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Die Sache mit der Einvernehmlichkeit

****i2 Mann
11.400 Beiträge
Themenersteller JOY-Angels Gruppen-Mod 
Die Sache mit der Einvernehmlichkeit
Die Einvernehmlichkeit ist ein wichtiger Punkt, der den Unterschied zwischen BDSM und strafbarem Handeln ausmacht. Entsprechend ist sowohl in SSC wie auch in RACK ein C drin, das für Consensual steht.

Trotz dessen juristischer und ethischer Bedeutung, wird bei den vielen Diskussionen um SSC und RACK aber gerade das C vernachlässigt. Der Fokus liegt üblicherweise auf der Sicherheit und der Vernunft, die im Kontrast zur Risk-Awareness stehen. Denn das C ist ja sowieso gegeben. Doch ist es mit der Einvernehmlichkeit wirklich immer so klar, wie alle implizit annehmen?

Ich zweifle das an, weil ein/e Dom wird nicht vor jeder Handlung um Erlaubnis fragen (eine amüsante Vorstellung ;)). Gut: hier könnte man nun gegenhalten, dass es ein Safeword gibt. Und dieses könnte Sub ja aussprechen, sollte die Einvernehmlichkeit verlassen werden.

Doch was, wenn Sub kein Safeword hat? Oder wenn ein Knebel im Spiel ist? Hier beginnt nun die Problemzone. Man hat ja sicher im Voraus über Vorlieben und Tabus geredet. Aber kein Gespräch kann alle Facetten möglicher Vorlieben abdecken. Es ist also schwierig, sich in allen Handlungen der Einvernehmlichkeit zu vergewissern.

Hinzu kommt, dass es auch Spielarten gibt, bei denen es genau darum geht, Dinge zu tun, die man eigentlich gar nicht will. Bzw. bei denen man dazu gezwungen wird, diese zu tun. Hier wirds nun definitiv schwierig, die Einvernehmlichkeit zu validieren.

Deshalb bin ich der Meinung, dass die Einvernehmlichkeit als Metakonsens zu sehen ist. Man steckt den Rahmen ab, in dem Dom agiert darf. Und der konkrete Einzelfall muss nicht zwingem einvernehmlich sein. Er wird es aber durch den Kontext.

Habt ihr euch da auch schon Gedanken darüber gemacht?
*********aige Paar
714 Beiträge
Würde ich auch so sehen. Die Grenze des C ist dann wenn das Safeword fällt oder ein sonstiges vereinbartes Zeichen.
Ja.
Für mich wäre es ja auch wichtig meinen Erfahrungshorizont zu erweitern, in Grenzbereich vorzustossen.

Das setzt viel Vertrauen als Sub und Fingerspitzengefühl/Verantwortungsbewusstsein bei meiner Femdom voraus.

Muss dazu sagen, das ich noch über keine praktischen Erfahrungen verfüge also eher aus dem Theoretischen argumentiere.
**********child Mann
1.079 Beiträge
RASMeK
Wenn es über diese etwas überspitze aber dennoch im Kern wahre Aussage hinausgehen soll:

Ich zweifle das an, weil ein/e Dom wird nicht vor jeder Handlung um Erlaubnis fragen (eine amüsante Vorstellung ;)).

und

Doch was, wenn Sub kein Safeword hat? Oder wenn ein Knebel im Spiel ist?

Dann ist das:

Deshalb bin ich der Meinung, dass die Einvernehmlichkeit als Metakonsens zu sehen ist.

wohl der einzig verbleibende Weg. Das ist an sich nichts Neues (muss es ja auch nicht, aber Dein Thread klang ein wenig danach *zwinker* ).
Vielen ist das eine Nummer zu "hardcore" und ich weiß auch nicht, wie das im Ernstfall juristisch abgearbeitet werden würde. Aber ich denke hier beginnt der wahre Nervenkitzel *zwinker*

Ich finde ja RASMeK (Risk Aware Sane Metaconsensual Kink) am spannendsten *zwinker*

In diesem Sinne

C*pirat*C
*******011 Frau
2.864 Beiträge
Für mich wird die Einvernehmlichkeit im Vorfeld geklärt, indem ich sage, dass ich damit einverstanden bin, dass mir weh getan wird, indem Code- oder Safewörter abgemacht werden, wenn es zu viel werden sollte, weil ich gerade in einer Situation überfordert bin oder einfach nicht so gut drauf bin.

