Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Public Disgrace
2479 Mitglieder
zur Gruppe
SECONDHAND EROTIC&FETISH
2729 Mitglieder
zum Thema
Rollenspiel dominant zu devot - Ideensammlung6
Wer hat Ideen für ein kurzes aber besonderes Rollenspiel?
zum Thema
Dominant oder Devot? Was seid ihr? Was mögt ihr? |Teil 2|448
Und hier gehts schon weiter mit der Frage Hier nachzulesen: Hallo Ihr…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Meinungsbild Idee positiver öffentlicher Artikel

Feminismus ist auch nur eine Form von Sexismus, nur mit anderem Vorzeichen!

Was meinst du mit sachlichen Gegendarstellungen bei Leuten zu erreichen, die noch nicht einmal das begriffen haben?!?
********male Mann
602 Beiträge
Ich stehe dem Vorhaben positiv gegenüber.

Wer hier fragt, ob das was bringt, dem möchte ich sagen, dass auch die Feministinnen anfangs solche Bedenken hatten. Auch die haben früher nur hier und da kleine Artikel gehabt. Und wo stehen sie heute? Heute nehmen sie Einfluss auf Politik und unser aller Sprache.

Wenn man still ist und nichts sagt, dann wird man immer weiter in die Ecke gedrängt. Irgendwann mundtot gemacht und später verboten und verfolgt.
Deutschlands bereits 2x auf Ideologie basierte Sprachbeugung erlebt und 2x mussten Menschen darunter leiden, weil sie nicht d'accor gingen, mit dem System.

Auch wenn die FemministInnen (ja, die mit Binnen-I) diesen Artikel eher nicht lesen werden, so könnte er andere Menschen erreichen und Denkprozesse in Gang setzen, die für den BDSM sprechen.

Und um die Frage der TE zu beantworten, bzgl der Themen:
Es wäre mE gut hervorzuheben, dass Frauen und Männer ihre eigenen Stärken haben und diese gefördert werden sollten, statt alle gleich zu machen und zu uniformieren. Der BDSM feiert die individuellen Stärken, die Vielfalt und Unterschiede, die gemeinsam ausgelebt werden wollen.
Vielfalt ist wichtig! Wir brauchen keine Gleichmacherei und ideologische Geschlechter-Grabenkämpfe.
***dl Mann
1.420 Beiträge
Im dunklen BDSM Kellerverlies war der Informant, hinten lag als optischer Aufputz eine Hübsche gefesselte. Mehr BDSM gab´s nicht im Fernsehkrimi. Dies sind einfach die Szenen die man durch Zufall mitbekommt. Daraus bildet sich dann aber auch die Grundmeinung. Devot im romantisch Stimmungsvollen Wohnzimmer und er muss mal raus weil es klingelt. Nein so eine Szene passt doch nicht zu BDSM. Ein ins Ohr geflüstertes ich Liebe dich doch fast unmöglich.

Öffentlichkeitsarbeit wohl extrem schwer. Denn genau da müsste sie ansetzen das Liebe und BDSM sehr wohl zusammen passen können.
Devot im romantisch Stimmungsvollen Wohnzimmer
Aber es sollte doch realistisch bleiben.
Was denkst du bei wieviel Prozent man dieses Stilvolle Wohnzimmer findet?
Obwohl sich über Geschmack streiten lässt, aber gemessen an meinen Stino Freunden machten die Wohnungen der von mir besuchten SMer bis auf wenige Ausnahmen eher den Eindruck da nicht verweilen zu wollen.
Die wenigen Ausnahmen waren auch denke ich nur der Tatsache geschuldet das ich in den letzten 8 Jahren mein Augenmerk auf das Umfeld der Menschen mit denen ich zu tun haben will stark verändert habe.
Wenn man über BDSM (er) berichtet dann muss man das auch über die die nicht als vorzeige Objekte der positiven Art dienen berichten.
Und das wird dann kein Zuckerschlecken.
***dl Mann
1.420 Beiträge
Was denkst du bei wieviel Prozent man dieses Stilvolle Wohnzimmer findet?

Ist wohl vor allem eine € Frage. So ein schönes Wohnzimmer mit ausreichend Platz zum spielen wäre wohl größer als meine Ganze Wohnung. So eine 100qm Wohnzimmer wie in den großen Villen oder mehr ……

Doch gibt es überhaupt einen Club der in so einem Ambiente angesiedelt ist?
Das meiste Bild wenn ich mich mal umsehe ist dann doch viel näher am düsteren Kellerverlies angesiedelt.
******aya Frau
50 Beiträge
Sinn und Zweck eines solchen Artikels
Nur so am Rande: Muss man seine sexuelle Neigung durch ein für andere schönes Zimmer darstellen? Das ist ziemlich oberflächlich.

Zum Thema: Muss man eine sexuelle Neigung überhaupt öffentlich erklären?

Lobby Arbeit, damit diese Art der sexuellen Neigung, wie jede andere, frei ausgelebt werden darf, finde ich wichtig. Dafür haben wir mittlerweile einige sinnvolle Vereine und Organisationen. Sadomasochismus ist immerhin nicht mehr in der Liste psychischer Störungen, auch wenn das in manchen Therapeuten Köpfen noch nicht angekommen ist, aber wir sind auf einem guten Weg.

