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Mietshäuser Syndikat

**oY Mann
8 Beiträge
Themenersteller 
Mietshäuser Syndikat
Hi Leute. Da dieser Bereich der Finanzierung/rechtsform noch sehr leer ist hier mal ein interessantes Modell zum Hauskauf und einer basisdemokratischen rechtsform der Projektverwaltung ohne Privateigentum. Motto: Das Haus gehört sich selber. Das Mietshäuser Syndikat berät selbstorganisierte Hausprojekte, die sich für das Syndikatsmodell interessieren, beteiligt sich an Projekten, damit diese dem Immobilienmarkt entzogen werden,
hilft mit Know How bei der Projektfinanzierung, initiiert neue Projekte.
Hier die Seite: https://www.syndikat.org/de/
Ich beantworte gerne Fragen, kenn mich mit dem Modell ein bisschen aus...
******chu Mann
97 Beiträge
ich habe mir den Link angeschaut - Syndikatist eine Bezeichnung, die sehr verbrannt klingt - um zu sehen, was das ist. Vermißt habe ich etwas zur Struktur dieses Syndikates, wie ist derr rechtliche Aufbau zB.. Es gibt einiges, dass an die Hausbesetzerszene erinnert und sehr viel zu den Fragen von politischer Gewalt.
****000 Mann
18.982 Beiträge
**oY Mann
8 Beiträge
Themenersteller 
Du hast Recht, das Konzept stammt aus der Freiburger Hausbesetzerscene Ende 80erAnfang 90er. Im Prinzip ist es ganz simpel. Die Menschen des Projekts verwalten über einen Verein alle ihre Belange. Gehören tut das Haus aber einer GmbH an der der Hausverein nur ein Teilhaber ist. Der andere Teilhaber ist der Mietshäusersyndikatsverein mit der alleinigen Funktion ein Vetorecht bei Verkauf o.ä. auszuüben. Mehr nicht. Und es gibt einen Solidartransfer von den Häusern deren Finanzbelastung schon gesunken ist an neuere Projekte. Die Miete wird somit auch nicht immer weniger sondern bleibt auf dem (möglichst niedrigen) Stand. Bei der Finanzierung werden Direktkredite von Privatpersonen als Eigenkapital eingeworben. Der Rest kommt dann ganz normal von der Bank.
******rce Mann
2.270 Beiträge
@**oY
Wie es scheint kennst du Dich mit dem Verein auch besser aus!
Wäre dieses Konzept auch für Tiny House Parks umsetzbar, oder was denkst du ob der Verein dazu auch Interesse hätte. Also nur um die Grundstücke in ein Syndikat zu bringen, und die Plätze eben auch Baurechtlich anzubinden.
Des Tiny House selbst sollte aber jeder selbst tragen.

