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Beziehungsanarchie ein Zukunftsmodell?

*****_54 Frau
11.031 Beiträge
Themenersteller 
Beziehungsanarchie ein Zukunftsmodell?
Cioccolata hat am runden Tisch dieses Thema angetippt, ich finde aber, es passt sehr gut hier zum Marktplatz der Liebe.

Ist Beziehungsanarchie (relationship anarchy) ein Zukunftsmodell ?
Oder bleibt es bei serieller Monogamie mit wenigen Nischen der Non-Monogamie?


Da ich mich als bewusst lebende Mono-Frau damit noch nicht beschäftigt habe, ich das Thema aber sehr interessant finde, zitiere ich mal ein paar Eckdaten aus Wikipedia:

Beziehungsanarchisten (RAs) ziehen es vor, zwischenmenschliche Beziehungen nicht danach zu unterscheiden, welche als Partnerschaft gelten und welche nicht, sondern haben stattdessen eine flexible Herangehensweise, innerhalb der zwischen zwei Menschen alles erlaubt ist, dem beide Beteiligten zustimmen.

Wichtige Werte sind ... vor allem Ehrlichkeit und Respekt. Die Denkweise der Beziehungsanarchie ist aus dem Ansatz abgeleitet, dass man Liebesbeziehungen auf dieselbe Art zu betrachten versucht, wie es üblicherweise in Freundschaften der Fall ist:

  • Freundschaften sind nicht exklusiv, und Freunde freuen sich darüber, wenn man auch mit anderen Freunden etwas Schönes erlebt.
  • Man geht mit jedem Freund anders um, nicht nach einem vorgegebenen Standard.
  • Man muss nicht alles gemeinsam machen und Kompromisse eingehen, sondern teilt nur das miteinander, wo beide Interessen übereinstimmen. Freunde verbiegen sich nicht um der Beziehung willen.
  • Freundschaften können sich in ihrer Ausprägung fließend verändern, es gibt keine binäre "entweder zusammen oder getrennt"-Logik.
  • Man muss den Status einer Freundschaft nicht ständig durch ritualisierte Gesten oder Aufopferung bestätigen[14], sondern kann davon ausgehen, dass die Freundschaft in Ordnung ist, solange es den Beteiligten dabei gut geht.
  • Aus der Freundschaft werden keine Verpflichtungen oder Ansprüche abgeleitet; alles, was man tut, ist freiwillig.


Es klingt eigentlich alles sehr ideal und sympathisch. Aber ist das tatsächlich auch auf Dauer möglich, dass man so leben kann?
Ich kann es mir nur für ein Wochenende auf dem Biobauernhof vorstellen - aber eine ganze Zukunft?
Ich könnte es nicht ... ich brauche Übersicht!
*****_54 Frau
11.031 Beiträge
Themenersteller 
Dreamy, es müssen ja nicht gleich 20 Frauen sein ... *zwinker*

Ich kann es mir auch für mich nur sehr schwer vorstellen. Ich bin so durch und durch monogam gepolt, ich wäre heillos überfordert. Die Reizüberflutung würde mich nach kurzer Zeit in die Einsiedelei treiben.
Nun ja, es könnte ja auch die "Monotonie" etwas auflockern ... so für 10 Minuten und danach kann man/frau ja auch noch ein gutes Buch lesen - vorausgesetzt es ist noch Platz in der Hütte und der Lebenspartner ist mit dem Hund spazieren ...
So ungefähr stelle ich - der mit solchen Modellen wenig Erfahrung hat postmodern - das so vor!
*****_54 Frau
11.031 Beiträge
Themenersteller 
Die Frage ist, ob man bei einem solchen Modell überhaupt in einer kleinen Einheit zusammen wohnen soll.
Der Trend, zumindest in den Städten, geht sowieso in die Richtung "Single-Gesellschaft" und viele nicht nur junge Menschen praktizieren ja auch mehrere Freundschaft+ Beziehungen nebeneinander.

Jdenfalls unterscheidet sich die "Beziehungsanarchie" in einigen Punkten von Polyamorie.
******XXL Mann
3.802 Beiträge
Zu dem Thema gibt es hier übrigens eine ganze Gruppe Beziehungs-Anarchie Leider läuft da kaum noch was.

