Doms, die sich nicht als solche erleben ...
Junimond_06 schreibt:
Allerdings ist es nicht leicht, das richtige Maß zu finden
Wir haben kein Code-Wort aber diese Verantwortung übernehme ich gerne!
Allein, dass Du dies so offen sagst, zeigt nach meiner Einschätzung, dass Du die Gefahren eigener Überschätzung kennst. Mit "Code-Wort" meinst Du wohl ein Stoppwort. Wieso vereinbarst Du es nicht? Wir haben zwei (eines => mach weiter, bloß nicht damit; ein weiteres => Spiel sofort beenden). Das Erstere fällt immer seltener, es fiel häufiger, als wir uns noch nicht so genau kannten. Das zweite haben wir noch nie benutzt. Allein der Umstand, dass es existiert, verdeutlicht uns, dass alles freiwillig ist. Der Umstand, dass es dieses Wort gibt, erspart uns gewisse sehr böse Gefühle. Dem Dom erspart es die Furcht, ein Mißbraucher zu sein oder so hingestellt werden zu können, und der Subbie erspart es die Furcht vor Zerstörung.
Ich würde allen empfehlen, Safewords zu vereinbaren. Auch wenn sie niemals ausgesprochen werden.
Es ist Dir von Wert, dass Du entdeckt hast, dass Deine (beruflich bedingt ausgeprägte?) Dominanz auch in Deiner Partnerschaft so viel weiterhilft. Und natürlich zeigen sich da ungeahnte Welten.
Für mich selbst habe ich nach langen Jahren zwei Dinge festgestellt.
Zum einen: Ebenso, wie ein Psychotherapeut Supervisionen braucht, benötige ich so etwas ähnliches als Dom. Es gibt eine Frau, bei der ich ab und an in eine völlig devote Rolle fallen kann und das auch mache. Und sie liebt es, weil sie mich als selbstbewusst empfindet und ich ihr gegenüber dennoch so devot sein kann.
Zum anderen: Es gibt bei aller Dominanz Dinge, die ich nicht so gut beherrsche wie die Partnerin. Das ist völlig unvermeidlich. Und hier empfinde ich es geradezu als unvermeidlich, nicht "das Supertopcheckerbunny" spielen zu wollen, sondern selbstbewusst die bessere Kenntnis und damit die Verantwortung zugestehen zu können.
Gruß - COBerlin (Er)