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Schlechter Schulabschluss, aber auf der Höhe mit Akademikern

*********nd489 Mann
203 Beiträge
Themenersteller 
Schlechter Schulabschluss, aber auf der Höhe mit Akademikern
Hallo,
kennt ihr auch das Problem, dass ihr damals in der Schule aufgrund von Flüchtigkeitsfehlern oder "Zeitproblemen/nicht fertig werden" immer recht schlechte Noten hattet und ein daraus resultierenden schlechten Schulabschluss, heute jedoch mit Akademikern auf einer Höhe seid?

Das geht mir so und ich habe da oft dran zu knabbern...

Ein Beispiel: Ich hatte schon immer ein recht großes Spezialinteresse in Medizin, konnte mich darin echt vertiefen. Habe es aber aufgrund meiner ADHS nie auf ein Gymnasium geschafft, geschweige denn Abi gehabt oder den Nummerus Clausus erreicht..

Dennoch bin ich bei Medizinstudenten in meinem Bekanntenkreis ein echter Nerd, weil ich ihnen Sachen ziemlich nachvollziehend gut erklären kann, die sie in der Vorlesung überhaupt nicht verstanden haben..

Ich bekomme auch oft zu hören, dass ich bestimmt ein guter Mediziner geworden wäre... ein Mediziner mit einem sehr durchwachsenen Realschulabschluss...

Kommt euch eine ähnliche Geschichte bekannt vor?

Ich wünsche euch noch einen schönen Abenden!

Thomas
****87 Frau
4.088 Beiträge
Jo das kann ich mir schon vorstellen. Ich hab zwar kein ADHS aber mein Partner. Er hat zwar den Bachelor gemacht aber nur weil er reiche Eltern hat die es ihm finanziert haben, er hat sich nämlich seeeeeeehr viel Zeit gelassen. Und den Master hat er dann kurz vor den Abschlussprüfungen abgebrochen weil er ein nettes Jobangebot hatte (war etwas kurzfristig gedacht, mit MA kannman natürlich mehr Geld verdienen als mit BA).
Gerade an der Uni kommt es halt extrem auf die Fähigkeit zur Selbstorganisation an. Da hst du niemanden der dich ans Händchen nimmt oder der dir in den Hintern tritt.
Entweder du erledigst deinen Kram in der vorgegebenen Zeit oder eben nicht (und wenn nicht, erlischt dein Bafög Anspruch).Das ist dür ADHSler natürlich schwieriger
****7_9 Frau
93 Beiträge
Finde das schwieg, das so auszudrücken. Inhaltlich mag das ja zu treffen, aber wie @****87 erwähnt hat, sag ja nicht nur die Tatsache, dass man inhaltlich alles versteht, was darüber aus, ob man auf der Höhe eines Akademikers ist.
Es zählt dazu, dass du sehr viel Disziplin hast. Im Erwachsenenalter n Arsch viel zu tun hast, aber dafür meist sehr wenig Geld zur Verfügung hast und meistens in irgendeinem Abhängigkeitsverhältnis (Bafögamt, Eltern) stehst. Du muss es aushalten können, sich teilweise über einen sehr langen Zeitraum mit einem Thema zu beschäftigen. Du musst in vorgegebenen Zeiten verschiedene Aufgaben erledigen können. Du musst dem Leistungsdruck standhalten können. Du musst lernen, dass erfolgs Erlebnisse manchmal sehr lange aus bleiben. Das sind alles Dinge, die man als Akademiker können muss. Dann ist es auch noch wichtig, dass du gut im Networking bist und die Kontakte über einen langen Zeitraum pflegen kannst.

Es ist aber auch nie zu spät, den FORQ und das Abitur nachzuholen und sich noch an einer Uni einzuschreiben. Falls du daran interessiert bist.
Medusa rules
*******ich Mann
915 Beiträge
Für mich ist das Thema Akademiker in keiner Weise erstrebenswert.

Gut, ich selbst habe mich durch mein Studium - an der einen oder anderen Stelle gequält.

