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Westliche Werte – was ist das?

*****_70 Mann
949 Beiträge
Themenersteller 
Westliche Werte – was ist das?
Viele westliche Politiker, Journalisten, Reporter, Bürger … faseln von WESTLICHEN WERTEN, aber was soll das sein? Handelt es sich hierbei vielleicht schon um eine Ideologie?

Wie gefährlich ist eine solche Formulierung?
Wird bei einer solchen Formulierung nicht auch oft insinuiert, dass WESTICHE WERTE mehr wert sind als andere Wertvorstellungen?
Hatten die schlimmsten Diktatoren nicht auch die Idee den Rest der Welt ihre WERTE zu „vermitteln“?
Hatte nicht auch die Kirche das Bedürfnis den „Wilden“ christliche WERTE zu vermitteln?
Hat überhaupt irgend jemand das Recht einer Gesellschaft bestimmte Werte zu vermitteln indem sie versuchen von „außen“ eine Gesellschaft zu verändern?
Sollte nicht respektiert werden, dass jeder Staat selbst entscheiden muß auf welches ethisch und moralische Konstrukt dessen Handlungsweise basieren soll?
Wenn es sogenannte westliche Werte gibt, gibt es dann auch „östliche Werte“?

Definition vom Begriff Wert:

Wertvorstellungen oder kurz Werte bezeichnen im allgemeinen Sprachgebrauch als erstrebenswert oder moralisch gut betrachtete Eigenschaften bzw. Qualitäten, die Objekten, Ideen, praktischen bzw. sittlichen Idealen, Sachverhalten, Handlungsmustern, Charaktereigenschaften beigelegt werden.
….
Das aus den Wertvorstellungen bzw. Werten einer Gesellschaft geformte Gesamtgebilde wird als Wertesystem oder Wertordnung bezeichnet.
….
Enthält eine Werteordnung einen alleinigen Anspruch auf Wahrheit, ist sie das Kennzeichen einer Ideologie.
Wikipedia

Wert: (veraltend) jemandes Hochachtung besitzend, teuer
Duden

[1] meist in Geld ausgedrücktes materielles Äquivalent einer Sache, einer Dienstleistung oder einer Information
[2] in der Gesellschaft anerkannte, wünschenswerte, ideelle Vorstellung, der die positiven Eigenschaften einer Sache zu Grunde liegen
...
Wiktionary


Und wenn diese Werte sich im Laufe der Zeit verändern – vergl. hierzu:

Wertewandel
So lässt sich beispielsweise in den westlichen Industriegesellschaften ein stetiger Wertewandel beobachten. Die Ursachen für den Wertewandel sind vielfältig (veränderte Umweltbedingungen, Konflikthaltung gegenüber anderen Generationen etc.).

-------------

Das System aller Werte ist anscheinend nicht widerspruchsfrei bzw. einzelne Werte scheinen mit bestimmten anderen Werten in einem Konkurrenzverhältnis zu stehen. So wird gelegentlich postuliert, dass der Wert des Wohlstands im Konflikt mit dem Wert der Nachhaltigkeit oder der Wert der individuellen Freiheit mit anderen Werten (etwa der Gleichheit) steht.
Wikipedia

gab es dann schon "WESTLICHE WERTE" bspw. im 19. oder 20. Jahrhundert und wie veränderten sich diese im Laufe der Zeit?
Sind die "WESTLICHEN WERTE" im 21. Jahrhundert andere als im 20. Jahrhundert?
Danke für den relevanten Beitrag!

Ich habe (leider) das Gefühl, daß wir uns in Richtung einer "Post-Werte"-Gesellschaft entwickeln.

Welche Werte (außer monitären) werden noch geschätzt? Jeder ist leider nur noch sich selbst der Nächste und es geht 99% der Menschen nur noch um "maximalen Spaß mit minimalem Einsatz" (was dann unter "YOLO" subsummiert wird). Daher antizipieren viele Menschen auch keine feste Beziehung mehr (denn die beinhaltet auch Facetten von Unlust, die Zugunsten der übergeordneten Werte Loyalität, Verbindlichkeit etc., zu ertragen ist).

Es ist offensichtlich, daß der Verlust von (moralischen, zwischenmenschlichen, kulturellen) Werten Hand in Hand geht mit der Abkehr von der Kirche.
******uja Frau
6.915 Beiträge
Für noch gefährlicher und heuchlerischer als die Tatsache, dass die eigenen Werte anderen Kulturen aufoktroyiert werden, halte ich aber die Diskrepanz zwischen den "offiziell gültigen" Werten und denen, die dann in der Politik tatsächlich gelebt werden.

Sehr schön illustriert (wenn auch zugegebenermaßen ein wenig überspitzt dargestellt) z. B. hier:
http://www.der-postillon.com … ragung-eu-entsetzt-uber.html
http://www.der-postillon.com … chtiger-schlag-im-krieg.html
http://www.der-postillon.com … ampfjets-bringen-gewalt.html
****imu Mann
1.296 Beiträge
Ich finde es schade, dass dieses interessante und wichtige Thema gleich im ersten Satz mit dem Wort "faseln" ein pauschalisierendes Urteil enthält.

Für mich persönlich gibt es grundlegende Werte, die hier in Europa besser verwirklicht sind als in vielen anderen Teilen der Welt. Deshalb lebe ich gerne hier und trete für den Erhalt dieser Werte ein, die mehr und mehr gefährdet sind.

Ein ganz banales Beispiel: In vielen Teilen der Welt ist es ganz selbstverständlich, dass ein Mann seine Frau und seine Kinder gelegentlich verprügelt. Ich habe einige Jahre in Afrika gelebt und weiß wovon ich spreche. Als Lehrer einer Schule musste ich mir auch ansehen, wie Schüler vor versammeltet Mannschaft Prügel bezogen.

Zu den "westlichen Werten" gehört, dass so etwas nicht geht und sogar strafbar ist. Den Migranten, die zu uns kommen, muss das in einer angemessenen Weise vermittelt werden.

Ich gebe allerdings Yolabruja recht, dass es perfide ist, diese Werte anderen Ländern und Kulturen aufzuzwingen und das in einer Weise, die diesen Werten zuwiderläuft.

Noch ein etwas allgemeineres Beispiel:
Wenn ich hier in der Wahlkabine stehe, habe ich ein größeres Spektum von Parteien zur Auswahl als in den meisten Ländern der Welt. Ich fühle mich auch nicht beobachtet und im Moment der Stimmabgabe in keinster Weise von irgendjemanden beeinflusst, meine Stimme einer bestimmten Partei zu geben. Auch das ist in vielen Teilen der Welt nicht selbstverständlich.
Weiterhin bin ich relativ sicher, dass bei der Auszählung der Stimmen nicht manipuliert wird. Auch davon kann man in vielen Ländern der Welt nicht ausgehen.
Bei uns wird sogar direkte Demokratie gelegentlich verwirklicht, aber wie die Abstimmung über Stuttgart21 und viele Volksabstimmungen in der Schweiz zeigen ist das keine Garantie für bessere Politik.
Wertvoll
Da ich in Deutschland aufgewachsen bin spiegelt unser Grundgesetz für mich die Grundwerte für unser Land wie der und ich denke die sind auch die der Westlichen Welt. Allerdings muss man eine klare Trennlinie zwischen werten und Heuchelei setzen.

Zu den werten unserer Gesellschaft gehört nunmal heutzutage auch Toleranz und Offenheit, dazu gehört allerdings auch das heute eher bei Astro TV Anrufen als zur beichte zu gehen. Viele werte verändert sich auch, als ehemaliger Soldat weiss ich zum Beispiel das eine Tätowierung genehmigungspflichtig ist da diese Militärisch als Körperverletzung eingestuft wird.

Wir dürfen allerdings nicht den Fehler machen und alles und jeden Tolerieren:
Ich persönlich finde zum Beispiel den Lockeren Umgang mit Canabis sehr problematisch, da der Liberale Umgang damit mm. für Junge Menschen nicht förderlich ist. Genau so wie die Unsitten in der Berufsbekleidung für mich ist es vollkommen unverständlich wie man im Jogginganzug zur Arbeit erscheinen kann oder in Flipflops. Für mich ist Kleidung auch ein Ausdruck von Respekt, ergo ist dieses verhalten eine Respektlosigkeit sondergleichen.

Es war schonmal schlimmer:
Gerade die USA die sich ja immer als Weltweite Leitkultur sieht ist auf dem weg der Besserung. Wenn man sich einmal MadMen ansieht, (Drama Serie über eine Werbeagentur in der 60er Jahren) wird feststellen das sich in den letzten 50 Jahren auch einigen zum besseren gewendet hat.

Für mich sind Westliche werte sehr Liberal und durch Offenheit und Toleranz gegenüber Andersdenkenden geprägt. Allerdings hat diese Liberalität auch ihren Preis, wer eine Liberale Gesellschaft möchte darf sich nicht im selben Atemzug darüber beschweren das sich Manager Rekordboni zahlen. Auch müssen wir die Abkehr von der Neidgesellschaft schaffen:

"Der Neidvolle sieht nur das Feld, aber nicht den Spaten"

Neid ist gerade in Deutschland sehr ausgeprägt, was nicht für eine besonders Liberale Gesellschaft spricht. Auch die Toleranz gegenüber Armen oder Reichen Menschen ist in Deutschland nicht besonders ausgeprägt, eher die Tendenz zur Mittelmäßigkeit. Diese allerdings ist ein Chancenverhinderter, ich habe weder in meiner Schulischen noch in meiner Akademischen Laufbahn ein Wort über die Vorteile eine Unternehmerischen oder Freiberuflichen Tätigkeit gehört. Hier wird immer nur mit erhobenen Zeigefinger auf die Verlierer gezeigt.