Soweit ich es verstanden habe ist Beziehungs-Anarchie quasi eine Abspaltung von der Polyamorie - oder vielleicht besser, eine eigene Schule darin.

******dia:
Beziehungsanarchisten (RAs) ziehen es vor, zwischenmenschliche Beziehungen nicht danach zu unterscheiden, welche als Partnerschaft gelten und welche nicht,

deutet darauf hin. Bei den Polyamorie-Leuten gibt es - nach meiner Wahrnehmung - eine starke Strömung, die die Romantische Zweierbeziehung (RBZ) einfach nur auf mehrere Personen als auf zwei ausdehnen will. Das wäre für mich der komplette Horror *panik*. Aber ich wollte schon nie in WGs wohnen *floet*.

Die Sichtweise der Beziehungs-Anarchie ist für mich eigentlich die natürliche, da die Liebe(sbeziehung) und Partnerschaft eben nicht in eins setzt. Das und die gedankliche Trennung der erotischen Beziehung von der Partnerschaft sind für mich die Schlüssel für eine am Menschen orientierte Gestaltung von Liebesbeziehungen. Aber das ist für viele sehr, sehr schwer auch nur zu denken *traurig*.


Liebe Grüße
Stefan
Ich muss erst diesen Link lesen ...
Ich kann gewisse Unterscheide noch nicht erkennen.

Du hast aber recht ...
Ich sehe es bei einigen jungen Leute, die viel unterwegs sind - und zwar global; die überlegen sich sehr genau, ob sie eine feste Beziehung eingehen und wann in welcher Lebensphase - das hat weniger was mit Anarchie zu tun, sondern mit Lebensplanung und Organisation und mit multipler Beziehungskunst ...
******XXL Mann
3.802 Beiträge
Oh je, ich sehe schon, dann muss ich mal meine Begriffe einführen, sonst versteht mich keiner... Ich klaue mal die entscheidende Passage von meiner Homepage Homepage "Liebe, Liebesbeziehungen und der ganze Rest" von stefanXXL

  • Liebe

    Unter Liebe verstehe ich das Gefühl, das ich für einen Menschen habe. Es ist sicher nicht leicht zu beschreiben, aber ich möchte es mit Zuneigung zu diesem Menschen und einem Gefühl von Wärme für ihn charakterisieren. Liebe führt dazu, dass ich möchte, dass es der geliebten Person gut geht, dass sie glücklich ist.

    Dieses Gefühl ist nur in mir. Es muss weder kommuniziert noch ausgelebt werden. Weil das Gefühl nur in mir ist und nicht von mir getrennt werden kann, ist es als solches unveräußerlich.

    Mir geht es so, dass wenn eine Liebe bei mir einmal entstanden ist, es gewöhnlich keinen Grund gibt, dass diese Liebe jemals wieder endet.

  • Liebesbeziehung

    Eine Liebesbeziehung kann ich zu einem Menschen haben, für den ich Liebe empfinde. Unter einer Liebesbeziehung verstehe ich das konkrete Tun mit der geliebten Person. Alles Verhalten in Bezug auf diese Person ist Teil der Liebesbeziehung.

    Eine Liebesbeziehung hat ihre Zeit. Sie beginnt irgendwann und vielleicht endet sie auch irgendwann wieder. Eine Liebesbeziehung kann sehr aktiv und mit hoher Frequenz gelebt werden oder sie kann verhalten sein und nur selten zum Zuge kommen.

  • Partnerschaft

    Eine Partnerschaft ist ein gemeinsames Unternehmen mit einer anderen Person, bei der wir implizit oder explizit vereinbart haben, unser beider Leben gemeinsam zu bewältigen. Im Rahmen einer solchen Partnerschaft werden oft gemeinsame Projekte wie Kindererziehung und Hausbau umgesetzt.

    Da der Sinn einer Partnerschaft ein langfristiger ist, ist eine Partnerschaft dementsprechend auf lange Dauer angelegt. Ich spreche deswegen zuweilen auch von Lebenspartnerschaft. Die Ehe institutionalisiert eine solche Partnerschaft gesellschaftlich.

