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Haben Tops gelegentlich Angst vor der Verantwortung

*****tto Mann
3.715 Beiträge
Je grösser die Verantwortung desto höher der Respekt davor.

Wer wirklich Angst vor seinen eigenen Handlungen hat dürfte seine Grenzen als Top oder sonstwie deutlich überschreiten und auch ich halte ihn dann nicht mehr für wirklich handlungsfähig, ganz abgesehen davon daß dessen Sicht dann nicht weit genug reichen würde mögliche Konsequenzen zu erkennen, was automatisch dazu führt daß andere diese, sowie die Verantwortung für sein Handeln zu tragen hätten.

In Obhut nehmen... gerade die Kombination, die Zügel in der Hand zu haben und für das Wohlergehen und das Gelingen gemeinsamer Ziele verantwortlich zu sein ist für mich besonders reizvoll.

Auf Veränderungen gesundheitlicher Art muss man stets gefasst sein, wir werden ja alle nicht jünger und wer nicht vor hat demnächst hauptsächlich Trübsal zu blasen sollte seinen Fokus nicht auf die Einschränkungen, sondern auf die Möglichkeiten lenken.

Innerhalb einer Beziehung ist das sicherlich erst mal wieder ein Weg der beschritten werden muss. Wenn man jemanden neu kennen lernt ergeben sich, verglichen mit Vergangenem, stets neue Möglichkeiten und auch Einschränkungen, ohne daß diese uns daran hindern würden mit Freude weiter aneinander zu arbeiten.

Einschränkungen sind etwas völlig normales, die ergeben sich aus den jeweiligen Wesenszügen, der Anatomie und Lebenssituation, auch wenn wir alle gerne mal so unbegrenzt wären wie die Phantasie. *zwinker*
Angst ....warum die schlecht weg kommt.
ANGST ist etwas diffuses, nicht konkret fassbares, da weiss ich nicht wo ich anfassen soll.
Ich bin mir nicht gewahr was ich tue, wenn ich aus der Angst heraus agieren würde.

Ich übernehme als Top die Verantwortung für mein Handeln, mit unter auch für die Folgen
( sieht man vielleicht davon ab, das ich sub nicht heiraten werde und das auch nicht kann, wenn ich blaue Flecken herstelle und ihr Ehemann sie deshalb verlässt ) Das liest sich so lange lustig, bis das passiert. ...Nur mal so als popeliges Beispiel für verantwortlichen Umgang und möglichen Folgen von kleinen Betriebsunfällen, einer daraus möglichen erwachsenden Furcht, der man mit dem entsprechenden Respekt begegnen soll.
**********urple Paar
7.616 Beiträge
Angst ist für mich ...
... ein überwiegend negativ beseztes Gefühl. Angst wird ausgelöst dur eine unmittelbare oder auch nur vermeintliche Bedrohungssituation.

Angst lässt sich aber nicht grundsätzlich als als unangenehme, negative Gefühlsregung festlegen. Abhängig vom Grad der individuellen Risikoerfahrung und der persönlichen Kompetenzeinschätzung, kann Angst auch als in hohem Maße lustvolle Erfahrung gesucht und erlebt werden.

Das kann ich als Top in einer Session nutzen um Sub bewusst in eine solche Situation zu versetzen die ihr letztlich einen gewissen Kick verschafft. Für mich als Top halte ich Angsgefühle und die daraus resultierenden, eher schwer kontrolierbaren Reaktionsmechanismen für eher kontraproduktiv.

Erhöhte Aufmerksamkeit, Pupillen weiten sich, Seh- und Hörnerven werden empfindlicher
Erhöhte Muskelanspannung, erhöhte Reaktionsgeschwindigkeit
Erhöhte Herzfrequenz, erhöhter Blutdruck
Flachere und schnellere Atmung
Energiebereitstellung in Muskeln
Körperliche Reaktionen wie zum Beispiel Schwitzen, Zittern und Schwindelgefühl
Blasen-, Darm- und Magentätigkeit werden während des Zustands der Angst gehemmt.
Übelkeit und Atemnot treten in manchen Fällen ebenfalls auf.
Absonderung von Molekülen im Schweiß, die andere Menschen Angst riechen lassen und bei diesen unterbewusst Alarmbereitschaft auslösen


All das kann in einer von Top kontrollierten Situation von beiden sehr lustvoll erlebt werden wenn diese Reaktionen bei Sub auftreten!

Angst ist der Oberbegriff für eine Vielzahl von Gefühlsregungen, deren Gemeinsamkeit auf einer Verunsicherung des Gefühlslebens beruht. Das Zeigen von Angst etwa durch den charakteristischen Gesichtsausdruck oder durch Sprache gegenüber anderen hat den sozialen Sinn, um Schutz zu bitten.

Sub will in einer Session sicher nicht das Gefühl haben, dass Top bei ihr "um Schutz bittet". Umgekehrt ist das sicher eher richtig.