Am ende des Tages sind Werte das was die Gesellschaft daraus macht, aber die Basis für meine Werte ist der §1 des Grundgesetzes.
****i2 Mann
11.400 Beiträge
JOY-Angels 
Eine Definition von Werten, die den Westen (naja, zumindest Europa) eint, ist die Europäische Menschenrechtskonvention. Diese wurde in einem langwierigen Prozess von der Aufklärung über den Humanismus und auch über eine gewisse Säkularisierung erarbeitet. Wenn von westlichen Werten die Rede ist, dann wird damit meines Empfindens nach oft eine säkulare Definition von Grundrechten und ein darauf beruhender Rechtsstaat gefordert. Zumindest wenn es um arabische Länder geht, die augenscheinlich noch nicht so viel Aufklärung genossen haben, wie Europa.

Was meint ihr dazu?

*****g79:
Wir dürfen allerdings nicht den Fehler machen und alles und jeden Tolerieren:
Ich persönlich finde zum Beispiel den Lockeren Umgang mit Canabis sehr problematisch, da der Liberale Umgang damit mm. für Junge Menschen nicht förderlich ist. Genau so wie die Unsitten in der Berufsbekleidung für mich ist es vollkommen unverständlich wie man im Jogginganzug zur Arbeit erscheinen kann oder in Flipflops. Für mich ist Kleidung auch ein Ausdruck von Respekt, ergo ist dieses verhalten eine Respektlosigkeit sondergleichen.

Ohne auf diese Aussagen gross eingehen zu wollen: Sowohl ein liberaler Umgang mit Cannabis wie auch ein lockerer Umgang mit Kleidung muss in einer freiheitlichen Demokratie erlaubt sein und auch Platz haben. Es gehört in meinen Augen einfach zu den individuellen Freiheitsrechten und im Fall von Cannabis ist es übrigens auch aus anderen Gründen sinnvoll, eine Libaralisierung (Achtung: das ist nicht dasselbe wie Deregulierung) in Betracht zu ziehen. Aber das wäre nun zu sehr OT.

Wo ich aber mit dir bin: Selbstverständlich darf man nicht alles tolerieren. Kurz zusammengefasst: Es ist intolerant, Intoleranz zu tolerieren.

*****g79:
Für mich sind Westliche werte sehr Liberal und durch Offenheit und Toleranz gegenüber Andersdenkenden geprägt. Allerdings hat diese Liberalität auch ihren Preis, wer eine Liberale Gesellschaft möchte darf sich nicht im selben Atemzug darüber beschweren das sich Manager Rekordboni zahlen. Auch müssen wir die Abkehr von der Neidgesellschaft schaffen:

Du vermischt gerade gesellschaftsliberale mit wirtschaftsliberalen Haltungen. Das eine geht sehr gut ohne das andere, was man an den Schwerpunkten verschiedener Parteien gut sieht (es gibt ja nicht nur die links-rechts-Achse, sondern auch die liberal-konservativ-Achse). Die FDP ist bei uns und (war? ;)) bei euch eine Partei, die für wirtschaftsliberale Werte einsteht. Andere Parteien machen sich insebesondere für gesellschaftsliberale Positionen stark (hier kenne ich bei euch nur die Piraten, bei uns gibt es zusätzlich noch die eine oder andere). Das eine schliesst das andere nicht zwingend aus. Kann es aber. Ich finde, eine liberale Gesellschaft muss sich keinesfalls zwingend mit den Rekordboni begnügen. Im Gegenteil: Verschiedene wichtige Grundsätze wie die Chancengleichheit oder das Recht auf individuelle Entfaltung werden dadurch geschwächt. Es braucht in diesem Fall eine Interessenabwägung.

Für mich gibt es bei den Werten, die westlich genannt werden, eigentlich nur zwei Probleme:

• Sie werden oft mit christlichen Werten gleichgesetzt, was zumindest nach meiner Definition über die EMRK abwägig und falsch ist.
• Die USA werden damit in den Köpfen der Menschen wohl mitgemeint. Aber es dürfte nicht so einfach sein, die USA und Europa unter einen Hut zu bringen.
****imu Mann
1.296 Beiträge
@SciFi2
Ich stimme dir in weiten Teilen zu! Ein lockerer Umgang mit Kleidern bis hin zu FKK gehört für mich zur freien Entfaltung der Persönlichkeit, die ein grundlegendes Merkmal unseres Wertekanons ist.
Auch ich sehe in den USA einen Sonderfall. Die dortigen Waffengesetze und die Beibehaltung der Todesstrafe sind mit meiner Vorstellung von "westlichen Werten" nicht vereinbar.

In einem Punkt bin ich allerdings anderer Meinung. Das ist der Einfluss des Christentums. Unsere humanistischen westlichen Werte sind natürlich nicht gleichzusetzen mit den christlichen, aber sie sind durch sie beeinflusst. Säkularisierung bedeutet nicht, dass man alle christlichen Werte negiert und durch neue ersetzt. Es wurden durchaus christliche Werte übernommen und lediglich von der Religion abgetrennt. Mit "christlich" meine ich die Lehre des Neuen Testaments und nicht das, was die Institutionen praktizieren.

Ein prägnates Beispiel dafür ist unser Strafrecht. In nicht-christlichen oder vorchristlichen Rechtssystemen gilt das archaische Vergeltungsprinzip. Ein typisches Beispiel ist die Scharia. Eine zentrale christliche Botschaft ist für mich "Versöhnung statt Vergeltung". Das hat in unser Rechtssystem mit dem Resozialisierungsgedanken Einzug gehalten. Dass die nicht immer klappt ist eine andere Sache.
*****_70 Mann
949 Beiträge
Themenersteller 
Faseln
@ mwalimu

Dieser Ausdruck wurde von mir benutzt, da bei mir der Eindruck erweckt wurde, dass die Leute, welche allgemein von WESTLI'CHEN WERTEN sprechen anscheinend selber nicht wissen, was damit gemeint ist da m. E. hierdurch etwas verallgemeinert wird!

Bei einer solchen Formulierung wird m.E. unterstellt, dass in der „westlichen Welt“ die gleichen Werte gelten!

Dies ist mit Sicherheit aber nicht der Fall!

Zum einen hat jeder Kulturkreis / Land / Staat sein eigenes Wertesystem – somit beispielsweise haben eventuell Polen ein anderes Werteverständnis als seine andere europäischen Staaten. In Italien oder Spanien leben eventuell mehr gläubige Christen als in Deutschland und somit haben auch diese Länder ein, eventuell, anderes Werteverständnis genauso wie sie auch nicht DIESELBE Gesetzesgebung haben.

Es gibt vielleicht gemeinsame „Basiswerte“, welche als Schnittmenge zu verstehen sind – wobei diese noch lange nicht „deckungsgleich“ sind!

Aber auch wenn es sich um ein und dasselbe WESLICHE Land handelt, nur zu einer anderen Zeit, ändern sich die Werte trotzdem, genauso wie die Gesellschaft sich verändert!
1950 (Grundgesetz vorhanden ; gleiche Staatsform etc..- trotzdem waren die Wertvorstellungen in der BRD noch andere wie 2016! - da sich die Gesellschaft seitdem verändert hat!).

Von daher denke ich, dass jeder der mit einer solchen Floskel: „WESTLICHE WERTE“ Dinge verallgemeinert, welche NICHT verallgemeinert werden können / sollten und deshlalb in meinen Augen (Ohren) FASELT.

Des Weiteren sagst Du aus:

… die hier in Europa besser verwirklicht sind als in vielen anderen Teilen der Welt
lt.

Das würde also auch bedeuten, dass du eventuell der Ansicht bist, dass in Griechenland diverse Dinge besser geregelt werden (ja Griechenland zählt wohl zu der westlichen Wertegemeinschaft) als beispielsweise in Argentinien (gehört sicherlich, obwohl es sich hierbei auch um eine Demokratie handelt, NICHT zur WESTLICHEN WERTEGEMEINSCHAFT!)?

Übrigen kenne ich persönlich auch einige Leute, welche aus Deutschland in andere Länder vor über 1o (oder mehr) Jahren auswanderten und sich bis heute dort sehr, sehr wohl fühlen. Und KEINE Nachteile im Vergleich zu Deutschland sehen! - Also, vielleicht alles doch nur SUBJEKTIV?

Des Weiteren sagst Du:

Als Lehrer einer Schule musste ich mir auch ansehen, wie Schüler vor versammeltet Mannschaft Prügel bezogen.


Nun ja, es gibt „noch immer“ viele ältere DEUTSCHE Bürger die wohl jetzt sagen würden: „Eine Tracht Prügel hat noch niemanden geschadet!“
(Und diese DEUTSCHEN Bürger sind doch auch ein Teil der westlichen Wertegemeinschaft, oder etwa nicht?)

Oder, der Betreiber des größten europäischen Bordells (Pascha in Köln) soll laut „Emma“ öffentlich die Meinung vertreten haben, dass Frauen sowieso nur dafür da seien um den Männern zu dienen!
Tja und für manche deutschen Politiker sind die Betreiber von Großbordellen erfolgreiche und fleißige GESCHÄFSLEUTE – Wertvorstellung? - Welche?!

Zudem sagst Du auch:

… habe ich ein größeres Spektrum von Parteien zur Auswahl als in den meisten Ländern der Welt.


Nun ja ich persönlich habe noch nicht alle Länder bereist um dies behaupten zu können!
Aber auch wenn es so wäre was nützt das, wenn viele Wähler das Gefühl haben, dass es sowieso egal sei welche Partei sie wählen, da diese sich doch nur noch durch Nuancen unterscheiden würden – oder warum gehen so viele Bürger in Deutschland nicht mehr wählen oder wählen eine Partei, welche durch ihren Namen schon suggeriert, dass sie die einzige Alternative für Deutschland sei?


@ SciFi2

Eine Definition von Werten, die den Westen (naja, zumindest Europa) eint, ist die Europäische Menschenrechtskonvention.