Ansonsten ist es mein Ding im Vorfeld zu erkennen, dass derjenige, dem ich die Verantwortung darüber übergebe, dass es mir auch hinterher noch gut geht, diese Verantwortung auch tragen kann und dabei in meinem Sinn handelt. Wenn ich da Zweifel habe, wird es kein Spiel geben.

Die Einvernehmlichkeit ist daher wirklich ein Punkt, über den ich nicht groß reden muss. Das ist entweder gegeben, oder eben nicht, dann passiert aber auch nichts. Zumindest nichts mit meinem Einverständnis.

Ganz ehrlich SciFi2: Hör auf dir alles kaputt zu denken. Ich weiß nicht, was Dir passiert ist, dass Du in der letzten Zeit einige Threats eröffnet hast, die nicht gut klingen. Es wird, wenn man im BDSM seine Neigung gefunden hat, niemals 100%ig sicher sein. Entweder Du gehst das Risiko ein, oder eben nicht. Sich auf Definitionen zu beziehen bringt überhaupt nichts, denn die sind bei allen etwas anders.

Der/die eine Sub möchte, dass Grenzen überschritten werden, und es ist trotzdem einvernehmlich, für den/die andere ist das absolutes Tabu.

Ohne Einvernehmlichkeit ist es für mich kein BDSM, sondern eine Straftat. Ich denke aber nicht darüber nach, dass mein Herr an mir eine Straftat begeht. Mit der Einvernehmlichkeit steht und fällt alles. Das wird als erstes geklärt und vielleicht noch mal angesprochen, wenn sich Grenzen verschieben.
*******958 Frau
9.897 Beiträge
****i2:
Ich zweifle das an, weil ein/e Dom wird nicht vor jeder Handlung um Erlaubnis fragen (eine amüsante Vorstellung ;)).
sowie kann sehr amüsant sein, für mich aber auch nicht mehr.

Es ist auch nicht nötig, da wir klar abgesprochen haben, das er den vollen Handlungsspielraum hat.
Damit ist die Freiwilligkeit gegeben. Das muss, zwischen uns, nicht mehr neu besprochen werden.
********egel Paar
2.633 Beiträge
****i2:
Deshalb bin ich der Meinung, dass die Einvernehmlichkeit als Metakonsens zu sehen ist. Man steckt den Rahmen ab, in dem Dom agiert darf. Und der konkrete Einzelfall muss nicht zwingem einvernehmlich sein. Er wird es aber durch den Kontext.

Ich würde hier gerne weiter differenzieren.
Es kommt auf die Art der Beziehung an. Bei einer einmaligen Session, einem spontanen Zusammentreffen außerhalb einer gefestigten Liebes- oder Spielbeziehung würde ich mich als Bottom tatsächlich nur sicher fühlen, wenn ich gefragt werde, bevor heftige Werkzeuge oder Praktiken jenseits des Vorgesprächs zum Einsatz kommen. Fände ich auch nicht störend, denn Kommunikation auch innerhalb einer Session finde ich gut und möchte ich in einem solchen Fall auch haben.

Als Teil einer Liebesbeziehung, einer Partnerschaft auf allen Ebenen kann ich das C in RACK und SSC voraussetzen, es ist Grundbestandteil dieser Beziehung und damit ganz klar Metakonsens. Dies erfordert aber eben ein großes beidseitiges Vertrauen, das Wissen, dass man sich absolut auf den Anderen verlassen kann.

Insofern finde ich, dass RACK und SSC einfach Rahmenbedingungen sind, die in einem Vorgespräch abgesteckt werden müssen. Innerhalb dieses Gesprächs werden die verschiedenen Stufen der Konsensualität mit abgefragt, im besten Falle.
Im Spiel ist einmal nachgefragt immer besser als einmal über (nicht geäußerte, weil einfach nicht dran gedacht) Grenzen zu gehen.

