@ Fionnbharr
Hallo Fionnbharr!
Ich finde, Lord_Kal_El hat da einen sehr wichtigen Aspekt aufgeworfen.
*******l_El:
Das beim Schreiben Probleme auftreten können, kann auch daran liegen, dass eine emotionale Ebene fehlt und Du dadurch entgleitest, weil Du Dich beim Reden sehr auf das Feedback von Deinem Gegenüber einlässt, was beim Schreiben fehlt …
Ich würde es anders formulieren:
Die Nähe zum Anderen (Empathie) oder die Nähe zu den eigenen Gefühlen (beim Schreiben).
Kennst Du das Phänomen des Katastrophenmenschen?
Also das ist zunächst einmal nichts schlechtes.
Es gibt so Situationen in Leben, für die es einfach kein Protokoll gibt.
Situationen, mit denen jeder Mensch emotional überfordert ist.
In denen alle Anwesenden derart von Gefühlen überwältigt sind, dass sie quasi den Kopf in den Sand stecken oder vor lauter Panik in blinden Aktionismus verfallen. Alle, bis auf der Katastrophenmensch, der genau in diesen Momenten seine Gefühle im Zaum hält. Der schaut, was jetzt getan werden kann, das Zepter in die Hand nimmt, den Anwesenden Aufgaben zuweist, so dass der Karren aus dem Dreck gezogen werden kann oder zumindest weitere negative Folgen eingedämmt werden.
Es ist nicht so, dass Katastrophen-Menschen emotional irgendwie abgestumpft wären. Im Gegenteil. Sie sind hellwach und feinsinnig. Sonst könnten sie die Situation nicht so gut einschätzen. Geschweige denn abwägen, welcher Mensch gerade was braucht/ wie sie ihn erreichen können. Sie aktivieren und führen mit Empathie.
Katastrophenmenschen haben die Fähigkeit entwickelt, für den Fall, dass die Gefühle überwältigend werden, auf innere Distanz zu ihren eigenen Gefühlen zu gehen. Vorübergehend eine Art "Eindämmungsfeld" darum zu legen und dennoch die Empathie für andere aufrecht zu erhalten. So bleiben sie selbst in Extremsituationen hochgradig funktionsfähig.
Wenn die Gefahren-Situation vorbei ist, drängen früher oder später all die gesammelten Eindrücke und Gefühle mit voller Wucht ins Bewusstsein. Aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben. Irgendwann muss der Kram verdaut werden.
Die Menschen, die instinktiv ihre Augen schlossen und vor Angst erstarrten, haben es später einfacher. Die haben gar nicht so viel mitbekommen. Und auch diejenigen, die in blinden Aktionismus verfielen, haben es später einfacher. Die haben ihrer Panik unmittelbar Ausdruck verliehen. Sie überleben bloß seltener.
Eindruck braucht auch immer Ausdruck. Und der Katastrophenmensch hat jede Menge Eindrücke angesammelt, sich aber noch gar nicht ausgedrückt. Die Emotionen wurden während der Katastrophe nicht vollständig durchlebt. Das ist eine der letzten Reserven der menschlichen Psyche. Um zu überleben.
Mag sein, dass bei Dir so etwas ähnliches passiert. Dass Dein Ausdruck dann später via Schreiben erfolgt. Dass Du beim Schreiben wieder mehr in Kontakt zu Deinen eigenen Gefühlen kommst.
Doch sollten BDSM-Sessions anfürsich keine der Situationen sein, in denen der dominante Part den Kontakt zu seinen eigenen Gefühlen derart extrem eindämmen muss, um überhaupt noch zu funktionieren. Das ist eine Fähigkeit, die dem Überleben dient. Nicht dem Leben. Eine Beziehung zu einem anderen Menschen kann man darauf nicht aufbauen.
Dies ist das, was mir so zu Dominanz mit späteren heftigen Emotionen einfällt.
Keine Ahnung ob Du etwas damit anfangen kannst oder nicht.