Wäre nur schön, wenn sich die Apologeten auch an ihre eigenen Regeln halten würden!
( Einsatz von Uranmunition: Schauplatz: USA und Großbritannien - „desert storm“ ; Schauplatz: Balkankrieg - wo die NATO mit Zustimmung der rot-grünen Bundesregierung ca. 31.000 Urangeschoße verschossen hat. : http://www.arge-ja.at/uranmunition.html#2 )
Eine Diskussion in der Akademikergruppe...
über europäische Werte ohne Rekurs auf ASP (Aristoteles/Sokrates/Platon), Kant und Rousseau, Habermas und Rawls... ja, und sogar ohne Sloterdijk (so sehr es mir widerstrebt, diesen Reaktionär in dieser Liste zu nennen, aber er hat ja eine Position)...?

Auch wenn wir hier in JOY sind: europäische Werte als das Recht auf FKK-Urlaub zu definieren... das klingt ja fast wie ein Dschihadistenwitz.

Ich hoffe sehr, dass wir uns auf Folgendes einigen können: die (westliche) Aufklärung hat uns das Recht des Individuum auf freie Entfaltung bei gleichzeitigem Schutz von Minderheiten geschenkt, sowie eine Staatsform, die Rechtsstaatlichkeit, Gewaltenteilung, allgemeine Wohlfahrt und, abgestuft in den unterschiedlichen Ländern Europas, die Entkoppelung von Religion und Staat beschert hat.

Solidarität mit den Schwachen auch ungeachtet nationaler Herkunft (ein Wert, "Nation", der auch erst 200 Jahre alt ist), niedergeschrieben in den universalen Menschenrechten (die eben das reklamieren: universal zu sein) ist m.E. die höchste Errungenschaft in diesem Kanon.

Dass dieser Wertekanon permanent bedroht ist von
• der allgemeinen Gier
• dem Fortbestehen von einigen Klassenvor- und nachteilen
• dauernden weltweiten Hegemonialkämpfen unter dem Vorwand von Religion, Ideologie oder wegen Testosteronüberschuss

...und wohl auf unserer Insel der Seligen überhaupt nur möglich ist durch die ungerechte Nutzung und Verteilung der globalen Ressourcen, ist wahr und Grund zu permanenter Wachsamkeit und Selbstkritik.

Wir verdanken es den Flüchtlingen, die so zahlreich zu uns kommen, dass wir inzwischen wieder darüber nachdenken, was eigentlich unsere wahren Werte sind. Autobahnen ohne Tempolimit, billige Flachbildschirme, Unbehelligtsein von den Problemen der Welt...? Oder eben doch Solidarität und Empathie, gleiche Rechte für alle ohne Ansehen der Herkunft.

Den Dank dafür diese Diskussion angestoßen zu haben haben sie sich schon einmal verdient.
*****_70 Mann
949 Beiträge
Themenersteller 
Werte
Bezugnehmend auf die Definition „WERTE“:

Werte sind Urteile über die abstrakten Qualitäten der Erfahrung, darüber, was moralisch, wichtig, schön, erstrebenswert, etc. ist.
Werte sind verwandt mit der Einstellung und der Verhaltensbeeinflussung durch Einstellungsänderung.

Werte, welche durch Information allein nicht verändert werden, werden als fest verankert bezeichnet.
„Mord ist moralisch verwerflich, die Welt wäre besser, wenn Mörder ausgemerzt würden" sind Werte, die die Meinung von der Wirksamkeit der Todesstrafe stützen könnten, obwohl Informationen vorliegen, die dieser Meinung widersprechen.
Zimbardo, Psychologie, 5. Auflage

Nach Kluckhohn (1951, S. 395) ist ein Wert eine Auffassung vom Wünschenswerten, die explizit oder implizit für ein Individuum oder eine Gruppe kennzeichnend ist und die Auswahl der zugänglichen Weisen, Mittel und Ziele des Handelns beeinflußt. Kmieciak (1976, S. 150) verweist darauf, daß ein Wert auch die Wahrnehmung mit beeinflußt; ein Wert ist danach ein kulturell und sozial determiniertes (und geltendes) dynamisches, ich-zentrales, selbstkonstitutives Ordnungskonzept, das den System-Input einer Person (also ihre Wahrnehmung) selektiv organisiert und akzentuiert sowie ihren Output (ihr Verhalten) reguliert. Dadurch ermöglicht das Konzept eine aktive Planung und Ausrichtung des Verhaltens über verschiedene Situationen hinweg.

Diese häufig kritisierte Formulierung (Graumann & Willig 1983) wird aber auch in der neueren Literatur nicht durch konsensfähigere Definitionen ersetzt (Rohan 2000). I. d. R. werden Werte in der Psychologie eher als Maßstab denn als Gut definiert.


In einem soziokulturellen Entwicklungsprozeß einer Gesellschaft bilden sich wünschenswerte Vorstellungen heraus in Bezug auf Handlungen oder Einstellungen des Menschen und sein Verhalten. Wird das gewünschte und angestrebte Merkmal von der Mehrheit der Mitglieder akzeptiert und verinnerlicht (s. Internalisierung), spricht man von Werten.
Diese Werte sind die Grundlage für die Orientierung des Menschen bei seinen Handlungen, und sie geben ihm Sicherheit in seinem Verhalten. Aus den Werten entwickeln sich Normen und Rollen, welche wiederum das Handeln des Menschen im Alltag bestimmen.


erschließt sich mir der Sinn bezüglich der Floskel / Formulierung: (gemeinsame) WESTLICHE WERTE immer noch nicht!

Zumal sich hier auch die Frage stellt auf wen diese Werte bezogen sind? Auf ein Individuum, auf eine Gesellschaft, oder auf Länder / Staaten oder ein Staatenbündnis?

Handelt sich es hierbei um mehrere verschiedene Werte? Und welche Bereiche betreffen diese?

Werte bezogen auf die verschiedenen (Lebens)Bereiche:

Beispielsweise:

• Kulturelle, - Soziale, - Moralische / Sexuelle (Wertvorstellungen über “richtiges” und “falsches” Sexualverhalten), - Religiöse, - Ökologische, - Ökonomische / Materielle Werte/(Wertvorstellungen) etc.

Handelt es sich um wandelnde Werte oder beständige / bleibende Werte?
Und sind diese fest verankert?

Gültigkeit und Dauer der Werte:

Bleibende Werte:

Wertvorstellungen sind dann relativ dauerhaft, wenn sie sich zwingend aus Gründen der Selbst- und Existenzerhaltung zu ergeben scheinen.

Wandelnde Werte:

Die Wertvorstellungen der Menschheit haben sich im Laufe der historischen Entwicklung zu allen Zeiten verändert.

Mit sich ändernden Denkstilen werden alte Begründungen als unlogisch, als „nur“ religiös begründet oder als nutzlos empfunden, und entsprechende Wertvorstellungen (zum Beispiel Schamhaftigkeit, Feiertagsheiligung, Nahrungstabus) entfallen im Laufe der Zeit bzw. werden neben abweichenden neuen allenfalls toleriert.

Gesellschaftlicher Wertewandel führt auch zu einem Strukturwandel des Gesellschaftssystems.
Was vor 50 Jahren noch avantgardistisch war, hat heute oft ausgedient. Neue Ideale und Maßstäbe bilden sich heraus – oft getrieben von Individuen.

(Werte im Sinne von „(be)werten – jeden Tag (be)werten wir etwas neu – an einem Tag gefällt uns eine Sache am nächsten 'Tag gefällt uns diese Sache schon nicht mehr)

Haben diese Werte eine Rangordnung?

Wir haben alle in unserem Leben ganz bestimmte Werte uns zu eigen gemacht und diese haben eine ganz bestimmte Reihenfolge. Und nach dieser Reihenfolge treffen wir alle unsere Entscheidungen.
Ein Beispiel: Wenn zwei Menschen als Ihre drei wichtigsten Werte Familie, Gesundheit und Karriere haben, dann wird die erste Person, bei der die Familie an erster Stelle steht, ganz andere Entscheidungen treffen, wie die Person, bei der die Karriere z. B. an erster Stelle steht.

Im Lauf der Geschichte verändert sich die Rangordnung der Werte. So ist etwa die Sparsamkeit, die noch zu Anfang unseres Jahrhunderts als hoher Wert galt, heute weniger gefragt als die Bereitschaft zum Konsum. Manche Werte werden zwar lauthals beschworen, haben aber im wirklichen Leben kaum Geltung. Daß der Besitz von Geld sein eigentliches Lebensziel sei, wird kaum einer zugeben. Andererseits wirkt die Beachtung eines einzigen geistigen Ideals oft als wahnhaft (vergl. Überwert-Idee).

Bilden diese Werte eine (soziale) Norm (Gesellschaftsnorm)?
Und sind diese wieder Basis für ein Gesetz einer Verordnung?


Werte bezogen auf die Gesellschaft, welche auf Tradition, Brauch, Religion, Kultur beruhen, bilden eventuell nun die (gesellschaftliche) Norm (Gesellschaftsnorm) wodurch eventuell auch das geltende Recht, das Gesetz oder Gebote abgeleitet werden.

Norm =
»Richtschnur« und in diesem Sinne sowohl eine Idealvorstellung wie auch ein Durchschnittswert. Einerseits sind Normen also Regeln, die festlegen sollen, was richtig oder falsch, gesund oder krank ist. Sie sollen das Verhalten entweder aller Menschen überhaupt oder aller Mitglieder einer bestimmten Gesellschaft, einer Schicht, einer Gruppe usw. bestimmen.

Normen (basierend bspw. auf Sitte oder Religion) sind genaue Verhaltensweisen zusammengefasster Werte – und/oder: Verhaltensregeln in Form von Gesetzen.

Zudem lassen sich soziale Normen auf Vorstellungen darüber zurückführen, was
von der überwiegenden Mehrheit der Gesellschaft für richtig und erstrebenswert gehalten wird.

