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Gleichstellung - Hoher Bildungsgrad dadurch Vorreiter?

**********tarii Mann
3.373 Beiträge
Themenersteller 
Gleichstellung - Hoher Bildungsgrad dadurch Vorreiter?
Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist immer wieder eine gesellschaftliche und politische Diskussion wert.

Meine persönliche Präferenz wäre ein Modell bei dem Frau und Mann sich partnerschaftlich um alle Belange der Familie (ob mit oder ohne Trauschein) - also Paarbeziehung, Sexualität, Finanzen, Haushalt, Erziehung, Gesellschaft und Soziales - kümmern.

Persönlich bin ich an diesem Punkt gescheitert.

Auf Grund besserer Einkomensmöglichkeiten, bei höherer Bildung, könnten Akademiker doch in diesem Bereich eine Vorbildfunktion in der Gesellschaft wahrnehmen. Zwei 25-30 Std. Anstellungen bzw. Tätigkeiten (auch freiberuflich oder unternehmerisch) bieten doch eine hervorragende Basis für ein Modell bei dem die Familie, sowie in solchen Partnerschaften aufwachsende Kinder eine Veränderung in der gesamten Gesellschaft (über einen längeren Zeitraum) bewirken können.

Wie seht ihr den Spannungsbogen zwischen Beruf und Familie in der Zukunft?

DeltaSagittarii
**********aften Frau
7.928 Beiträge
Das
ist tatsächlich ein spannendes Thema!

Und so unbegreiflich, dass das hier bei uns noch so schwierig ist!

Aus Schweden kenne ich das ganz anders- da können sich Eltern offenbar ohne Karriere-tiefs beide bei geringerer Wochenstundenzahl ihre Familienaufgaben teilen. Und beide weiter beruflich vorankommen.

Ich bin schon "drüber raus". Meine Kinder sind erwachsen und mein Exmann hat immer gegen meine berufliche Entwicklung agiert. Das musste ich später nachholen.

Aber bei meinen Kindern beobachte ich das mit großem Interesse.

Alle haben eine gute Ausbildung und leben mit PartnerInnen zusammen, bei denen das genauso ist.
Und ja, sie haben alle den Wunsch, Kinder zu haben und sich trotzdem beruflich weiter zu entwickeln..........

Ich bin gespannt.
Denn immer noch ist es ja in der BRD so, dass niemand "ungestraft" (auf die ungehinderte berufliche Karriere hin gesehen) Stunden reduzieren oder zeitweise aussteigen kann........
Das ist weder beruflich noch gesellschaftlich besonders anerkannt.
Leider!

Denn schließlich ist das unsere Zukunft: gut ausgebildete, engagierte Fachkräfte UND intakte Familien mit Kindern!
**********aften:
Denn immer noch ist es ja in der BRD so, dass niemand "ungestraft" (auf die ungehinderte berufliche Karriere hin gesehen) Stunden reduzieren oder zeitweise aussteigen kann........
Das ist weder beruflich noch gesellschaftlich besonders anerkannt.
Leider!

Denn schließlich ist das unsere Zukunft: gut ausgebildete, engagierte Fachkräfte UND intakte Familien mit Kindern!

Ja, das ist leider so!

Mein Sohn (in der Forschung) mit promovierter Frau und Tochter hat schon vor Jahren Deutschland den Rücken gekehrt und sie haben im Ausland ihr Glück gemacht.

Sie hatten einfach keine Lust mehr auf Praktika und Zeitverträge....

Deutschland ist dabei, seine Elite zu vergraulen!
**********aften Frau
7.928 Beiträge
@Novotna
So ist das!

Schade!
**********tarii Mann
3.373 Beiträge
Themenersteller 
**********aften:
Denn immer noch ist es ja in der BRD so, dass niemand "ungestraft" (auf die ungehinderte berufliche Karriere hin gesehen) Stunden reduzieren oder zeitweise aussteigen kann........

Warum akzeptieren Paare für ihr persönliches Glück diese "Strafe" nicht?

**********aften:
Das ist weder beruflich noch gesellschaftlich besonders anerkannt. Leider!

Würde es nicht Sinn machen, als Vorreiter, für die zukünftige Anerkennung dieses Modells einzutreten?