  • Erotische Beziehung

    Eine erotische Beziehung besteht immer dann, wenn ich mit einem anderen Menschen erotische Handlungen durchführe. Im engeren Sinne gehören dazu sexuelle Handlungen, aber ich denke, dass z.B. die Grenzen zum Kuscheln oder vielleicht zum gemeinsamen Kopfkino fließend sein können.


Alles kann zusammen auftreten. Nur bei der RZB muss es zusammen auftreten. Es kann aber auch getrennt voneinander auftreten - insbesondere Partnerschaft.

Auch ein wichtiger Aspekt: Altersabhängig dürften da die Prioritäten unterschiedlich sein. Ich habe z.B. die typischen Themen einer Partnerschaft schlicht hinter mir.


Liebe Grüße
Stefan
******584 Frau
749 Beiträge
Wenn...
...man sich die Mühe macht, mein Profil zu lesen, dann wird man feststellen, daß ich genau nach dieser Prämisse Beziehungs-Anarchie leben möchte. Das ist exakt die Beschreibung die ich dafür verwenden wollen würde. *zwinker*
Ich war schon immer monogam und kann mir eine Beziehung auch nicht anders vorstellen. Ich erwarte das natürlich auch von dem Partner. Was aber einen gelegentlichen, gemeinsamen Dreier nicht ausschließt.
Wenn ich solo bin, dann nehme ich, was ich kriegen kann, da geht es dann aber nur um Sex. Sobald daraus eine Beziehung entstehen sollte, dann konzentriere ich mich wieder nur auf den Partner.
Ich vermisse dann auch nichts.
Irgendwie klingt das für mich wie eine modifizierte Hippiekultur *g*
Hat irgendwie nicht funktioniert, zumindest sich nicht durchgesetzt *zwinker*
Ich denke, das ist auch nur eine der vielen Modeerscheinungen. Jeder will's mal ausprobieren und dann verschindet es wieder in der Versenkung.
******XXL Mann
3.802 Beiträge
Oh - Poly-Stories *smile*. Hier ist meine.

Ich wusste irgendwie schon im zarten Alter von 16, dass eine Romantische Zweierbeziehung (RZB) nicht da richtige für mich ist.

Na ja, realisiert hat sich das lange, lange nicht - gewollt habe ich es aber immer. Irgendwann kamen dann Bekanntschaften / Lieben / Beziehungen, die auf erotischer Basis begonnen wurden. Die wurden dann zwar auch Beziehungen, aber die waren aufgrund ihrer Konstruktion von vorneherein offener.

Die erste solche war es noch nicht so richtig, die zweite, sehr lange war dann eine offene Beziehung, die letzten Jahre allerdings leider nur noch auf Don't ask, don't tell-Basis. Das klappte zwar aufgrund unserer Lebenssituation ganz gut, aber war eigentlich nicht was ich wollte.

Heute, in meinem neuen Leben, lebe ich meinen polyamoren Wunsch aus so gut es geht. Und für mich gehört da Liebe, Liebesbeziehung und erotische Beziehung dazu. Eins weiß ich: Diese Offenheit, diese Vielfalt, diese vielen wundervollen Begegnungen, die will ich nie wieder missen. Eine Partnerschaft vermisse ich im Moment nicht, aber wer weiß schon was die Zukunft bringt.

Und was mich momentan am meisten überrascht: Wie eifersuchtsfrei das alles geht. Nicht bei mir - ich hatte nie ein Problem mit Eifersucht. Nein, auch bei meinen Begegnungen. Das ist für mich eines der größten Geschenke, die mir das Universum gerade so macht *wolke7*.

Ich habe da viel drüber nachgedacht und es gibt bei mir noch ein paar mehr Homepages zu dem Thema.


Liebe Grüße
Stefan
Was wäre Sex und Liebe ohne einen Schuss Anarchie?
Das gehörte auch immer dazu, egal wie "geordnet", sittenstreng, moralgesäuert die Zeiten auch waren.
Das ist zwar kein Modell, aber häufig eine zutreffende Situationsbeschreibung und gefühlte Lebenswahrheit.
Es muss auch nicht immer konzeptionell zugehen - sonst wird es auch langweilig!
******XXL Mann
3.802 Beiträge
******e_n:

Irgendwie klingt das für mich wie eine modifizierte Hippiekultur *g*

Ja, hat nicht funktioniert. Ich bin selbst zu jung dafür *floet*, aber Ältere, die das voll mitgekriegt haben, sagen oft, dass sie mit ihren Gefühlen nicht hinter der Theorie hergekommen sind. Das glaube ich gerne, denn versucht euch mal in die Zeit zu versetzen. Da war es noch nicht lange her, dass es bei Strafe(!) verboten, unverheirateten Paaren eine Wohnung zu vermieten:

Vorher [also vor 1970] konnte der Vermieter einer Wohnung wegen Kuppelei belangt werden, wenn er einem nicht verheirateten Paar [...] eine Wohnung vermietete oder überhaupt, wenn er in seiner Wohnung anderen Unzucht gestattete.

-- https://de.wikipedia.org/wiki/Kuppelei#Rechtliche_Lage_bis_1970

Da war der Sprung einfach sehr weit.

******e_n:
Hat irgendwie nicht funktioniert, zumindest sich nicht durchgesetzt *zwinker*

Ja, die Freie-Liebe-Konzepte von damals haben sich nicht durchgesetzt. Aber sie haben die sexuelle Revolution losgetreten - zusammen mit der Pille. Und nach vielen Jahrzehnten sind wir heute endlich da, dass wir mit weniger revolutionärem Anspruch uns heute endlich mal überlegen können, wir wir vielleicht jenseits der RZB leben und lieben wollen.

Bad Weisheit ist genau der Ort, an dem ich genau hierzu gerne mit euch forschen möchte.


Liebe Grüße
Stefan
Natürlich kann ich auch heute mit dem und morgen mit dem und übermorgen mit dreien gleichzeitig in die Kiste hüpfen und Mädels dürfen auch mal dabei sein, da bin ich sehr offen. Aber das habe ich auch schon in der sittenstrengeren Zeit meiner Jugend durchgezogen. Und damals gab es noch den §175.

Aber es war bei mir schon immer so gewesen und ich möchte es eigentlich auch nicht ändern, wenn ich mich verliebt habe und dann eine Beziehung geführt habe, dann war und bin ich stets monogam.
******nci Mann
445 Beiträge
Wirklich sehr interessantes Thema Katze!

In jungen Jahren habe ich da auch so meine eigenen Erfahrungen gemacht ... kurz gesagt, es ist jedenfalls kein Modell welches ich unter Abwägung der verschieden Für und Wider beibehalten konnte und auch nicht wollte, denn es gibt da schon so den ein oder anderen nicht zu vernachlässigenden Nachteil.

Prinzipiell stellt sich schon die Frage, warum eine Freundschaft beim Sex aufhören sollte und ausschließlich in einer Partnerschaft gelebt werden darf. Die Grenzziehung zwischen Freundschaft und Partnerschaft ist sicher zu einem gewichtigen teil auch durch gesellschaftliche Konventionen bestimmt, aber heute weis ich, dies ist nicht der einzige Grund. Ich glaube es gibt ein grundlegendes menschliches Bedürfnis nach Verlässlichkeit, Zugehörigkeit, nach Nähe, nach einem festen Platz an der Seite eines Menschen - nicht nur dann wenn beiden danach ist.

Für habe ich festgestellt, dass die Quantität der Beziehungen sicher zunimmt, allerdings Qualität eher abnimmt. Das kommt nicht zuletzt daher, dass man wenn man nicht so gut drauf ist, eher der Kontakt nicht ausgeprägt ist. Die „negative“ Erlebnisswelt wird tendenziell nicht so geteilt, da geht was verloren.

Kennt jemand Zegg? Die versuchen alternative Liebes-/Lebenskonzepte im wirklichen Leben zu leben. Ich finds spannend.

http://www.zegg.de


Ich glaube spätestens ab dem Zeitpunkt wo ein Mensch einem anderen Menschen sehr wichtig wird, ist der Wunsch immer da diesen nur für sich zu haben.
Wenn dann aber der Umstand einen quasi zwingt zu teilen, wird der Eine oder Andere sich auch damit arrangieren. Ich glaube auch, dass diesbezüglich Frauen leidensfähiger sind als Männer. Männer sind besitzergreifender denke ich. Fragt man so in die runde, wird nach aussen meistens so getan als ob alles toll und prima ist, alleine schon weil ein anderes Statement ja eventuell das gefährden könnte was man hat. Da wird wohl der Gedanke "lieber ein Teil als gar nichts" die Situation beherrschen.

