenn ich mich hier durch die SM/BSDM-affinen Themen und Gruppen lese, empfinde ich eine Neigung, sich als Bund zu verstehen. Eine Vereinigung Gleich- und Ähnlichgesinnter, die sich wortstark und argumentationsreich sowohl nach innen wie nach außen abgrenzen.

"SM ist die Aristokratie der Sexualität" - las ich in einem Profil.
Sich als besser, reflektierter, planvoller zu empfinden, scheint mir weit verbreitet zu sein.
Fast nichts geschieht, ohne schon vorher auf Nach-, Außen- und Innenwirkung untersucht worden zu sein.

Es gibt exklusive Veranstaltungen - "exklusiv" hier als exquisit gemeint.
Strenge Dresscodes, Verhaltensregeln und andere Reglementierungen zeugen von einem Selbstverständnis der Mitglieder des Bundes als auserwählt, besonders, abgehoben, nicht zum "Normalen" zugehörig. In manchen Veranstaltungsbeschreibungen lese ich mehr Ausschlusskriterien als Einlassbedingungen.

Dazu kommt ein riesiger theoretischer Überbau, für jede Strömung, Ausformung Lebensform noch hier und da um etliche Kapitel erweitert, der ununterbrochen diskutiert, verteidigt, erläutert, in Frage gestellt, bekräftigt, spezifiziert, erneuert etc. pp. wird.

Man könnte fast zu dem Schluss kommen, dass wer die nötige Denkkraft nicht hat, es besser nicht versuchen sollte.

Ehe es zum Tun kommt, wird manchmal endlos geredet, vieles durchaus auch mal zerredet bis sich Totalverwirrung oder Verunsicherung einstellt.

Der Wettstreit der Diskutanten ist oft aufschlussreich, wie da jeder "Seins" verteidigt und den Anderen belehrt, zumindest aber darauf hinweist, dass man dies oder jenes aber nun bitte nicht verallgemeinern kann oder darf.

Statt Guru vielleicht Meinungsführer? Inhaber des vollkommenen Überblicks und der Deutungshoheit?
Statt Sekte vielleicht in sich geschlossene Gruppe? Bund?

So wichtig es ist, sich mit unserem Tun auseinanderzusetzen, so wichtig finde ich aber auch, nicht alles dem Verstand zu überlassen. Sexualität findet zwar zu großen Teilen im Kopf statt, aber selbst im SM muss auch was mal aus dem Bauch heraus geschehen dürfen, ohne dass es hinterher bis ins letzte Molekül auseinandergedröselt werden muss.


Nur meine *my2cents* als eine Spätberufene, die nicht schon Jahre fest in der Szene verankert ist und bei weitem noch nicht alles selbst erlebt hat.
****r56:
Statt Sekte vielleicht in sich geschlossene Gruppe? Bund?

Oh - da gibt es geschlossene, sehr elitäre BDSM-"Zirkel" die mit dem gemeinen Volk rein gar nichts zu tun haben wollen.

Allerdings findet man die meines Wissen weder hier im Joy noch in der SZ...

zumindest outen sie sich nicht.
****r56 Frau
2.581 Beiträge
@Novotna
Du meinst z.B. Liga-Doms?
Ja, über die liest man hier gelegentlich ja auch. Meist eher nachfragend, weil keiner was Genaues weiß. *zwinker*

Das wäre sicher ein anderes Thema.
Diesen Thread verstehe ich als Gespräch über das, was man hier und anderswo wirklich wahrnimmt. Oder?
**********e_73w Frau
1.549 Beiträge
Das wäre dann mal z.B. ein sehr konkretes Beispiel für Abgrenzung...
**********urple Paar
7.616 Beiträge
Themenersteller 
M.E. verhalten sich die Liga-Doms ...
... tatsächlich etwas sektenähnlich, zumindest nach dem Bescheidenen Wissen das ich darüber in Erfahrung bringen konnte. Zumindest grenzen sie sich klar und elitär ab von der Szene.

Aber solche Dinge sind Extrembeispiele an die ich nicht wirklich gedacht hab. Ich dachte tatsächlich eher an das "alltägliche" hier!