Bei mir ist das nicht an Deutschland, der Wirtschaft, der Gesellschaft gescheitert, sondern an meinen Partnerinnen. Das Problem liegt nicht nur an den Umständen.

DeltaSagittarii
**********aften Frau
7.928 Beiträge
@DeltaSagittarii
Oh, ich glaube, dass sehr viele Paare für ihr familiäres Glück viel hinnehmen.
Eine/r von beiden verzichtet auf berufliche Aufstiege, engagiert sich mehr für Partnerschaft und Familie.....

Und wer's sich finanziell leisten kann, akzeptiert das so.

Aber- und das ist MEINE Frage: warum, verdammt noch mal, wird es hier in Deutschland jungen, gut ausgebildeten Menschen so schwer gemacht, nach jahrelangem Studium und schwierigem Berufsstart für Kinder, Familie UND Beruf zu entscheiden?
Obwohl Paare beste Wünsche haben das zusammen zu meistern!

Familien mit Kindern sind doch unsere Zukunft!
Genauso wie gut ausgebildete Fachkräfte!
Und wie sollen Familien ihr eigenes Glück leben wenn oft Jobangebote räumlich so sehr weit auseinander liegen?
**********tarii Mann
3.373 Beiträge
Themenersteller 
**********aften:
Eine/r von beiden verzichtet auf berufliche Aufstiege, engagiert sich mehr für Partnerschaft und Familie.....

Achja, Vorbildfunktion für alle in Sachen Gleichstellung?

Da liegt doch genau der Fehler. So war es schon immer, so wird sich nichts ändern, so wird es nichts mit gleichgestellten Frauen und Männern. Sich auf Augenhöhe begegnen?

DeltaSagittariii
**********aften Frau
7.928 Beiträge
Falsch verstanden!
Alles andere als Vorbildfunktion!

Schade dass das immer noch so sein muss! Unendlich schade!
Und- weit entfernt von Gleichstellung und Augenhöhe!

Übrigens tut's nicht nur dem eigenen Ego und der Partnerschaft gut wenn beide Eltern ihre Chancen leben, sondern auch den Kindern!

Nur- leicht wird das Familien hier nicht gemacht!!!!
Gleichwertigkeit ...
Ein sehr interessantes Thema... da gibt es noch viel zu tun. Ein höherer Bildungsgrad ist gewiß Voraussetzung für ein Denken in Gleichwertigkeit, traditionelle Erziehung bringt dieses Verständnis nicht wirklich mit. Wobei der höhere Bildungsgrad unabhängig ist vom akademischem Abschluß.

Es braucht auch viel mehr Frauen, die sich trauen, sich für männertypische Berufe zu interessieren und diesen Interessen nach zu gehen bis hin zu beruflicher Wahl derselben, ob praktisch oder akademisch, ich meine, das kann man auf beide Bereiche beziehen. Und genauso Männer, die sich für soziale oder typische Frauenberufe engagieren...

Lernen Kinder nicht am deutlichsten durch das, was die Eltern ihnen vorleben und so als Beispiel ihnen mit geben? Gleichwertige Erziehungssituation hat jede/r Dritte in Deutschland nicht, weil er allein erzieht und meist mit Widerständen kämpft über Jahre. Mein Streben war, meinen drei Kindern trotz sehr vielen Jahren allein Erziehens die bestmögliche Schulbildung zu ermöglichen, eigene Ziele zu haben und diesen nach zu gehen und dies meinen Kinder nahe zu bringen. Die Jüngste hat es geschafft, ihren akademischen Lieblingsberuf direkt in der technischen Entwicklung zu erreichen und hat jetzt das Glück, gleich wie männliche Kollegen bezahlt zu werden. In ihrem ersten Job erhielt sie nur ein gekürztes Frauengehalt. Dennoch ist es nicht immer einfach und vor allem auch in der Männerwelt ungewohnt, daß eine Frau ebenbürtig mit im Team arbeitet. Und es ist immer notwendig, die eigenen Rechte einzufordern - leider, und an dem WIE man diese einfordert müssen die Frauen klug und weise arbeiten.