Mir graut es jedoch immer vor diesen Artikeln, die eine bestimmte sexuelle Neigung anderen offensichtlich nicht Interessierten (ob es extreme Feministen oder andere Extreme sind) versuchen näher bringen zu wollen. Da sehe ich das so wie das Stachelschwein mit den Igel 😉

Wenn du Lust drauf hast, einen solchen Artikel zu schreiben, dann tu es. Ich denke nicht, dass man damit tatsächlich erreichen kann, dass manche Menschen diese Neigung richtig verstehen wollen. Ich schreibe hier tatsächlich wollen, weil es darum geht ob das Diskussionsgegenüber auch offen und interessiert ist, die andere Seite zu verstehen.

Der einzige Weg Menschen offener zu machen ist, denke ich, sie tolerant zu erziehen und schon früh Ressentiments gegen Andersartigkeit abzubauen. Bei manchen Individuen ist da der Zug leider schon abgefahren 😄
Aber lass dich nicht abhalten! Nur bitte gut recherchiert und mit wissenschaftlich fundiertem Hintergrund, aber das sollte ja selbstverständlich sein.
Viel Erfolg bei der Umsetzung!
***ta Frau
1.820 Beiträge
Meinungsbild Idee positiver öffentlicher Artikel
Zitat von *********Seil:
Feminismus ist auch nur eine Form von Sexismus, nur mit anderem Vorzeichen!
Was meinst du mit sachlichen Gegendarstellungen bei Leuten zu erreichen, die noch nicht einmal das begriffen haben?!?
Was kann die Auseinandersetzung bringen mit Menschen, die Parolen wie die Zitierte vertreten, die nur einem dienen: der Stimmungsmache? Es gibt nicht DEN Feminismus, sondern diverse Strömungen in der Analyse der Unterdrückungsverhältnisse in patriarchalen Gesellschaften mit kapitalistischer Wirtschaftsweise, ganz verschiedene wissenschaftlich-theoretische Herangehensweisen, mannigfache Einzelthemen, die behandelt worden sind und behandelt werden an Universitäten und in außeruniversitären Strukturen. Vielleicht nur mit dem einen gemeinsamen Nenner, dass es um die Analyse, die Auflösung und Abschaffung von Verhältnissen geht, in denen Diskriminierung aufgrund des biologischen Geschlechts stattfindet.
Zitat von *****u34:
Aber gerne, wenn nicht gewünscht, muss ich mir die Arbeit nicht machen, ich meinte nur, es wäre wichtig und wollte eben hier eine Meinung.
Zitat von *****u34:
Ich möchte nichts tun, was nicht in der Community akzeptiert ist, sonst wäre das Vorhaben kontraproduktiv.
Lucy, ich würde mich an deiner Stelle frei machen von dem, was Einzelne hier wünschen oder nicht wünschen. Hier schrieben bislang 17 Personen, die in keinster Weise autorisiert sind, für DIE BDSM-Community zu sprechen. Deine eigene Motivation, verzerrte Darstellungen, Schieflagen in der Bewertung frei gewählter Beziehungen mit Machtgefälle, in denen sich Frau ihrem Mann radikal unterordnet, gerade zu rücken, ist doch ausreichend, um tätig zu werden.

Wäre ein Artikel in einem links-feministischen Blog, im Freitag, dem Neuen Deutschland gut aufgehoben? Ich bin skeptisch, was das Format "Zeitung" angeht. So ein Artikel kann sich ganz schön verselbständigen und du müsstest zumindest einkalkulieren, dass hinterher jede Menge Reaktionen mit dir als Autorin im Fokus die Folge sein könnten. Einen Diskussionsblog fände ich da lebendiger, da ein sofortiger Austausch möglich wäre, noch besser würde mir persönlich das Format Diskussionsveranstaltung gefallen.

Auch würde ich über den Ansatz nachdenken.
Einschläge Threads hier im JC zeigen, dass das Thema Feminismus und BDSM viel zu plakativ ist, um zu einer konstruktiven Debatte mit neuen Erkenntnissen zu kommen. Die Trennlinie verläuft nämlich bei dieser Überschrift nicht zwischen BDSMlerInnen und Nicht-BDSMlerInnen, sondern zwischen Menschen, die feminsitische Theorien plakativ verunglimpfen und denen, die differenzierte Haltungen vertreten. Ein gewinnbringender Ansatz könnte sein, dir eine Aussage, die dich ganz besonders aufgebracht hat, "gekränkt hat", wie du es formuliert hast, vorzunehmen, zu beleuchten, zu analysieren, zu diskutieren.
*****u34 Frau
29 Beiträge
Themenersteller 
Danke schön @***ta für die ausführliche, gute Antwort. *top*
Klar gibt es nicht DIE Community, mir war ein erstes Meinungsbild wichtig (ausserhalb des JC in versch Foren u Gruppen gibt es diese Frage auch), es hätte auch sein können, dass mir für so etwas Ablehnung entgegenschlägt. Wenn man einen öffentlichen Artikel als Idee im Kopf hat, möchte man doch schon zumindest die allgemeine übergeordnete BDSM Welt gut darstellen, und nichts "verschlimmbessern" und am Ende mehr Menschen angefressen sind als es gut ist. Natürlich kann man nicht jede Meinung treffen, das ist auch klar.

Tatsächlich gibt es eben verschiedene feministische Analysen und Strömungen. Finde es interessant, dass du anscheinend weisst, was ich meine und einen wissenschaftlichen Kontext herstellst, im Grunde bin ich auf das Thema/Problem aufmerksam geworden im Zuge meiner Literaturrecherche meiner Hausarbeit zu Mehrfachdiskriminierung. Das Internet ist nett, wenn es einem durch Algorithmen dann alle möglichen Artikel zu Feminismus an die Oberfläche spült, unter anderem eben auch jene, die den BDSM negativ bewerten, die bis ins letzte Jahr reichen.