LG BoP (m)
***ra Frau
66 Beiträge
zum Thema
Habe über BDSM frühe nur Filme gesehen und etwas gelesen. Zufällig habe mich in einen Dom verliebt und war einverstanden der Erotik nach seine Art erleben. Seine ex- Sub schimpft mich in Mails, das ich es nicht darf mit diesen Mann was anzufangen weil ich keine Sub bin und nicht zur Szene gehöre. Sie ist stolz darauf das sie es alles richtig machte und ich bin No Go weil ich nicht dazu gehöre und werde es nie sein können.

hoffe das dieses Bericht hilfreich ist für Themesteller,
eure norra

PS. Die Dame ist nicht aus JOY, sondern aus einen ganz normalen Dating Portal
**********urple Paar
7.616 Beiträge
Themenersteller 
Manches hier geschriebene ...
... liest sich etwas schon nach "Zirkel" und "Abgrenzung":

hagar56:
Man könnte fast zu dem Schluss kommen, dass wer die nötige Denkkraft nicht hat, es besser nicht versuchen sollte.

Ehe es zum Tun kommt, wird manchmal endlos geredet, vieles durchaus auch mal zerredet bis sich Totalverwirrung oder Verunsicherung einstellt.

Der Wettstreit der Diskutanten ist oft aufschlussreich, wie da jeder "Seins" verteidigt und den Anderen belehrt, zumindest aber darauf hinweist, dass man dies oder jenes aber nun bitte nicht verallgemeinern kann oder darf.

Statt Guru vielleicht Meinungsführer? Inhaber des vollkommenen Überblicks und der Deutungshoheit?
Statt Sekte vielleicht in sich geschlossene Gruppe? Bund?


Ich fühle mich nicht als "Zirkelmitglied" sondern als Mensch mit einem etwas anderen oder vielleicht erweiterten sexuellen Gefühls- und Erlebnishorizont.
Unsere Gefühlswelt ist vielleicht grösser als die der Vanillas, weil zu all dem was wir als "normal" bezeichnen meist noch etwas dazukommt aber ganz selten etwas weg.
Aber wir leben m.E. nicht in einer anderen oder besseren Welt.

Wir versuchen zumindest bei unseren Partys eher zu integrieren als abzugrenzen. Natürlich fragen wir auch den Bezug zu BDSM ab, weil es eben BDSM-lastige Partys sind un zumindest ein gewisses Interesse vorhanden sein sollte. Aber wenn jemand glaubhaft rüberbringt dass er/sie sich dafür interessiert ist fehlende Erfahrung kein Hinderungsgrund ... eher im Gegenteil!

hagar56:
Es gibt exklusive Veranstaltungen - "exklusiv" hier als exquisit gemeint.
Strenge Dresscodes, Verhaltensregeln und andere Reglementierungen zeugen von einem Selbstverständnis der Mitglieder des Bundes als auserwählt, besonders, abgehoben, nicht zum "Normalen" zugehörig. In manchen Veranstaltungsbeschreibungen lese ich mehr Ausschlusskriterien als Einlassbedingungen.

Wie weit beeinflussen denn solche elitären zirkel das Denken, die Meinung in der Szene? Haben sie diesen "Charakter" der Eingangsfrage?

LG BoP (m)
****r56 Frau
2.581 Beiträge
**********urple:
Ich fühle mich nicht als "Zirkelmitglied" ...
Ich auch nicht. Ganz einfach, weil ich noch nie auf solch einer Veranstaltung war und nur die Ankündigungen und evtl. noch die zugehörigen Profile lese.

Da kommt schon manchmal(!) die Vermutung auf, dass man sich dort nicht nur als anders, sondern auch als besser (in welchem Sinn auch immer) darstellen.