Nicht jede Herkunftsfamilie unterstützt best mögliche oder akademische Bildung gerade bei Frauen und es ist sehr beschwerlich, dies in späteren Jahren nach zu holen, der Preis dafür ist sehr hoch und man kämpft auch da mit den nicht vorhandenen gleichen Chancen.

Ist nicht eher die Lebenseinstellung das, was Kinder veranlaßt, Gleichwertigkeit in allen Bereichen bis hin zur Familie zu leben und auch einzufordern??
Zwischen Eltern und Kindern im Dialog leben, Selbstverantwortung zu fördern und heraus zu fordern, Wege in die Eigenverantwortlichkeit zu ermöglichen und zu begleiten, und nicht die Sänfte hinzuhalten... das ist doch Aufgabe der Gesellschaft und genauer gesagt, der kleinsten Zelle dieser, also der Familie (Teilfamilie inklusive).
Die Weiterführung, dies in Veränderungen für gleichwertige Familiengestaltung umsetzen zu können, bedeutet, sich für Politik in Wirtschaft und Gesellschaft zu engagieren. Das ist immer noch ungewöhnlich und nicht selbstverständlich.

Und wenn ich genau hinschaue, wieviele Wirtschaftsleute im Bundestag drin sitzen, sind das doch nur 3 oder 4 Unternehmer, soweit ich weiß, die ein eigenes Unternehmen führen...alle anderen kennen diese Thematik vermutlich zu wenig.
Ein Armutszeugnis für unsere Gesellschaft. Ein Patentrezept zur Veränderung habe ich leider auch noch nicht.

Niemand von uns Frauen will eine Quotenfrau sein oder werden - dennoch glaube ich, nur mit der Zwangsquote wird sich die Wirtschaftsführung weiblicher und damit gleichwertiger gestalten. Auch wenn uns Frauen dieser Weg gar nicht gefällt.
Warum wird man als weibliche Führungskraft schräg angeguckt, wenn man sich für Kinder entscheidet und für den Beruf.
Ist es für eine Frau nur dann "statthaft" Kinder zu bekommen, wenn sie aus nicht vorhandenen beruflichen Gründen über mehr Freizeit verfügt?
Ich sehe das einfach nicht ein. Und ich verstehe es auch nicht, dass in den Chefetagen häufig Männer sitzen, die keinen Satz fehlerfrei schreiben können. Und ich rede nicht von Tippfehlern. Es ist doch häufig so, dass die Mädchen besser in der Schule sind. Und der Ehrgeiz und die Lernfähigkeit verschwinden nicht während des Studiums. Aber die sogenannten "High Potentials" sind dann meist männlich. Und zu der Zeit gibt es noch keine Kinder. Ob Kinder hin oder her, als Frau hat man es immer mit einer geschlechtsabhängigen und leistungsunabhängigen Bezahlung zu tun. Es ist doch immer wieder zu beobachten, dass die männlichen Kollegen absolute Weltmeister darin sind ihre Arbeit zu managen. Nur nicht zu viel tun, bloß keine Arbeit auf dem eigenen Tisch haben und auf gar keinen Fall eine Entscheidung treffen. Letztlich läuft es auf Arbeit genauso wie vielen Haushalten. Die Männer haben die Hosen an, die Frauen packen sie raus. Häufig sind es doch die Frauen, die pflichtbewusst und emsig ihrer Arbeit nachgehen und die der Männer gleich noch mit. Und alles natürlich für weniger Geld. Und irgendwann kündigt sich Familiennachwuchs an. Und es stellt sich die Frage, wie kann die Frau das alles zukünftig noch schaffen: Beruf und Familie bzw. Beruf, Haushalt und Familie. In gewisser Weise bietet es sich natürlich an, dass die Frau beruflich kürzer tritt und der Mann für viel Geld ...naja.
Aber, wenn man als Frau anfängt, gemäß dem männlichen Vorbild, die Arbeit zu managen...muss man sich vorwerfen lassen, dass man eine unangenehme oder schwierige Person ist. Wenn das Ergebnis weniger Stress ist, ist mir das egal...määääh

Auch, wenn man die eigenen Kinder im Sinne der eigenen Weltsnschauung erzieht, wird sich die Ungleichbehandlung nicht ändern, solange in Schulen Projekte zu "typisch Mädchen und typisch Junge" durchgeführt werden und Lehrerinnen mir vorwerfen, dass ich doch mal Prioritäten setzen sollte, ich sollte doch weniger Arbeiten.