****i2:
Doch was, wenn Sub kein Safeword hat? Oder wenn ein Knebel im Spiel ist? Hier beginnt nun die Problemzone. Man hat ja sicher im Voraus über Vorlieben und Tabus geredet. Aber kein Gespräch kann alle Facetten möglicher Vorlieben abdecken. Es ist also schwierig, sich in allen Handlungen der Einvernehmlichkeit zu vergewissern.

Dom/me hat doch immer die Möglichkeit, nachzufragen. Ein sanftes Flüstern im Ohr "geht es dir gut" oder "sind wir noch im grünen/gelben Bereich" stört doch die Session nicht. Auch mit einem Knebel im Mund kann Sub Zeichen geben. Ein Gegenstand in der Hand, der irgendwann fällt. Ein Nicken, Körpersprache hat viele Facetten.

*******958:
Es ist auch nicht nötig, da wir klar abgesprochen haben, das er den vollen Handlungsspielraum hat.
Damit ist die Freiwilligkeit gegeben. Das muss, zwischen uns, nicht mehr neu besprochen werden.

Metakonsens at its best. Erfordert eben eine gefestigte, wie auch immer geartete Beziehung, in der man sich gegenseitig gut genug kennt.
Ist das nicht gegeben, bin ich der Meinung, dass es nie schadet, vor einer Handlung nachzufragen. Und es ist nicht schwer, eine solche Nachfrage erotisch und zur Session passend zu gestalten.

Sperling
privat

PS.: danke Crossbone für
**********child:
RASMeK (Risk Aware Sane Metaconsensual Kink)

@scfi2
Die Herstellung der Einvernehmlichkeit in der Grenzregion der Tabuzone...eine Gradwanderung die zum Absturz führen kann oder aber zum verschieben genau dieser Grenze und dann zum einen eine Erweiterung der Einvernehmlichkeit bedeutet weil das verschieben auch eine Erweiterung des ursprünglichen Handlungsrahmen darstellt und für beide "Lustzonenvergrösserung" geworden ist.
...oder eben nicht und aufgefangen werden muss und unbedingt in der Nachsorge begleitet werden sollte.
Ich hab mich über den Gedanken-Anschub gefreut, der mir die Möglichkeit eröffnet hat Worte für schon längst erlebte Wege zu finden.
....
bei uns ist grundlegend alles einvernehmlich solange nichts anderes ausgesprochen wurde, von dem her stellt sich mir diese Frage ehrlich gesagt nicht! Und alles was ich nicht als einvernehmlich verbuchen würde, steht auf meiner Liste, da kommt alles rauf was ich nicht will (und da stehen derweil glaub ich 3 oder 4 Dinge drauf), und ist solange Tabu bis ich das da u.U. runterhole.

Abgesteckte Grenzen hab ich keine *ggg* mein Partner hat freie Hand somit weiß ich generell nicht was er machen wird in welchem Rahmen.

SSC ist ja fast schon überal Standard, ich würde aber RACK nicht ausschließen, kann auch sein Reiz haben.

Und wenn man schon dabei ist, wo fängt denn RACK (Risiko...) an?! Wenn mir jemand die Luft abdreht, begebe ich mich schon auf ein bewußten risikoreichen Pfad...daß empfinden andere vielleicht schon als RACK für andere ist das noch absolutes SSC.

Wie gesagt das Thema Einvernehmlichkeit herrscht bei uns immer, ausser es wurde klar definiert das dieses/jenes/welches es nicht wäre. Und da ich mich in der Partnerschaft auslebe, ist das wohl eh irgendwie hinfällig *g*

Cyra
****i2 Mann
11.400 Beiträge
Themenersteller JOY-Angels Gruppen-Mod 
*******011:
Ganz ehrlich SciFi2: Hör auf dir alles kaputt zu denken.

Ich verstehe nicht, inwiefern ich etwas kaputt mache, wenn ich meine Gedanken niederschreibe? Es gibt so viele Gefühle, Behauptungen und Meinungen, dass es sehr wichtig ist, zu reflektieren. Und wie geht es besser, seine Schlussfolgerungen zu überprüfen, als die Gedanken offenzulegen und mit den Meinungen der anderen zu vergleichen? Ich bin im Gegenteil der Meinung, dass ich dadurch bisher zu mehr Klarheit gelangt bin.