Ob eine Diskussionsveranstaltung die richtige Herangehensweise ist, bin ich mir unsicher. Wobei das etwas später im Jahr vllt doch eine gute Idee wäre, im Hinblick darauf, dass die Frauenstreikstrukturen weiter ausgebaut werden sollen und man hierbei eine solche Veranstaltung gut platzieren könnte.
Einen Diskussionsblog habe ich schon angedacht, einen Kontakt zu einem passenden hätte ich. Zudem hab ich jetzt vor kurzem Kontakt mit den Schlagzeilen und Matthias Grimme gehabt, eine erste Meinung von ihm war, ein Artikel wäre eine gute Sache. Intensivieren des Austauschs zu einem Artikel werde ich mit ihm auch anvisieren.
Mir ist klar, dass ein öffentlicher Artikel auch Konsequenzen nach sich ziehen kann, aber ganz ehrlich... ich bin jetzt bald 40 Jahre, ich studiere grade im bald 2. Semester, meine zweite Berufslaufbahn also, groß rauskommen im akademischen Bereich werd ich in dem Alter nicht mehr😅 Daher ist es wohl nicht so sehr dramatisch, wenn es um meine Person dann als Autor Wirbel geben würde. Jedenfalls bin ich mir dessen bewußt.

Und naja, die Aussagen, die mich aufregten, ziehen sich nun ja leider durch, wie z. B. BDSM wäre patriarchale Unterdrückung und würde nur den Männern nützen, Frauen sind so in ihren Verhaltensweisen gefangen, dass sie garnicht merken, dass sie unterdrückt werden und es wäre keine freiwillige Unterwerfung, sowie eh alle sexuelle Form die durch den Kapitalismus lebt, nur Ausbeutung der Frau wäre bis hin zu BDSM wäre Gewalt und Vergewaltigung. Nach nur 2 Artikeln in diesem Tenor dreht sich mir der Magen um. Anerkennung von selbstgewählten Berufen im sexuellen Kontext - gibt es in dieser Argumentation nicht (eine Domina z. B. wird hingestellt als das Opfer des Kapitalismus🙈). Und das sind nur einige der Aussagen, die mich aufregen.
DarkDesire---Logo---Var_3
**********Party
111 Beiträge
@LucyLu34
Deine Ideen und Versuche in allen Ehren, aber ich fürchte, dass das in dieser Form vergebliche Liebesmüh ist. Nicht, dass ich Dein Engagement nicht zu schätzen wüsste (und ich zähle mich auch nicht zur "Geht sowieso nicht"-Fraktion, im Gegenteil), aber aus meiner Sicht sind die ganzen, von Dir richtigerweise aufgezählten (pseudo-)feministischen Argumente ja keine wirklichen Argumente in einer offen, objektiv und in Richtung Erkenntnis geführten Debatte, sondern mehr oder minder Vehikel, um den Beteiligten eine Art Selbstversicherung über die Richtigkeit ihrer Position und letztlich - hinter vielen, vielen Scheinargumenten versteckt - ihrer Persönlichkeit zu geben. Denn wenn man sich die geführten Debatten näher ansieht, kann man schnell feststellen, dass die vorgebrachten "Argumente" oft schon einer oberflächlichen Prüfung nicht standhalten und dann mit neuen, immer abstruseren Thesen verteidigt werden - bis am Ende dann die Diskreditierung der Personen mit anderem Standpunkt steht ("Opfer des Systems, die nichts mehr merken", "Patriarchalische Chauvi-Monster", whatever).

Und das wird sich auch nicht ändern (schon gar nicht von außen und erst recht nicht durch Logik), weil durch die unselige Verküpfung dieser Debatte mit dem Persönlichkeitskern der Argumentierenden bei jedem Widerspruch (und sei er noch so berechtigt) "dicht gemacht" und auf Abwehr geschaltet wird - das ist ein menschlicher Schutzmechanismus, der sich auch im Kleinen (Diskussionen mit Freunden oder dem/der Parter*in) oft beobachten lässt.

Aus meiner Sicht ist der einzige Weg der lange, lange Weg der Überzeugung im Kleinen, der vielen, vielen Gespräche mit interessierten "Vanillas" - und dem sich abfinden damit, dass manche Menschen aus den o.g. Gründen überhaupt nicht überzeugt werden wollen.

Die Nutzung von Medien erscheint zwar oft sehr verlockend (wegen der Reichweite), ist aber sehr schwer zu kontrollierenden Risiken ausgetzt: Klassische Medien wie Zeitung, Radio oder TV verfolgen oft (mal offen kommuniziert, meist verdeckt) auch finanzielle Interessen, die einer wirklich sachlichen Berichterstattung über das Thema entgegenstehen (Stichwort: Werbewirksamkeit), alle Internet-bezogenen Medien (Blogs, Youtube, Facebook, Foren) beinhalten das Risiko, gezielten Shitstorms von an inhaltlichen Diskussionen nicht interessierten Partizipient*innen ausgesetzt sein und Twitter... nun, Twitter ist aus vielen bekannten Gründen schon strukturell völlig ungeeignet für eine sachliche Diskussion.

Ganz konkret hilfreich ist da sicherlich die aktive Unterstützung von schon genannten Organisationen wie des BVSM, der smjg, von Mayday-SM oder gerne auch SMart Rhein-Ruhr e.V. (wenn man im Ruhrgebiet oder NRW lebt, und ja, ich bin dort im Vorstand aktiv), weil die genau die Arbeit machen, die Du auch machen möchtest - und alle diese Organisationen chronischen Mangel an wirklich aktiven und arbeitenden Menschen (nicht unbedingt an Mitgliedern) haben.

