Ich muss zugeben, ich weiß nicht ganz, warum sich einige so zieren: der Konflikt, die Schere im Kopf ist nicht wirklich selten. Selbst "Vanillas" kennen ihn - sobald Liebe im Spiel ist, soll die Frau eine Heilige und keine Hure sein; SMer können ihrem Geliebten nicht mehr weh tun; und wer auf psychische Spiele steht hat dann eben da Zweifel.
Mir selber stellt sich die Frage ehrlich gesagt nicht so; ich kann auch nicht begründen, warum ich Schokolade mag; und auch nicht, warum Alkohol/Zigaretten/Cannabis für mich absolute Tabus sind. Die Frage ist für mich eher ob meine Vorlieben und Abneigungen mir bei anderen Punkten im Weg stehen.
Und für meine Lust auf BDSM, inklusive emotionalem, psychischem Sadismus kann ich das verneinen; meine Partner und mich macht das an, es ist geradezu katharsisch, und die Orgasmen sind auch ziemlich Hammer. Negative Folgen habe ich wenig gefunden daran - und die waren dann immer in der zwischenmenschlichen Dynamik, nicht in der Praktik.
Ich meine das nicht oberflächlich - ich schaue gerne tief. Aber hier ist für mich die Erkenntnis, dass so viele Faktoren, so viele Aspekte da rein gespielt haben, dass sich im Rückblick keine "eindeutige" Geschichte mehr rekonstruieren lässt. Ergo habe ich aufgehört, diese Frage zu stellen. Ich reflektiere lieber, was ich an meinem Leben anders hätte als unerklärlichen Ursachen hinterher zu rennen.