Frage zur Etikette

Wie schon geschrieben, mir helfen da Signale, verbal oder nonverbal.

Die nonverbalen lassen sich freilich auch missdeuten. Wenn beispielsweise der Mann zuerst eintritt (korrekt nach Knigge), die Dame dahinter ein schickes Halsband trägt, wen begrüße ich dann zuerst?

Da hoffe ich dann auf nonverbale Signale: Er hält ihr die Tür auf, macht vielleicht sogar einen kleinen kopfnickenden "Diener" dabei, dann ist der gesetzte Rahmen klar: Die Dame.

Auf einen Handkuss lasse ich mich aber tatsächlich nie ein, das widerstrebt selbst dem Sub in mir. Das würde ich wiederum in einer D/s Beziehung tun, wenn ich ihrer wäre. Keiner anderen Dame sonst. Auch wenn der Kuss nur angedeutet ist, mir ist diese Geste zu intim.

Also ich trage in der Öffentlichkeit nur selten ein Halsband und trete auch sonst dominant auf im Alltag. Gibt natürlich Ausnahmen, und ist auch tagesformabhängig.
Aber von einem „in der Regel trägt sub Halsband“ kann man nun definitiv nicht ausgehen 😅

Aber ist es in der Realität wirklich so, dass die Menschen in Clubs oder allgemein in der Szene Wert darauf legen?

Wenn ja, dann bin ich wohl tausendmal ins Fettnäpfchen getreten ohne es zu merken. Da ich in einem Subbie Stammtisch bin, uns teilweise nur inzwischen eine Freundschaft verbindet, gehe ich in Clubs meistens zuerst auf meine Freunde, die Subbies zu, umarme sie herzlich und stelle mich dann ihren Doms vor. Ich hatte nie das Gefühl, dass es mir irgendjemand übel genommen hat. In den Club zu gehen, ist für mich wie ein Treffen mit Freunden. Man kommt rein, erblickt das erste vertraute Gesicht und umarmt den Menschen. Da halte ich mich nicht zurück, wenn die Wiedersehensfreude so groß ist.

Ich denke es kommt immer auf die Ausprägung der d/s Beziehung an und auf die Örtlichkeit.

Meine bisherigen Doms haben das d/s Gefälle in der Öffentlichkeit zwar nie komplett runtergefahren, aber es war für Außenstehende nicht sichtbar. So wurde mir als Frau selbstverständlich die Tür aufgehalten und der Stuhl zurecht gerückt...gleiches galt auch bei Begrüßungen...Ich wurde zuerst vorgestellt und begrüßt. Ich finde das beißt sich nicht, es hat was mit allgemeiner Etikette und Wertschätzung zu tun. Allerdings wurde immer eine gewisses Maß an submissiver Höflichkeit (unterschwellig) von mir verlangt.

Bei einem (bdsm) Club Besuch war das dann was ganz Anderes.

Ja so empfinde ich es auch als richtig.

Ich denke Frage bleibt dabei, wo man sich bewegt. Welches Umfeld teilt man, hat man Personen, die in einem Zirkel zum Beispiel zusammenkommen, so wird auch gewisse Umgangsformen wie unter anderem diese schon wert gelegt. Gleichzeitig kommt es denke ich auf die jeweilige Veranstaltung an.

Ich glaube, dass man das nicht verallgemeinern kann, weil zu viele Faktoren eine Rolle spielen.