Wie gesagt, ich möchte Dich keinesfalls entmutigen, Dir aber die obigen Punkte etwas bewusster machen.

Liebe Grüße,

Mathias
*******rion Mann
14.644 Beiträge
... dann
mach doch mal in genau den Blogs
etwas Verständniswerbung für uns Männer ... wir sind auch Menschen.
***ta Frau
1.820 Beiträge
Ich persönlich war schon immer der Ansicht, dass Männer in der Lage sind, für sich selber einzutreten.
*******rion Mann
14.644 Beiträge
Das
verstehe ich gut, wer so denkt schraubt seine Bereitschaft dazu allzugern auf 0,0 herunter, genau da wäre dann auch meine Erwartungshaltung.

Doch sollten wir vermutlich zum Thema zurückkehren.
********r150 Mann
410 Beiträge
Ja,unbedingt machen
Aber mit Vorbehalten. Meine Vorschreiber(innen) haben sicher Recht mit der Wahl des Mediums und auch, das die ganze Sache unbeachtet bleibt oder völlig aus dem Ruder läuft. Mit all so etwas musst du rechnen.

Ein Zeitung/Zeitschrift halte ich nicht für geeignet. Die sind meistens meinungsmässig schon ausgerichtet und es wird nur eine kleine Zielgruppe erreicht. Und zu Talkshows o.ä. wirst du wahrscheinlich erst eingeladen, wenn dein Artikel genug Öffentlichkeit erreicht hat.

Bleiben eigentlich nur die neuen Medien. Weil auf die hat jeder Zugriff. Ein Blog als Diskussionsforum ist zusätzlich gut. Aber wie sollen die Menschen davon erfahren.
Ich bin What´sApp und Facebook-Verweigerer. Das würde ich also gar nicht mitbekommen.

Mein Vorschlag wäre ein Youtube-Video. Das kannst du in Ruhe erstellen, überarbeiten, von Anderen überprüfen lassen (z.B. juristisch) und Verweise auf andere BDSMler (z.B. den BVSM ev. ) einfügen. Die Inhalte könnten sogar FSK18-frei sein. Oder es gibt mehrere Varianten. Die Jugendfreie und die Englischsprachige. Oder EINE Version für ALLE mit englischen Untertiteln. Die Diskussion ist sicher nicht so bald geklärt. Du hast also wohl etwas Zeit.

Und dann das Video mit einem möglichst auffälligen Namen in Netz stellen. " BDSM gegen Feminismus ? " wäre mein Vorschlag. Das garantiert eine Menge Klicks. Schon aus Neugierde.

Ich wünsch dir jedenfalls gutes Gelingen und wenn es geklappt hat, bekomme ich es sicher mit.

LG vom Lernenden
********r150 Mann
410 Beiträge
Noch ein Nachtrag
Es sollte natürlich "eine" Zeitung/Zeitschrift heissen.

Und zu dem Thema auch interessant finde ich das

https://www.zdf.de/wissen/le … klich-unterscheidet-100.html

Da werden so manche Vorurteile nochmal näher betrachtet.
Ich habe nie verstanden, warum BDSMer ihre Sexualität aus der Privatsphäre in den öffentlichen Raum zerren, wo sie zwangsläufig der Beurteilung durch die Gesellschaft unterfällt, und zwar entsprechend deren sozialen, psychologischen und gesetzlichen Normen. Wer als erwachsener Mensch keine Ahnung von Gruppendruck hat, ist nie zur Schule gegangen oder als Einzelkind im Wald aufgewachsen. Ich finde die Erwartung, dass sich die sogenannten Stinos 1. mit BDSM auseinandersetzen sollen, damit sie 2. diese Sexualität dann tolerieren, gelinde gesagt: vermessen. Tatsächlich darf jeder etwas nicht verstehen können oder es ablehnen, damit im öffentlichen Raum konfrontiert zu werden (Stichwort: die halbnackte Sub an der Leine auf der Straße durchs Wohngebiet ziehen).
Der Drang, BDSM-Sexualität durch die Gesellschaft anerkennen zu lassen, der sich seit Ende der 1980er ausgelebt hat, wird jetzt zunehmend sanktioniert und massiv durch reaktionäre Kräfte zurückgedrängt. Das hätte man sich sparen können, wenn man nicht so darstellungsgeil (mit dem Sklaven zu Füßen in der 16 Uhr-Talkshow) und sendungsbewusst (50 SoG) gewesen wäre.

Jerzy Lec hat mal gesagt: "Verratet eure Träume nicht, eines Tages kommen die Freudianer an die Macht." Oder anders: Mach, was du willst - aber vorher die Schlafzimmertür zu.

Dass sich Leute zusammenschließen, die durch ein Thema verbunden sind, ist völlig logisch und natürlich sinnvoll und gewinnbringend in vielerlei Hinsicht. Zeitschriften wie das "Erziehungsforum" und die "Schlagzeilen" und der damalige Fernsehbeitrag in der Reihe "Unter deutschen Dächern" haben schon vor den Inet-Zeiten Gleichgesinnte zueinander gebracht. Das war im Nachgang zu den 1970er-Jahren möglich.
Jetzt, 2019, leben wir in ganz anderen, total kommerzialisierten und digitalisierten Zeiten, in denen ein gesellschaftlicher Diskurs über jedwedes Thema sofort zum Meinungskampf eskaliert mit entsprechend diffamierendem Sprachgebrauch (btw, was genau sind "sogenannte Feminist*Innen"?).