**********urple:
Wie weit beeinflussen denn solche elitären zirkel das denken in der Szene? Haben sie diesen "Charakter" der Eingangsfrage?
Da muss ich erst mal nachdenken...
@hagar56, @FTC, @TE
Wieder meine "Likes" verschossen ... grrr ..., aber *danke* für die Frage und die Antworten.
*****are Frau
10.424 Beiträge
Ich denke
das BoP und FTC nicht so falsch liegen.Gründe dafür?Für viele ist es doch einfacher einem Muster/Bild zu folgen als einfach einen eigenen Weg zu entwickeln und hinter diesem zu stehen.Vieles was ich höre oder lese hinterlässt auch bei mir den Eindruck eine gewissen Realitätsverlustes.Mit gesundem Menschenverstand und Eigenverantwortung ist doch vieles in der Realität nicht wirklich lebbar.
Wie überall im Leben gibt es immer mehrere Wege Dinge zu sehen und zu tun.Ich sehe mich auch nicht als etwas besonderes weil ich BDSMer bin.Ich bin einfach ich und lebe mein BDSM und die Regeln dazu mache ich selber.Ob mich jemand für einen Kuschel SMer hält oder den harten Dom,ist mir soweit egal.Ich lebe mein BDSM und andere ihren.
Es ist doch erst recht interessant die verschiedenen Seiten der Sache zu sehen auf Partys usw.Für Neueinsteiger bildet sich doch so auch eher ein Bild der verschiedenen Facetten die BDSM bietet.Eventuell hilft es ihnen auch ihren eigenen Weg besser zu erkennen
.Darum finde ich auch das Partys wie sie auch von BoP veranstaltet werden für interessierte immer wieder eine Hilfe sind,ohne das versucht wir ihnen eine bestimmte Richtung aufzuzwängen.
Sektierer und Gurus..ja die gibt es in der Szene!Meiner persönlichen Meinung nach aber einfach Menschen die nicht in der Lage sind ihren eigenen Weg zu finden,und den von anderen anzuerkennen.
Schade finde ich das in einer Szene die doch für sich und ihr tun immer wieder Toleranz fordert,nach meinem eigenen Erleben,nicht wirklich viel davon geboten wird.
In einiger Zeit die ich mit Stammtischarbeit verbracht habe konnte ich feststellen das dieses Teilweise elitäre Gehabe mancher Teilgruppen ,Neueinsteiger und Interessierte eher verunsichert.
Sehr schade!Versuchen wir doch ihnen zu helfen ihren Weg zu finden,anstatt ihnen zu erzählen was der richtige ist.
Es gibt nicht nur den einen Weg!! So steht es auch auf meinem Unterarm.
Also lassen wir doch jedem seine,wenn schon nötig,eigene kleine Einpersonen/Paarsekte und keine für alle....wäre doch echt Uniformismus.
Gruss Franz
*******ias Frau
4.126 Beiträge
mein erster Eindruck
von der BDSM-Szene im Joy war:

Sektenartig!

WIE es dazu kam? - Frischfleischjäger.

Die das Frischfleisch jagenden DOMs von weit weg

(Mein Profil damals:
Keinerlei Vorlieben im Profil angegeben. Suchfunktion rausgenommen. i.d.R unsichtbar. Verzicht auf sexy Fotos. Kurzer sexfreier Profiltext. Ausdrücklich keine Dates gewünscht.)

Als BDSM Interessierte ließ ich mich durchaus auf diverse "Informations-Gespräche" ein. Mir gegenüber traten sie fast durchweg als Guru's auf, welche das einzig wahre BDSM verbreiten (Richtung D/s, TPE)
Wenn ich XY nicht wolle, dann
• hätte ich noch viel zu lernen;
• würden sie mir helfen;
• würde ich dies mit der Zeit schon noch lieben lernen;
• wäre ich im BDSM falsch;
• sei ich nicht devot;
• sei ich keine sub;
• gehöre ich nicht dazu.

Der allgemeine Teil der Gespräche lief eher so in die Richtung:
"Lass mich die Probleme Deines Lebens herausfinden." *hae*
Ich meine, mit "normalem" Kennenlernen hatte das nicht viel zu tun. Diese Typen boten sich mir durchweg als Seelentröster an. Wollten immer vom Positiven weg. Suchten geradezu nach Problemen.