Würde man nicht mehr ständig zwischen Männern und Frauen unterscheiden, sondern uns alle einfach als Menschen mit unterschiedlichen Fähigleiten betrachten und entsprechend Leben und Arbeiten lassen, wäre das für Familien aber auch für die Wirschaft eine enorme Bereicherung. Denn durch dieses aufgezwungene Rollenspiel bleiben viele Talente unentdeckt.
*******sima Frau
2.437 Beiträge
Ich war über 20 Jahre lang in verschiedenen Unternehmen als Personal- und Organisatuionsentwicklerin verantwortlich tätig und Teil der ersten Führungsebene. Und in sämtlichen Unternehmen machte ich interessanter Weise die selbe Erfahrung:

Angemessene Unternehmens-Strukturen, die auch Frauen ermöglichten, Beruf und Familie, einschließlich Kindererziehung, unter einen Hut zu bekommen, bzw. Strukturen, die dies tatsächlich auch für Männer möglich werden ließen, wurden ausschließlich(!) dann möglich, wenn ein Geschäftsführender Gesellschafter oder Vorstandsmitglied ganz konkret innerhalb seines nächsten Familienumkreises, mit dieser Problematik real konfrontiert wurde, d.h. wenn er erlebte, wie seine, jeweils bestens ausgebildete und qualifizierte, Ehepartnerin, Tochter oder Enkelin trotz erstklassigen Zeugnissen und Abschlüssen keine adäquate Stelle fand, die ihr ermöglicht hätte, diesen Spagat der vielbeschworenen work-life-balance zufriedenstellend hinzubekommen und auch in der Partnerschaft dabei tatsächlich pertnerschaftlich und auf Augenhöhe agieren zu können.

Vorher wurde ein real bestehender Bedarf dafür geleugnet und jeglicher Vorstoß meinerseits, im Unternehmen mittel- und langfristig entsprechende Strukturen zu schaffen, als vollkommen unnötig abgetan und als "ideologisch verengte Perspektive" diffamiert.

Der Fortschritt des gesellschaftlichen Diskurses und alle wisseneschaftlichen Erkenntnisse allein reichen also nicht aus. Man muss auch am richtigen Hebel des Machtgefüges sitzen, um Veränderungen konkret bewerkstelligen zu können!

Tantrissima
**********tarii Mann
3.373 Beiträge
Themenersteller 
Gesellschaftliche Veränderung
*******sima:
Der Fortschritt des gesellschaftlichen Diskurses und alle wisseneschaftlichen Erkenntnisse allein reichen also nicht aus. Man muss auch am richtigen Hebel des Machtgefüges sitzen, um Veränderungen konkret bewerkstelligen zu können!

Mir ist schon klar (aus eigener Erfahrung), dass Unternehmen (solange sie sich freikaufen können und ausreichend Human Kapital kaufen können) nicht an Veränderung interessiert sind (Never change a Running System).

Ich verstehe nur nicht ganz, warum die einzelnen Teilnehmer der Gesellschaft und insbesondere die Eliten (dazu zähliche ich zumindest heute noch gut ausgebildete Akademiker) nicht bereit sind für eine bessere Zukunft ihren Preis (zu erst einmal) zu bezahlen. Jeder der sich für sich und seine Familie einsetzt, sorgt für eine Veränderung in der nächsten Generation (spätestens). Ist es nicht unsere Gesellschaft, die ein anderes Ergebnis erwartet und doch immer wieder dasselbe tut? Natürlich kann das nur klappen, wenn beide Partner erst einmal - für das gemeinsame Ziel Familie - verzichten.

Warum haben wir gut ausgebildeten so wenig Arsch in der Hose?

