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Spiritualität: Die Auflösung des Ichs und (oder mit) BDSM

*******ens Mann
140 Beiträge
Für mich löst sich das "Ich" bei gutem (gern auch BDSM) Sex auf.

Zumindest ich fühle mich dann als etwas ohne Identitätsplakette - einfach nur bestehend aus dem Jetzt, den Instinkten und Trieben, dem Testosteron und den aus meiner (dominanten) Sicht damit verbundenen Eigenschaften.

Ebenso, wie sich eine Sexpartnerin für mich in dem Moment "auflöst" - sie ist für mich in dem Moment nur die Geilheit und der Genuß pur, der man je nach Situation verschiedene Bezeichnungen aus der Porno-Ecke geben kann.

Erst wenn ich wieder aus meinem Rausch erwache und sie aus ihrem (sub)Space, bekommt die Welt wieder Identitäten.

Das große Geschenk besteht hierbei aus meiner Sicht nicht darin, daß man sein Ego poliert, sondern daß man Seelengefährten findet und pflegt, mit denen man Momente schaffen kann, wo beide eben völlig ohne Selbstkontrolle ihre Instinkte austoben können.

In sofern gibt es wahrscheinlich Parallelen zu spirituellen Ansätzen, ich würde es aber nicht allein aufs BDSM festmachen wollen.
**********om_69 Mann
184 Beiträge
BIN

Nun geht es hier viel um Meditation und Sein und Ich.

Wenn wir nun Worte und Lehren genau auslegen, gibt es für mich einen eigenen Schluss: "BIN". Das Denkende Ich ist eine evolutionäre Entwicklung für mich. Habe ich keine Probleme, sucht es welche. Dafür hat es sich entwickelt. Was gut ist, braucht nicht verändert zu werden.

Sein verbinde ich mit der Zukunft, z. B. ich möchte sein. Nun ist bin im Grunde genommen ein Verb. Doch ich identifiziere mich dadurch im Jetzt und Hier.

Den Gedanken, dass unsere Welt nur eine Illusion ist, kann ich nachvollziehen. Er lässt vieles in unserem Streben amüsant erscheinen.

Komme ich zum Schluss. Alles was mir gut tut entscheide ich. Mein Punkt auf den ich mich egal wo zurückhole ist BIN. Dabei kann ich Gedanken zulassen. Verfolge sie jedoch nicht automatisch, wie der *hund* das Kaninchen.
*********ion77 Mann
21 Beiträge
Hallo,
alles kann Meditation sein. Ob es handwerkliches tätig sein ist, oder die tägliche Arbeit im Haushalt, oder eben eine BDSM-Session. Wie bereits erwähnt, geht es bei der Meditation darum, aufkommende Gedanken kommen und ohne Anhaftung oder Bewertung gehen zu lassen. Aus dieser Praxis heraus kann in den Zwischenräumen ein Gefühl der Auflösung entstehen. Das Ich oder auch Ego löst sich auf und ist gleichzeitig grenzenlos.
Das Gehirn ist ein Organ, was analog zu anderen Organen seine Arbeit tut. Das Herz produziert Blutdruck und Kreislauf. Das Gehirn produziert eben Gedanken. Diese Gedanken werden mit Sein oder ich verwechselt. Eine BDSM-Session kann genauso wirken. Den alltäglichen Gedanken nachzuhängen ist im Rahmen einer solchen Session ja nahezu ausgeschlossen, weshalb es leichter fallen kann, in einen meditativen ichlosen Zustand zu kommen, als bei der täglichen Arbeit im Haushalt.

Ich danke für die Frage und die Anregung.
*****tto Mann
3.723 Beiträge
Zitat von **********lavin:
Nun habe ich eine ähnliche Erfahrung bei einem DS-Spiel mit meinem Herrn gehabt. Es war völlig neu und erst jetzt erkenne ich (vielleicht?) einen Zusammenhang: Unter ihm habe ich mich klein und gleichzeitig geborgen gefühlt.
Ein Nichts zu sein war schön, leicht und erfüllend. Jetzt frage ich mich, ob dieser Zustand ähnlich einer Meditation sein könnte.