Letztendlich bin ich an den Stellen richtig gut, von denen ich begeistert bin, wo ich in den Flow komme.

Unsere Lernfabriken fördern diese Form der Wissensaneignung noch zu wenig.

Schade eigentlich
*****eal Mann
1.815 Beiträge
Die Geschichte meines Lebens.
Früh eingeschult (Jüngster der Schule)
Mit zehn Jahren und einem gemessenen IQ von 136 ins Gymnasium.
Dort im dritten/vierten Jahr katastrophal gescheitert weil es nur noch um auswendig lernen ging.
In die Realschule geflogen und Klassenbester weil ich nichts neues lernen musste.

Danach durch weitere Schulen und Abschlussprüfungen knapp durchgewurschtelt.
Ich wurde oft gefragt ob ich nicht Psychiater oder Anwalt werden wollen würde, aber ich weiß, daß ich ein Studium mit meinem ADHS nicht packen würde.
*********Eyes Frau
460 Beiträge
@****7_9
*raeusper* verzeih mir, aber ich möchte widersprechen. Ich arbeite seit 10 Jahren sehr eng mit Wissenschaftlern (also studierten Mitmenschen) und kann mit Fug und Recht behaupten, dass ich als ADHSler oftmals deutlich strukturierter bin sowie über mehr Weitsicht und Durchhaltevermögen verfüge.

Es liegt nicht am IQ oder mangelndem Interesse, dass viele ADHSler irgendwo im Schulsystem hängen bleiben. Es liegt schlicht daran, dass wir/sie nunmal nicht in das sog. "Neurotypische" Schulsystem passen und somit durchs Raster fallen.

Lange Studienzeiten haben im übrigen nichts damit zu tun, dass sich die Person viel Zeit lässt. Es ist ein Symptom des Ganzen und diese Personen würden sehr sehr gern anders können.
Alle Phrasen und Ratschläge wie "wenn er nur wollte", "sie muss nur mal die Zähne zusammen beißen", "dann kann es ja nicht so wichtig sein" usw usf sind ganz großer Mist und ziehen nur noch weiter runter.
Besser wären Hilfsangebote, ehrliche Fragen was helfen könnte/wie man von außen unterstützen könnte, gemeinsame Vereinbarungen treffen ohne Vorwürfe bei nicht-einhalten.

Ich denke schon, dass wir Leistungsergebnis mithalten können, aber vielleicht nur schlicht nicht in annähernder Regelstudienzeit.
Ich kenne ausreichend Studierende und Studierte mit Diagnose.
Es geht und wir brauchen uns nicht zu verstecken oder gar unter Wert verkaufen.
*****eal Mann
1.815 Beiträge
Zitat von *********Eyes:
Lange Studienzeiten haben im übrigen nichts damit zu tun, dass sich die Person viel Zeit lässt. Es ist ein Symptom des Ganzen und diese Personen würden sehr sehr gern anders können.
Alle Phrasen und Ratschläge wie "wenn er nur wollte", "sie muss nur mal die Zähne zusammen beißen", "dann kann es ja nicht so wichtig sein" usw usf sind ganz großer Mist und ziehen nur noch weiter runter.
Besser wären Hilfsangebote, ehrliche Fragen was helfen könnte/wie man von außen unterstützen könnte, gemeinsame Vereinbarungen treffen ohne Vorwürfe bei nicht-einhalten.

Grossen Dank dafür. Dass ich jahrzehntelang gehört habe ich wäre nur faul und müsste mich doch nur anstrengen "ich wäre ja eigentlich intelligent" hat sich mir tief in die Seele gebrannt und ist einer der Hauptgründe wieso ich mittlerweile zur Therapie darf.
*****ody Mann
24 Beiträge
Zitat von *******au89:
Schlechter Schulabschluss, aber auf der Höhe mit Akademikern
Hallo,
kennt ihr auch das Problem, dass ihr damals in der Schule aufgrund von Flüchtigkeitsfehlern oder "Zeitproblemen/nicht fertig werden" immer recht schlechte Noten hattet und ein daraus resultierenden schlechten Schulabschluss, heute jedoch mit Akademikern auf einer Höhe seid?