Ich nahm von ihnen Abstand.
Aber da blieb was hängen.

Auf das Joy hochgerechnet liegen die Männer, die so agieren, im Promille-Bereich *achtung*
Subjektiv hatte ich jedoch zunächst den Eindruck von diesen Doms überrannt zu werden.

Im Forum schreiben diese Typen nicht.
Doch mir scheint, dass sie die Wirkung des Forums mit einbeziehen.
Wie soll ich es sagen?
Man liest es anders.

Damals, mit den Worten dieser Superdoms im Ohr habe ich das Forum ganz anders gelesen.

Die Wirkung, welche hagar56 und FTC bereits beschrieben haben... dieses Elitäre und Verschworene einerseits... und andererseits der Stolz in der idealisierten Selbstaufgabe, teils euphorisch, teils durch "die Angst, unwürdig zu sein" geprägt... Dort knüpften die Frischfleischjagenden DOMs an. Sie bauen das Bild aus. Sie intensivieren es, ohne den Dingen, die im Forum stehen direkt zu widersprechen. Die völlige Selbstaufgabe, D/s, 24/7, TPE werden zur Norm. Dorthin führt der Weg letztendlich. Alle Angst verfliegt und der Stolz nimmt diesen Platz ein. Dies sei letztendlich die Norm, DAS BDSM. Und BDSM sei eine reichlich eingeschworene Gemeinschaft, in der abweichende Vorlieben der/ des Sub auf Dauer nicht akzeptiert werden. Man werde da aber herangeführt, vorbereitet und nicht sogleich ins kalte Wasser geschmissen. Alles andere... das sei halt Hausfrauen-Sex. Kein BDSM. Wunschzettelsubs. Möchtegern-Doms. Diese seien gefährlich... Unfälle, Verstümmelungen...

Und damals war ich in keiner BDSM Gruppe.

Hier in der Anfänger-Gruppe wird wesentlich mehr Toleranz und Respekt vor dem "individuellen BDSM" gezeigt als im stinknormalen öffentlichen BDSM-Bereich! Hier wird viel mehr auf Unstimmigkeiten in den Formulierungen von Anfänger(innen) geachtet und eher gefragt, was sie denn wirklich wollen! Hier wird das Bild, welches diese frischfleischjagenden Doms erzeugen, viel eher relativiert als im öffentlichen BDSM-Bereich des Joy.

Dummer Weise dachte ich aufgrund meines ersten "sektenartigen Eindrucks", in den BDSM-spezifischen Gruppen müsse es noch schlimmer sein. *aua* Dem wollte ich mich nicht aussetzen, bevor ich mir nicht selbst über ein paar Dinge Klarheit verschafft hätte.

Ich zweifelte,
zweifelte sowohl an meinem Bild von BDSM als auch an dem oben beschriebenen falschen Bild von BDSM. Ich konnte das nicht einfach beiseite schieben. Nein. Es ließ mich sehr vorsichtig werden. Das berücksichtigte ich auch dann, als ich selbst Männer in näherer Umgebung anschrieb, die mich interessierten. Doch je mehr Fragen ich in "diese Richtung BDSM" stellte, desto mehr wurde mir vom Storch erzählt. Was BDSM nun wirklich sei.

Stutzig geworden bin ich nach ca. fünf Monaten. Jemand machte mich darauf aufmerksam, dass ich das Pferd von hinten aufzäume. Wenn ich mit diesem "falschen Bild im Kopf" ein Gespräch beginne, dann verscheuche ich natürlich die zu mir passenden und locke die falschen an. Selbst dann, wenn ich bloß darüber spreche, um mir Klarheit zu verschaffen. Es ist da. Es steht im Raum. Ich beschäftige mich damit.

Ich meine, D/s, Privatveranstaltungen... gewisse Dinge reizen mich schon irgendwie. Aber anfangen will ich woanders.