Hierzu:

Quellen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Wertewandel

http://www.blicklicht-leben. … sellschaft-wertesystem-wert/

http://www.bpb.de/politik/gr … -und-lebensstile-wertewandel

http://www.blicklicht-leben.de/wertewandel-werteverfall-werte/

https://www.management-partn … ltigkeit-ist-gelebte-kultur/

http://www.psychology48.com/deu/d/werte/werte.htm
http://www.psychology48.com/deu/d/norm/norm.htm

http://www2.hs-fulda.de/fb/sw/profs/alisch/Sozialer_Wandel.pdf

http://www.sgipt.org/hm/hm_wert0.htm

https://portal.hogrefe.com/dorsch/werte/

http://www.sign-lang.uni-ham … lex/lemmata/w-lemma/wert.htm

http://www.welt.de/gesundhei … rker-als-einem-lieb-ist.html

http://www.spektrum.de/lexik … gie/oekologische-werte/10829

http://www.vigeno.de/clemens-maria-mohr/psychologie-werte-free

http://www.pflegewiki.de/wiki/Normen_und_Werte

http://www.berliner-wertekritiker.de/wertbegriff.htm

http://definition-online.de/werte/

http://www.philso.uni-augsbu … _WS_07_08/GK_Mi_PP_Werte.pdf

http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/werte.html

Zum Schluß noch zwei Zitate von Friedrich Nietzsche:

Wir wissen es, die Welt, in der wir leben, ist unmoralisch, ungöttlich, unmenschlich – wir haben sie allzulange im Sinne unserer Verehrung interpretirt. [XII, 163]

Nicht um die Erfinder von neuen Lärme; um die Erfinder von neuen Werthen dreht sich die Welt. [IV, 169]

Zu diesem Thema würde ich auch gerne Stellung nehmen, da ich es sehr interessant finde.

Wie Isa_bel sehe auch ich es so, dass westliche Wertvorstellungen ihren Ursprung in der Philosophie der Aufklärung finden, welche wiederum stark durch das Christentum geprägt, sich von diesem in seinem Ausgangspunkt jedoch frei gemacht hat.

Am Anfang steht dabei die Freiheit jeder Person als Ausgangspunkt jeder Betrachtung. Hier ist bereits ein Unterschied zu anderen Kulturkreisen zu finden, welche Gesellschaftstheorien häufig eher vom Kollektiv her denken. Die Philosophie der Aufklärung ist dann (insbesondere bei Kant und natürlich stark vereinfacht) durch den empirischen Befund geprägt, dass die Knappheit von Ressourcen es notwendig werden lassen, dass sich Personen in einen rechtlichen Zustand begeben, in dem sie diese notwendigen Konflikte auf konsensueller Art und nicht allein auf der Machtebene lösen. Dies begründet die Notwendigkeit des Rechtsstaats. Höchstes Prinzip ist bekanntlich, dass (Rechts-)Normen verallgemeinerbar sind. Nicht notwendig, zumindest nicht zwangsläufig, ist, dass die Staatsform eine Demokratie sein muss. Diese hat sich jedoch wohl eindeutig als die beste Staatsform bewährt, welche das größte Maß an Verwirklichung von Menschenrechten gewährt.

Dieser Ausgangspunkt, also der Rechtsstaat als Mittel zur Verwirklichung der Freiheit des Individuums, ist aus meiner Sicht anderen Konzepten überlegen. Dies ist aus meiner Sicht aus keine anmaßende Behauptung, sondern dieser Anspruch ist eigentlich selbstverständlich. Wenn ich ein bestimmtes Gesellschaftskonzept grundsätzlich bevorzuge, bringe ich damit eigentlich immer auch zum Ausdruck, dass ich es anderen vorziehe, was nichts anderes heißt, dass ich es als überlegen empfinde. Alles andere wäre ein performatorischer Widerspruch.

Eine andere Frage ist, ob der Westen das Recht hat, anderen seine gesellschaftliche Konzeption aufzuzwingen. Dies ist natürlich zu verneinen. Man darf aber schon dafür werben!

Insbesondere müsste der Westen, wenn er sich an seinen eigenen Werten des 21. Jahrhunderts messen würde, welche insbesondere das Prinzip der Nachhaltigkeit, also insbesondere die Berücksichtigung der globalen und Generationen übergreifenden Gerechtigkeit, zu einer völlig anderen Wirtschaftsform und einem völlig anderen Umgang mit anderen Regionen der Welt und den natürlichen Ressourcen kommen. Da mE aber insbesondere die Wirtschafts- und Außenpolitik (was mitunter das Gleiche sein kann) in viel stärkerem Maße macht- als prinzipiengeleitet ist, besteht hier der angesprochene Widerspruch zwischen Anspruch und Realität.

Ich möchte übrigens nicht behaupten, dass sich der Widerspruch zwischen macht- und prinzpiengeleiteter Politik realistisch betrachtet völlig auflösen lässt. Aber eine derart große Schere, wie sie gerade besteht, ist bedenklich, da wir gerade die Lebensgrundlage künftige Generationen sowie einem Großteil unserer Mitmenschen auf anderen Kontinenten massiv gefährden.
*****_70 Mann
949 Beiträge
Themenersteller 
Gibt es wirklich gemeinsame „westliche Werte“ oder „gemeinsame universelle Werte“ westlicher Staaten?

Hierzu:
Bonn, 08.11.2010. Gibt es universelle Werte? Diese Frage wurde im Rahmen einer Veranstaltung zu Menschenrechten gestellt, an der sowohl deutsche als auch ausländische Teilnehmer von Ausbildungskursen des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik teilnahmen. Das Ergebnis war aufschlussreich: Die Teilnehmenden aus Deutschland beantworteten die Frage ausnahmslos mit ja, während die internationalen Gäste – alle aus wirtschaftlich fortgeschrittenen Entwicklungsländern – sie allesamt verneinten.



Aufstrebende Schwellenländer haben eigene Vorstellungen

Diese Länder werden aber nicht ohne weiteres die Parameter internationaler Zusammenarbeit akzeptieren, die im Laufe der letzten Jahrzehnte unter westlicher Dominanz entstanden sind.



Vertreter des Global Governance Ansatzes gehen davon aus, dass eine effiziente Bearbeitung von Weltproblemen nur auf der Grundlage geteilter Werte und der Verbreitung globaler Normen und Standards gelingen kann. Aber lässt sich dieser Anspruch vor dem Hintergrund der Pluralität und Komplexität der heutigen Gesellschaft überhaupt verwirklichen?

Und sofern es gemeinsame „westliche Werte“ geben sollte zählen dann auch die Vereinigten Staaten von Amerika hierzu?

Um die westlichen Werte zu protegieren, sprechen sich Europas Konservative darüber hinaus für eine Verstärkung der transatlantischen Beziehungen aus – und zwar auf allen Ebenen: sicherheitspolitisch in der NATO, ökonomisch durch das Freihandelsabkommen TTIP. Die Stärkung der Beziehung


Stellen demnach Freihandelsabkommen, Kriege gegen die „Feinde westlicher Wertvorstellungen“, Gewinnmaximierung (durch Steuervermeidung oder Ausbeutung von Arbeitskräften und/ oder Ressourcen) westliche Werte dar?

«Wir erkunden ... und ihr nennt uns Verbrecher. Wir sind auf der Suche nach Wissen ... und ihr nennt uns Verbrecher. Wir existieren ohne Hautfarbe, ohne Nationalität und ohne religiöse Vorurteile ... und ihr nennt uns Verbrecher.
Ihr baut Atombomben, zettelt Kriege an, ihr tötet, betrügt und lügt uns an ... und dann versucht ihr uns einzureden, es sei nur um unseretwillen, und trotzdem sind wir die Verbrecher.
Ja, ich bin ein Verbrecher. Mein Verbrechen ist Neugier.»
Bradley Manning

http://de.1jux.net/330367

Warum sind wir im Westen in den Kriegen der Welt die Guten?

Woher kommt der Hass auf den Westen?
(Jean Ziegler hatte diese Ursachen schon vor Jahren beschrieben, aber es wurde nicht auf ihn gehört.)

Wie war das in der Vergangenheit mit den Werten?
Waren wir in der Zeit der Kreuzzüge, der Kolonialkriege nicht auch schon die Guten mit den besseren, westlichen, christlichen Werten?
Stand auf deutschen Uniformen im Ersten Weltkrieg nicht auch „Gott mit uns“

….
Auf die viel erörterte Frage, ob der Westen (noch) eine transatlantische Wertegemeinschaft bildet, kann es folglich nur eine dialektische Antwort geben: Der Westen ist eine Wertegemeinschaft, die sich über die politischen Folgerungen streitet, ja streiten muss, die sich aus den gemeinsamen Werten ergeben.

Und deshalb ein kleiner Auszug des Berichtes der internationalen Konferenz zur europäischen Identität herausgegeben von der Konrad-Adenauer-Stiftung:
Identitäten in der EU

Das erste Panel, in dem es vornehmlich um das Selbstverständnis Europas aus der Perspektive von Experten einiger ausgewählte r Mitgliedstaaten ging, verdeutlichte, dass es in der Europäischen Union zwar einen Grundkonsens über gemeinsame Werte gibt. Allerdings herrschen unterschiedliche Vorstellungen und Ansätze im Umgang mit der Identitätsdebatte.

Welche Werte spielen zur Zeit die Hauptrolle in Europa, in Deutschland und in Russland? Verändern sie sich genauso rasch wie sich die heutige Welt verändert oder gibt es eine Wertebasis, die beständig bleibt und unsere Kulturen und unsere Gesellschaften nach wie vor verbindet? Sind „westliche Werte“ zu russischen Werten grundverschieden?