Das geht mir so und ich habe da oft dran zu knabbern...

Kommt mir bekannt vor habe immer alles gut geschafft es gereicht hat im Unterricht/Vorlesung es verstanden zu haben, aber bei vielen man alleine Nachlernen musste war es ein Problem.

Leider wurde es bei mir erst mit 36 diagnostiziert und eventuell wäre es anders gelaufen wenn ich schon eher die Möglichkeit gehabt hätte Medis zu nehmen.

Beim Jurastudium waren ins Besondere die Hausarbeiten mein Problem, die kleinen Klausuren da hatte es immer gereicht mit dem was ich in den Übungen und Vorlesungen aufgeschnappt hatte.
****7_9 Frau
93 Beiträge
@*******ich ich glaube, du hast nicht ganz verstanden, was ich gesagt habe.

Ich habe lediglich gesagt, dass es für einen Akademiker nicht ausreicht fachlich kompetent zu sein und habe hierfür Beispiele gegeben.

Ich habe nicht gesagt, dass ADHSler nicht auch diese Fähigkeiten besitzen können. Du verzerrst meine Aussage, indem du ein Strohmann-Argument verwendest.
Medusa rules
*******ich Mann
915 Beiträge
@****7_9 ...

Nein ...

Ich habe versucht klar zu machen, das die aktuell vorherrschende Form der Wissensaneignung nur für einen kleinen Teil unserer Gesellschaft vorteilhaft ist.

Das jedes Kind, jeder Jugendliche, jeder Erwachsene der Anders ist, sich Wissen etc. leichter Anders aneignet, benachteiligt wird.

Durch Corona hat sich das teilweise noch einmal verstärkt, hat Sport etc. in vielen Schulen gar nicht mehr statt gefunden.

@*********Eyes

Vielleicht liegt es daran, das sich Strukturen in unserem Leben als hilfreich erwiesen haben und sich manche von uns damit angefreundet haben.

Wenn da ein entsprechendes Gerüst vorhanden ist, dann sind wir oft um einiges Leistungsstärker als Andere.

Du hast das ja gut beschrieben.

Es hat sicher seinen Grund, warum unter den bekanntesten Musikern der Geschichte, herausragenden Wissenschaftlern viele mit ADHS dabei sind.

Auf die Besonderheiten wird heute leider nicht so eingegangen.

Wir müssen uns eher dauernd entschuldigen, unser Verhalten rechtfertigen usw..
*****ein Mann
24 Beiträge
Intellektuell konnte ich in meinem Studium (Philosophie + Germanistik) schon mithalten; das Schreiben von 20-seitigen Hausarbeiten in beiden Fächern (also 4o Seiten pro Semester) erwies sich aber als ein Ding der Unmöglichkeit.
Noch heute scheitere ich regelmäßig am Abfassen längerer Texte; probiere es aber immer wieder.
*********nd489 Mann
203 Beiträge
Themenersteller 
Danke für eure Antworten! *g*
Ich bin also nicht allein in dieser Welt *zwinker*
****ly Frau
448 Beiträge
Ich habe zwar einen akademiscshen abschluss, kann 4 sprachen+. Es brauchte aber 50 jahren bis ich ablegen konnte « ich bin dumm ». Weil ich flüchtigsfehler mache, weil ich eben nicht diesen abschluss hatte bis ich 50 wurde, weil ich chronisch zu spät komme, termine verpasse, schlüssel verlege, meine bilaletti schon mal m kühlschrank stellte – statt auf den herd und die milch aus dem kühlschrank), so oft eine fristverlängerung brauchte, übersehe, dass die tastatur auf franzésich eingestellt ist (mir nicht automatisch die ö gibt), weil ich einiges nicht im griff hatte/habe, diese ‘einiges’ für andere seit kindergarten kein thema mehr sind, … weil die rückmeldungen fehlerorientiert waren, oder optimierung des bestehende, weil weil weil halt.