Liebe Grüße in die Runde!
Galinthias
@Galinthias
So viele "Likes", wie ich Dir für Deinen Beitrag am liebsten geben möchte, habe ich gar nicht. Like, like, like ... *zwinker*
**********urple Paar
7.616 Beiträge
Themenersteller 
Danke Galinthias,
fur deinen ausführlichen, offenen Beitrag. Er beschreibt Vieles von dem was uns auch auffällt und ebenzu diesem Thread geführt hat, insbesondere auch das gefühlte Zahlenverhältnis.

Galinthias:
Auf das Joy hochgerechnet liegen die Männer, die so agieren, im Promille-Bereich *achtung*
Subjektiv hatte ich jedoch zunächst den Eindruck von diesen Doms überrannt zu werden.

Genau das ist auch unser Eindruck. Aber auch wenn sie prozentual nicht sonderlich stark vertreten sind bestimmen diese "Superdoms" das Bild und das Klima in der Szene sehr stark.
Sind das in Wirklichkeit vielleicht sogar die viel diskutierten "Dummdoms" die vor Allem Neueinsteiger bedrängen, weil da der riesige (... aber meist selbstgebastelte und nicht sehr stabile *g* ) Sockel auf dem sie stehen am meisten Eindruck macht und am wenigsten hinterfragt wird *gruebel* ?

Das wären durchaus Methoden die auch in Sekten so ähnlich angewendet werden, oder?

LG BoP (m)
*******ias Frau
4.126 Beiträge
Es ist nicht so schwarz/ weiß!
Hallo BoP (m)!

**********urple:
Sind das in Wirklichkeit vielleicht sogar die viel diskutierten "Dummdoms"... *gruebel* ?

Aha. Dann habe ich es nicht geschafft, das richtig rüber zu bringen.

Gut, dass Du das ansprichst. Dies gibt mir die Chance, meine Aussagen zu enthärten. Denn das, was ich erlebte, geht in eine andere Richtung.


I. Die Sache mit dem Guru
Im Gegensatz zum Missionar betrachte ich den Guru positiv. Gurus sind für mich Menschen, die eben für etwas eintreten, was ihnen wichtig ist und was vom Mainstream abweicht. Ob nun politischer, philosophischer oder religiöser Natur... Das sind Menschen die für etwas brennen und auch nicht Halt machen, weil es dazu noch keine entsprechende Gemeinschaft in ihrer Nähe gibt. Was heute nicht ist, kann ja morgen sein. Doch dazu muss einer vorgehen. Sagen, was er denkt. Dann besteht auch die Möglichkeit, das sich Gleichgesinnte sammeln.

Mainstream ist momentan doch die "Emanzipation beider Geschlechter". Machtgefälle in der Partnerschaft ist da nicht vorgesehen. Hinter D/s steckt der Glaube an eine vom Mainstream abweichende Lebensform der Partnerschaft. Hinter D/s stecken ein anderes Welt- & Menschenbild. Damit ist es philosophischer Natur. Und dies leben zu können - und zwar nicht bloß in abgeschiedener Zweisamkeit - eine Gemeinschaft aufzubauen, in der es möglich ist D/s offen zu leben ohne anzuecken... Das ist anfürsich doch etwas positives, oder nicht?

Im Gegensatz zum Missionar versucht der Guru andere nicht zu bekehren. Sondern die Menschen scharen sich freiwillig um ihn. Und so ging es mir mit besagten Frischfleischjägern von weit weg. Ich fühlte mich in ihrer Gegenwart wohl. Und teilweise sprachen sie mir aus dem Herzen. Sprachen ungelebte Wünsche an, für die ich im Mainstream wohl eher "Verachtung" kassieren würde.

Nun ist sicherlich nicht jeder Dom ein Guru. Denn zum Guru-Sein bedarf es mehr. Bedarf es dem Willen und der Kraft eine Gemeinschaft ins Leben zu rufen und zu pflegen. Und wenn ich noch Mal so darüber nachdenke: Nein, ich bin nicht sicher, dass es sich bei diesen Männern um Gurus handelte. Sicher ist, dass da etwas war. Wenn er dies auch in einer Gruppe rüber bringt, dann werden ihm auch dort Menschen folgen. Aber viele tun dies bloß im 1:1. Und ich habe diese Menschen bloß im 1:1 erlebt. Am Telefon.