Danke vorab für deine Antwort!
******chu Mann
97 Beiträge
"Die Menschen des Projekts verwalten über einen Verein alle ihre Belange. Gehören tut das Haus aber einer GmbH an der der Hausverein nur ein Teilhaber ist. Der andere Teilhaber ist der Mietshäusersyndikatsverein mit der alleinigen Funktion ein Vetorecht bei Verkauf o.ä. auszuüben. "
Für mich liest sich das als sehr verschachtelt, so dass es nicht nachvollziehbar ist, wer welche Entscheidungen trifft. Ich vermisse auch Aussagen zur Absicherung der Mieter, die ihre jeweiligen Betrage und Spenden erbringen.
Auch stelle ich mir die Frage, weshalb mit diesen Rechtskonstrukten? Das Ziel Häuser gemeinsam zu kaufen, solidarisch zu verwalten kann auch durch das Mittel der Stiftung und des Vereines erreicht werden. Diese beiden Institutionen haben auch die Möglichkeit, gemeinnützig anerkannt zu werden und damit gewisse Steuerprivilegien zu haben, was sich auf die Kalkulation der Mieten auswirkt und Steuerschulden vermeidet, die durch die GMBH entstehen.
Bei einer solchen "Monostruktur" kann ich mir die jeweilige Satzung ansehen und erkenne wer zu welchen Fragen entscheiden kann. Auch sind diese gemeinnützigen Organisationen rechenschaftspflichtig und müssen ihre Finanzen offen legen.
Bei diesem Konstrukt fehlt mir die Möglichkeit, zu sehen, wer in welchen Gremien welche Entscheidungen anschiebt. Gerade wenn es sich um Ziele auf Dauer handeln, gilt das Wort: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser - in Zeiten, in denen Mobbing und sonstiges Uneheil sich verbreitet, müssen Strukturen von Organisationen so gestrickt sein, dass sie verhindern, dass Mehrheiten Minderheiten überschreien und alleine das ein Syndikat beteiligt ist, erinnert mich an Mafia.
**oY Mann
8 Beiträge
Themenersteller 
Also ich finde du vermischt hier ganz schön viel. Der Begriff des Syndikats hat eher den Wortursprung "Verwalter" und lehnt sich in diesem Fall eher an die Gewerkschaftsbewegung an. Wenn du jetzt gleich an Mafia denkst kann das Mietshäuser Syndikat ja nichts dafür. Der wichtigste Punkt bei diesem Modell ist das das Haus NIE wieder privatisiert werden kann. In Vereinen und Genossenschaften kann durch eine qualifizierte Mehrheit die Satzung geändert werden und das haus auch verkauft oder untereinander aufgeteilt werden. Das zu verhindern ist der Zentrale Punkt, da muss man halt Bock drauf haben sonst macht es keinen Sinn dieses Modell zu verwenden. Verschachtelt ist da nicht viel. Der Syndikatsverein hat nur eine Wächterfunktion, tritt also normalerweise organisatorisch gar nicht in Aktion. Wie sich die Struktur des projekts dann organisiert, wie verschachtelt oder nicht, das ist in der Verantwortung der Gruppe...
******chu Mann
97 Beiträge
Nein ich vermische da nichts. Ich finde den Gedanken richtig. Doch an Einem geht nichts vorbei: Jede Organisation - sie kann genant werden wie sie will, wird sich ändern. Deshalb ist es wichtig, bei der Gründung das Ziel genau formulieren und unabänderrbar zu machen.
Das Problem ist, dass solche Regeln in Zeiten gemacht werden, wo alle dafür begeistert sind - doch, gerade wenn es langfristig gedacht ist, gibt es Probleme in der zweiten Generatation.

Ein Blick in die Geschichte zeigt, wie ursprünglich gut gemeinte Pläne sich von ihren Zielen vollständig entfernt haben. Schauen wir auf die Konsomvereine im19. Jahrhundert, wie sie aus der Selbstversorgungsorganisation über den Konsum zu Coop und dann zu einem Warenkonzern wurde. Schauen wir auf den Gedanken der Selbstorganisation von Landwirten - wie aus der Einkaufsgemeinschaft und der Geldversorgung nunmehr der Raifeisenverband und einer mächtigen Bank entstanden ist.

Es geht hier um Immobilien - da gibt es ein Grundbuch - wer ist als Eigentümer eingetragen - welche sonstigen Eintragungen gibt es? Da bewohnt eineältere Dame eine Wohnung und hat diese durch iihre Beiträge bezahlt - sie stirbt - ihre Tochter möchte gern in die Wohnung ziehen - geht das und wie? Jemand hat auf diesem Weg eine Wohnung "erworben" und muß als 50jähriger in eine Gegend umziehen, i dem es kein solches Objekt gibt - ist seine bisherige Leistung weg? Zwei Bewohner/Mieter verlieben sich und möchten zusammen ziehen - da sind ihre jeweiligen Wohnungen zu klein - wie kommen sie zu einer grösseren Wohnung - auf welchem Weg - rechtsverrbindlich?
Dies ist nur ein kleiner fragenbereich der auf Antworten wartet - wer sind das Syndikat - deren Mitglieder - wie werden sie bestimmt? Was ist bei Verkauf o.ä - das oä?
Wer entscheidet über den Solidartransfer? Welche Ansprüche können Kinder von Transferzahlern als Erben herleiten?
****54 Mann
3.581 Beiträge
Auch die Fokussierung auf Grund und Boden sehe ich als ein interessantes Konzept, eigentlich den Grundgedanken der Vergesellschaftung im Gemeinwohlinteresse.
Zu Umstürzlerisch? Dann ist schon des Grundgesetz zu umstürzlerisch:
Art 15 GG
Grund und Boden, Naturschätze und Produktionsmittel können zum Zwecke der Vergesellschaftung durch ein Gesetz, das Art und Ausmaß der Entschädigung regelt, in Gemeineigentum oder in andere Formen der Gemeinwirtschaft überführt werden. Für die Entschädigung gilt Artikel 14 Abs. 3 Satz 3 und 4 entsprechend.
Leider regeln unsere Gesetze das eben nicht in unserem Sinne und daher ist es ein super Trick, dass der Miteigentümer "Mietshäuser Syndikat" satzungsgemäß sein Veto in eine künftige Vermarktung der Häuser/Fläche einlegt, sich aber sonst nicht in die Selbstverwaltung einmischt.

