Zum Thema
Ich kenne Ohnmachtsanfälle aufgrund einer körperlichen Stressreaktion aus persönlicher Erfahrung. Mein rotes Tuch ist Blutabnehmen im Krankenhaus. Zum ersten Mal beim Blutspenden bemerkt. Da dachte ich noch "alles klar Du musst vorher was essen und ein halber Liter ist ja nicht ohne". Später trat das aber auch auf, wenn ich wegen irgendwelcher Entzündungswert-Checks mal nur drei Tropfen vergießen musste. Ich dachte noch: "Sei ganz tapfer. Passiert nichts. Nur ein paar Tropfen. Medizinisches Personal ist da. Alles Profis ...." Und weg. So ca. 30 Sekunden. In denen ich allerdings einen so wilden Traum hatte, dass ich dachte ich hätte 30 Minuten geschlafen. Und alle wuselten aufgeregt herum. Der Arzt meinte nur: "Angstreaktion plus generell niedriger Blutdruck. Seien sie froh, die Leute mit hohem Blutdruck, haben viel mehr Probleme. Wenn die Sache mit der Angststressreaktion sie im Leben sehr einschränkt, gehen sie vielleicht am besten zum Psychotherapeuten oder Verhaltenstherapeuten." Alles klar. Zum Glück bin ich kein Bottom. Sonst müsste ich was machen lassen, aber sonst schränkt es mich kaum ein. Außerdem hab ich Angst ein Verhaltenstherapeut ignoriert die Blutphobie und versucht an meiner Neigung rumzudocktorn. (Soll es schon zu Hauf gegeben haben).
Verlier ich nach bspw. einem Fahrradsturz Blut. Hab ich kein Problem. Das ist also stark psychisch verhaftet mit dieser ganzen Klinik (grusel) Situation.
Ich habe auch eine Weile extreme Nahe(!)-Ohnmachts und Stressanfälle bekommen, wenn ich vor vielen Leuten einen Vortrag halten musste. Die anderen haben das gar nicht gemerkt (durch die Entfernung zum Podium), bei mir hatte sich schon allmählich die Akustik ausgeschaltet und ich dachte "Gleich kippste um!" Lief alles automatisch weiter und ein Glas Wasser hat mir geholfen. Ich habe das dann immer so gehabt. Irgendwann gab es auch mal Vorträge vor kleiner Mannschaft, ging besser und vor ALLEM, die Psyche lernte die positive Verschaltung: Nicht immer heißt Vortrag halten = fast ohnmächtig werden. Auf diesem Prinzip konnte ich das mit Erfolg wieder auf größere Menschenmengen ausbauen.
Mit dem Blut habe ich das nie geschafft, war aber auch keine Notwendigkeit gegeben.
Warum ich das schreibe?
Wenn Dein Problem tatsächlich auch psychische Ursachen hat (das weißt Du nur selber, indem Du Dich fragst, ob das erst seit kurzem also akut auftritt, obwohl Du früher härtere Sessions überstanden hast; oder ob Du erst seit kurzem BDSM praktizierst und ab einem gewissen Level halt immer aussteigst, hab ich die Absacker auch in anderen Lebensbereichen), dann halte ich es für wichtig, dass Du Deinem Kopf klar machst, BDSM ist NICHT gleich Absacken. Wie zuvor geschrieben, 3 Gänge zurückschalten und der Psyche eine Chance für positive (speziell auf den Kreislauf bezogen) Erlebnisse geben. Solche Verschaltungen können ungemein wichtig sein.
Das muss natürlich nicht die Ursache sein. Aber die Psyche ist mächtig und die Probe wäre ja recht nebenwirkungsfrei.
Und die Tipps wie: kein nüchterner Magen, viel Trinken, frische Luft, Arme unten, mit dem Dom drüber reden, solltest Du natürlich trotzdem berücksichtigen, denn oft wirken viele Dinge in Summe.
Aber das ist nur meine Erfahrung.