*theTOPhalf* sagt...
...nun nach längerem "mitlesen" auch mal was dazu:
1. es gibt ja grundsätzlich 2 arten von antwortmöglichkeiten auf so ein posting wie das des TE. entweder ich versuche mich in SEINE situation/lage zu versetzen und daraus "meine" antworten/reaktionen abzuleiten - oder ich antworte aus MEINER situation/lage heraus, in der hoffnung, daß er aus MEINER gefühlswelt etwas für SICH herausziehen kann.
ich persönlich halte die zweite variante für die einzig "erfolgversprechende", denn ersteres scheitert oft schon daran, daß kein mensch sich nach so einem post wirklich in die lage des postenden versetzen kann. und ich habe den TE auch so verstanden, daß er ebenfalls die zweite variante bevorzugt. allerdings birgt sie natürlich die "gefahr", daß die antwort event. meilenweit am eigentlichen problem des fragenden vorbeigeht - damit muß man/der TE dann leben
doch nun - 2. - zum "thema":
ich gestehe, daß ich das "grundproblem" des TE bislang ehen in gegenteiligen konstellationen gesehen habe. nämlich dann, wenn zuerst die liebe da war und dann die veranlagung (sm/ds/whatever) quasi "dazukam" (so war es bei mir/uns). und ich habe auch die theorie, daß es - nicht immer - aber doch des öfteren - mit ein grund sein kann, warum manche menschen lieber zwischen "spielbeziehung" und "Partnerschaft" trennen. bitte nicht falsch verstehen, ich will keineswegs "speilbeziehungen" irgendwie herabsetzen, aber ich denke einfach, es ist in einer solchen wesentlich einfacher, bestimmte neigungen auszuleben (vor allem solche, die einen mehr oder weniger starken sadismus-anteil haben).
denn auch ich kenne dieses grundproblem "wie tu ich dem menschen weh, den ich liebe". und ich persönlich empfinde - was meine bisherige auseinandersetzung mit der frage betrifft - die einfachen antworten "liegt an der erziehung, den konventionen, das "macht man nicht" usw als zu kurz gegriffen.
denn ich bin ein mensch, der auf konventionen sch***
so haben wir schon recht früh in unserer partnerschaft - lange vor SM/DS etc - das wifesharing entdeckt und praktiziert. und dabei waren - und sind - mir/uns die erziehungskonventionen ala "man läßt seine frau nicht von fremden ficken" sowas von sch**egal. ergo: dran kann's nicht liegen...
also war weiter nachdenken/reflektieren/hinterfragen angesagt. zb die frage "was genau fällt mir denn schwer - und was eben nicht". kam bei uns mehr oder weniger zu der erkenntnis: dominanz fällt mir nicht wirklich schwer (sie ist nur manchmal echt anstrengend
). schlagen hingehen schon eher.
lange - sehr lange - zeit stand dann die vermeintliche "erkenntnis" im raum "ich kann nicht so richtig zuschlagen, weil ich dem geliebten weibchen nicht weh tun will". also die "einfache" antwort. die keine ist. denn dann passiert es doch.
der moment in einem hotelzimmer, in dem sie vor mir kniet und ich plötzlich - quasi aus dem nicht heraus - den impuls verspüre, ihr eine ohrfeige zu verpassen (und das wissend, daß ohrfeigen für sie ein hard limit sind)...
der moment, in dem ich sie - völlig spontan und ungeplant - mit hefitegn schlägen auf ihren arsch zum wimmern (und zum abheben) bringe... und unvermittel aufhöre...
und dann setzt sich das vorbildliche SM-paar intensiv mit der problematik auseinander, bis es dann irgendwann - mehr oder weniger unverhofft - auf eine neue theorie stößt. denn im zuge der reflektion und der suche nach antworten stößt man auf einen vordergründigen widerspruch:
DOM mag es, SIE leiden zu sehen. dafür findet man viele belege: bilder, videos, ja sogar "lieder", die ihn unheimlich antörnen.
da DOM ja aber bei SUB davor zurückschreckt (und wenn dieses zurückschrecken an den konventionen liegt, oder an seiner liebe), müßte er das ja bei einer fremden "SIE" problemlos können (stichtwort "spielbeziehung").
die antwort? ja, könnte er wahrscheinlich. will er aber nicht ! (selbst in situationen, wo sich entsprechende möglcihkeiten nicht nur ergaben, sondern fast aufdrängten, verspürt er NICHT DEN GERINGSTEN impuls dazu...
erkenntnis: DOM mag es, EINE sub leiden zu sehen (schaut auch gerne bei entspr. spielen anderer zu). DOM will SEINE sub leiden sehen, er WILL der auslöser sein, derjenige, der diesen ausdruck in ihr gesicht bringt, der sie zum wimmern bringt, der ihre tränen verursacht.
aber - noch - kann er es nicht, weil der dann ja ein sadist und ein arschloch ist. und kann man so ein arschloch dann noch lieben ?
ergo: DOM ist ein kleiner egoist, der SUB etwas "vorenthält", was sie sich wünscht, weil er angst vor der eigenen courage hat, und angst davor, sich einzugestehen, was für ein perverses schwein er doch ist (sein kann)...
to be continued...
PS: ganz nebenbei ist DOM auch noch ein bißchen doof, denn dadurch, daß er SUB (und nebenbei bemerkt auch sich selbst) etwas vorenthält, was sich doch beide wünschen - und wozu auch beide die fähigkeit in sich tragen - wird er doch irgendwie zu genau dem arsch, der er nicht sein will...