„Wie findet ihr ins Spiel?
Durch seinen Blick, wie er etwas zu mir sagt (Stimmlage), wie er mich anfasst.
„Ich stelle es mir nicht einfach vor, quasi auf Knopfdruck den dominanten oder submissiven Part einzunehmen.
Ich habe für mich festgestellt, dass ich das sehr gut kann (mich anknipsen zu lassen) und dass es mir so auch sehr gut gefällt.
Wir leben nicht zusammen in einem Haushalt und wenn ich seine Wohnung betrete, bin ich direkt bereit, auch wenn wir erst mal über alles Mögliche sprechen. Dennoch treffen wir uns ganz klar für Sessions, leben unsere gemeinsame Sexualität also nicht Vanilla, sondern im BDSM-Kontext aus.
Für uns ist BDSM eine Sammelbezeichnung für eine Gruppe von Sexualpräferenzen und eine Bereicherung unserer gemeinsamen Sexualität.
„Gar nicht ich spiele nicht
Wir spielen miteinander und wir nennen das auch so. Ein Spiel, in dem wir jedoch nicht dem anderen Rollen vorspielen, sondern unsere natürliche Sexualität dominant bzw. devot miteinander ausleben. Unser Spiel ist für uns was positives. Authentischer, natürlicher Sex und die Dominanz bzw. Devotion ist tief in uns drin, weil wir so fühlen.
„Wir spielen gar nicht das Machtgefälle ist in unserer Beziehung immer vorhanden.
Auch wir spielen uns nicht gegenseitig das Machtgefälle vor. Das Machtgefälle ist bei uns 25/7 latent vorhanden. Das heißt für uns aber eben nicht, dass dieses Machtgefälle 24/7 ausgelebt wird. Weder von der einen noch von der anderen Seite.
„Ich dachte, dass diese Neigung einem immanent ist und man sie nicht spielen muss.
Spielt man tatsächlich devot/dominant zu sein?
Wow. Das nenne ich mal Authentizität.
Richtig. Die Neigung (sexuell devot) ist schon seit immer in mir drin und ich spiele diese Neigung nicht und niemandem vor. Ich bin in meiner Devotion authentisch, weil Sexualität für mich nur dann befriedigend und erfüllend ist, wenn ich sie devot ausleben kann. Wenn ich meine Sexualität nicht devot ausleben kann und darauf verzichten muss, dann habe ich nicht authentischen Sex.
Zitat von *********iette:
„Für mich war das wichtigste und hilfreichste, zu verstehen, dass es okay ist, wie ich bin. Zu verstehen, dass es okay ist, dass ich keinen Schalter benötige und dass ich immer so devot sein darf, wie ich eben bin und nicht außerhalb irgendwelcher besonderen Anlässe krampfhaft versuchen muss, anders zu sein.
Ich hingegen, muss nicht krampfhaft versuchen innerhalb dieser besonderen Anlässe anders zu sein. Ich darf innerhalb dieser besonderen Anlässe meine Devotion ausleben und das war für mich sehr befreiend. Ich genieße diese besonderen Anlässe.
„Wir sehen es bewusst (noch) als Spiel, aus oben genannten Gründen und um aus dem Alltagstrott auszubrechen.
Auch wenn ihr das nach Jahren noch als Spiel seht, ist das völlig in Ordnung, denn es ist eure Sexualität, die ihr nach euren Regeln auslebt.