Der freie Wille
„ Keine Unterwerfung ist so vollkommen wie die, die den Anschein der Freiheit erweckt. Damit lässt sich selbst der Wille gefangen halten“ ( Jean Jacques Rousseau)Als ich dieses Zitat im Netz fand, musste ich zwangsläufig darüber nachdenken und bin im Grunde bei mir selbst angekommen.
Habe ich als Sklavin überhaupt noch einen „freien Willen“? Ich verändere mich gerade ziemlich rasant und ich kann mich schon sehr gut selbst reflektieren. Diesen „Prozess“ habe ich mit meinem Herrn, mit dem ich zusammen lebe, längst hinter mich gebracht. Ich gehöre aber noch einem anderen Herrn und stecke mitten in einem Prozess der innerlichen Veränderung.
Zu Anfang habe ich oft hinterfragt und nun fange ich langsam an, das mein eigener Wille für mich gar nicht mehr so richtig zu finden ist, denn Sein Wille wird zu meinem. Immer mehr.
Ich fange an zu funktionieren, manche Aufgaben werden zu Ritualen und ich komme nicht mehr auf den Gedanken, davon etwas zu hinterfragen. Ich gehorche ihm, Punkt.
Allerdings habe ich mich auch noch nie so Frei gefühlt. Woher dieses Gefühl der Freiheit kommt, kann ich nicht sagen, aber je mehr ich in ihn hinein falle, mein Ego immer mehr loslasse, desto freier fühle ich mich.
So ähnlich wie: „ Die jenige, die in Ketten tanzen kann, ist Frei“ (Gor)
Es macht auf jeden Fall viel mit der eigenen Psyche.
Ich würde tatsächlich gerne über das Zitat mit euch philosophieren. Wie empfindet ihr diese Ambivalenz „ das sich Frei fühlen, wenn man den eigenen Willen aufgibt“?
Allerdings gebe ich nichts auf, ich habe das Gefühl, alles läuft automatisch. Ich entscheide mich ja zu nichts, es passiert einfach.
Für mich ist jenes Gefühl gerade SO hoch und intensiv..das ich dachte, ich eröffne mal ein Thema dazu und möchte gerne eure Gedanken dazu lesen...