Und vielleicht sollte eines auch nicht vergessen werden:
Aausgerechnet das britische Empire zerbrach am gewaltlosen Widerstand von Mahatma Gandhi, der nicht westlichen, sondern östlichen Wertsystemen folgte. Das von ihm verfolgte Satyagraha-Konzept, das in einem Beharren auf Wahrheit bestand, ging davon aus, dass auf die Dauer Vernunft über Gewalt siegt. Die Gewaltlosigkeit, so die gerne als naiv verspottete Hoffnung, werde letztlich das Gewissen des Unterdrückers derart ansprichen, dass dieser seiner Gewalt entsagt. In Indien funktionierte das. Mit Satyagraha konnte übrigens auch Nelson Mandela in Südafrika die Apartheid stürzen.

Wenn Gewaltlosigkeit in Hinduismus, Brahmanismus, Buddhismus und Taoismus ein zentraler östlicher Wert ist, dann stellt sich die Frage, was eigentlich westliche Werte sind.


Quellen:

http://www.die-gdi.de/die-ak … e/gibt-es-universelle-werte/

http://fowid.de/fileadmin/te … erselle_Werte_TA2006_11_.pdf

http://kurier.at/politik/eu/ … erte-verteidigen/159.798.465

http://www.woz.ch/1119/wikil … inen-staatsfeind-produzieren

http://www.heise.de/tp/artikel/34/34683/1.html

https://www.contra-magazin.com/2015/11/westliche-werte/

http://www.bund-rvso.de/ttip-freihandel-werte.html

http://de.1jux.net/330367

http://www.zeit.de/2007/09/Was_heisst_westliche_Wertegemeinschaft

http://www.anderweltonline.c … ne-und-die-westlichen-werte/

http://poorworld.net/Themen/Westliche%20Werte.htm

https://lupocattivoblog.com/ … -westliche-werte-demokratie/
*****_70 Mann
949 Beiträge
Themenersteller 
Wie es also den Anschein hat gibt es viele Werte (und es wird auch Schnittmengen geben) einzelner Individuen, einzelner Gruppen oder Clans oder auch von Sekten oder eventuell auch von kleineren Dorfgemeinschaften, allerdings von GEMEINSAMEN WESTLICHEN WERTEN zu sprechen (dies würde mehrere Staaten betreffen) ist m. E. bei näherer Betrachtung wohl etwas vermessen!

Zumal, wenn man sich vergegenwärtigt wie die "WESTLICHE WERTEGEMEINSCHAFT Werte exportiert(e)":

Die NATO vereinte auf Initiative und unter Führung Washingtons die westeuropäischen Staaten militärisch, wobei auch eine faschistische Diktatur wie die Salazars in Portugal (Gründungsmitglied 1949) für die US-Variante der Demokratie geeignet war. Spanien wurde unter Diktator Franco mit US-Militärbastionen bestückt. Auch in Westeuropa verfuhren die USA nach dem Motto, das der New-Deal-Präsident Franklin D. Roosevelt 1937 für den mittelamerikanischen „Hinterhof“ der USA geprägt hatte: „Er ist ein Hurensohn, aber er ist unser Hurensohn.“ Gemeint war damit in den 1930er Jahren der Diktator Somoza in Nicaragua.
…...
Die Tendenz der Geschichte lief nach dem Ende des Nationalsozialismus und der Schwächung der traditionellen Kolonialmächte (Großbritannien, Frankreich, Niederlande, Belgien) auf Demokratisierung und Entkolonialisierung hinaus, teilweise auf Sozialismus. In West- und Osteuropa wie in Asien hatten die meist sozialistischen und neutralistischen Widerstandsbewegungen gegen die faschistische Achse die Unterstützung der Bevölkerungsmehrheiten. Die USA machten es sich zur Aufgabe, die Entwicklung mit allen Mitteln aufzuhalten und umzudrehen. Nicht zufällig war es Walter Lippmann, der Vater des Neoliberalismus, der 1946 den Begriff „Kalter Krieg“ prägte.
…...
In ihrem lateinamerikanischen „Hinterhof“ stachelten die US-Regierungen Bürgerkriege an und setzten ebenfalls prokapitalistische Diktatoren ein, so nach Nicaragua (1933) auch in Kuba (1952), Guatemala (1954), Haiti (1957). Sobald solche Diktaturen durch Volksbewegungen gestürzt wurden wie in Nicaragua und Kuba, organisierten die USA Putsch- und Mordversuche, militärische Angriffe und Wirtschaftsembargos (1961 ff.).
Bestehende Diktaturen wurden und werden als Freunde der westlichen Kapitaldemokratie gefördert, so in Saudi-Arabien und weiteren Scheichtümern. Gleichzeitig finanzierten die Saudis nicht nur islamistische Gegner emanzipatorischer nationaler Regierungen wie etwa die des ägyptischen Präsidenten Nasser (er hatte die britische Marionetten-Monarchie gestürzt und den Suez-Kanal verstaatlicht), sondern etwa auch den Wahlkampf von Ronald Reagan.
…...
Der heutige Kampf gegen den Terrorismus ist ebenfalls nie erfolgreich und nie zu Ende, weil auch er einem anderen (Haupt-)Zweck dient: der Strategie der Spannung und der direkten und indirekten Eroberung der Welt, sei es von Absatz- und Investitionsmärkten, von Erdöl, Gas, Seltenen Erden und Metallen, sei es für die Nutzung von Militärbasen, für Energienetze und Transportwege oder sei es für die Etablierung regionaler Statthalter, mit einem breiten Spektrum von „Hurensöhnen“ etwa im Irak, in Afghanistan, Libyen. Die demokratische Unregierbarkeit von Staaten und dauerhafter Terrorismus werden in Kauf genommen bzw. instrumentalisiert.

Quelle:
http://www.hintergrund.de/20 … lupenreinen-hurensoehne.html

Wird die „Phrase: WESLICHE WERTE(GEMEINSCHT“ also nur deshalb verwendet um bei den Bürgern eine Akzeptanz bezüglich der Ausplünderung der eigenen und anderen Volkswirtschaften und der Einverleibung der widerständigen „Rest der Welt“ zu erzeugen?
Und wie könnten Bürger verschiedenster westlicher Staaten sonst akzeptieren, dass Konflikte von „der westlichen Staatengemeinschaft“ „befeuert“ werden
(s. Syrien – westliche Unterstützung diverser Oppositionsgruppen: "Läppische 500 Millionen Dollar hat das Pentagon mit dem Ausbildungs- und Ausrüstungsprogramm für "moderate Rebellen in Syrien versenkt"),
wenn es nicht den Grund gäbe WESTLICHE WERTE auch am anderen Ende der Welt zu verteidigen?


Hierzu:
Die zentralistisch von der sogenannten Westlichen Wertegemeinschaft vorgegebenen „Menschenrechte“ sind das neue Hausrecht, dem sich alle Menschen, Völker und Staaten unterzuordnen haben. Daß Menschenwürde auch kulturkreisspezifisch verschieden auslegbar ist, erkennen die Globalisten nicht an. Hinter ihren Sprüchen von den „Menschenrechten“ steht oftmals ihre Gier nach Schürfrechten.

Quelle:
„Die Manipulation des Völkerrechts: Wie die Westliche Wertegemeinschaft mit Völkermordvorwürfen Imperialismus betreibt“
von Jürgen Schwab


Ist der „WESTEN“ überhaupt eine Wertegemeinschaft, oder eher doch nicht?

Hierzu:
„Das gefährliche Gerede von der westlichen Wertegemeinschaft“
ein Interview mit Herbert Schnädelbach:

… Zunächst müssen die Werte von den Normen abgegrenzt werden. Das wird häufig unterlassen, und es wird dann behauptet, wir seien eine Wertegemeinschaft, aber das stimmt nicht

Das heißt, wenn wir uns selbst abgrenzen von anderen Gesellschaften, befinden wir uns im Bereich der Werte, die jeweils beliebig sind?

Ja, das kann man so sagen.

Quelle:
http://www.berliner-zeitung. … n-wertegemeinschaft-23649790
**********51597 Paar
559 Beiträge
Werte aufdrängen
Hallo zusammen,

Werte helfen uns als Kinder uns in der Welt zurechtzufinden und uns richtig zu entscheiden. Werte sind die Grundlage für den Zusammenhalt einer Gemeinschaft..

Einen Katalog mit Anweisungen oder allgemein geltenden Werten und Anweisungen, die immer und überall gelten, gibt es nicht, da der Zeitwandel die gesellschaftlichen Prioritäten stetig ändert. Jedoch gibt es bestimmte Wertvorstellungen, die für ein soziales Zusammenleben in jeder Gesellschaft unverzichtbar sind. Gesellschaftliche Werte sind beispielsweise Freundschaft, Verantwortung, Ehrlichkeit, Verlässlichkeit, Treue, Fairness, Gerechtigkeit, Tradition, Beständigkeit, Toleranz, Liebe oder Herzlichkeit. Es gibt kaum einen allgemein gültigen Wertekodex, weder zwischen zwei unterschiedlichen, noch innerhalb einer gegebenen Gesellschaft. Es liegt ein Wertepluralismus vor, dessen Gemeinsamkeit nicht klar zu bestimmen ist. Selbst innerhalb einer Gesellschaft ist dies der Fall. Nehmen wir als Beispiel die Unterscheidung einer gesellschaftlichen und einer wirtschaftlichen Wertedebatte. Die gesellschaftliche Wertedebatte kann sich wiederum in politische und umweltpolitische Wertedebatte auseinander dividieren. Politik und Umweltbelange müssen also nicht zwangsläufig die selben Werte haben.
Werte wandeln sich und einige andere behalten immer ihre Gültigkeit. Aber alles in allem glaube ich, dass es zu jeder Zeit Werte geben wird, denn ohne sie gibt es keine Gesellschaft. Ich bin auch der Meinung, dass man nicht alle Werte teilen muss, sondern tolerant jeder Kultur ihre Werte zugestehen sollte. Das setzt natürlich voraus, dass dies für alle Menschen und alle Kulturen gilt. Ist dies der Fall, ist es unnötig anderen Völkern und Kulturen unsere Werte aufzudrängen.
Liebe Grüße Chris
*********sser Mann
1.906 Beiträge
Werte
Ich tue mich schwer mit dem Begriff "Westliche Werte". Wo hört der Westen auf, wie sind diese Werte genau definiert.

