Ich bin der Meinung, dass man sich einfach Zeit nehmen sollte und nicht so viel wie möglich in einen Tag oder in eine Session packen sollte. Qualtiät ist da mehr als Quantität. Natürlich und gerade als Anfänger, wenn alles neu ist, ist man schnell gierig und will mehr. Manchmal ist das "Mehr" aber einfach zu viel. Das gilt nicht nur für die Subs, sondern auch für die Doms. Deiner hat im großen Stil Sachen gekauft, die er vielleicht gerne auch alle ausprobieren wollte etc. alles nachvollziehbar. Aber weniger ist manchmal mehr.
Wenn ich lese, dass Du erst noch gearbeitet hast (selbst, wenn es an dem Tag nur Teilzeit war), dann eine längere Autofahrt hattest (auch da habe ich schon festgestellt, dass der Begriff "längere Autofahrt" von manchen anders interpretiert wird als von mir, was bei mir 200km+ bedeutet, kann für andere schon erreicht sein, wenn sie 15 Minuten auf der Autobahn einmal um die Stadt herum fahren müssen), dann ist es für mich nicht überraschend, dass in den Rest des Tages nicht alles hineinpasst, was man sich so vorgestellt hat. Subbilein will sich ja auch noch umziehen, frisch und schön machen für den Herrn (und umgekhert) und auch das beansprucht seine Zeit.
Wenn Dir der Rat "sich Zeit nehmen für den Partner und für die Session" nicht alltagstauglich genug erscheint, dann musst Du mir die Frage erlauben: Ist ein solcher Tag, ist eine solche Session wirklich "Alltag" für Dich?
Wenn ja, wo ist Dein Problem? Verschiebe doch den Teil, den ihr machen wolltet aber nicht geschafft habt, auf morgen.
Wenn nein, weil dieser Tag etwas Besonderes ist und ihr nicht häufig Gelegenheit zum Spielen habt, dann schaufel Dir diesen Tag demnächst frei und mache etwas besonderes daraus, zelebriere ihn.
Es hörte sich für mich so an, als wäre nicht nur die Zeit zu schnell verstrichen, sondern irgendwann war auch der Akku alle. Ja, auch das Energiezehrende des BDSM wird häufig unterschätzt. Ein Außenstehender mag das vielleicht belächeln, aber es ist ganz defintiv so. Das extremste Beispiel, das ich kenne sind Bunnys: Eigentlich muss Bunnylein doch "nur" stillhalten, während der Rigger es fesselt und danach hängt, liegt, kniet es mehr oder wenig bewegungsunfähig herum. Warum also gehört Süßkram, Traubenzucker oder ähnliches für das Bunny mit der gleichen Selbstverständlichkeit zur Standardausrüstung in die Tasche eines Riggers, genau so wie eine Rettungsschere um das Bunny im Ernstfall frei schneiden zu können? - Genau, weil "gefesselt sein" enorm energiezehrend ist. Und wenn beim Bunny der Akku ausgeht, dann hilft es wenig, wenn das "Zuckerli" bei Bunny in der Tasche ist und Rigger es nicht findet.
Von aufputschenden Mitteln angefangen bei Energydrinks bis hin zu illegalem Extasy oder was auch immer da noch so auf dem Party-Drogen-Markt erhältlich ist, um "länger durchzuhalten" würde ich definitiv die Finger lassen. Ich bräche eine Session sofort ab, wenn ich merken würde, dass Sub sich irgendetwas eingeworfen hat. Und bei Alkohl gilt für mich die Regel: Bin ich nicht mehr in der Lage ein Kraftfahrzeug zu führen, dann sollte ich auch erstrecht keine Sub mehr führen, denn ein Auto ist ein Ding, eine Sub ist ein Mensch.