Mein Rat wäre also: BDSM zügig zurückzuholen ins eigene Schlafzimmer und das Smartphone während der Session auszuschalten. Wem am Ausleben seiner Sexualität etwas liegt, sollte sie schützen, statt sie zu Markte zu tragen.
*****u34 Frau
29 Beiträge
Themenersteller 
Liebe @****pa,

danke für deine Meinung. Da ich ja um ein Meinungsbild gebeten hatte, ist es gut, dass doch jetzt so viele Meinungen zusammenkommen.

Allerdings muss ich dir zu deinem Abschnitt hier in Erinnerung rufen, warum es diese Öffentlichkeitsarbeit damals gab (und warum sie heute noch genauso wichtig ist).

"Der Drang, BDSM-Sexualität durch die Gesellschaft anerkennen zu lassen, der sich seit Ende der 1980er ausgelebt hat, wird jetzt zunehmend sanktioniert und massiv durch reaktionäre Kräfte zurückgedrängt."

Wir wurden lange Zeit als krank und behandlungsbedürftig eingestuft und manche ältere Generationen können sich vermutlich auch an Gerichtsverhandlungen erinnern, bei denen Menschen angeklagt wurden, weil sie ihr Recht auf selbstbestimmte Sexualität in ihren heimischen Schlafzimmern und/oder in Szeneläden auslebten. Der Film "SM-Richter" ist ein gutes Beispiel dafür wie damals mit den Unsrigen umgegangen wurde, er zeigt eine wahre Begebenheit in noch garnicht allzu langer Vergangenheit. Nur den damaligen Aktivisten ist es bis heute zu verdanken, dass wir nicht mehr beim Psychiater oder auf der Anklagebank sitzen.
Vor kurzem wurde das Jubiläum für die Abschaffung des Paragrafen 175 gefeiert, der sehr lange Zeit Homosexuelle unter Strafe stellte. Homosexualität ist auch eine Neigung/selbstbestimmte Art der Sexualität.
Diese haben ebenso dafür gekämpft, anerkannt zu werden.

Wie du richtig feststellst, wird in der heutigen Zeit wieder diese Selbstbestimmung sanktioniert. Anhand des neuen Sexualstrafrechts (welches natürlich seine wichtige Berechtigung hat, nur mal so) sieht man, was eine Frauenbewegung alles bewirken kann. Und ich glaube wir möchten alle nicht, dass es irgendwann heisst, BDSM soll wieder unter Strafe gestellt werden, weil es einen gesellschaftlichen feministischen Druck gibt, dieses zu tun. Weil immer lauter werdende feministische Gruppen, die nicht verstehen, was Feminismus heisst (oder im BDSM Kontext heisst) meinen, Menschen was gutes zu tun, wenn sie dieses verbieten lassen. Im Glauben und Unverständnis, BDSM wäre frauenfeindlich (man denke an Alice Schwarzer und der letzte negative Artikel in feministischer Richtung kommt aus dem letzten Jahr, also aktuell).
Darum geht es mir, um ein Dagegenhalten, damit wir uns diese Freiheit, die vor uns schon viele erkämpft haben, beibehalten können. Und nicht darum, den BDSM in die Öffentlichkeit zu zerren, weil das tun andere, uns nicht wohlgesonnene Menschen schon. Dies unwidersprochen zu lassen, halte ich eben für nicht richtig, daher war die Idee eines Artikels aufgekommen.

LG LucyLu
Bitte nicht Äpfel mit Kartoffel in einen Sack packen
Liebe @*****u34

Wir wurden lange Zeit als krank und behandlungsbedürftig eingestuft

die Rechtslage war nie auf bzw. wider BDSM zugeschnitten. Körperverletzung war immer und ist nach wie vor Körperverletzung und ein Straftatbestand. Der anklagte Master Stephen kann großräumig mit einem Sklavenvertrag wedeln, wenn die Geschädigte/Sub sagt: "Nö, diese Verletzung wollte ich nicht" sieht es ganz schlecht aus. Außerdem reden wie hier von einem Offizialdelikt, d.h. wenn eine Körperverletzung den Behörden bekannt wird, müssen sie ermitteln. Dito Freiheitsberaubung (Bondage, Käfighaltung). Deshalb mein Argument: Wovon niemand Kenntnis hat oder bekommt (Schlafzimmertür zu, keine Outdoor-Spiele im öffentlichen Raum, keine Foto-Uploads in Inet-Foren), kann auch nicht vorm Richter landen.

Und was den von Dir zitierten Psychiater betrifft, empfehle ich Dir die Lektüre des ICD-10: F 65 fortfolgende ("Störungen der Sexualpräferenz"): Sadomasochismus F 65.5 findest Du direkt unter Pädophilie. Zum Arzt zu gehen mit einem grünblauen Hämatom-Hintern und dem aufs Ohr zu binden, dass Du auf SM stehst, würde ich Dir nicht raten.

Ein ganz anderes Thema ist Homosexualität und der § 175. Homosexualität ist im Gegensatz zu SM keine Spielart von Sexualität, sondern mMn eine Veranlagung und sexuelle Identität. Homosexualität zu verbieten, bedeutet, jemandem seine Sexualität/Identität gänzlich abzusprechen und ihm die Möglichkeit zu nehmen, überhaupt eine Liebesbeziehung zu führen und sich als Mensch umfassend zu verwirklichen. Wäre SM verboten, bedeutete dies lediglich, dass eine von vielen möglichen sexuellen Spielarten wegfiele.
Die Homosexuellen hatten (und haben in vielen Ländern immer noch) gar keine Wahl, als zu kämpfen und sich buchstäblich ihrer Haut zu wehren. Mit Verlaub, ich finde das obige "Wir" nicht angemessen und bleibe dabei: Tür zu im "heimischen Schlafzimmer".
*****u34 Frau
29 Beiträge
Themenersteller 
Ich streite mich hier nicht um Meinungsverschiedenheiten. Die gibt es, und die nehme ich an. Dafür ist dieser Thread ja da.