Insofern ist "Angst" für mich einfach der falsche Begriff für das Bewusstsein für den Grenzbereich und die mögliche Gefahr das Top unbedingt haben sollte, die falsche Reaktion auf eine vielleicht neue Situation für ihn, das falsche Gefühl für die zum grossen Teil von ihm selbst geschaffenen Bedingungen.

LG BoP (m)


P.S. Und Nein, Angstbehaftete Menschen habe ich auch nie in eine Seilschaft mit aufgenommen. Gerade da muss sich im Ernstfall jeder Einzelne auf jeden anderen verlassen könnnen. Angstgefühle sind mir da nicht kontrollierbar genug, zu ungewiss im Ausgang.
*********frau Frau
1.929 Beiträge
Verzicht ...
... muss kein Zeichen von Angst sein sondern kan durchaus ein Zeichen von Verantwortungsbewusstsein sein. Und mitunter ist eben auch Verzicht angeraten, wenn man selbst (als dominanter Partner) die Situation) für sich selbst nicht einschätzen kann. So sehe ich das.
****ond Mann
1.611 Beiträge
Angst wird durch Ratio zu Respekt
Angst ist ein zu heftiges Wort, weil sehr große Angst auch verhindern kann, dass man noch klar Denken kann. Angst löst ein Fluchtimpuls aus.

Der Witz bei der Angst ist, das Sie fast immer beherrschbar ist.
Wenn Sie beherrschbar ist, ist es keine Angst mehr!

Unbeherrschbare Situationeb wie z.B. eine Lebensbedrohliche Erkrankung / Unfall, die verdienen das Wort Angst.

Deshalb spreche ich hier im Folgenden also über Angst, die durch nachdenken und einer Risiko Abschätzung, in Respekt vor der Aufgabe umgewandelt werden kann.
So dass der Fluchtimpuls, durch Mut (oder Geilheit) überwunden wird und man in die Situation bewusst und umsichtig hinein geht. (Wobei man die Rationalität vor die Geilheit stellen muss!)

Ich bin noch nicht so lange in der BDSM Szene dabei.
Deshalb hatte ich in der Vergangenheit viele Situationen, die für mich neu waren und ja, Sie machten mir Teilweise Angst.

Hier möchte ich unterscheiden zwischen der „Technischen“ Angst und der Emotionalen.

Technisch bedeutet, die Überlegung ob eine Handlung gefährlich für Leib oder Leben ist.

Wie z.B. bei einem Hänge-Bondage
• Reißt das Seil?
• Liegen die Seillagen richtig, so dass keine Nerven geschädigt werden?
• Kann das Model dort herausrutschen? usw..

Diese Technische Angst, ist durch erlernen der Technik, mit Anleitung durch Erfahrene (Mentoren, Medizinern, Ingeneuren) beherrschbar. (z.B. auch gerade bei Atemspielen).
Oder man geht gemeinsam sehr langsam an die Sache heran.

Emotionale Angst ist bei mir vorhanden z.B. bei den Fragen.

• Mag mich der Partner immer noch, wenn ich Ihn Ohrfeige oder Erniedrige? (Angst vor Abweisung durch den Partner)

• Das, was für mich die Erfüllung ist, erfüllt es auch meine Partner oder macht er es nur mir zu gefallen? (dies geht meist nicht lange gut)

Diese oder andere Emotionalen Ängste kann man im Dialog mit dem Partner klären oder reduzieren und gemeinsam mutig und bewusst in die Situation gehen.
Das macht sogar Spaß.

Man muss seine Angst nicht direkt Kommunizieren, nach der Art:
• Du ich habe Angst, dass Du mich nicht mehr magst, wenn ich Dir eine Ohrfeige gebe.

Sondern man kann dies auch durch offene Fragen klären:
• Wenn ich Dir eine Ohrfeige gebe, wie wär das für Dich?
******iel Mann
1.601 Beiträge
Ich sehe es so: die bewusste Übernahme jeglicher Verantwortung ist bedeutender Teil des Dom-Seins, so wie die Sub diese Verantwortung bewusst und gewollt abgibt ... jetzt könnte noch ein langer Text folgen über Respekt, Vertrauen, Aufmerksamkeit, Sicherheit, aber dieser wurde hier bestimmt schon verfasst ...

Also bleibt der Schlusssatz: der Dom, der Angst vor
der Verantwortung hat, hat Angst vor der Rolle als Dom
******bra Mann
1.051 Beiträge
Der Verantwortung bewusst sein...
.. das kann ich auf alle Fälle bejahen.

Aber hätte ich Angst davor, wäre ich nicht Dom, oder in der Rolle nicht glücklich.

Es gibt einfach Praktiken die ich ablehne, weil ich tatsächlich dafür die Verantwortung nicht übernehmen will und kann. - Und da nutzt es mir auch nichts, wenn die Sub mich von der Verantwortung entbindet.