Ich würde es lieber als "unseren Gesellschaftsvertrag" nennen. Die Inhalte wurden in Jahrhunderten entwickelt und in einem gewissen Rahmen dem Zeitgeist angepaßt. Ein solcher Gesellschaftsvertrag muß einer gewissen Trägheit unterliegen, damit sich möglichst viele damit identifizieren können.

Heute scheint es, als wenn man diesen Gesellschaftsvertrag mit Gewalt und in einem Rekordtempo modernisieren bzw modifizieren will und das geht schief, weil damit der gesellschaftliche Konsens verloren geht.
*****_70 Mann
949 Beiträge
Themenersteller 
Da viele Werte ggf. die Norm bilden und diese wiederum als Grundlage für Gesetzte dienen, finde ich auch, dass die Bezeichnung GESELLSCHAFTSVERTRAG hier sehr gut passt!

Ein Gesellschaft einigt sich, unter Respektierung bestimmter Werte und somit auch unter Beachtung von bestimmten Gesetzten, zusammen zu leben!

Dies kann allerdings nur dann funktionieren, wenn Einigkeit hierüber erzielt wurde!
Deshalb ist es schwierig von allgemeinen „WESTLICHEN WERTEN“ zu sprechen, da sich zum einen alle Beteiligten nach den gleichen Werten richten „müssen“, und zum anderen, dass bei der Umsetzung gemeinsamer „Basis“-Werte eben eine Gemeinsamkeit erkennbar ist (was meistens eben NICHT der Fall ist – s. derzeitige Flüchtlingskrise – gemeinsame (?) Werte sind eventuell vorhanden, allerdings gibt es unterschiedliche Meinungen darüber wie diese umgesetzt werden sollen))!
Des Weiteren ist hier natürlich auch die Rangfolge der Werte wichtig!

Beispiel:
Die Regierung eines Landes schränkt die Freiheit der Bürger eventuell ein, wenn somit die Sicherheit für die Bürger erhöht werden kann (eine Regierung eines anderen Landes handhabt dies eventuell anders!). Oder die Werte der Meinungsfreiheit werden von Bürgen eines westlichen Landes höher bewertet als die in einem anderen (vergl. Meinungsfreiheit in GB – USA - F - D).

Des Weiteren stellt sich dann auch die Frage inwieweit sich diese Werte einer solchen „westlichen Wertegemeinschaft“ von anderen „nicht westlichen Gemeinschaften / Gesellschaften“ unterscheiden (zumal, wenn es sich dann eventuell auch noch um das gleiche Regierungssystem handelt).
Zudem wäre in diesem Fall auch zu beachten, dass nicht alles was gleich lautet auch gleich ist!

Bsp.:
Bei der Demokratischen Republik Kongo wird wahrscheinlich niemand ernsthaft von einer Demokratie sprechen, obwohl die genaue Bezeichnung: DEMOKRATISCHE Republik Kongo lautet!
Auch wird es Unterscheide über die Definition des Begriffes Demokratie bzw. über die Auffassung von Demokratie geben! In diesem Zusammenhang sollte auch nicht vergessen werden:

Was die alten Griechen unter Demokratie verstanden wird oftmals verschwiegen. Hierunter wurde der Stadtstaat Athen (mit seiner Sklavenschaft) verstanden!
Wo nur eine winzige Minderheit der Männer das Sagen hatte.
Außerdem urteilte der „Alt-athener“ Platon nicht gerade positiv über die Demokratische Verfassung: „Sie sei die Vorstufe der Tyrannei.“
Quelle: https://www.freitag.de/autor … -westliche-wertegemeinschaft

Wie es also somit scheint sind WERTE nicht zwangsläufig abhängig von der Geografie oder dem Regierungssystem. Ein Chinese KANN mit Sicherheit die gleichen Werte vertreten wie bspw. ein Deutscher oder ein Japaner; ein Russe richtet sich eventuell nach den gleichen Werten wie ein Amerikaner.
Stattdessen wird ein Mafiosi sich nicht nach den gleichen Werten richten wie bspw. ein Pfarrer (unabhängig von der Staatszugehörigkeit, dem Glauben etc.).
Oder, eine Prostituierte wird ihr Leben wahrscheinlich nach anderen Werten ausrichten als eine Nonne etc.

Welche Folgen eine solche unüberlegte Formulierung haben kann, zeigt sich gerade beim „Fall Böhmernamm / Erdogan!

Denn, stellen wir uns einmal für einen kurzen Augenblick vor Böhmernamm erhält eine (wie auch immer geartete) Strafe.
Wäre es dann nicht denkbar, dass Erdogan sich dann dahin gehend äußert, dass er schon immer wußte, dass der Stellenwerte „seiner“ Werte (bezüglich Meinungs- und Pressefreiheit) die gleichen seien wie in Deutschland, da sich ja nun herausstellte, dass es auch in Deutschland Grenzen bezüglich Meinungs- und Pressefreiheit gäbe (wahrscheinlich nach seiner Auffassung auch nichts anderes als in der Türkei!)?
In diesem Fall wäre somit die Rangfolge der Werte (Meinungs- und Pressefreiheit ist nicht so wichtig wie die Persönlichkeitsrechte eines türkischen Staatspräsidenten) in beiden Ländern (nach der Auffassung des Türken) deckungsgleich!
Andererseits, wird Böhmernamm nicht eines Vergehens schuldig gesprochen, so wird wohl Erdogan die „Werte“ in Deutschland infrage Stellen, da (eventuell nach seiner Auffassung) die Meinungs- und Pressefreiheit einen höheren Stellenwert habe als die Ehre eines türkischen Staatspräsidenten!
Oder schlimmer noch er würde dann die Rechtsstaatlichkeit in Deutschland infrage stellen und von einem Schauprozess bzw. Farce sprechen.
Daraufhin würden sich natürlich alle „Despoten“ der Länder zur Wort melden, welche nicht den Vorstellungen der „westlichen Wertegemeinschaft“ entsprechen und verkünden, dass eine „westliche Wertegemeinschaft“ auch immer von einer Farce, von Schauprozessen, von Staatspropaganda oder von Selbstinszenierung spricht, egal welche Handlungen diese (Schurken)Regierungen solcher Staaten ausübten!
Und vielleicht würden sie Erdogan dann noch den Rat mit auf dem Weg geben, dass man sich immer genau überlegen sollte zu welcher „WERTEGEMEINSCHAFT“ man gehören möchte – oder auch nicht!

Ach ja und wenn sich jetzt jemand fragt wie so etwas bezeichnet werden könnte:
Natürlich als SATIRE!
*********sser Mann
1.906 Beiträge
Wenn ich nach der Basis, nach den Grundlagen unseres Gesellschaftsvertrages forsche, wo fange ich dann an. Auf jeden Fall sind es die 10 Gebote, es ist die Bergpredigt. Auch für Nichtchristen sind Teile davon unbestritten. Von den Römern haben wir auf dem Kontinent das Rechtssystem übernommen, das auf geschriebenen Gesetzen beruht und sich vom angelsächsischem Rechtssystem unterscheidet, wo das Richterrecht und die historische Entwicklung maßgebend ist. Aber beiden Rechtssystemen ist die Unabhängigkeit der Justiz eigen.

Die Familie, wie wir sie heute kennen und wie viele sie noch leben, kommt aus dem Mittelalter. Dazu kommt die Aufklärung Rousseau, Voltaire. Dazu Kant und andere Denker der Epochen. Es kommen die Preußen mit Ihren Tugenden dazu, es kommt die Nationalstaatenbildung im 19. Jahrhundert dazu. Es ist ein Wettkampf der Regeln versus der Freiheiten, mal schlägt das Pendel zur einen, mal zur anderen Seite. Der Staat als Summe seiner Bürger oder der Staat als Verwaltungseinheit, der den Bürgern vor allem Vorschriften machen will.

Das alles hat Eingang in das Grundgesetz gefunden, dazu kamen Vorschriften, die geprägt waren durch die Erfahrungen in der NS-Zeit und die heute teilweise als Fesseln empfunden werden und wo man sich nicht traut, diese abzustreifen.

So ungefähr kann man die staatliche Seite unseres Gesellschaftsvertrags sehen, die recht statisch und unflexibel ist.

Eine Causa Erdogan ist da nicht wirklich vorgesehen und sollte in der Tagespolitik bzw. von der Justiz entsprechend der Gesetze entschieden werden. Das hat nix mit einem Gesellschaftsvertrag zu tun. Das ist ein Störfaktor, der behandelt werden muß.

Unterhalb dieser staatlichen Ebene gibt es aber auch einen "Gesellschaftsvertrag unter den Menschen". Hier geht es mehr um den Umgang der Menschen untereinander. Erst mal geht es um Sitten und Gebräuche, es geht um Moral, um Freizügigkeiten und andere Dinge. So, wie wir heute leben, wäre das für einen Deutschen aus den Fünfzigern Sodom und Gomorrha. In einem Buch des guten Tons aus den 50ern war es unsittlich, wenn Nichtverheiratete jeweils ein Zimmer im Hotel auf der gleichen Etage beziehen. Heute ist außerehelicher Sex vollkommen normal. Früher traf man sich zum Bier in der Kneipe, heute geht man auf eine Gruppensexparty. Swingen ist nix besonderes mehr. Das wird nicht von Gesetzen geregelt, das "vereinbaren" die Menschen untereinander. Jeder soll dabei nach seiner Facon selig werden, wie es Friedrich von Preußen einmal in Bezug auf die Religionen gesagt hat.

Das alles hat nur beschränkt etwas mit den viel gepriesenen und derzeit wieder "hoch gehandelten" westlichen Werten zu tun. Das ist ganz einfach UNSERE Vorstellungen, wie wir das Leben in Deutschland, in Europa gestalten wollen. Es ist unser Gesellschaftsvertrag.