Und nochmal ganz ausdrücklich:
Als Missionierungsversuche habe ich dies nicht erlebt.
Als Verlockung? - Ja.
Aber KEINE MISSIONIERUNG.


II. Wie entstand dann die als Abwertung erlebte Ausgrenzung anderer BDSM-Formen?

Ich habe lange darüber nachgedacht, wie ich das beschreiben kann. Das, was da in diesen Gesprächen geschehen ist. Nun, ich werde eine Analogie benutzen. Du darfst auch gerne über mich lachen. Schließlich tue ich es auch. *zwinker*

Die Lamborghini-Analogie
Sagen wir, BDSM ist ein Fortbewegungmittel. Ein Auto.
Und sagen wir, ein attraktiver Mann läd mich dazu ein, mit ihm ein Autohaus zu besuchen. Luxuswagen sind dort. Und er führt mich zu seinem Lieblingsauto, einem Lamborghini. Auf dem Weg dorthin erzählt er mir auch ein wenig von den anderen Luxusschlitten. Die haben auch was, aber seins ist eben der Lamborghini. Erzählt von dem, was ihm daran so gefällt. Und ich, ich bin neugierig auf diesen Lamborghini. Nicht nur auf die Farbe. Ich will ihn begreifen. Mit manchen Erklärungen kann ich auf Anhieb noch nicht viel anfangen, andere Dinge interessieren mich dafür umso mehr. Da hake ich nach. Will mehr über seine Beschleunigung, seine Wendigkeit und sein Bremssystem erfahren... Ja, ich löchere ihn geradezu mit Fragen und er beantwortet sie mir gerne. Ein sehr angenehmes Gespräch entspinnt sich. Wir sind so voller Begeisterung. Wir sprechen auch über mögliche Reiserouten. Steigern uns in unserer Vorstellung ins Fahrgefühl hinein. Und da fällt mir so eine Route in der Eifel ein. Richtig schön hügelig und kurvig. Zwei Mal bin ich die gefahren. Und der Unterschied zwischen dem Klein- und dem Mittelklassewagen war schon gewaltig. Und ich träume & schwärme laut davon, wie toll es sein müsse, mit diesem Lamborghini durch die Eifel zu fahren und er schwärmt mit...

ich: "Du ich hab da Mal eine Frage. Jetzt mal im Vergleich zum Golf..."
*oh*
er: "Ein Golf ist doch gar kein Auto."

Supi Vollbremsung meinerseits! *haumichwech* So zurückblickend betrachtet.

Jetzt mal ehrlich:
Welcher Lamborghini-Fahrer würde sich nicht vom Golf-Fahrer abgrenzen wollen?

Und in solchen Gesprächssituationen sind dann auch ein Großteil der obigen Aussagen entstanden:
*******ias:
• hätte ich noch viel zu lernen;
• wäre ich im BDSM falsch;
• sei ich nicht devot;
• sei ich keine sub;
• gehöre ich nicht dazu.

Diese Aussagen blieben hängen.
Doch ich setzte seine Antworten in den falschen Zusammenhang.
Woher sollte ich auch wissen, dass ich gerade einen Golf mit einem Lamborghini verglichen hatte? *engel*

Also für mich wären Ausflüge oder ein längerer Urlaub mit einem Lamborghini echt geil. Aber als Transportmittel im Alltag? - Weiß nicht. Würde ich mich dabei eher nicht so wohl mit fühlen. Die Ziele, die ich zur Zeit in meinem Alltag anstrebe, erreiche ich anders. Ach, keine Ahnung, ob ich mich jemals damit anfreunden werde...

D/s, 24/7, TPE... sowas gehört in meinen Augen schon eher in die Luxuskategorie. Etwas, was man sich leisten können muss.
Ich meine: Menschen zu führen, braucht gewisse Ressourcen.
Und dies in Vollzeit, verantwortungsvoll...
Das ist in der Tat etwas Besonderes, Herausragendes, Elitäres. *ja*


Liebe Grüße!
Galinthias
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