Es liess mich nicht los, löste minderwertigskeitsgefühle alle paar jahren wieder aus, ein ziel (noch nicht erreicht im leben und ‘soll ich jetzt, soll ich nicht jetzt’, zur quälende frage über monaten, mit 19, mit 29, mit 35, mit 42, 44, …) als prorität in mein leben, diesen abschluss endlich zu ‘haben’…
Mit 47 reichte es mir: ‘ich mag diese frage nicht mehr, solange ich es nicht mache, wird es eben nicht ‘ist doch egal’ sein, wird wieder und wieder kommen. Und ich will sie abhaken.’
Diesen abschluss nicht erreicht zu haben, sperrte mir die sicht auf so vieles…
Ich habe also, diese wie ich sie nannte, meine « unnötige und absurde nasenOP » machen müssen, diesen akademischen abschluss zusätzlich zu allen anderen fachdiplomen (alle in einer fremdsprache wohlbemerkt).

Das ziel ist erreicht (mit 50), ich weiss jetzt wie nicht-dumm ich bin (nasenOP abgehakt).

Nur gelöst hat es nichts: mein adhs wird bleiben (adhs erst mit 50 diagnostiziert). Seitdem (nach monaten hyperfokus in aktuellster literatur über ad[h]s), habe ich viel mehr verständnis, … für meine mitwelt *g*

Die wird mir immer wieder mal sagen ‘aha, also weil du adhs hast, sagst du das nicht zu können, auch wenn du es versuchst. Musst du aber, wird erwartet von allen, auch von dir, das schaffst du schon, du bist ja eine intelligente frau (‘den aka abschluss hast du ja auch geschafft’), das ist doch kindergartenkram für dich (‘eher, für uns neurokonformen, die nicht begriffen können/wollen, dass neurodiversität die regel ist.’) …

Was soll ich denen nochmals erklären, habe ich es doch gerade erklärt, dass das nichts mit unwillen/unmotiviert sein/unreife renitent-trotzig sein’, noch mit ’intelligenz’ zu tun hat.
Ich nicke nachdem ich es 3 male erklärt habe (resigniert) zu ‘ok, ich werde mich (darum) bemühen’, … und denke mir was ich halt denke darüber, begegnet mir diese person so, was es (auch) über sie aussagt. Und gut frieden ist als ziel.

Das, hat auch die ‘nasenOP’ gebracht.

Ich merke gerade (manchmal schaffe ich es tatsächlich korrektur zu lesen bevor ich das getippte in die welt schicke), dass ich ‘flüchtigsfehler’ geschrieben habe (weiter oben).
Und korrigiere es nicht.- … samt wahrscheinlich etliche deklinationsfehler, die mein beitrag ungewollt schmückt auch.

Wenn dann jemand denkt, … bleibe ich bei dem was ich mittlerweile lerne und langsam ankommt (im bild)
*********Light Frau
1.448 Beiträge
Interessantes Thema, ich kämpf mich so durch. Habe mein Abi auch nicht geschafft, aber zweimal die Fachhochschulreife (Oberstufe bis zur 13, Berufsfachschule).
Ein abgebrochenes Studium (Informatik) und eines, in dem ich jetzt schon über Regelstudienzeit bin, ohne Eltern/Bafög und das mit 34 Jahren. Zwischenzeitlich keine Ahnung wie viele Arbeitsplätze...
Natürlich grätscht immer wieder was rein wie Familie, depressive Phasen, meine Rebellion gegen Aufzwingen, Ungerechtigkeit etc.
Aber irgendwie hilft es auch, mit mir geduldig zu sein, am Ende bin ich niemandem Rechenschaft schuldig, nur mir selbst. Ich hatte nie einen Partner, der auch auf dem Gymnasium war, das ist mir sowas von egal, hauptsache es passt menschlich und wir können uns tiefgründig unterhalten.