Aber so wie von dir dargestellt, dass wir immer noch eingesperrt werden, ist es bei weitem nicht mehr. Und das ist eben der Lobby- und Öffentlichkeitsarbeit zu danken, siehe das US Diagnosehandbuch, in dem das
dort nicht mehr so dargestellt wird. Sonst dürften heute weder SM Studios existieren, noch SMler am CSD teilnehmen noch Infotische zu BDSM beim CSD geben.
Wenn man nach deiner Ausaage ginge, sollte BDSM am besten verboten/psychatrisch bleiben, ein Schmuddelecken-Genre, das verachtenswert in der Öffentlichkeit ist und nur mit zugezogenen Vorhängen und verschlossenen Fensterläden praktiziert werden sollte (natürlich nicht in der blanken Öffentlichkeit, was aber meine Aussage meint, denke ich weisst du).
Im übrigen ist BDSM zu verbieten auch, jemandem seine sexuelle Identität abzusprechen, wie die von Homosexuellen damals. Die Aussage man könnte ja auch ohne, könnte man jetzt für den BDSM auch so verlauten lassen. Denn das steckt hinter dieser Aussage. Zudem ist der Vergleich garnicht weit hergeholt, denn in diesem Jahr vor 50 Jahren kämpften Schwule und SM/Leather Pride Menschen zusammen für ihre Rechte. Und nicht gegeneinander. Und nur wer kämpft, kann mehr Rechte erkämpfen.
Ich jedenfalls möchte, dass BDSM nicht mehr diskriminiert/kriminalisiert/psychatrisiert wird. Und nicht dem feministischen Diskurs die Entscheidung überlassen, wie über meine selbstgewählte sexuelle Ausrichtung entschieden wird.

Die Bemerkung mit dem Klischee mit dem Sklavenvertrag kommentier ich jetzt nicht weiter.
*******rion Mann
14.644 Beiträge
****pa:
... wenn die Geschädigte/Sub sagt: "Nö, diese Verletzung wollte ich nicht" sieht es ganz schlecht aus.
Das ist so und kein(e) Richterin oder Richter kann kontrollieren on man einvernehmlich oder nicht gespielt hat,
es sei denn es gibt glaubwürdige Zeugen.
Letztendlich kann also eine Bestrafung erfolgen wenn Richterin oder Richter dem vemeintlicjen "Opfer" glauben, auch wenn man tatsächlich unschuldig ist.
... wenn die Geschädigte/Sub sagt: "Nö, diese Verletzung wollte ich nicht" sieht es ganz schlecht aus.

Wenn die geschädigte das sagt, dann hat sie schon mal der Einvernehmlichkeit zugestimmt auch mit dem wissen das was passieren kann.
Wie groß dann der Bluerguß oder wie lange es Aua macht spielt keine Rolle weil kein Mensch der Welt das abschätzen kann.
Es ist so wie im Krankenhaus wenn du deiner Behandlung zustimmst, da kannst du auch nachher nicht sagen es tut aber noch weh das wollte ich so nicht.
Und das es immer ein Restrisiko gibt sollte jedem BDSM oder Patienten klar sein.
Für Naivitäten ist das der falsche Platz.
******uja Frau
6.914 Beiträge
Zitat von *****u34:
Und ich glaube wir möchten alle nicht, dass es irgendwann heisst, BDSM soll wieder unter Strafe gestellt werden, weil es einen gesellschaftlichen feministischen Druck gibt, dieses zu tun. Weil immer lauter werdende feministische Gruppen, die nicht verstehen, was Feminismus heisst (oder im BDSM Kontext heisst) meinen, Menschen was gutes zu tun, wenn sie dieses verbieten lassen. Im Glauben und Unverständnis, BDSM wäre frauenfeindlich (man denke an Alice Schwarzer und der letzte negative Artikel in feministischer Richtung kommt aus dem letzten Jahr, also aktuell).

Ich sehe ja eher einen gesellschaftlichen Druck vonseiten der erstarkenden Rechten – auch wenn das nicht hierher gehört. Der Feminismus hingegen ist meiner Wahrnehmung nach in seiner Extremform eine Randerscheinung; zahlreiche Dinge, für die Feminist(inn)en gekämpft haben, sind mittlerweile für die meisten von uns eine Selbstverständlichkeit und müssen nicht mehr viel thematisiert werden.

****pa:
Ein ganz anderes Thema ist Homosexualität und der § 175. Homosexualität ist im Gegensatz zu SM keine Spielart von Sexualität, sondern mMn eine Veranlagung und sexuelle Identität. Homosexualität zu verbieten, bedeutet, jemandem seine Sexualität/Identität gänzlich abzusprechen und ihm die Möglichkeit zu nehmen, überhaupt eine Liebesbeziehung zu führen und sich als Mensch umfassend zu verwirklichen. Wäre SM verboten, bedeutete dies lediglich, dass eine von vielen möglichen sexuellen Spielarten wegfiele.

Das mag deine Sichtweise und dein Erleben sein, aber es gibt viele, viele BDSMler, für die SM weitaus mehr als nur "eine von vielen möglichen sexuellen Spielarten" ist. Die sich eine Sexualität bzw. Partnerschaft ohne BDSM nicht vorstellen können und für die BDSM sehr stark identitätsprägend ist. Das beginnt im Schlafzimmer, endet aber bei weitem nicht dort. Auch wenn zugegebenermaßen ein D/s-Verhältnis bei einem heterosexuellen Pärchen leichter zu "kaschieren" ist als eine homosexuelle Beziehung.