*******011:
Ich weiß nicht, was Dir passiert ist, dass Du in der letzten Zeit einige Threats eröffnet hast, die nicht gut klingen.

Was klingt denn nicht gut? Aber um die Frage zu beantworten: mir sind in letzter Zeit wunderbare Dinge passiert, die mich zu mehr Klarheit denn je geführt haben. Und die Antworten auf meine Threads geben mir Gewissheit, auf dem richtigen Weg zu sein. Sie führen aber auch zu zusätzlichen Erkenntnissen. Es ist schön, gemeinsam zu denken. Und ich finde es toll, dabei von der Erfahrung anderer profitieren zu können.

**********child:
Das ist an sich nichts Neues (muss es ja auch nicht, aber Dein Thread klang ein wenig danach ).

Neu ist es wohl nicht. Aber es war schon Gegenstand verschiedener Gespräche und daher habe ich mir mal Gedanken drüber gemacht. Danke für deine Zustimmung :).

*******011:
Es wird, wenn man im BDSM seine Neigung gefunden hat, niemals 100%ig sicher sein. Entweder Du gehst das Risiko ein, oder eben nicht. Sich auf Definitionen zu beziehen bringt überhaupt nichts, denn die sind bei allen etwas anders.

Das ist richtig. Dazu habe ich gestern auch einen Thread gepostet (sorry, noch einer ;)):

SSC, RACK und verantwortungsbewusstes Handeln

********egel:
Ich würde hier gerne weiter differenzieren.

Oh. Danke dafür, an diese Unterscheidung hatte ich in der Tat nicht gedacht.

**********child:
Ich finde ja RASMeK (Risk Aware Sane Metaconsensual Kink) am spannendsten

*love*
Einvernehmlichkeit
ich habe ein paar ganz klare Tabus -gesundheitlich bedingt - da wird nicht dran gerüttelt...

aber ansonsten möchte ich mich den Galgenvögeln anschließen...
**********urple Paar
7.611 Beiträge
Metakonsens bedeutet ...
...für mich ganz einfach eine "Beziehung haben" zu diesem Menschen mit dem ich mich einlasse. Fortlaufende, offene Kommunikation. Wissen was der Andere denkt, fühlt, elebt und wo er sich gerade befindet.
Insofern etwas ganz stinknormales, das eben in Grenzbereichen existenziell wichtig werden kann.
Keine juristisch noch so wasserdichte Vereinbarung kann diesen ständigen "Online - Befindlichkeitsaustausch" ersetzen. Wie dieser stattfindet ist letztlich zweitrangig. Es ist wichtig dass er stattfindet und dass man sich gegenseitig richtig einschätzt.
Für jeden Extremsportler der zu Zweit oder in einer Gruppe unterwegs ist, ist dieser Metakonsens unbewusst Selbstverständlichkeit. Man muss sich auf die Menschen mit denen man, z.B. im Hochgebirge, unterwegs ist verlassen können.

LG Black owns Purple (m)
Die Unterscheidung
...würde ich am Grad der Beziehung festmachen. Bei Spielen, wo zwei sich kaum kennen (z.B. Im Club, erste Treffen, etc.) wird wohl kaum ein/e Sub einen Freibrief für Einvernehmlichkeit ausstellen. Da wäre dann SSC klar geboten. Kennt man sich näher und weiß, wie der/die Gegenüber 'tickt', kann durchaus RACK daraus werden.
Im Rahmen einer BDSM-Partnerschaft (ggf. 24/7) sollte dann aus meiner Sicht Metakonsens reichen.

LG Maik
******uja Frau
6.915 Beiträge
RASMeK
Habe ich das richtig interpretiert?

BDSM für Anfänger: SSC, RACK RASMeK
*******ias Frau
4.126 Beiträge
Hallo ihr Lieben!

Danke SciFi2, dass Du dieses Thema angestoßen hast. Und Danke auch an crossbone_child und Galgenvoegel.

In Gesprächen war ich oft irritiert.
Jetzt ist mir auch klar, warum!

****i2:
Hinzu kommt, dass es auch Spielarten gibt, bei denen es genau darum geht, Dinge zu tun, die man eigentlich gar nicht will.