DeltaSagittarii
Ist es so, wie du denkst?
Ich verstehe nur nicht ganz, warum die einzelnen Teilnehmer der Gesellschaft und insbesondere die Eliten (dazu zähliche ich zumindest heute noch gut ausgebildete Akademiker) nicht bereit sind für eine bessere Zukunft ihren Preis (zu erst einmal) zu bezahlen. Jeder der sich für sich und seine Familie einsetzt, sorgt für eine Veränderung in der nächsten Generation (spätestens

Ist es vielmehr nicht so, dass sich doch einiges verändert hat?
Vergleiche doch die 50 Jahre mit den heutigen. Gab es da nicht viele Veränderungen, innerhalb weniger Jahre?
Wie schnell sollen sie noch folgen?
Wir leben heute in einer schnell­le­bigen Zeit, in der alle von Entschleunigung reden.

Und irgedwie wollen wir eine entschleunigte schnelle Vorwährtsbewegung.
*******na57 Frau
22.186 Beiträge
JOY-Angels 
Och
... das Schneckentempo, durch das wir das Kapital der gut ausgebildeten Frauen verspielen, können wir ruhig beschleunigen. Auf dass nicht erst unsere Großenkelinnen so leben können, wie sie es wollen.
**********tarii Mann
3.373 Beiträge
Themenersteller 
****_nw:
Ist es vielmehr nicht so, dass sich doch einiges verändert hat?
Vergleiche doch die 50 Jahre mit den heutigen. Gab es da nicht viele Veränderungen, innerhalb weniger Jahre?

In meiner Wahrnehmung haben sich zwei Dinge geändert:
1. politisch - Frauen dürfen selber entscheiden (so der Lebenszwang heute die Entscheidung nicht abgenommen hat)
2. wirtschaftlich - unter gewissen Abstrichen dürfen Frauen fast überall in der Wirtschaft arbeiten (wenn du Kinder willst, bist du nicht für alle Aufgaben geeignet)

Was ich nicht sehe ist eine Gleichstellung in der Gesellschaft.

Das geht bei der Erziehung von weiblichen und männliche Kindern los (meistens noch von Frauen, oft in alten Denkmustern), zieht sich in der schulischen und beruflichen Ausbildung fort. Die Lebensmodelle werden überwiegend in der kleinsten Einheit (Partnerschaft) definiert. Dabei kommt meistens kein Gleichstellungsergebnis heraus, sonder eine Lösung, die mittelfristig einen Partner ins wirtschaftliche Abseits stellt und den anderen quasi in die Wirtschaft versklavt (der darf gar nicht mehr aufhören, weil sonst die Familie verliert).

Gleichstellung würde bedeuten, dass beide reduziert weiter machen. Dabei beide zeigen können was sie draufhaben, beide sich um die Familie kümmern und Unternehmen merken, dass Frauen und Männer volle Verantwortung in Beziehung und Beruf übernehmen. Nach fünf bis zehn Jahren wären wohl auch die meisten Nachteile erledigt.

DeltaSagittarii
Vorbildfunktion
... zum Glück habe ich diese Phase hinter mir! Beide Kinder sind Studenten (unter schwierigsten Umständen)

Vorbildfunktion haben erstmal die Eltern gegenüber ihren Kindern.
Die Nachfrage nach neuen Strukturen bestimmt das Angebot.
Im Prinzip gibt es heute schon genügend Module, um sich ein persönliches Wunschmodell von work-Life-Balance zusammen zu stellen... Im öffentlichen Dienst geht das heute schon ganz gut.

Aber wie ist das in der "freien Wirtschaft" ? Mein Eindruck ist, wir leben in einer Angstgesellschaft und keiner will so wirklich Veränderungen ... Damit geht alles recht schleppend voran. Pioniere sehen sich Hindernissen, Unverständnis und Nachteilen ausgesetzt.

Mein persönliches Hindernis war das Bayerische Schulsystem mit der traditionellen Auslese-Denke. Um meinem Sohn eine angemessene Ausbildung zu ermöglichen müsste ich mich weit aus dem Fenster lehnen! Gleichzeitig war damit meine eigene Karriere zu Ende.