Um das als etwas spirituelles wahrzunehmen braucht es eine gewisse Veranlagung,
aber für jene wo diese da ist fällt es nicht besonders schwer da Vergleiche zu ziehen.

Sich selbst auf welche Weise auch immer auf einer andere Ebene zu erleben ist ein
wesentliches Element von Spiritualität und diese Voraussetzung sehe ich auch im DS.
Ehrlich geschrieben wundert es mich eigentlich ziemlich daß es hier noch keine Gruppe
"spirituelles DS" oder so ähnlich gibt, schliesslich lieben und leben manche ihre Regeln
und Rituale und so manches hat für mich auch zeremoniellen Charakter. Gor halte ich
ebenfalls für etwas spirituelles.

Vermutlich fehlt es nur an einer geschichtlichen Figur, an jemandem der diese Art von
DS vorgelebt und durchphilosophiert hat, aber was nicht ist könnte ja noch werden.
Zitat von ********chaf:
Ich bin da nicht mehr so im Thema drin, glaube mich aber zu erinnern, dass es bei Meditationen nicht darum geht, nichts zu sein, sondern nichts zu denken.

Konkret gesagt: Der Idealzustand ist eine maximale Entspannung des Geistes, indem die Ratio vorübergehend vollkommen zum Stillstand gebracht wurde.

Meditation kann das.
Es würde mich nicht überraschen, wenn selbiges auch im Subspace gelingen kann.

:)

Genau dieses Nichtdenken wollte ich ausdrücken. Das ist dir besser gelungen als mir. Danke dafür. *g*

Sklavin S
Zitat von *****tto:
Ehrlich geschrieben wundert es mich eigentlich ziemlich daß es hier noch keine Gruppe
"spirituelles DS" oder so ähnlich gibt, schliesslich lieben und leben manche ihre Regeln
und Rituale und so manches hat für mich auch zeremoniellen Charakter. Gor halte ich
ebenfalls für etwas spirituelles.

Wenn Du dafür einen Bedarf siehst, starte doch mit dem Thema eine Gruppe.

Wäre jetzt eine gute Gelegenheit, wo das hier Thema ist.
*********Koala Paar
12.204 Beiträge
Eine sehr spannende Frage, finde ich. ich praktiziere seit über 30 Jahren intensiv Meditation, und gleichzeitig hat sich in dieser Zeit auch meine Sexualität sehr entwickelt. In vielen Traditionen mag das Zusammengehen von Meditation und Sexualität ausgeschlossen sein, in anderen aber ist es sehr wohl möglich und Sex wird als ein Weg der Meditation angesehen (z.B. im Tantra, vers. Richtungen des Zen rsp. Chan, gewissen Strömungen des Daoismus, im Tantra). Ich habe mich immer für diese Vereinigung interessiert und auch so meditiert - und auf der anderen Seite immer versucht, mehr Achtsamkeit und meditative Präsenz in meine Sexualität und mein BDSM zu bringen.
Spezifisch im BDSM sehe ich schon auch Ansätze, die sich besonders dafür eignen: So bin ich als Dom meist ganz von alleine voll fokussiert, wenn ich meine Sub z.B. mit der Bullwhip "liebkose". Ohne Achtsamkeit ist BDSM für mich undenkbar, und Achtsamkeit ist die Grundlage und das Wichtigste jeder Meditation. Für die Sub scheint es mir noch näher zu liegen; ich habe es immer wieder erlebt, dass Subs in einen tranceähnlichen, meditativen Zustand kommen. Das berühmte "Fliegen" habe ich (von aussen) oft als Zustand erlebt, den ich nur in den tiefsten Meditationen erreiche.
Nun warnen aber viele meditative Traditionen vor dieser Verbindung von Meditation und Sex, sagen, es ist nur etwas für ganz Fortgeschrittene. Obschon ich selbst diesen Weg gewählt habe, kann ich diese Warnung schon verstehen: Denn im Sex und besonders auch im BDSM besteht immer die Gefahr, dass wir uns von unseren Begierden mitreissen lassen und dabei die Achtsamkeit verlieren. Dann wird es einfach zu einem "mehr, mehr, mehr!" und verliert genau das, was für mich die spirituelle Tiefe ausmacht. So empfinde ich es zumindest.
Er
*********Koala Paar
12.204 Beiträge
Zitat von *******ell:
@**********lavin

Sklavin S,

Zen kann durchaus helfen allerdings es ist nicht etwas was man in einem D/s Spiel auslebt, Zen is und bleibt eine Philosophie wonach man sein Leben ausrichten kann.

