Der einleitende Text, femdoma, hat für mein Verständnis eher weniger mit der Themenüberschrift
Dominanz als Gabe zu tun.
Denn Du lässt Dich im Wesentlichen aus über - in Deinen Augen - übliche und langweilige Maßnahmen des dominanten Teils gegenüber dem unterwürfigen.
Dein Maßnahmenkatalog mag demgegenüber bei anderen auf wenig Begeisterung stoßen.
Ich für meinen Teil fühle mich für unser eigenes sexuelles Leben nicht inspiriert durch Euer
Spiel, den Sub in peinlicher Kleidung vorzuführen.
Dominanz, losgelöst von sexueller Zweisamkeit, bezeichnet wohl vorrangig ein Persönlichkeitsmerkmal.
Jeder Spitzenmanager und ebensolche Politiker dürfen wohl mit diesem Attribut geschmückt werden.
Einfach deswegen, da es ihrem Wesen entspricht, als Alpha-Tier aufzutreten, den Weg und die Regeln zu definieren und vorzugeben.
Dies bedeutet nicht zwingend, dass die Gefolgsleute nur entrechtete Befehlsempfänger sein müssen.
Ohne die Fähigkeit, auf die Bedürfnisse der Untergebenen einzugehen, würde sich das Alpha-Tier wohl schnell einem Putsch, einer Palastrevolution, ausgesetzt sehen.
Steckt man nun den ungelernten Hilfsarbeiter eines Unternehmens in den Anzug des Konzernmanagers, setzt ihn auf seinen Schreibtischstuhl und versieht ihn mit allen Befugnissen, Entscheidungen treffen zu dürfen, wird dieser kläglich scheitern.
einfach deswegen, da er seine Rolle nicht beherrscht und allenfalls den Chef
raus hängen lassen kann, ohne zugleich dessen Verantwortung übernehmen zu können.
Im Bereich der Sexualität verhält es sich sehr ähnlich; die Domina bzw. der Dominus muss eine wirkliche Gabe haben. Nämlich die, Untergebene authentisch führen zu können.
Wer, inspiriert durch die Veröffentlichung dieser Anleitung für Selbermacher, besser bekannt unter dem Arbeitstitel
Shades of Grey, das erste Mal in seinem Leben zu einem etwas stärkeren Seil gegriffen hat, um zu Hause Bondage-Spiele zu üben, oder gar Handschellen mit rosa Plüsch-Überzug ins Haus geholt hat, der lebt D/S nicht.
Der spielt es einfach nur und wird, wie es das Schicksal der meisten Spielsachen ist, sehr bald den Spaß daran verlieren.
Um nun konkret auf die Themenüberschrift einzugehen, darf ich ergänzen, dass Dominanz nicht nur eine Gabe, sondern der Domina bzw. dem Dominus auch ein Bedürfnis ist.
In den meisten Fällen gesellt sich auch eine Neigung zum Sadismus hinzu, die in der modernen, domestizierten Zeit dazu führt, nicht einfach ein unschuldiges Opfer von der Straße zu holen, um es im tiefen Keller zu missbrauchen, sondern Ausschau nach einem willigen Pendant zu halten, das eben ungestraft gequält werden kann.
Findet sich eine solche Paarung, dann bereitet es dem unterwürfigen und im Idealfall auch masochistisch veranlagten Teil große Lust und sexuelle Erregung, der Domina bzw. dem Dominus ausgeliefert zu sein und seine Erregung zu spüren, die er empfindet, wenn sie bzw. er Macht ausspielt, ihr bzw. ihm Schmerz zufügt.
So verhält es sich bei uns; die psychischen und auch physischen Herausforderungen, der ich sie aussetze, erregen sie, weil sie meine Lust in meinen Augen dabei entdeckt.
Ihre bereits geplante Vorführung vor einem hier im JC kennen gelernten Paar widert sie eigentlich an. Denn sie hat es noch nie über sich ergehen lassen müssen.
Doch hat sie zugesagt, es stolz und gehorsam zu ertragen, weil es mir Lust bereiten wird.
Und so, wie ich sie einschätze, wird ihre eigene Lust durch diese Demütigung auch zu ihrer Erfüllung kommen.
Diese zu fühlen und sie dabei zu stützen und zu führen, macht nach meinem Verständnis das aus, was als Gabe gemäß der Themenüberschrift zu sehen ist.