Ich konnte in Leitungsfunktion nur Vollzeit oder gar nicht arbeiten.
Die Reaktion meiner Tochter auf dieses Vorbild ist nun: sie will keine Kinder!
*********erin Frau
324 Beiträge
Akademisch reicht nicht...
Also, Delta, ohne dass ich jetzt alle Beiträge bis hierher gelesen habe - Deine Frage ist so interessant, dass ich spontan was dazu schreiben will: Ja, ich denke Akademiker könnten hier Vorbild sein. Man könnte vermuten, dass die "Bildung" sich auch auf die Metaebene bezieht, Konflikte vernünftig anzugehen und so zu kommunizieren, dass man sich einig wird. - Nur: ich glaube, dass es nicht reicht, Akademiker zu sein. Denn eine Hohe und erfolgreiche Hochschulbildung gibt einem nicht das mit, was für diesen privaten Bereich notwendig wäre. Außerdem: nicht immer wäre eine 50/50 Beteiligung den Partnern angemessen - das ist auch eine Frage der Persönlichkeit. Ich glaube, dass es sehr darauf ankommt, wie die Partner miteinander sprechen und in welchen Punkten sie gemeinsame Ziele und Wertvorstellungen haben. Oft sind doch dem einen die Kinder wichtiger und dem anderen Erfolg/Karriere und mindestens finanzielle Sicherheit. Oder eine interessante Aufgabe, an der "man dranbleiben " muss/will. Ich fürchte, dass das abgeklärte Einvernehmen, dass ein paar für die Vorbildfunktion braucht, eher die Ausnahme ist. Andererseits beobachte ich auch mit Interesse, wie junge Paare das machen - wie junge Leute sich finden und es - das Projekt, Kinder haben und eine Familie sein - angehen. Und vielleicht stehen ihnen die überholten Werte (ein Mann muss erfolgreich sein, die Frau muss sich um die Kinder kümmern) viel weniger im Weg als uns? Es gab vor einiger Zeit im Fernsehen wirklich ermutigende Beispiele - wo er sich gelassen und sorgsam um die Kinder kümmert und sie als Zahnärztin das Geld verdient. Und er war absolut kein Weichei - sondern ein sehr männlicher Mensch mit einer super-souveränen Ausstrahlung, neben dem sie Frau sein konnte..... Ich glaube, dass für Frauen viel wichtiger ist, einen Begleiter zu haben, einen Gefährten, der sie so sein läßt, wie sie sind, als einen der super viel Geld verdient - und nie da ist, und wenn, immer wahnsinnig gestresst und schlecht gelaunt und anmaßend ist. Wie ist das bei Männern?
**********tarii Mann
3.373 Beiträge
Themenersteller 
*******Cosi:
Wie ist das bei Männern?

Keine Ahnung, ich könnte nur beschreiben, wie es bei mir ist/war. Das ist nur leider Off-Topic...*fg*

Warum reicht "gut ausgebildet" nicht, damit zwei Menschen gemeinsam einen Weg finden damit beide im Sinne ihrer Ausbildung sich verwirklichen können? Willst Du mir erzählen, dass Menschen eine Hochschulreife und ein Studium absolvieren, damit sie damit nichts machen? Dann wäre doch für einen eine hauswirtschaftliche Ausbildung viel sinnvoller gewesen. Mal so unter Freunden, dass es einfach nur eine ziemlich begrenzte Zahl an Führungspositionen (sagen wir mal 4%) gibt, heißt doch von Anfang an, wenn ich nicht um jeden Preis dort oben dabei sein will und alles tue was notwendig ist, kann ich das Thema entspannt angehen und verdiene immer noch gut (bei einer Jahrgangsquote von 20% oder 30% Akademikern).

Sich wundert...
DeltaSagittarii
*******na57 Frau
22.186 Beiträge
JOY-Angels 
Willst Du mir erzählen, dass Menschen eine Hochschulreife und ein Studium absolvieren, damit sie damit nichts machen?

Diese Frage stelle ich mir auch immer. Vor allem, weil Kinder groß ziehen ein zeitlich begrenztes Projekt ist: sie brauchen eine stillende Mutter rund um die Uhr nur ein paar Monate lang und schon gar nicht bis zum Ende ihres eigenen Studiums.

Die Hausfrauenehe funktionierte so, dass sich Mutti um Vati kümmerte, wenn die Kinder aus dem Haus waren. Aber diese Zeiten sind doch vorbei, oder ?