In der Japanischen Kultur ist Zen sehr präsent und wird in den verschiedensten Formen ausgelebt (siehe Zen-Gärten).

Grüße aus München

Silberfell

Das stimmt so nicht. Zen ist nicht primär eine Philosophie sondern eine Art, zu Meditieren. Das Wort Zen (oder eigentlich Chan) heisst nichts anderes als Meditation. Es ist auch keine Kultur, die Zen-Gärten sind leidglich ein Weg der Meditation. Genauso wie die Kalligraphie, das Bogenschiessen, dass Gehen oder Rennen, das Kochen und was sonst noch so an ritualisierten Tätigkeiten gibt. Der Gedanke dahinter: Alles kann Meditation sein. Und deshalb natürlich auch die Sexualität. Es gibt Zen-Meister, die eine sehr exzessive Sexualität lebten rsp. leben.
Ich würde auch eher sagen, dass in Japan der Zen von der japanischen Kultur geprägt ist, und nicht umgekehrt. In China, wo Zen herkommt, zeigt er sich kulturell recht anders, und in anderen Ländern mit einer lange Zen-Geschichte wie Korea, Vietnam oder Kambodscha, ist die kuturelle Prägung wieder anders. Was jedoch gleich bleibt ist die meditative Praxis und Sichtweise.
Er
*******ens Mann
140 Beiträge
Wie wäre es denn, wenn das Kind nicht immer erst einen Namen haben muß oder der Denkansatz ersteinmal eine Schublade...wenn man einfach versucht emotionale Schwingungen zu empfangen, diese vielleicht noch mit den eigenen Bildnissen und Gedankenfetzen zu synchronisieren und das vor das Ego stellt, welches ja eigentlich auch nur wieder eine Schublade darstellt, in der man sich sieht oder sehen will?
*********Koala Paar
12.204 Beiträge
Na ja, wenn man sich über etwas austauschen will, dann braucht man halt Worte, muss man die Dinge benennen. Sonst wäre so ein Forum ganz schön leer und jede Kommunikation still. Das geht auch, ist aber dann halt was anderes...
Er
*****tto Mann
3.723 Beiträge
Ich habe nichts gegen Schubladen, die sind nicht nur in der Küche sehr praktisch.
Man kann sie auch öffnen, Dinge herausnehmen und mal in eine andere Schublade
legen, kann aber zur Folge haben daß man länger danach suchen muss.
Schublade Mann, Schublade hetero, Schublade BDSM, wo lag doch gleich mein Ego?
****ria Frau
223 Beiträge
Also vorweg: Einzelmeinung, nämlich meine *g*

Im DS nehme ich mein Ego bewusst zurück, zelebriere Empfänglichkeit, befolge Befehle und versuche Gewünschtes zu erahnen - die Grenze zwischen „ihm“ und mir ist sehr klar, ist Basis des DS.

Im „spirituellen Zustand“ ist kein Ich und kein Du oder „Er der Herr“, noch nicht mal ein bewusstes Zurücktreten vor „Allem“ und den „Ganzen“, nur fraglose Einigkeit, Eins-Sein, ein Zustand ohne Ich, ohne Zeit, ohne Geschichte.

Ich (;-)) habe es noch nie geschafft, beides übereinander zu kriegen, geschweige denn, es überhaupt versucht. Ich genieße den Kontrast zwischen ihm und mir viel zu sehr. Ich möchte im DS nicht in diesem bedürfnislosen Einverstandensein mit allem (loving what is) aufgehen, weil ich dann keinerlei Energie finde, am „Ist“ etwas zu ändern, proaktiv eigene Empfänglichkeit herzustellen, zu begehren, zu dienen.

DS ist eine Art von Spannung zwischen zwei Ichs, bei dem eines sich in seiner Manifestation als Handelnde*r feiert und das andere sich als Reaktion identifiziert. Spiritualität hingegen ist das wunschlose Angekommen-Sein, kein Werden, keine Interaktion, sondern das immer schon Sein.