Beispiel : Atemreduktion - Ja, das mache ich , und das mache ich auch gerne - aber nur bis zu einem gewissen Punkt. Die Sub, die es bis zur Ohnmacht erleben will, ist dagegen bei mir falsch. Mache ich nicht.
****na Frau
23.791 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Vielen Dank für die Einblicke in eure Gefühlswelten. *blume*

Am Interessantesten war für mich ganz eindeutig die unterschiedliche Wahrnehmung, bzw. Deutung des Begriffes "Angst". Für mich persönlich trifft es dieser Satz aus Wiki am besten:

Angst ist der Oberbegriff für eine Vielzahl von Gefühlsregungen, deren Gemeinsamkeit auf einer Verunsicherung des Gefühlslebens beruht

Bei mir hängt die Bedeutung des Wortes bei weitem nicht so hoch wie bei den meisten (Männern) hier. Es gibt etliche Dinge von denen ich Angst habe, die mir Angst machen. Aber das empfinde ich als überhaupt nichts schlimmes, es gehört zu mir, wie Freude und Glück empfinden.

Jedenfalls denke ich, dass ich wieder einmal einen gravierenden Unterschied des Wörterbuchs Mann-Frau-Frau-Mann kennen gelernt habe. Auch dafür danke schön. Mein Lerneffekt ---> beim Formulieren von Fragen, Beiträgen etc. noch etwas genauer nach denken, was beim Gegenüber ankommt. *g*
ist es denn ein Wunder?
wer möchte gern ein Angst - Hase sein

ich weise ausdrücklich auf diese Wortkombi hin ..die Verbindung des unfähigen doms mit dem weiblichen

kosenamen

und wie der arme kerl dann noch dom sein darf....
**********clave Paar
132 Beiträge
Respekt
Für mich ist der Respekt vor der Verantwortung zentral.

Wenn ich in einer Session / BDSM Situation Angst hätte, würde ich versuchen hier zu deeskalieren oder zu unterbrechen.

Ich glaube, dass Angst beim dominanten Teil das Potential dazu hat, dass die Situation entgleitet.

Und ich fühle mich auch selbstbewusst genug, gegebenenfalls diese Angst oder nennen wir es einmal Sorge klar meiner Sklavin zu kommunizieren.

Seigneuer von SeigneurEsclave
*********itMH Mann
439 Beiträge
Ich habe Angst!
Als Neueinstieger habe ich Angst, klar man kann es auch Respekt nennen, hört sich besser an. Es bleibt eine Unsicherheit. Diese Unsicherheit beruht auf dem einen Grund, dass ich mich an eine Grenze herantaste, die ich nicht kenne.

Der Rahmen steht, aber trotzdem gibt es reichlich Spielraum. Ich bewege mich in einem Minenfeld. Meine Partnerin hat es sehr deutlich beschrieben wo die Grenze ist, aber es bleibt ein Spielraum, den ich in beiderseitigem Interesse ausnutzen möchte, aber der Grat ist schmal.
D.h. für mich, das es zu Überschreitungen kommen wird, aber minimal und ich erwarte dann auch einen unmissverständlichen Hinweis, damit ich mich dem anpassen kann.
Mit zunehmender Praxis und Routine wird es dann sicherlich dazu nicht mehr kommen.
Ich bewundere hier die Beiträge von denjenigen, die immer alles und direkt im Griff haben. Sobald die Partner wechseln halte ich das für Wunschdenken.
Auch ich beobachte sehr fein und korrigiere so bald ich merke es war zuviel. Aber diese kleine "zuviel" ist bereits eine Grenzüberschreitung, die an der Vertrauensbasis nagt. Nicht erheblich, aber steter Tropfen höhlt den Stein. Mit zunehmender Erfahrung werden solche Momente seltener, aber sie werden bleiben.
Oder ich bleibe immer reichlich unter der gezogenen Grenze, dann funktioniert es auch. Das kann aber nicht der Ziel dieses Spieles sein.
Das kann man mit reichlich Selbstbewußtsein einfach wegwischen und so kommt es dann zu solchen Selbsteinschätzungen.
*********ve69 Mann
7.773 Beiträge
Angst ist m.E. der falsche Begriff
Angst darf ich als Top keine haben. Habe ich sie, ist das meiner Meinung nach ein Zeichen dafür, dass ich mich nicht sicher fühle. Und dann sollte ich das, was ich plane einfach sein lassen.

Habe ich aber alles soweit im Griff sollte ich sicher dennoch Respekt für das vor mir Liegende haben. Denn dieser Respekt lässt mich aufmerksam sein und aufpassen, dass nichts schiefgeht. Ich persönlich stehe auch auf dem Standpunkt, dass ich als Top alles unterlassen sollte, wobei ich mir nicht sicher bin. Sei es, weil prinzipiell was schiefgehen könnte (das wäre dann nicht Safe) oder weil ich mich nicht so genau damit auskenne (das wäre dann nicht Sane). Daher lasse ich für mich persönlich momentan auch die Finger von Seilbondage. Ich habe es noch nie gemacht, weiß aber, dass bei den Fesselungen an den falschen Stellen Nerven in Mitleidenschaft gezogen werden können so dass das einfach weder Safe noch Sane wäre. Aber das macht mir keine Angst. Wenn ich es gelernt hätte würde ich es wahrscheinlich machen, aber eben immer noch mit Respekt aufgrund des Wissens um die Risiken.
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