Und wenn man das Thema dieses Forums, nämlich Sex und freie Liebe nimmt, dann gibt es da schon in Europa große Unterschiede. Nehme iich die Länder, die ich regelmäßig besuche, so gibt es zwischen Deutschland, Schweden, England und Frankreich sehr merkliche Unterschiede. Und wenn ich die 80er, die 90er mit heute vergleiche, dann hat sich Vieles geändert. "Damals" fand vieles im Hinterhof statt, aber dafür sehr offen und mit wenig Hemmungen und Tabus. bloß gesprochen wurde darüber nicht. Die Clubs waren spartanisch, die Parties waren heiß und geil. Heute berichtet man im TV über Swingerclubs - es ist ein richtiger Lifestyle geworden. Alles schick und durchgestylt - aber die Parties sind mehr sehen und zeigen und etwas Sex. Eigentlich prüde im Vergleich zu den 80ern und 90ern. Man spricht mehr drüber, es ist stylisch und irgendwie auch viel prüder als früher.

Der Gesellschaftsvertrag unterliegt einem ständigen Wandel.
*****_70 Mann
949 Beiträge
Themenersteller 
Die Auslegung der Werte:

Dass jedes Individuum, jede Gruppe, jeder Clan, jede Gesellschaft über ein individuelles (auf das Individuum, die Gesellschaft – abhängig von Kultur, Erziehung, Erfahrungen, sozialem Umfeld Bildung , (Aber-)Glauben etc. - ) angepasstes Wertesystem und/oder Werterangfolge für sich in Anspruch nimmt ist wohl unbestritten - wobei es zwischen den einzelnen Individuen, Gruppen, Gesellschaften auch Schnittmengen gibt / geben kann.
Allerdings ist es wohl kontraproduktiv Werte verschiedener Individuen, Gruppen, Gesellschaften zu vergleichen und hier eine BEWERTUNG vorzunehmen. Da dies oftmals an die Theorie des Übermenschen erinnert (ich bin besser als … - da mein „moralischer Kompass funktioniert“!).

Faszinierend in diesem Zusammenhang ist allerdings auch die Tatsache, dass eine Verblendung und / oder Ideologie dazu führt, dass Werte auch (ungewollt) ad absurdum geführt werden können!

Bsp.:
In Europa sind wohl sehr viele Menschen der Ansicht, dass Flüchtlingen“ aus humanitären Gründen
geholfen werden muss und dass „geschlossene Grenzen“ in Europa inakzeptabel seien!
Da dies auch zur Folge hätte, dass bei einer illegalen, gewaltsamen Grenzüberschreitung es somit wohl zu einer gleichen Gegenmaßnahme käme bzw. kommen müsse!
Andererseits ist diesen Kritikern auch klar, dass ein Land alleine nicht alle Flüchtlinge aufnehmen kann! Und, dass man keiner Gesellschaft ein Wertesystem aufdrängen kann bzw. nicht zwingen sollte gegen den Willen der eigenen Bevölkerung in den entsprechenden Ländern zu handeln!

Also was wird gemacht, die Problematik wird „ausgelagert“ (in der Wirtschaft würde man so etwas wahrscheinlich als Outsourcing bezeichnen!). Die Aufgabe der Flüchtlingseindämmung wird jetzt u. a. einem Land überlassen, welches für das Flüchtlingsproblem in Syrien u. a. mitverantwortlich ist!

Hierzu:
http://de.sputniknews.com/po … &utm_campaign=URL_shortening

Aber wer es noch nicht bemerkte der wußte es spätestens als Frau Dr. Merkel ihre Ermächtigung zum Fall Böhmermann erteilte, dass anscheinend Frau Dr. Merkel mit Erdogan nun „freundschaftlich verbunden“ ist!
Unmittelbar nachdem der Staatsanwalt von Merkel gegen Böhmermann losgeschickt war, wurden 28 kurdische Kämpfer von Erdogan massakriert. Vorwurf: sie seien in der PKK gewesen. Die auch in Deutschland immer noch auf der Terrorliste steht.

Und diese Zusammenarbeit mit einem solchen Despoten soll nun moralisch und ethisch „wertvoller“ sein als geschlossene Grenzen?



Die Doppelmoral / die Heuchelei:

Die „westliche WERTEGEMEINSCHAFT“ versucht immer zu suggerieren, dass sie aufgrund eines „westlichen Wertesystems“ ethischer und moralischer handele als eine Gesellschaft, welche nicht so handele!

Aber wie ethisch und moralisch ist eine solche Handlungsweise denn wirklich?

Hatte sich die deutsche Wirtschaft / Wirtschaftsverbände nicht anfangs auch dafür ausgesprochen Menschen aufzunehmen?
Aber geschah dies aus reiner Menschlichkeit oder doch eher aus reinen wirtschaftlichen Interesse heraus?
Wohl eher aus wirtschaftliche Interesse heraus, denn als sich herauskristallisierte, dass die Zuwanderer / Flüchtlinge / Migranten / Asylbewerber etc. eventuell doch nicht so eine große Bereicherung für die deutsche Wirtschaft sein werden als zuvor angenommen und eher finanzielle Belastungen als „finanzielle Zuwächse“ schaffen, wurden schnell Bedenken geäußert!

Zudem möchte die „westliche Wertegemeinschaft“ gerne bei einer Diskussion über Menschlichkeit, Hilfsbereitschaft und Flüchtlingen nicht an die URSACHEN eines solchen „Phänomens“ erinnert werden!
Und jetzt, wo Europa mit diesem SELBSVERUSACHTEN Problem (entstanden durch die Handlungsweise einer „westlichen Wertegemeinschaft) konfrontiert wird, scheut diese „Wertegemeinschaft“ sich nicht mit Diktatoren, Autokraten, „Mitverursachern“ zusammenzuarbeiten um diese „Problematik“ (entstanden durch eine absolut falsche Außenpolitik westlicher Staaten) zu lösen!
Stichwort: Türkei, Afrika u. a. Libyen (hier hofft man darauf dass sich eine „Regierung“ formiert, welche Europa wohlgesonnen ist und die „Flüchtlingseindämmung“ übernimmt - wie einst Muammar al-Gaddafi)!

Anstatt allerdings die Sichtweise (der westlichen Wertegemeinschaft) einmal genau zu hinterfragen … (Hillary Clinton bspw. - eventuell die zukünftige Präsidentin der Vereinigten Statten von Amerika – ist immer noch der Ansicht, dass die „westliche Wertegemeinschaft“ bezüglich des Sturzes Gaddafis keinen Fehler machte, obwohl nach dem Sturz des libyschen Machthabers das Land ins Chaos gestürzt wurde!).

Es ist demnach sehr fraglich, ob es in ferner Zukunft eine „Weltbevölkerung“ geben wird, welche sich alle nach den gleichen Werten und dem gleichen Wertesystem richten wird!
(auch wenn es eventuell manchmal den Anschein hat, dass dies der Wunsch und der Traum einiger Weniger sein könnte!)

Eher wahrscheinlich ist dann, dass es auf unbestimmte Zeit immer noch Gewinner und Verlierer ; Unterdrücker und Unterdrückte geben wird und, dass die „Gewinner“ immer wieder Rechtfertigungen finden werden, warum etwas in Ordnung ist, wenn etwas so ist wie es ist!
*****_70 Mann
949 Beiträge
Themenersteller 
Von der „westlichen Wertegemeinschaft“ geführte Kriege (zur "Verteidigung westlicher Werte"?) – vorher und nachher:


Betreff: outsourcing...
Ich finde die Debatte sehr interessant..als Hintergrund sei angemerkt, daß die damalige EG in den Siebzigern angefangen hat, Assoziierungsverträge mit den sogenannten Maghreb- und Maschrekstaaten zu schließen. Damals war das nur eine selektive Handelspolitik, heute ist klar geworden, dass die Kooperation noch deutlich stärker ausgeweitet werden muss, um auch südlich des Mittelmeeres eine stabile Zone zu schaffen. Die Problematik der südlichem Mittelmeeranrainer (Bevölkerungswachstum, schwache Wirtschaft, aufgeblähter Staatsaparat, Ressourcenknappheit in einigen der Länder) war schon vor 20 Jahren bekannt. Allerdings reagieren Demokratien oftmals erst, wenn Entwicklungen eingetreten sind, - das war im Kalten Krieg noch nicht der Fall - Aus meiner Sicht muss die EU jetzt versuchen, einen Gürtel südlich ihrer Grenze zu schaffen, der sich durch relative Stabilität auszeichnet. Dazu gehört jetzt auch der (sehr verspätete) Versuch, Libyen als Staat wieder herzustellen. In dem Zusammenhang ist es logisch, daß diese Länder auch in die Regulation der Armuts- und Kriegszuwanderung eingebunden werden müssen. Der notwendige Stopp der Migration kann nach offizieller EU-Lesart nur so erreicht werden. Dazu gehört sicherlich ein Bündel von Maßnahmen. Unter anderem auch die Verständigung auf gewisse Grundwerte, wie Bürgerrechte. Allerdings ist es schwierig, mit überiewgend autokratischen regierungen zu kooperieren, die eher den Begriff "Untertan" als "Bürger" kennen. In dem Zusammenhang finde ich übrigens das letzte Scholl_Latour-Buch interessant, es zeigt, dass viele der Entwicklungen vorhersagbar waren und der Westen natürlich auch einige Fehler gemacht hat.
*****_70 Mann
949 Beiträge
Themenersteller 
Oftmals drängt sich der Verdacht auf, dass die „westliche Wertegemeinschaft“ vergisst dass Probleme auch dann entstehen, wenn eine „Gemeinschaft“ durch Zwang (eventuell durch Verträge oder Handelsabkommen, durch Propaganda und eventuell durch Aufwieglung oder sogar durch militärische Intervention) versucht eine Gesellschaft, welche eine andere Vorstellung von Werten hat, zu ändern. Diesbezüglich wird oft URSACHE und WIRKUNG bzw. Aktion und Reaktion verwechselt!