Von daher kann man das Projekt "Kinder" sehr flexibel angehen - es muss nicht immer dieselbe Person sich um die Kleinen kümmern, auch der Vater kann kochen und wickeln, ab einem bestimmten Alter gehen sogar außer-familiäre Betreuungen, diese gewinnen mehr und mehr an (zeitlicher) Bedeutung...
und wenn die Kleinen aus dem Haus sind, bleibt noch viel Leben übrig ,so dass die Eltern in einen weiteren Lebensabschnitt starten können...

(Wobei sie eventuell sich dann über die Pflege der eigenen Eltern verständigen müssen ...)
****i38 Mann
60 Beiträge
Frauen ,Männer,
Jetzt helft doch mal liebe Weiblichkeit auch den Männern.

Frauenquote und die ewige Benachteiligung der Frauen ich kanns nicht mehr hören.

Die Entscheidung wer wen sich raus piekt, liegt meist den Frauen

Der wo dir Kinder bekommt , sind auch die Frauen, ist halt so

Ich als Mann hätte nichts dagegen wenn es umgekehrt wäre,
ich mache keinen Unterschied ob Jungs oder Mädchen
aus allen wird meist ein wunderbarer Mensch.

Das die Leistungsgesellschaft nun mal da ist,ist unbestritten.

Was solls, anpassen muß man sich in jedem System,
mal mehr oder weniger.

Mich selber faszinieren die Menschen, die den Mut haben es anders zu machen.

Doch die rauhe Wirklichkeit holt sie meist ein.

die Auswander, der Film Blauwasseleben usw.

zu einem gewissen Prozentsatz hat man das Glück und kann sein Traum länger, manchmal bis zum Ende leben, das ist schön für die bei denen es klappt.
Aber das Leben ist hart und meist unberechenbar, manchmal mach dieses auch das Salz oder das Gewürz in der Suppe des Lebens aus. Es reift den Menschen.

Dieses kann man meist erst zu einem späteren Zeitpunkt analysieren.

Geniesen wir das Leben mit seinen hoch und tiefen, (auch wenn mir die tiefs auch nicht schmecken)

solange wir leben *smile*
Sehr schön !
... So sehe ich das auch!
Jeder kann in in unserem Land aus seinem Leben etwas zu jeder Zeit machen! Was dazu nötig ist, ist der Mut und die Fähigkeit das auch zu tun. Unsere liberale, weltoffene Gesellschaft macht's möglich!

Ich hätte es auch gerne manchmal anders gehabt und habe auch gelitten. Trotzdem war das Ende der Vollzeitkarriere nicht das Ende des persönlichen Erfolgs. Wenn's schwierig wird, kann man sich bewähren.... Insgesamt bin ich jetzt rückblickend mit den von mir angegangen Projekten finanziell und zeitlich besser dran.

Bequemer wäre jedoch ein vorgezeichneter Weg mit einem Partner gewesen, der Teilzeit oder zeitweise gar nicht arbeitet UND in der Lage ist Kinder zu erziehen ;-)) oder wenigstens ein Kind zu haben, das stromlinienförmig ins Schulsystem passt ...

War eben nicht so.
*********erin Frau
324 Beiträge
"gut ausgebildet?"
@ Delta:
Warum reicht "gut ausgebildet" nicht, damit zwei Menschen gemeinsam einen Weg finden damit beide im Sinne ihrer Ausbildung sich verwirklichen können? .....Mal so unter Freunden, dass es einfach nur eine ziemlich begrenzte Zahl an Führungspositionen (sagen wir mal 4%) gibt, heißt doch von Anfang an, wenn ich nicht um jeden Preis dort oben dabei sein will und alles tue was notwendig ist, kann ich das Thema entspannt angehen und verdiene immer noch gut (bei einer Jahrgangsquote von 20% oder 30% Akademikern).

Ach, Delta, das Warum ist ein ganz neues Thema. Nein, gut ausgebildet reicht nicht. Es könnte aber die Chancen deutlich verbessern, dass eine Beziehung gelingt. (Gibt es eigentlich Untersuchungen darüber, wie die Scheidungsrate mit dem Bildungsstand korreliert?)

Das mit dem geringen Prozentsatz an Führungspositionen habe ich so noch nie gesehen. Ich glaube, dass es gar nicht so sehr auf den Führungsaspekt ankommt. Das Abitur und ein Studium wirkt im Alltag auf die gesamte Herangehensweise an eine Aufgabe. Das man Drumherum sieht, das Wozu, das Woher und Wohin. Wie gesagt, ich glaube, das ist ein neues Thema.