Eine spirituelle Lehrerin formulierte einmal: ich kann nicht unterscheiden, wo sein Körper beginnt oder meiner endet. Dieser Unterschied ist jedoch fundamental für meine Form von Sexualität. Ich bin halt doch lieber pervers als erleuchtet *zwinker*
*****na3 Frau
3.094 Beiträge
@****ria
Mich beeindruckt dein Beitrag sehr. Danke für diesen Einblick!
****ria Frau
223 Beiträge
Oh. Danke @*****na3 🧡
Zitat von ****ria:
Ich bin halt doch lieber pervers als erleuchtet ;-)

Ein Satz zum Schmunzeln, aber auch zum Stolpern. 👍😊
**********om_69 Mann
184 Beiträge
Warum glauben viele Buddhisten selber nicht, dass sie erleuchtet werden können, wenn es doch Buddhas Weg ist? Weil sie selber das Gefühl haben, es nicht wert zu sein wie Buddha. Ergo vieles liegt in mir. *zwinker*

Danke für diesen Thread. Theoretisch sollte sich meine Sub bedanken, wobei mir "meine Sub" noch schwer über die Lippen kommt. Im Spirituellen gibt es keinen Besitz.

Gestern war sie bei mir. Ihr Kopf voll Problemen. Wir haben "gespielt". Und alles hat sie unglücklich gelassen.

Ich habe mich hinter sie gesetzt. In einen Arm genommen. Dann habe ich sie nur mit Worten geführt. Habe mich komplett auf sie eingelassen. Kleinste Zuckungen und ihre Atmung registriert. Dabei habe ich sie ein Mantra wiederholen lassen.

Sie ist gekommen, mit einem echt heftigen Orgasmus. Hat alles losgelassen, auch mächtig Flüssigkeit. Und das ganze mit dem Arm um sie und nur meiner Fingerspitze an ihrem Kitzler. Ihr Mantra was sie wiederholte, gehört ganz klar in den BDSM. Doch der Rest war zwischen Meditation und Hypnose.

Warum tun wir etwas? Weil wir da, wo wir sind, nicht sein wollen. Es nicht mehr akzeptieren können. Wir verlassen die Komfortzone. Ich suche im BDSM den Exit zu meinem "normalen" Lebem, weil es mir so nicht reicht. Ich denke sogar langweilt und krank macht. Ganz wie die Meditation. Den Mindfuck überwinden.
*********ement Paar
126 Beiträge
Ich denke zum Teil gehen viele unserer Spielweisen in diese Richtung. Fixierung incl Sinnesentzug, intensive Ganzkörpermassage, danach und dabei Einsatz von Schlaginstrumenten und vibrierenden Sachen.. komplett eben Kopf aus, der eigentliche Sinn einer Meditation.
**********ger87 Mann
275 Beiträge
Ich beschäftige mich gerade intensiver mit der Thematik Meditation bzw. Zen.

Ich auch. Seit ca. 2 Jahren recht aktiv.

Habt ihr Erfahrungen oder Ideen dazu?

Die Außenwelt ist "nur" eine Projektion deiner Innenwelt. Wenn du also Morgens mit einer aktiven
Libido/ Triebhatfigkeit aufwachst - siehst du in deiner Außenwelt - sehr viele erotische Inhalte. Wenn
du dich viel mit Meditation/Zen beschäftigst - siehst du in deinem Alltag viele Dinge, die dich daran erinnern (siehe auch Mustererkennung). Du projizierst dann deine Gedanke auf die Außenwelt.

Ob es nun für dich tatsächlich so ist - spielt im Prinzip keine große Rolle. Jeder Tag ist neu. Jeder Tag hat neue Emotionen, Gedanken und Wahrnehmungen. Das einzig konstante bleibt die Veränderung.
Genieß den Moment *g*
*******ens Mann
140 Beiträge
Soviel ich weiß, ist es tatsächlich so.
Hintergrund der Forschung: Die Reize von außen und die (inneren) Träume werden in den selben Hirnarealen verarbeitet.
Beispiel Sehzentrum träumt bildlich, Sehzentrum verarbeitet aber auch die Bilder, die von den Augen kommen, kann man inzwischen experimetell nachweisen.
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