Am Ende ist es doch egal, wie du in der Schule warst. Du kannst dein Interesse zur Profession bringen (es gibt immer Wege, auch ohne Abitur/Uni) oder es einfach so lassen wie es ist. Wer dich nicht akzeptiert, ist es nicht wert, deine Expertise zu erhalten. Und wenn sie beeindruckt sind, ist doch super *g*
Medusa rules
*******ich Mann
915 Beiträge
Manches fällt uns schwerer, anderes leichter!

Das was uns selten leicht fällt, ist der Punkt Geduld mit uns zu haben.

Ich ziehe meinen Hut vor allen von uns, die es immer wieder versuchen, sich nicht unterbekommen lassen.
*********nd489 Mann
203 Beiträge
Themenersteller 
@*********Light wenn ich so auf mein Leben zurück blicke, geht es mir genau so 😇
*****a79 Mann
46 Beiträge
Zitat von *********nd489:
Dennoch bin ich bei Medizinstudenten in meinem Bekanntenkreis ein echter Nerd, weil ich ihnen Sachen ziemlich nachvollziehend gut erklären kann, die sie in der Vorlesung überhaupt nicht verstanden haben..

Ich bekomme auch oft zu hören, dass ich bestimmt ein guter Mediziner geworden wäre... ein Mediziner mit einem sehr durchwachsenen Realschulabschluss...

Ein Studium ist eben eine Möglichkeit, sich Kenntnisse anzueignen, aber nicht die einzige. Aus meiner persönlichen Erfahrung heraus habe ich den Eindruck, dass Medizinstudent:innen häufig Medizin studieren, weil sie das Berufsbild Arzt/Ärztin als Ziel vor Augen haben, weniger weil ihnen etwas an medizinischer Methodik oder Forschung liegt. Letzteres scheint aber ja gerade dein Interesse zu sein.

Ansonsten bin ich inzwischen sehr kritisch, was das (allgemeine) Abitur als Zugangsvoraussetzung angeht. Ich glaube, gesellschaftlich verbauen wir uns wahnsinnig viele Möglichkeiten, wenn wir Menschen, die fachspezifische Talente haben nicht zu einer tiefgehenden Ausbildung in diesem Bereich (z.B. einem Studium) zulassen, nur weil sie in anderen Bereichen weniger begabt sind.
*********Light Frau
1.448 Beiträge
Zitat von *****a79:

Ansonsten bin ich inzwischen sehr kritisch, was das (allgemeine) Abitur als Zugangsvoraussetzung angeht. Ich glaube, gesellschaftlich verbauen wir uns wahnsinnig viele Möglichkeiten, wenn wir Menschen, die fachspezifische Talente haben nicht zu einer tiefgehenden Ausbildung in diesem Bereich (z.B. einem Studium) zulassen, nur weil sie in anderen Bereichen weniger begabt sind.

Da stimme ich dir voll zu, aber es gibt auch die andere Sichtweise, obwohl das gerade am Thema vorbei geht, also Achtung *offtopic*:
Ich hatte 2009 in meiner Oberstufenzeit schon das verkürzte Abi in Rheinland-Pfalz, also in der 13 im Januar/Februar anstehen (damit man sich übergangslos ins Sommersemester einschreiben kann).
10 Jahre später machten meine Nichten bereits in der 12 in Sachsen Abi. Meine Neffen sind jetzt in der 11. Klasse und schrieben in der 10 schon verkürzte Oberstufenthemen in Klausuren, die Lernstoff über Monate abfragten, statt nur die sowieso anstehenden Arbeiten, zur Übung, um noch früher fertig zu werden. Inhaltlich wird es immer abgespeckter, im Geschichte-Lk wurden einfach Jahrhunderte ausgelassen, die anscheinend nicht wichtig waren. Der Druck ist hoch und sie haben das Gefühl, dass sie nicht genug wissen.