Was das Gemeineigentum am Grund als Stellplatz für tiny houses und die Rechte und Pflichten der Nutzer dieser Fläche angeht, hält unsere Rechtssystem das Instrument "Erbpacht" bereit. So zusagen die Regelung der befristeten Verfügungsgewalt des Nutzers einer Fläche in einer Ebene über dem Grund und Boden, der dem Nutzer nicht gehört. In einen solche Erbpachtvertrag können Nutzungsbeschränkungen eingebaut werden.
**oY Mann
8 Beiträge
Themenersteller 
Weil es jetzt als Frage immer wieder aufkam. Beim Konzept des Syndikats existiert KEIN Privateigentum. Es kann also auch nix vererbt werden, niemand hat einen "rechtsanspruch" auf die von der Oma bewohnte Wohnung. Damit es hier nicht zu Missverständnissen kommt. Wer unbedingt den Wohnraum besitzen will (mit allen Vor- und Nachteilen) in dem gewohnt wird sollte eine der vielen anderen erprobten Konzept zum Kauf in Erwägung ziehen. Beim Mietshäusersyndikat geht es im Kern darum das Haus dem Spekulationsmarkt zu entziehen. Das ist halt auch ein expliziet politischer Anspruch. Wer neu Einzieht und alle solche Sachen entscheiden die aktuellen BewohnerInnen zusammen. Der Vorteil den ich in dieser Form der Eigentumsverhältnisse sehe ist das so auch (tendenziell) weniger Hierarchien durch die fehlende Frage wer hat jetzt mehr bezahlt entstehen. Und falls es dann mal persönlich oder warum auch immer doch nicht klappt mit der Gruppe oder einfach nur ein ortswechsel ansteht muss keine Entflechtung des Eigentums stattfinden. Eventuell reingestecktes Geld ist als Direktkredit angelegt und kann binnen 3 Monaten wieder ausgelöst werden. Das Projekt muss dann nur diesen Kredit durch einen anderen neuen ersetzen.
**oY Mann
8 Beiträge
Themenersteller 
Es gibt auch einen Film *g* https://vimeo.com/193034732
******chu Mann
97 Beiträge
nun kommen wir der Sache näher - es geht nicht um eine besondere Art des Wohnens - es geht um politische Zielsetzung -

nun die Idee vom gemeinsamen genutzten Grundstück ohne Eigentumszuordnung ist nicht so neu. Sie war schon vor hunderten von Jahren in dörflichen Gemeinschaften ein wesentlicher Bestandteil dieser Gemeinden - die Allmende, der Anger. Sie sind auch heute noch in Ortschaftsbezeichnungen und Strassennahmen zu finden.

Es waren Flächen, die nicht von einzelnen Bauern bewirtschaftet wurden und als gemeinsame Weide für die Tierhaltung da war.

Heute gibt es diese nicht mehr - durch unterschiedlichste Formen haben sie sich in Privateigentum umgewndelt. Dies war das Ergebnis von zwei Entwicklungen - obwohl die Verwaltung gemeinschaftlich bestimmt war.

Einmal wurden von den Dorfbehohnern zu viel Vieh auf die Weide gehalten, so dass diese überweidet waren und keinen Wert für die gemeinschaft hatten. In anderen Fällen, gab es Auseinandesetzungen um die Frage, wer mit welcher anzahl wann die Allgemeinfläche nutzen darf. Dabei war die Tendenz, dass die Bauern mit dem meisten Grundeigentum immer mehr an Nutzungsrechte verlangten und durchsetztwen, bis sie alleiniger Eigentümer waren.

Auch diese Syndikatswlösung wird an dieser Frage scheitern. Es wird nicht klar gesagt - aber es ist so - durch Leistung (Finanziell) Einiger werden Besitztümer geschaffen, wobei diejenigen, die dies schaffen, kein Eigentum erwerben. Gut - das letzte Hemd hat keine Taschen - also trifft es den Erblasser wenig, wer über den von ihm geschaffenen Besitz verfügt. Sollten diese Erblasser aber über Kinder und Enkel verfügen, gilt meist der Satz: Meinen Kindern soll es besser gehen als mir und deshalb wollen sie etwas vererben - was durch das Syndikatssystem nicht geht.

