@make_your_wish
Das war auch sehr gut gesprochen!
Einen Fisch, der zeigt, wieviel ein paar Jahrzehnte verändern können, kennt jeder
-den Guppy.
In den Tropen wurden sie vielfach ausgesetzt zur Moskitobekämpfung
und verdrängen dann dort heimische Arten.
Wer sich aber welche im Zoogeschäft kauft, kann das kaum glauben, so
empfindlich sind sie und auch soviel an Vitalität haben sie eingebüßt.
Als ich 1980 mit der Aquaristik anfing, war der Guppy der Anfängerfisch
schlechthin, heute würde ich sie keinem Anfänger empfehlen -so sehr haben
Züchter die Tiere verändert.
Ich hatte sogar mal Tiere, die in weichem Wasser besonders schön waren
-im mittelharten Wasser starben sie schnell. Das dürfte eigentlich nicht sein,
da die Tiere ja an mittelhartes und hartes Wasser angepaßt sind...
Das die schon erwähnten Blauen Kongosalmler sich gut in mittelhartem Wasser
pflegen lassen (ohne Beeinträchtigung von Färbung, Vitalität, Lebensdauer
und Widerstandskraft gegen Krankheiten) ist eine Tatsache.
Dafür sind sie in anderer Hinsicht weniger anpassungsfähig, wie Wasserbelastung
(Nitrat), Beckengröße und abwechslungsreicher Fütterung (incl. Pflanzenkost).
Bezüglich der Schmetterlingsbuntbarsche kann ich ein Statment des inzwischen
leider verstorbenen Gerd Eggers (1) widergeben:
"Wenn man sieht, in welchen Dreckslöchern man prächtige Schmetterlingsbuntbarsche (-ramirezi) fängt, sollte man nachdenken, das Aquarium
zu hause einmal pro Woche als WC zu benutzen."
Dies zeigt, daß die Schmetterlingsbuntbarsche in anderer Hinsicht anpassungsfähiger sind.
Im Übrigen wäre unsere Erde ohne die große Anpassungsfähigkeit der Arten in
unterschiedlicher Hinsicht sehr artenarm, denn das letzte große Artensterben auf
dem amerikanischen Kontinent (durch Klimaerwärmung) liegt mal gerade gut
10 000 Jahre zurück. Trotzdem ist das Amazonasgebiet ein Hotspot.
(1)
Gerd Eggers sammelte bei sehr vielen Tropenreisen Tiere und Pflanzen.
Nothobranchius eggersi (Prachtkärpfling) und Aponogeton eggersi (Wasserähre)
wurden im zu Ehren benannnt.