Jein :-)
Ich würde auch denen zustimmen, die meinen, dass die gemeinsame Neigung darüber bestimmt, ob man jetzt einer Szene zuzurechnen ist oder nicht.
Mag man sich dagegen wehren oder nicht, sobald man auch nur einmal im Jahr einen BDSM - Laden betritt, um mal wieder eine Peitsche zu kaufen, zu testen oder einen Rohling für ein individuelles Halsband zu erstehen, wird man von Außenstehenden und Insidern als der Szene zugehörig erkannt und ist dabei.
In diesem Kontext gibt es sicher eine Szene.
Die Frage etwas globaler betrachtet, fühle ich mich denen zugewandt, die sich nicht uniform separieren wollen, so etwa, wie es in unserer Moto - Gang früher ebenso Pink - Floyd Fans, Schwermetaller, als auch die ersten New Waves und Punks gab und das "Mopped" der kleinste gemeinsame Nenner war und nicht der Dresscode.
Als man sich noch nicht bewusst abgrenzte, weil man irgendwie in der Konzentration des Uniformen und Gleichen, das Seelenheil versprach.
Natürlich ist de Sade und Histoire d'O ein muß, wenn man gerne weiß worüber man spricht und auch Gelesenes nicht als Dogma, als vielmehr als eine Inspiration zu sehen.
Aber eine Inspiration deren Mosaikbausteine man wieder neu mischen und ein neues Bild entstehen lassen kann.
Bei allem Individualismus sollte man aber auch anerkennen, dass die Nachspieler wenigstens noch jene sind, bei denen man Verständnis erwarten kann und die nicht zurückschrecken, wenn man mal nebenbei erwähnt, dass man es ganz schön findet Schmerzgrenzen zu erweitern.
Ich bin froh, dass ich in Frankreich erleben und lernen konnte, dass BDSM eher eine sexuelle Spielart für alle ist und welche deshalb lediglich, als etwas "piquant" bezeichnet, präzise umschrieben ist. Mehr nicht!
Das macht die Aneignung für jedermann leichter und die Ausgrenzung etwas schwerer.
Abgrenzung und Ausgrenzung müssen nur jene erfahren, die man auch bei einer Geburtstagsparty nicht dabei haben möchte, weil sie sich nicht zu pflegen und zu benehmen wissen.
Und dafür braucht man in aller Regel keinen Dresscode.
Denn auch in dem kann sich ein Dummkopf oder ein Ferkel verbergen.