Es ist zu erwarten, dass sich an diesem System überwiegend Menschen ohne Nachkommen oder Personen die nur ihre Miete in einen anderen Pott umleiten, sich beteiligen. Dies führt dazu, dass es in der nächsten Generation zu "freiem - vagabundierenden" Vermögen kommt. Diese Vermögen werden dann zur Beute, wer besser manipulieren kann, wer besser demagogisch seine Interessen durchsetzt. Macht wird darin bestehen: Wer darf in die Wohnung.

Je länger ich über dieses System - auch als politische Antwort auf die sehr ungleiche Vermögensbeteiligung nachdenke, um so mehr sträube ich mich. Es wird versucht, den Eindruck zu erwecken damit wäre es möglich die ungerechte Vermögensverteilung auf Dauer zu ändern. Dies wird es nicht tun - die Großvermögen werden nicht betroffen sein und sich nicht beteiligen (ode nur dann, wenn sie alles übernehmen können). Dies geht nur über das Erbrecht und setzt eine politische gesellschaftliche Diskussion vorraus.
**oY Mann
8 Beiträge
Themenersteller 
Naja wenn sie das Modell nicht gut finden müssen sie den anderen die sich dafür interessieren nicht unbedingt auch noch die Welt erklären. Ihre Ausführungen kann ich nicht alle nachvollziehen. Nirgendwo wurde gesagt das mit dem Modell die ungerechte Vermögensverteilung in der Gesellschaft durchbrochen werden kann.
****cts Paar
1.388 Beiträge
Gruppen-Mod 
@SirGeschu

Also nur weil anderes in der Vergangenheit nicht funktioniert hat , muss dass doch kein Rgelwerk für die Zukunft darstellen. Ich denk es ist jedem klar das einzelne Projekte nicht die gesammt "Bau Politische" Lage werden ändern können.

Allerdings ist (gerade hier im Süden) jede Wohnung die durch so ein Konzept der spekulation entzogen wird ein Zugewinn für alle, nicht nur für die Menschen die dort Wohnen.

Das dieser Syndicats Model gut funktioniert ist durch viele viele Projekte bestätigt, ich habe eine Tochter die in ein solches Projekt lebt. Man mag es vielleicht nicht glauben , aber es funktioniert sogar besser und unkomplizierter als die meisten normalen Mietverhältnise die ich kennen.

Im Englishen haben wir einen Spruch "the proof is in the pudding"... ich kann nur empfehlen sich die Syndikats Webseiten sich genau durch zu lesen und bei Interesse kontakt auf zu nehmen mit bestehende Projekte wenn man genaueres wissen mag.
******chu Mann
97 Beiträge
es ist schön wenn es funktioniert - doch das ändert nichts an der Frage, wie ist es genau geregelt. Nicht umsonst heißt es, der Teufel steckt im Detail - und dazu sagt alles was ich lese nicht viel aus.
Es mag auch sein, dass es jetzt (noch) klappt - ist gut, für die, die darin wohnen - es sagt aber nichts, was auf Dauer daraus wird - ich wehre mich nur, dass mit Gefühlen eine dauerhafte Lösung vertreten wird. Es ist wie in vielen Beziehungen - man vertraut, weil das Gefühl so schön ist und dann kommt das Erwachen.
Übrigens werde ich keinen Kontakt aufnehmen - den eine Erfahrung sagt mir - wenn zuviel mit Gefühlen und Lob gearbeitet wird - dann ist das nichts für mich.
****cts Paar
1.388 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich kann nur raten wenn es einem interessiert , sich durch die Seiten von Syndikat durch zu lesen, auch das kleine gedruckte. Links sind oben. Dann erkährt sich manchen von selbst.
****54 Mann
3.581 Beiträge
Das Problem ist, das einmalig für die Erstellung/den Erwerb des Hauses Geld aufgebracht werden muss. Damit werden Eigentumsrechte erworben. Und so wie das hierzulande geregelt wird man die nur durch Abkauf oder Entschädigung wieder los und dafür braucht es wieder Kapital und es entstehen neue Eigentumsrechte. Es ist also eine nette Verkürzung, dass das Haus sich selbst gehört.