LG chien
Prinzipiell stellt sich schon die Frage, warum eine Freundschaft beim Sex aufhören sollte und ausschließlich in einer Partnerschaft gelebt werden darf. Die Grenzziehung zwischen Freundschaft und Partnerschaft ist sicher zu einem gewichtigen teil auch durch gesellschaftliche Konventionen bestimmt,

Ich habe mich noch nie gefragt, ob ich auch in einer freundschaft vögeln darf, oder nur in einer Partnerschaft. Danach fragt doch schon lange keiner mehr.
Und gesellschaftliche Konventionen haben mich in dieser Hinsicht erst recht noch nie interessiert.

Bei mir ist das ganz einfach so: Ich lerne einen Mann oder eine Frau kennen. Mann oder Frau gefällt mir. Es kommt zum Sex. Das ist jetzt erst mal gar nichts. Nur Sex.
Es kann aber passieren, dass ich mich in Mann oder Frau VERLIEBE. Und Mann oder Frau in mich. Ob das schon vor dem ersten Sex, während dessen oder nach der 25sten Nummer passiert, spielt keine Rolle.
Sobald ich mich verliebt habe, strebe ich eine Partnerschaft an. Und nicht weil die Gesellschaft es so will.
LIEBE ist das Stichwort.

Eine Freundschaft ist für mich etwas ganz anderes. Mit Freunden vögel ich nicht.
Für mich gibt es nur eine Grenze und die liegt dort, wo das Verliebtsein anfängt. Vor der Grenze ist es nur Sex. Was aber die Gesellschaft damit zu tun haben soll, begreife ich nicht.
Das eine Partnerschaft für mich nur monogam möglich ist, schrieb ich ja bereits.
Wenn dann aber der Umstand einen quasi zwingt zu teilen, wird der Eine oder Andere sich auch damit arrangieren.

Mich zwingt niemand zum Teilen. Ich teile grundsätzlich nicht !
******nci Mann
445 Beiträge
*******_DA:
Das ist jetzt erst mal gar nichts. Nur Sex.
Das ist für mich entschieden anders! Nur Sex kenne ich für mich nicht, dass hat auch immer auch etwas mit der Person zu tun. Eine gewisse Verbindung im Geiste muss schon vorhanden sein. Das muss nicht die gleich die große Liebe sein, aber mit einer Frau zu schlafen nur weil ich geil bin, nein das ist nicht meins. Sex ohne Gefühl macht mir keinen Spaß. Immerhin ist Sex die maximal mögliche Nähe zu einem anderen Menschen und die mag ich nun mal nicht mit einer Person teilen, die vielleicht attraktiv ist, mich aber ansonsten nicht anspricht.
Nur Sex kenne ich für mich nicht, dass hat auch immer auch etwas mit der Person zu tun.

Natürlich habe ich nur Sex mit Menschen, die ich zumindest sympathisch finde.
Die Glory-Hole-Blow-Job-Zeiten sind bei mir schon lange vorbei.

Sex ohne Gefühl macht mir keinen Spaß.

Mir auch nicht.
Da haben wir zuerst einmal die Geilheit selbst als starkes Gefühl. Dazu kommt die Sympathie und vielleicht mag ich die Person ja auch noch ein bißchen mehr. Aber das ist dann noch lange keine Freundschaft.
Am Ende muss das wohl jeder selbst entscheiden und leben.

Ich kann nur für mich sprechen und weiß mit Gewissheit, dass ich mich auf kein sexuelles Abenteuer einlasse wo nicht wirklich das Herz min ein bissl mitspielt.
Auch in der Früheren Jahren, habe ich immer nur sexuelle Exkurse mit Frauen gehabt, mit denen mich irgendwas verbunden hat. Das war unabhängig von Dauer, kurzweilig oder lang, immer das gleiche Schema.

Rückblickend kann ich aber auch sagen, dass ich keine Liaison jemals bereut habe und auch mit den Frauen zum größten Teil heute noch irgendwie Kontakt habe.

