Richtige Themenwahl
Hallo zusammen,
ich klinke mich hier jetzt als Neuling auch einmal ein.
Zu aller erst möchte ich sagen, dass mich die Themenwahl sehr angesprochen hat. Ich hätte es nicht besser formulieren können, denn für mich ist BDSM auch zum Entspannen. Und außerdem steht es jedem hier frei, für seine Gedanken seine eigenen Worte zu wählen - insofern kann man niemanden vorschreiben, ob eine Themenwahl richtig oder falsch ist (auch wenn ich bewusst die Überschrift mit "richtig" gewählt habe). Es verwundert mich, wie von manchen mit anderen Mitgliedern hier umgegangen wird. Als Vorhandensein sozialer Kompetenz sowie des Wissens über Kommunikation ging ich schon davon aus, dass man sich hier an gewisse Umgangsformen hält. Allerdings liegt es mir fern, mich wiederum in die Redefreiheit anderer einzumischen, deswegen äußere ich hier nur meine Meinung, nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Zurück zum Thema:
Ich bedanke mich beim Ersteller dieses Themas für seinen Beitrag, er spricht mir aus der Seele. Ich wünschte, ich hätte die Möglichkeit, mich selbst "aufzuhängen" um "abhängen" zu können
Mir geht es vor allem in Zeiten, in denen ich meinen Dom nicht sehen kann, ab, dass ich mich unterwürfig fühlen darf bzw. dass ich das Gefühl von Schmerz fühlen kann. Deswegen habe ich mir kleine Tricks überlegt:
ich füge mir bewusst Schmerzen zu, die mich daran erinnern, was in der letzten Session passiert ist - sozusagen wie eine Art Trigger zB. ein Abdruck von Fesseln, den ich somit auch im Alltag immer wieder spüren kann, weil diese Stelle dann ständig immer wieder stimuliert wird und der Schmerz der Druckstelle aufrecht bleibt. Oder ich berühre schmerzvolle Hämatome, auch wenn diese schon am Abklingen sind, denn auch somit kann ich die Erinnerung mir immer wieder zum Nachempfinden in mein Gedächtnis rufen. Es ist für mich mein eigenes "Schmerzgedächtnis", das auf einer Handlung beruht. Manchmal lege ich mir auch ein spezielles Outfit zurecht und knie in meiner Position, die ich am Beginn einer Session einnehme. Es fehlt zwar der Nervenkitzel und die Anspannung, die Vorfreude und die Reaktion meines Körpers darauf, allerdings genieße ich die Stille und schärfe meine Sinne (mit geschlossenen Augen natürlich). Ich versuche auch diese Position solange einzuhalten, bis ich Schmerz empfinde. Eine andere Alternative ist die Verwendung von Klemmen. Sowohl an den Brüsten als auch an den Schamlippen. Dies ist für mich ein Ritual, indem ich mich auch nur auf den Schmerz konzentrieren kann und das wiederum hilft mir abzuschalten. Mit etwas Wachs über den Brüsten ergibt sich außerdem ein schönes Bild
Doch all diese Dinge sind leider nur von kurzer Dauer. Sie helfen mir, mich abzulenken und zumindest für den Moment zu entspannen. Nur ohne meinem dominanten Gegenspieler ist der Genuss einfach nicht der selbe. Außerdem kann ich mich schlecht selbst über meine Grenzen "peitschen"
oder mich gar selbst so schlagen, dass ich zugleich entspannen kann
Für mich ist die Zeit ohne meinem Dom immer als wenn ein Süchtiger ohne seine Droge auskommen muss. Ich merke den Entzug bereits nach wenigen Tagen, aber ab dem 5.-7. Tag laufe ich schon so unrund, dass ich die Tage zähle, bis ich wieder eine Session bekomme. Mein Maximum sind 10 Tage - ab da an wirkt sich mein Entzug auch auf meinen Alltag aus. Alles über 10 Tage ist reine Qual. Doch als Sub muss ich mich leider geduldig zeigen und das ist etwas, das ich vermutlich mein Leben lang üben werde müssen.
Ich hoffe, ich konnte einen kleinen Beitrag zu diesem Thema leisten und steh für Fragen oder eine andere Art der Konversation natürlich gerne zur Verfügung (sollte jemand an meinen Aussagen Kritik üben wollen - nur zu, ich kann das verkraften
).
In diesem Sinne
beste Grüße
Cindy_Sub