Als BDSM-Anfängerin ist vieles noch neu für mich. Grundsätzlich bin ich gegenüber Neuem sehr aufgeschlossen, ja abenteuerlustig. Das gehört einfach zu meinem Naturell. Große Knalleffekte hatte ich in meinem mehr als genug. In Ausnahmezuständen bin ich souverän. In den letzten Jahren fand ich Gefallen daran, das Leben nicht mehr ganz so stürmisch anzugehen. Die vielen kleinen neuen Schritte auf dem Weg zu genießen. Da gibt es viel mehr zu genießen als wenn man direkt alle Grenzen stürmt. Aber dazu muss ich mich selbst zügeln.

Gesprächen mit potentiellen Sexualpartnern wurden schon Mal schräg.
Nun wird mir klar, dass es meinem Gegenüber um Spielarten ging, bei denen es genau darum geht, Dinge zu tun, die ich eigentlich gar nicht will. Da wollte er die Grenzen herausfinden. Während ich mir schon so einiges vorstellen könnte... aber eben erst im weiteren Verlauf, vielleicht nach ein paar Monaten, nachdem wir viele softe Sachen bereits genießen konnten.

Noch konfuser wurden die Gespräche im Zusammenhang mit RACK und SSC.
Im Prinzip wollte mein Gegenüber auf
**********child:
RASMeK (Risk Aware Sane Metaconsensual Kink)
hinaus und hatte dies irgendwie in RACK und SSC eingeflochten.

Aber da sehe ich es so wie
********egel:
Metakonsens at its best. Erfordert eben eine gefestigte, wie auch immer geartete Beziehung, in der man sich gegenseitig gut genug kennt.
Ist das nicht gegeben, bin ich der Meinung, dass es nie schadet, vor einer Handlung nachzufragen. Und es ist nicht schwer, eine solche Nachfrage erotisch und zur Session passend zu gestalten.

Der eigentliche Knackpunkt ist aber der oben beschriebene.
Es gibt Menschen, die verpassen so einiges im Leben, weil sie sich nie an die Grenzbereiche rantrauen.
Und es gibt Menschen, die verpassen so einiges im Leben, weil sie immer wieder viel zu rasch in die Grenzbereiche stürmen.
Ich gehöre zu letzteren. Mich reizt ein Mann, der mir Grenzen setzt und mich zwingt die vielen kleinen Schritte zu gehen, damit ich meine Selbstkontrolle aufgeben und mich ganz fallen lassen kann.

Und dies ist bei Männern, die bereits zu Beginn auf RASMeK hinauswollen, wohl kaum gegeben. Falscher Typ für mich. Beziehungsweise wenn, dann könnte ich mir diese Spielart erst nach ein paar Jahren solide gewachsener BDSM-Beziehung vorstellen.

Gibt es für subs wie mich (bzw. solche, die nach so etwas suchen) eigentlich ein Wort?
Wie nennt ihr das?


Liebe Grüße!
Galinthias
*****n_N Mann
9.370 Beiträge
Die Sache mit der Einvernehmlichkeit....
Doch ist es mit der Einvernehmlichkeit wirklich immer so klar, wie alle implizit annehmen?
Hab das mal aus Neugierde vor längerer Zeit recherchiert.
Fakt ist:
Der Gesetzgeber in Deutschland erlaubt BDSM so lange es Einvernehmlich ist!
Das bedeutet zwanghaft, ein jeder muss jederzeit die Möglichkeit haben diese Einvernehmlichkeit aufheben zu können.
Ob er das nun will oder nicht, ist irrelevant.
Du hast kein Stoppwort, dann muss deine FemDom bei jedem "Nein" oder "Stop" auf dich hören.
Tut sie es nicht, ist sie ein Straftäter im Sinne unseres Gesetzes.

