Was da beschrieben wird hat für mich weniger mit psychischer Dominanz, als mit psychischem Sadismus zu tun. Auch diese Art von Sadismus kann ihre Berechtigung haben, nur man sollte eben das nicht verharmlosend als Dominanz verkaufen.
Außer es ist wirklich Sub von der die Initiative ausgeht, die sagt "Ich möchte meine Eifersucht jetzt angehen".
Ok, es sollte nicht verharmlosend verkauft werden und eigentlich sollte es auch nur ein Beispiel sein. Darum wundert es mich, das der Focus jetzt genau auf diesem Beispiel haften bleibt.
Eifersucht bzw. die andere Umgangsweise damit scheint ein wenig arg zu triggern..
Aber ja, stimmt, es ist kein Spiel zur Luststeigerung, wie so vieles im BDSM.Es ist reales Erleben, das mit Vertrauen für mich durchaus zu einer anderen Sicht des dev. Parts führen kann.
Wenn denn beide der Ansicht sind, das ihre Beziehung stark genug ist.
Und natürlich muss dev es aus eigenem Antrieb wollen, sonst ist es schon vorab zum Scheitern verurteilt.
Ich halte es für machbar, wenn eine Art Urvertrauen in die Verbindung da ist.
Das ist ein altes Thema, das ich vor längerem unter meinem ersten Nick als Frage ins Forum gestellt habe. Ich denke, es passt dazu:
Es geht um die pure "Lust" am seelischen Schmerz, bewusst herbeigeführt durch den Dominanten und im Wissen beim Devoten das es schrecklich schmerzvoll sein wird und dennoch auch von dieser Seite bewusst in Kauf genommen.Die Wanderung auf dem schmalsten Grat, den ich persönlich mir vorstellen kann, da es um Dinge geht, die losgetreten werden und deren Ende beide Seiten nicht vorher 100% absehen können.
Die Wanderung auf der Klippe menschlicher Emotionen.
Es geht NICHT darum, das der Dominante sein Ding einfach nur durchsetzen will, sondern das der Devote eben sehr genau weiß, das er sich nun einer Situation aussetzen wird, die eigentlich nicht begrenzt und überschaubar ist.Quasi ein seelisches Tunnelspiel.
Durch eine Aufgabe, die einem vollkommen widerstrebt, die aber auch genau deshalb einen unbändigen Reiz hat.Den Reiz und die Chance , die tiefsten Seelenabgründe in sich zu erkunden und daraus eben stärker hervorzugehen, an sich selbst zu wachsen...
Und das fängt schon an, bevor die Situation überhaupt eingetreten ist.Man weiß also schon vorher, was einem "blüht" und fängt an diesen Zustand auf eine seltsame und einem selbst eigentlich unverständliche Art gleichzeitig zutiefst zu hassen und andererseits auch unbändig zu geniessen.Die Gefühlsskala läuft von ganz oben nach ganz unten.
Gefühle von Wut, Hilflosigkeit wechseln sich mit Gefühlen von Geilheit,Gier und Erregung ab.
Man leidet also wirklich seelisch und dennoch ist es eben nicht nur das allein.Dazu mischen sich diese Lustgefühle, die unglaublich erregend sind,die man sich nicht erklären kann, die einen täglich begleiten und die einen das Leben aus ganz anderer Sicht fühlen lassen.Man fühlt sich lebendiger als jemals zuvor und dringt in eigene Gefühlswelten vor, die einem sonst verborgen bleiben.
Seelischer Schmerz, der sehr viel intensiver erlebt wird als reine Lust, die kurzzeitiger zum Tragen kommt.
Seelischer Schmerz, der noch lange nachwirkt und bei dem man instinktiv ahnt und hofft, das man am Ende stärker daraus hervorgeht.Man hat das Gefühl Alles bewältigen zu können, wenn man durch diese Art des Schmerzes gegangen ist...
Seelische Qualen, die eigentlich die meisten Menschen eher vermeiden anstatt sie noch zu suchen.
Also um das Gegenteil vom physischen Masochismus, den man ja eigentlich gut eingrenzen kann und bei dem vorher abzusehen ist, wie lange er anhält.
Ich weiß nicht ob ich das jetzt wirklich rüberbringen konnte, was ich wollte und kann nur hoffen, das manch einer dennoch versteht, was ich meine.
Wo - und das ist die eigentliche Frage - fängt bei euch psychischer Masoschismus an und wo sollte er aufhören, bevor er gefährlich wird?
Ich habe versucht darüber etwas zu entdecken, aber irgendwie nicht die Antworten gefunden, die ich gesucht habe.
Ob Eifersucht gut, schlecht, gesund oder ungesund ist interessiert dabei auch nicht. Wenn wir darüber auch noch anfangen zu diskutieren, wirds unübersichtlich. Und diese Frage wird zu Hauf in den offenen Foren diskutiert.
Hier ging es lediglich um die Frage, ob psychischer Sadismus (scheint tatsächlich besser zu passen) als Spiel betrachtet werden kann oder nicht?