Für viele von uns ist BDSM nicht nur Sex, sondern auch so etwas wie ein Hobby. Man geht auf Partys, man erfreut sich am Erwerb feinen Zubehörs, man hat Freunde innerhalb der Szene, mit denen man sich über die Neigung und alles, was damit zusammenhängt, austauscht. Das gibt es übrigens praktisch überall; je nach Gesetzeslage und gesellschaftlicher Akzeptanz freilich mehr oder weniger offen oder ganz im Geheimen. Ganz so einfach ist es nicht, den Leuten das zu verbieten; da gibt es schon ein gewisses Bedürfnis.

****pa:
Und was den von Dir zitierten Psychiater betrifft, empfehle ich Dir die Lektüre des ICD-10: F 65 fortfolgende ("Störungen der Sexualpräferenz"): Sadomasochismus F 65.5 findest Du direkt unter Pädophilie. Zum Arzt zu gehen mit einem grünblauen Hämatom-Hintern und dem aufs Ohr zu binden, dass Du auf SM stehst, würde ich Dir nicht raten.

Die Psychologie ist da gottlob schon weiter, auch wenn das offenbar in vielen Köpfen noch nicht angekommen ist. Schon heute gilt Sadomasochismus nicht mehr per se als behandlungsbedürftig, sondern nur, wenn beim Betroffenen und/oder anderen Personen deshalb ein Leidensdruck herrscht. Und in der nächsten Fassung des ICD, dem ICD-11, soll Sadomasochismus (mit der Ausnahme von nicht-einvernehmlichem Sadismus) sogar ganz von der Liste der "Störungen der Sexualpräferenz" gestrichen werden.

****pa:
Deshalb mein Argument: Wovon niemand Kenntnis hat oder bekommt (Schlafzimmertür zu, keine Outdoor-Spiele im öffentlichen Raum, keine Foto-Uploads in Inet-Foren), kann auch nicht vorm Richter landen.

Verzeih, aber gerade im Zeitalter von Internet, Social Media etc. ist es völlig unrealistisch, von den Leuten zu verlangen, mit ihrer Neigung, ihrem Hobby doch gefälligst in ihrem Schlafzimmer zu bleiben. Das Problem ist vielmehr, was passiert, wenn man damit vor dem Richter landet bzw. ob ein unbedarfter Dorfpolizist dafür überhaupt eine Veranlassung sieht. Heute noch kann es Karrieren kosten, wenn bekannt wird, dass eine Person des öffentlichen Lebens auf SM steht – und dafür braucht es meistens nicht mal ein aktives Outing, geschweige denn den Vorwurf der Nichteinvernehmlichkeit.

Ich denke, wir sind uns hier alle einig, dass nichts Schlechtes daran ist, wenn zwei erwachsene, selbstbestimmte Menschen im gegenseitigen Einvernehmen Sexualpraktiken ausüben, die ihnen beiden gut tun – auch, wenn sie für andere Menschen diese höchst befremdlich finden. Etwas, das niemandem schadet, aber den Beteiligten gut tut, sollte per Gesetz nicht sanktioniert werden. Und auch nicht von anderen Menschen.

Deshalb sind wir noch lange nicht fertig mit der Aufklärungsarbeit. Und deshalb ist "bleibt in eurem Schlafzimmer" keine Option.

*blume*
*******atz:
Wenn die geschädigte das sagt, dann hat sie schon mal der Einvernehmlichkeit zugestimmt auch mit dem wissen das was passieren kann.

Selbst wenn es einen "Sklavenvertrag" gibt, ist er bei einer Gerichtsverhandlung wg. Körperverletzung keine Sicherheit für den Beklagten (und kein rechtsgültiges Dokument, weil Körperverletzung verboten ist und kein Vertrag gültig ist, der gegen ein gesetzliches Verbot verstößt). Bei der OP, die auch eine Körperverletzung darstellt, freilich zum Wohl des Patienten und um eben gerade Schaden vom Körper abzuwenden, wirst Du umfangreich über mögliche Risiken aufgeklärt und musst die Aufklärung (das ist eben kein Vertrag) unterschreiben. Und selbstverständlich kannst Du auch den Arzt, wenn er einen Fehler macht, verklagen.

Wenn ein Mann oder eine Frau nach einem Spiel eine Körperverletzung anzeigt, muss das verfolgt werden und wird es auch. Die SM-Studios sind diesbezüglich in einer besseren Situation, weil der/die Geschädigte dorthin gegangen ist. Das Spanking und Rape Play im heimischen Schlafzimmer kann genauso gut "Gewalt in der Ehe" oder eine "Vergewaltigung" sein, wie umgekehrt auch die Behauptung, man führe eine SM-Beziehung, wenn es de facto Gewalt in der Ehe oder eine Vergewaltigung war.

Richtig, Naivität kann sich im BDSM-Bereich tatsächlich niemand leisten.
@******uja

BDSM ist nicht verboten. Es gibt Studios, Parties etc. pp. und Toys, die man bei amazon bestellen kann. Und das ist auch gut so. Jeder nach seiner Facon. Und ich bin ganz bei Dir, dass die Bedrohung von Randgruppen von Rechts kommt.