Willst Du mir erzählen, dass Menschen eine Hochschulreife und ein Studium absolvieren, damit sie damit nichts machen?
-

nein, das will ich nicht sagen. Sie machen ja womöglich was damit, nur gehört eben viel mehr dazu, damit sie sich Arbeit so einteilen, dass auch ihre Beziehung mit Kindern gelingt.... In jungen Jahren, dann, wenn die Kinder kommen, haben die Paare ja auch noch nicht die Erfahrung, die es braucht. Und dann kommt es eben besonders auf Glück und Liebe an, auf Zuneigung und Humor und gemeinsame Werte und Verständnis.... Ist vielleicht altmodisch *rotwerd*.

*les* Es gibt so viele Bücher darüber, wie Beziehungen gelingen, - und wenn Akademiker die nicht lesen oder nicht Rat in Büchern suchen und finden - dann hat das was Schicksalhaftes. Ich bin ziemlich sicher, dass, wer eine Lösung sucht, auch eine findet. Nach meiner Beobachtung sind erstaunlich viele "Akademiker" beratungsresistent. Uneinsichtig könnte man auch sagen. Das steht dann im Weg. Und dann kann man wenig machen, sag ich mal als Laie. Praxiserfahrener Laie. *blumenschenk*
**********tarii Mann
3.373 Beiträge
Themenersteller 
*******Cosi:
@ Delta: (Gibt es eigentlich Untersuchungen darüber, wie die Scheidungsrate mit dem Bildungsstand korreliert?)

Die gibt es tatsächlich. Gleicher Bildungsstand, geringere Scheidungsrate. Prozentual gesehen werden Ehen mit zwei Akademikern (hohe Bildung) am seltensten geschieden. Vielleicht lesen die doch ab und zu Ratgeber.

Mein "Warum..." war kein neues Thema, eher eine Art von Ironie.

DeltaSagittarii
Ich denke Ratgeber lesen hat nur Unterhaltungswert;-))

Akademiker sollten stets befähigt sein selbstständig Probleme zu lösen - unter privat schwierigen Umständen, sogar ihre eigenen ...

Zum Thema Gleichstellung möchte ich nur noch ergänzen, dass Kinder großzuziehen in unserer leistungsorientierten und anspruchsvollen Gesellschaft eine große Aufgabe und Herausforderung ist. Frauen tragen leider traditionell immer noch den Löwenanteil der "Belastung".

Erst jetzt werden in Bayern die Ganztagesschulen ab Grundschule ausgebaut, Hortplätze fehlen noch immer!
Die Politik hat zwar Studentinnen für die Wirtschaft ausgebildet, aber jahrzehntelang gerne vergessen, dass diese Mütter werden können, wollen und sollen...

Und das würde mich jetzt mal interessieren: wie sieht zurzeit das Angebot von qualifizierten Teilzeitjobs für Akademiker aus? Hat jemand dazu Informationen?
**********tarii Mann
3.373 Beiträge
Themenersteller 
*********rsich:
Zum Thema Gleichstellung möchte ich nur noch ergänzen, dass Kinder großzuziehen in unserer leistungsorientierten und anspruchsvollen Gesellschaft eine große Aufgabe und Herausforderung ist. Frauen tragen leider traditionell immer noch den Löwenanteil der "Belastung".

Warum?

Neulich im Hörfunk (schönes altesWort) kam ein Beitrag über das Thema. Konkret wurde das Beispiel eines Ehepaares besprochen, bei dem beide ihre Wünsche realisieren, in dem sie jeweils 30 Stunden arbeiten. Das ging leider nicht in einem großem Unternehmen in Festanstellung, deshalb haben sich die Beiden dann selbstständig gemacht. Jetzt geht es. Der Arbeitgeber ist nun Kunde. Somit frei Einteilung von Zeit und Fähigkeiten.

Persönliche Erfahrung: kann es sein, dass ein Teil der Akademiker das Risiko für eigenes Lebensmodelle scheuen und deshalb so eine Familienaufteilung eher die Ausnahme ist?

DltaSagittarii
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