Was du jetzt mit dem Wissen machst *nixweiss* Es währe nur Dumm sich unter "Das mag ich nicht" ins Profiel zu schreiben "Alles was gegen Gesätze verstößt!" *lol*

Aber natürlich kann jeder versuchen einem Richter das Ding mit dem "Metakonsens" zu erklären, viel Erfolg *zwinker*

Für die Leseratten noch was
Strafrecht
Im Strafrecht wird zwischen dem tatbestandsausschließenden Einverständnis (auf der ersten Stufe des dreistufigen Deliktsaufbaus nach den entsprechenden Handlungslehren) und der die Rechtswidrigkeit der Tat ausschließenden Einwilligung (auf der zweiten Stufe dieses Deliktsaufbaus) unterschieden. Ein Einverständnis in diesem Sinne liegt vor, soweit gerade der Tatbestand ein Handeln gegen den Willen des Rechtsgutsinhabers voraussetzt. Ansonsten wirkt das Einverstandensein mit der Rechtsgutsbeeinträchtigung lediglich rechtfertigend. Das Einverständnis muss nach außen hin nicht geäußert werden, es reicht der innere einverständliche Wille des Betroffenen aus.

Ein vorhandenes, dem Täter hingegen nicht bekanntes, Einverständnis schließt einen möglichen (untauglichen) Versuch bei Vorliegen eines subjektiven Tatvorsatzes nicht aus.

Beispiele, in denen die nachfolgend genannten Tatbestandsmerkmale bereits durch tatbestandsauschließendes Einverständnis nicht erfüllt sein können, sind insbesondere:

„(widerrechtlich) eindringt“, „ohne Befugnis“ beim Hausfriedensbruch; § 123 StGB
„nötigen“ bei der (sexuellen) Nötigung, Erpressung; § 177, § 240, § 253 StGB
„der Freiheit berauben“ bei der Freiheitsberaubung; § 239 StGB
„wegnehmen“, „rechtswidrig zuzueignen“ bei Diebstahl, Raub; § 242 ff., § 249 ff. StGB
„gegen den Willen des Berechtigen“ beim unbefugten Gebrauch eines Fahrzeugs; § 248b StGB

Quelle Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Einvernehmen#Strafrecht

****i2 Mann
11.400 Beiträge
Themenersteller JOY-Angels Gruppen-Mod 
*****n_N:
Du hast kein Stoppwort, dann muss deine FemDom bei jedem "Nein" oder "Stop" auf dich hören.

Das würde aber auch bedeuten, dass Knebeln nicht erlaubt ist? Und: Was, wenn man abmacht, dass sie ein Nein ignorieren soll? Und ich denke, selbst mit Safeword wird es immer wieder Situationen geben, wo es vor Gericht zu einer Verurteilung kommen könnte.

*****n_N:
Es währe nur Dumm sich unter "Das mag ich nicht" ins Profiel zu schreiben "Alles was gegen Gesätze verstößt!" *lol*

Das würde ich eh nie tun. Gesetze sind ein schlechter Massstab, weil man erst vor Gericht weiss, ob man dagegen verstossen hat.
*****n_N Mann
9.370 Beiträge
****i2:
Das würde aber auch bedeuten, dass Knebeln nicht erlaubt ist?
Kenne nicht alle Knebel dieser Welt aber ein "Nein" ist bisher immer durchgedrungen...auch hat sich ein Kopfschütteln von Links nach rechts in Deutschland als "Nein" etabliert...hab ich mal gelesen *zwinker*

****i2:
Und: Was, wenn man abmacht, dass sie ein Nein ignorieren soll?
Dann darf sie es natürlich ignorieren...gibt ja noch "Stopp", "Hör auf", "Ich will/möchte das nicht" usw. was alles die Einvernehmlichkeit aufheben würde.
Bevor man aber anfängt alles durchzusprechen was du sagen, machen könntest...währe es schneller und einfacher ein einziges Stoppwort auszumachen *zwinker* denn eine Möglichkeit muss dir ja eh bleiben, da kann man die auch gleich absprechen.

****i2:
Und ich denke, selbst mit Safeword wird es immer wieder Situationen geben, wo es vor Gericht zu einer Verurteilung kommen könnte.
Kein Mensch ist unfehlbar und sicher auch kein Richter.
Gibt je selbst unter BDSMlern Praktiken die für den ein oder anderen verboten gehören .
*******dor Mann
5.902 Beiträge
...
TE
Deshalb bin ich der Meinung, dass die Einvernehmlichkeit als Metakonsens zu sehen ist. Man steckt den Rahmen ab, in dem Dom agiert darf. Und der konkrete Einzelfall muss nicht zwingem einvernehmlich sein. Er wird es aber durch den Kontext.