Das Problem ist die Gewalt und die Körperverletzung. Ich war selbst schon in der Situation, nicht zu wissen, ob ich die Polizei rufen soll, weil der Kerl die Frau non con bedroht und schlägt oder ob die beiden nachts um Uhr an einem U-Bahnhof gerade ein heißes Spiel am Laufen haben. (Und ich bin kein BDSM-Laie.) Ich will aber, dass irgendein Passant, der gerade vorbeikommt, die Polizei ruft, wenn er eine Frau in Not sieht, statt vorbeizugehen und zu denken: "Das sind irgendwelche Perversen." [Und ich bin den Feministinnen sehr dankbar, dass Vergewaltigung in der Ehe heute ein Straftatbestand ist und kein gebilligter Sex, nur weil die Frau irgendwann einen Ehevertrag unterschrieben hat.] Ich halte es für unmöglich, einen konsensuellen Gewaltbegriff gesetzlich zu installieren, und letztlich auch für gefährlich, den Gewaltbegriff aufzuweichen, damit eine Randgruppe öffentliche Plätze bespielen kann, weil die Parties, Events, toleranten Großstadt-Kieze nicht mehr ausreichen. Außerdem finde ich es unhöflich, wildfremden Menschen ohne ihre Zustimmung die eigene Sexualität aufs Auge und Ohr zu drücken.

Dass BDSM nicht nur Sex, sondern auch Hobby, Lebensart ist und dass BDSMer längst ihre eigene Randgruppenidentität haben, ist wunderbar und D/s öffentlich auszuleben, ganz gewiss keine Risiko mehr. Die "BDSM-Sau" ist mehrfach durch jedes Dorf gejagt worden, komplett durchkommerzialisiert, verfilmt, in Serie gegangen, meterweise fachlich und belletristisch verarbeitet, aber die Gesellschaft nach wie vor nicht tolerant genug?

Und was ich wirklich schwer erträglich finde, ist, wenn man sich als verfolgt, rechtlos, diskriminiert und im Kampf befindlich darstellt, während in vielen Ländern Homosexuelle aus dem Fenster geworfen, angezündet, ausgepeitscht und zwangskastriert werden und nicht nur ihrer Sexualität gänzlich beraubt, sondern ihres Lebens.
******uja Frau
6.914 Beiträge
Zitat von ****pa:
BDSM ist nicht verboten. Es gibt Studios, Parties etc. pp. und Toys, die man bei amazon bestellen kann. Und das ist auch gut so.

Ach was. *zwinker* Leider ist die Gesetzeslage diesbezüglich nicht überall so liberal wie bei uns, und auch eine liberale Gesetzeslage schützt nicht vor "moralischer" Verurteilung. Davon abgesehen bezog ich mich auf deine (natürlich hypothetische) Formulierung mit "wäre es verboten".

****pa:
Das Problem ist die Gewalt und die Körperverletzung. Ich war selbst schon in der Situation, nicht zu wissen, ob ich die Polizei rufen soll, weil der Kerl die Frau non con bedroht und schlägt oder ob die beiden nachts um Uhr an einem U-Bahnhof gerade ein heißes Spiel am Laufen haben. (Und ich bin kein BDSM-Laie.) Ich will aber, dass irgendein Passant, der gerade vorbeikommt, die Polizei ruft, wenn er eine Frau in Not sieht, statt vorbeizugehen und zu denken: "Das sind irgendwelche Perversen."

Ich glaube, da reden wir aneinander vorbei. Natürlich hat Gewalt, auch wenn sie einvernehmlich geschieht, in der Öffentlichkeit nichts zu suchen. Andererseits findet auch häusliche Gewalt für gewöhnlich hinter verschlossenen Türen statt.

Mir geht es nicht darum, das tätliche Ausüben von BDSM-Praktiken in der Öffentlichkeit salonfähig zu machen, sondern nur, dass Menschen nicht verurteilt werden, die innerhalb der Szene – und natürlich auch in ihrem eigenen Schlafzimmer – BDSM praktizieren. Solange allein das tendenziell skandalbehaftet ist, wird sich auch immer wieder jemand finden, der sich bemüßigt fühlt, solche Dinge an die breite Öffentlichkeit zu zerren und damit jemanden zwangszuouten. Davor sollte man keine Angst haben müssen, solange man im Rahmen der Einvernehmlichkeit agiert und keine Außenstehenden aktiv belästigt. Mit der Aussage
****pa:
Außerdem finde ich es unhöflich, wildfremden Menschen ohne ihre Zustimmung die eigene Sexualität aufs Auge und Ohr zu drücken.
bin ich wiederum ganz bei dir.

****pa:
Und was ich wirklich schwer erträglich finde, ist, wenn man sich als verfolgt, rechtlos, diskriminiert und im Kampf befindlich darstellt, während in vielen Ländern Homosexuelle aus dem Fenster geworfen, angezündet, ausgepeitscht und zwangskastriert werden und nicht nur ihrer Sexualität gänzlich beraubt, sondern ihres Lebens.

Nur, weil es bei Hempels unterm Sofa noch schlimmer aussieht, müssen meine Kinder trotzdem ihr Zimmer aufräumen. Die Maßstäbe solcher Länder anzulegen, statt nach eigenen, höheren Standards zu streben, halte ich für falsch. Es ist freilich schön, dass wir uns hierzulande von solchen Zuständen schon sehr weit entfernt haben – und ich möchte auch nichts kleinreden. Trotzdem können wir erstmal nur vor unserer eigenen Tür kehren.

*g*
*******111 Mann
11 Beiträge
es gibt nicht „das ist bdsm“...
...es gibt nur MEIN bdsm und DEIN bdsm und SEIN bdsm und IHR bdsm...
...unseres und eueres...
...


^^so als anregung zum beitrag... ...viel erfolg...:)
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.