Was man aber schaffen kann ist, dass die Verfügungsgewalt, die üblicherweise an das Eigentum gekoppelt sind, de facto beschränkt wird, indem es einen Miteigentümer gibt, der einen Verkauf oder eine Umnutzung durch sein Veto blockieren kann. Jeder, der irgendwo ein Stückchen einer Erbengemeinschaft mit Menschen geerbt hat, die nicht aus Eigeninteresse entscheiden, weil sie gar nicht selbst in dem Gebäude leben, kann ein Lied davon singen, wie schwer es ist, handlungsfähig zu bleiben.

Wenn es also einen Mitbesitzer gibt, der die Absicht, sich jeglichem Verkauf zu Widersetzen von vorne herein klar gemacht hat und das als Verein auch in seiner Satzung festgeschrieben hat und unter dieser Prämisse weitere Beteiligte gefunden hat, dann wird es nicht nur de facto unmöglich, das Haus anders zu nutzen. Dann wird der Schutz des Eigentums aus Art 14 GG entsprechend der Vorstellungen von Art 15 GG durch eine Vergesellschaftung ersetzt, obwohl es der Gesetzgeber zufällig versäumt hat, entsprechende ausführende Gesetze zu Art 15 GG (s.o.) machtvoll auszugestalten und die Gemeinwohlwirtschaft als die tragende Grundidee zu verankern.
****54 Mann
3.581 Beiträge
Zitat von ******chu:
... Dies führt dazu, dass es in der nächsten Generation zu "freiem - vagabundierenden" Vermögen kommt. Diese Vermögen werden dann zur Beute, wer besser manipulieren kann, wer besser demagogisch seine Interessen durchsetzt. Macht wird darin bestehen: Wer darf in die Wohnung.
Ein sehr berechtigter Einwand, der aber durch eine gut gemachte Satzung vermieden werden kann. Wenn die Entscheidungsgewalt von den Bewohnern ausgeht, bleiben Eigentum und Verfügungsgewalt getrennt. Und wer braucht dann schon Eigentum?
*******_73 Frau
16 Beiträge
Hallo zusammen,

ich lebe in einem solchen Syndikats-Projekt und war auch am Aufbau desselben beteiligt.

Ich versuchs mal runter zu brechen:

Das notwendige Eigenkapital, das für den Bankkredit notwendig ist, wird durch sogenannte Direktkredite gesammelt. Diese stammen von Projektmitgliedern, Freunden und Menschen, die ihr Kapital lieber in ein sinnvolles Projekt geben, als der Deutschen Bank *zwinker* Zum Teil verzinst, zum Teil unverzinst, ganz individuell.

Ein Direktkredit, egal in welcher Höhe begründet keinen Eigentumserwerb oder höhere Stimmrechte.

Zins, Tilgung, Solidarbeitrag ans Syndikat und Bewirtschaftungskosten ergeben eine monatliche Summe X, die runtergebrochen auf den m² die zu bezahlende Miete jedes Einzelnen ergeben. Bei unserem Projekt sind das 7,60 € kalt / m² und das dauerhaft! Im gleichen Zug, wie Zins und Tilgung sinken, steigt der Solidarbeitrag ans Syndikat. Dieser Beitrag dient u.a. der Anschubfinanzierung neuer Projekte (Das Syndikat beteiligt sich an jeder GmbH-Gründung mit 12.600 €)

Die Bewohner sind nur Mieter, Eigentümerin ist die GmbH.

Hier spielt der Wunsch eine Immobilie dauerhaft dem Spekulationsmarkt zu entziehen und somit dauerhaft ein günstiges Zuhause für deren Bewohner zu garantieren tatsächlich die Hauptrolle. Dies ist auch quasi die einzige Funktion des Syndikats als GmbH-Gesellschafter, es wird IMMER ein Veto bei einem Verkauf einlegen.

Entscheidungen treffen wir in regelmässigen Plena nach dem Konsens-Prinzip (manchmal wirklich anstrengend und langwierig, aber am Ende hat man eine Entscheidung, die eben auch alle mittragen und es gibt keine Partei, die eine andere überstimmen kann.

Ich habe meinen Direktkredit inzwischen wieder ausgelöst und neu entstehenden Projekten zur Verfügung gestellt...das ist mir persönlich lieber, als es einer Bank zu geben, die mit Hilfe meines Geldes dubiose Geschäfte macht. Ich besuche mein Kapital immer mal und schaue, wie es ihm geht...in Form von Sommerfesten, Tag der offenen Tür etc. bieten das viele Projekte an *g*

LG *wink*
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