Was denn bitte sonst? Ansonsten: Gucken, Lieben, Reden - fertig ist die Laube.
*********r_dom Mann
2.474 Beiträge
Es gibt für mich eine Einteilung von "Praktiken" etc, die ich im Vorfeld mit meiner SUB abspreche:
a) Dinge, die sie kennt oder nicht kennt und bei denen sie sagt: Das ist fein für mich.
b) Dinge, die sie kennt oder nicht kennt und dazu sagt: Nein. Kommt nicht in Frage. Das ist ein Tabu
c) Dinge, die sie kennt oder nicht kennt und zu denen sie sagt: Ich bin mir nicht sicher ob ich das will. Nein eigentlich will ich das nicht. Aber ein Tabu ist es auch nicht. Irgendwie finde ich es vielleicht sogar toll, wenn Du das mit mir machst. Vielleicht auch nicht. Ich weiß es nicht. Das ist eine Grenze, die Du vielleicht ereitern könntest. Ich setze es nicht auf Tabu.

Damit haben wir - und das besprechen wir SEHR genau - eine Einvernehmlichkeit dazu, dass
ich a) und c) machen darf - und b) niemals machen werde.

Außerdem gehört bei mir immer zur Einvernehmlichkeit dazu: Wir haben ein verabredetes Stopwort. Immer. Und es ist auch jederzeit sichergestellt, dass sie es sagen kann (ich mag Knebel eh nicht) oder wir eine Geste verabreden die als sofortiges Stop-Wort gilt. Ziel ist immer: Das Stopwort kommt hoffentlich nie zum Einsatz. Aber es ist da. Als Notausgang.

Ich käme nie auf die Idee, SUB zu fragen "Ist das OK für Dich ? Darf ich das ?". Mir würde alles vergehen. Meine Lust wäre sofort im Eimer. Und dennoch ist mir diese Einvernehmlichkeit immer extrem wichtig. Sie ist für mich auch nicht diskutabel. Hätte ich auch nur ansatzweise das Gefühl, sie könnte nicht mehr gegeben sein, wäre die Session für mich sofort zu Ende.
****i2 Mann
11.400 Beiträge
Themenersteller JOY-Angels Gruppen-Mod 
*****n_N:
Bevor man aber anfängt alles durchzusprechen was du sagen, machen könntest...währe es schneller und einfacher ein einziges Stoppwort auszumachen *zwinker*

Also da faktisch ja oft irgendwann ein Nein kommt oder Bitte aufhören oder so: Sagst du damit, dass es oft illegal ist, wenn man kein Safeword ausmacht?
*****n_N Mann
9.370 Beiträge
****i2:
Also da faktisch ja oft irgendwann ein Nein kommt oder Bitte aufhören oder so: Sagst du damit, dass es oft illegal ist, wenn man kein Safeword ausmacht?
Der Gesetzgeber besteht drauf das ein einvernehmliches Handeln jeder Zeit beendet werden kann.
Ist das nicht gegeben, gilt es im Strafrecht (in dem man sich bei BDSM bewegt) nicht mehr als einvernehmlich und somit verstößt es gegen geltendes Recht.

Aber wie heißt es so schön...wo kein Kläger, da kein Richter...und hoffen wir einfach mal das nie einer einen braucht.
****i2 Mann
11.400 Beiträge
Themenersteller JOY-Angels Gruppen-Mod 
*****n_N:
Aber wie heißt es so schön...wo kein Kläger, da kein Richter...und hoffen wir einfach mal das nie einer einen braucht.

Ja, das ist richtig. Wollte auch nur nochmal das explizit nachgefragt haben :). Interessant. Ich denke, ich recherchiere mal, wie das in der Schweiz ist. Wobei ich ja eh meistens deutschem Recht unterliege wenn es relevant ist.
*********r_dom Mann
2.474 Beiträge
Ehrlich: Ich finde es befremdlich, wenn ich rechtliche Dinge zu BDSM recherchieren müsste/würde, bevor ich meine Lust mit jemandem ausleben will...
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