LG chien
*****_54 Frau
11.031 Beiträge
Themenersteller 
Zukunftsmodell? Teilweise ...
Vieles, was die „anarchische Beziehungsform“ ausmacht, kann ich unterschreiben:
Offenheit und Ehrlichkeit, Freiwilligkeit, jedem seinen ganz eigenen Bereich zugestehen, natürlich Respekt vor den Eigenheiten, keinen Anspruch auf "Erlösung, Freundschaft, Loyalität dem Liebespartner gegenüber, keine ständigen ritualisierten Gesten.

Eine Partnerschaft besteht für mich im Idealfall kurz gesagt aus erotischer Beziehung, loyaler Freundschaft und dem Gewähren von eigenständigen Außenkontakten.
Mit einer Ausnahme, nämlich, dass ich meine Sexualität nicht gleichzeitig mit mehreren Partnern leben möchte.
Ich kann es einfach nicht.

Mit 11 Jahren schrieb ich meine erste Kurzgeschichte. Sie handelte von einer etwas eigenwilligen jungen Frau, die sich entschloss, nicht den Vater ihres ungeborenen Kindes zu heiraten, weil er sie nicht liebte und sie zu stolz war, einen Kompromiss einzugehen. Damit habe ich eine Grundrichtung, die mein Leben bestimmen sollte, bereits ein wenig vorweg genommen. *zwinker*

Damals beschloss ich, nie zu heiraten. Das habe ich bis heute so gehalten, Kirche und Staat, so dachte ich und denke es heute noch, sollen da außen vor bleiben.
Die Ehe schien mir eine „bequeme“ Falle zu sein, in die Frauen hineingeraten konnten. Ich wollte nicht versorgt und damit abhängig werden. Meine Mutter, die bis auf die ersten Jahre immer berufstätig war, empfand ich nicht als "abhängig". Auch die Bäurinnen in dem Dorf, in dem ich meine ersten 9 Jahre verbrachte, waren selbstbewusste, berufstätige Frauen.
Später aber konnte ich es bei den Hausfrauenmüttern meiner Schulkolleginnen in der Kleinstadt sehr genau beobachten. So wollte ich nicht werden, ich hatte meine berufliche Vision und ich wollte auf jeden Fall autonom bleiben.
Trotzdem wollte ich immer auch Kinder und eine Art Familienleben, als freiwillige Vereinbarung.

Bei all meinem Autonomiebedürfnis bin ich ein Beziehungsmensch und mental und psychisch nicht in der Lage, gleichzeitig mehr als eine Person sexuell ganz nahe an mich, quasi an mein Innerstes, ran zu lassen.
Sowieso sind meine engen Freundschaften zu Frauen und Männern sehr überschaubar.

Meine langen erotischen Beziehungen waren immer monogam, bis auf meine allererste. Da waren wir junge experimentierfreudige Studenten und wollten alles neu erfinden, vor allem keine Besitzansprüche stellen.
Das ging schief, mir hat das nicht entsprochen, das habe ich sehr schnell bemerkt. Es hat mich unglücklich gemacht und mir meine Wurzeln gezogen.

Kurzfristige sexuelle Kontakten geben mir nicht das, was ich für meine Balance brauche. Und mehrere Sexualkontakte nebeneinander verwirren mich und verwässern meine Intensität.
Ich kann das nicht genießen und mich auch nicht richtig fallen lassen. Bei mir ist das eben so und das habe ich akzeptiert. Ich hätte mich sehr verbiegen müssen, um da mitzuhalten.

Ich bin sicher: Zukünftig werden Menschen in ganz unterschiedlichen Beziehungsmustern leben können. Das Modell der anarchischen Beziehung hat für mich gute Chancen, zu überleben, nicht nur als Modeerscheinung in der Schublade zu verschwinden. Für viele Menschen wird es ganz bestimmt die bessere Alternative zur romantischen Zweierbeziehung oder Freundschaft-Plus oder Seriellen Monogamie oder was auch immer sein.
Eigentlich finde ich das eine Bereicherung, auch wenn ich selbst so nicht leben möchte.
******584 Frau
749 Beiträge
@*****_54: Wow, ich bin ehrlich beeindruckt, du hast eine wunderbare, erwachsene Einstellung zum (Liebes)Leben, Leben und Leben lassen, so würde ich das wohl bezeichnen, Respekt!*top*
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