Auf satirische Art wurde dies auch schon in der politischen Kabarettsendung: „Die Anstalt“ veranschaulicht!:



Allerdings scheint es, dass auch in Zukunft die Vorgehensweise, welche erst zu so vielen Problemen führte beibehalten wird.
So forderte der amerikanische Präsident (wieder einmal) von den Nato-Partnern mehr Geld für die Rüstung und begründete dies mit einem «aggressiveren Verhalten Russlands» !
Hierzu: http://deutsche-wirtschafts- … kel-mehr-geld-fuer-die-nato/

(Wobei sich jeder selber fragen kann durch wessen Verhalten z. Zeit ein Frieden mehr gefährdet wird – durch Russland oder doch eher durch Saudi-Arabien; die Türkei oder vielleicht durch die Amerikaner selber oder durch das ungeschickte Verhalten der EU?!)

Dabei meint doch sogar der bekannte geopolitische Experte und Mitgründer des privaten Informationsdienstes „Stratfor“, George Friedman, dass die Nato nach dem Zerfall der UdSSR und der Unterzeichnung des Vertrag von Maastricht, der die Gründung der Europäischen Union in die Wege geleitet hat, an Aktualität verlor. Die militärische Mission sei futsch, während die Allianz weiterhin besteht, so Friedmann. Die globale Lage sieht sowohl für die NATO als auch für die USA nach seiner Einschätzung pessimistisch aus.

Und gerade weil ein Umdenken nicht ersichtlich wird dies in Europa durch Zuwachs von Parteien, welche sich vom den bisherigen politischen Kurs absetzen sichtbar!
Aber auch in den U.S.A. macht sich bei der Bevölkerung Unmut breit (dies ist u. a. schon daran abzulesen, dass ein Donald Trump so gute Ergebnisse erzielt, aber auch an Protestaktionen die sich gegen die Elite des Landes richten):

Hunderte Menschen protestierten auf dem Capitol Hill gegen den Einfluss des "big business" auf die US-Politik. Auch in rund 30 weiteren Städten des Landes gab es Protestaktionen. Sie skandierten beispielsweise "Money out, people in!" um demokratische Reformen in den plutokratisch organisierten Vereinigten Staaten einzufordern.
Quelle: https://www.contra-magazin.c … e-klasse/?PageSpeed=noscript

Mittlerweile stelle man sich sogar an der Universität von Princton die Frage, ob die U. S. A. noch eine Demokratie sei oder doch schon eine Oligarchie:

http://www.neopresse.com/pol … oligarchie-keine-demokratie/

Hierzu auch:
http://www.zeit.de/politik/ausland/2014-06/usa-oligarchie-kapital
https://deutsch.rt.com/5849/ … -sind-keine-demokratie-mehr/

Des Weiteren stellt sich dann als nächste Frage, wenn das Kapital die Handlungsweise von Politikern so beeinflusst, ob diese Problematik nicht weltweit eine Rolle spielt?!
Stichwort: Transnational Capitalist Class [TCC] - (NGO's - Rotary International ; Bilderberg-Konferenz … )

Inwieweit wird demnach die Politik durch „das Kapital“ beeinflusst? Und, sind Floskeln wie bspw. „westliche Wertegemeinschaft“ nicht nur ein Vorwand elitärer Kreise, welche ihre ganz eigenen Wertvorstellungen haben und diese umgesetzt sehen möchten?

Hierzu:
Nichtregierungsorganisationen sind nicht ungefährlicher, nur weil offiziell keine Regierung hinter ihnen steht. Im Gegenteil: Die mächtigsten NGOs der Welt agieren in der Machthierarchie sogar deutlich über einzelnen Regierungen. Mit ihnen sind dann weitere Netzwerke von einflussreichen NGOs verfilzt. Diese schmücken sich jeweils gerne damit, völlig regierungsunabhängig und privat tätig zu sein, z.B. als edle Hilfswerke für eine sogenannte "offene Zivilgesellschaft" in rückständigen Ländern. Doch genau da liegt das Problem: Die mächtigsten Kriegstreiber auf Erden sind längst nicht mehr Staaten und Regierungen, sondern diejenigen privaten Gruppen, die diese Staaten und Regierungen an der Leine führen.


*******ain Paar
79 Beiträge
Westliche Werte werden umso diffuser, je detaillierter man nachguckt.

Jeder würde sagen: Meinungsfreiheit und Pressefreiheit ist ein westlicher Wert.

Jedoch werden dauernd Leute nicht in die USA gelassen, weil sie einen dummen Satz in einem Social Network gesagt haben - ich kann nur hoffen das JoyClub nicht dazu gehört :). Daneben mal ein kurzes Gespräch mit Assange was er von Pressefreiheit im Westen so denkt. Oder diversen Whistleblowern. Oder - immer noch aktuell - deutschen Satirikern etc.

Je unkonkreter die Formulierung, desto eher kann man sich dazu bekennen - zb. unser Grundgesetz Artikel 1:
Die "Würde des Menschen" ist unantastbar.
Sehr schön gesagt. Aber im Konkreten heißt das : 'pfffff'. Würde ist ein sehr dehnbarer Begriff ...

Merkel sagte mal : 'Eine Regierung, die auf ihr eigenes Volk schießt, hat jede Legitimität verloren'.
Heute wissen wir, dass es davon gewisse Ausnahmen gibt.

... die Liste lässt sich beliebig mit konkreten Beispielen fortsetzen. Das Stichwort ist glaube ich 'Tagespolitik'.

Meine Theorie ist das eine 'westliche Wertegemeinschaft' heraufbeschworen wird, um eine Art Nationalgefühl auf Super nationaler Ebene herzustellen. Damit ist es einfacher in mehreren Ländern die Bevölkerung gegen einen 'gemeinsamen Feind' aufzustacheln.

Sei es Putin, irgendein Staat oder Organisation im nahen Osten oder was auch immer.

Die Interessen die hinter der 'westlichen Wertegemeinschaft' stehen sind längst internationalisiert und diese ominöse Gemeinschaft ist schlichtweg der Name für diese Interessen.

Natürlich haben die Industrieländer gewisse Gemeinsamkeiten auf die man sich berufen kann - aber sind wir deswegen eine Gemeinschaft ? Und gehört Japan oder Australien auch zur 'westlichen Wertegemeinschaft' ? Irgendwie schon - daher ist der Name an sich schon lustig.

my2cents
******e97 Mann
38 Beiträge
Welche Werte?
Meinungsfreiheit an sich ist nicht der Kernpunkt. Zumal wenn, nehmen wir einen aktuellen Fall, die dazu mißbraucht wird jemandes Würde zu verletzen. Vielmehr ist es die Rechtsstaatlichkeit und die Demokratie. Das ist, die Gleichheit vor dem Gesetz und die irgendwie realisierte Umsetzung des Willens der Mehrheit des "Volkes". Hier geht es schon los. Wer ist dabei, die Staatsangehörigen, die mit Arbeitserlaubnis, die Steuerzahler? Oder gar die Parteispenden-von-der-Steuer-Absetzer? Wie geht man mit Minderheiten um? Hier greift wieder die Sache mit der Würde. Was aber wenn dir Minderheit der Meinung ist sie dürfe zur Rettung der Familienehre die eigene Schwester killen?Pressefreiheit? Wer konnte in den letzten beiden Golfkriegen unabhängig recherchieren? Zum Ausgleich kriegt jeder verwirrte Islamist heute Publicity zur besten Sendezeit, dagegen wirken Spendensammler, Feuerwehrleute und Knochenmark-Spender in Anonymität. Sollte die Presse nicht lieber Grausamkeiten und Geschmacksverletzungen totschweigen statt Nachahmer zu ermutigen? Wie verteidigt man Freiheiten? In dem man sie auch denen zubilligt die sie misbrauchen. Je länger ich drüber nachdenke um so weniger gibt es nur schwarz oder weiß. Vielleicht sind die wesentlichen Werte ein Ideal. Un erreichbar wie ein Regenbogen.
*******ain Paar
79 Beiträge
Meinungsfreiheit an sich ist nicht der Kernpunkt.

War auch nur ein Beispiel das ich exemplarisch raus gegriffen habe.

Vielmehr ist es die Rechtsstaatlichkeit und die Demokratie. Das ist, die Gleichheit vor dem Gesetz und die irgendwie realisierte Umsetzung des Willens der Mehrheit des "Volkes".

Auch interessant: Ist Monaco und der Vatikan Teil der westlichen Welt ?
Gibt es eine 2 Klassen Justiz zb. in den USA ? Wie sieht es mit dem Willen der Mehrheit denn konkret aus in Europa ?
Warum gibt es Volksabstimmungen denn nicht Überall ?
Ist z.b. Edward Snowden gleich behandelt worden wie andere 'Flüchtlinge' ? Und wenn nicht, war eine Mehrheit für diese Ungleichbehandlung ?

Alles nur noch mehr Beispiele wo es, wenn man wieder ins Detail geht wieder auseinanderfliegt. Das die "westlichen Werte" ein Ideal sind stimmt. Diese aber auszuformulieren ist nicht grade einfach - weil schon unter 'Demokratie' verschiedene Konzepte zusammenfallen. Ist halt eine Frage, ob man auf dieser Grundlage eine echte Gemeinschaft aufbauen kann - die nächste ist die Frage, ob man es sollte.

Wer bleibt draußen und warum ? Und was machen wir denn mit denen die draußen bleiben ?
Kann man als Staat auch diese Gemeinschaft verlassen ? Aktuell ist diese Frage bei der Türkei spannend (bei uns war sie es mal).

Und wenn die "westliche Wertegemeinschaft" eine Art Abo ist das man bestellen/abbestellen kann - wer hat was davon ?
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