Im Studium merke ich, dass ich zwar viel lerne, aber mich nicht vorbereitet fühle, trotz 7 Semestern Regelstudienzeit. Auch hier herrscht "Lernbulimie", Wissen massenhaft reinprügeln und zur Klausur aus"kotzen" und dann wieder vergessen. Wem nutzt das? Und was macht das mit uns?
*****a79 Mann
46 Beiträge
Zitat von *********Light:
Da stimme ich dir voll zu, aber es gibt auch die andere Sichtweise, obwohl das gerade am Thema vorbei geht, also Achtung *offtopic*:
[...]
Im Studium merke ich, dass ich zwar viel lerne, aber mich nicht vorbereitet fühle, trotz 7 Semestern Regelstudienzeit. Auch hier herrscht "Lernbulimie", Wissen massenhaft reinprügeln und zur Klausur aus"kotzen" und dann wieder vergessen. Wem nutzt das? Und was macht das mit uns?

Inwiefern ist das eine andere Sichtweise? Ich stimme da voll und ganz zu. Statt von allem ein bisschen zu machen, ist es doch sinnvoller, bei den Neigungsthemen in die Tiefe zu gehen, sich mit Dingen ernsthaft auseinanderzusetzen, Dinge zu hinterfragen, echtes Verständnis zu schaffen.

Damit das hier nicht zu sehr *offtopic* ist: Letztlich wäre es doch besser, nicht zu versuchen, alle gleich zu machen (z.B. mit einer allgemeinen Hochschulreife), sondern Stärken zu stärken. Davon würden dann vermutlich auch ganz besonders neuodivergente Personen profitieren.
*********Light Frau
1.448 Beiträge
Zitat von *****a79:
Inwiefern ist das eine andere Sichtweise?
Ich hatte jetzt differenziert zwischen dem Thema Zulassung zur höheren Bildungsinstitution und der Kritik an die Institution an sich. Also nicht dir widersprechend, sondern ein weiterer Blickwinkel, den ich ebenfalls wichtig finde. *g*

Zitat von *****a79:
Damit das hier nicht zu sehr *offtopic* ist: Letztlich wäre es doch besser, nicht zu versuchen, alle gleich zu machen (z.B. mit einer allgemeinen Hochschulreife), sondern Stärken zu stärken. Davon würden dann vermutlich auch ganz besonders neuodivergente Personen profitieren.
Absolut!
****ly Frau
448 Beiträge
Zulassung fürs Studium:
Europa ist da noch sehr elitistisch, die Schweiz dabei absurd und sperrig kompliziert, dafür sind die Studiumsgebühren nicht so hoch gesetzt.
Ich lebte und studierte kurz in Australien, dort sind die Zulassungsbedingungen inklusiver, Querseinsteiger willkommen.
Auch damit sogenannten ‚mature students’ (30-60) einsteigen können. Sie sind dort entsprechend hoch vertreten (weiss die Zahlen nicht mehr genau, aber so bei sicher eher 30% bei den 30j , bis 3-5% bei den über 50j.).
Dafür sind die Studiengebühren sehr hoch.
Hat man dort die ‚Abitur‘ nicht, wird man ‚auf Dossier‘ zugelassen. Es werden alle Abschlüsse, Vertiefungen oder fachspezifisches Vorwissen, Weiterbildungen aber auch einfach die Biographie und die Lebenserfahrungen individuell geprüft.
Nur das englische Sprachniveau ist eine zwingende Zulassunsgbedingung und (unterschiedlich von Uni zu Uni) auf ein Minimum gesetzt für Fremdsprachigen.
Die Sprachkurse der anerkannten Anbieter, bieten Kurse Online (academic English), die Gebühren sind sehr ‚human‘ auf bei niedriegem Einkommen, die Prüfungen in vielen Städten mehrmals pro Jahr in allen Länder angeboten.
Der Erfolg, bzw. die Note resultiert aus dem tasächlichen individuellen Sprachniveau, es gibt kein Durchfallen, man kann nur besser werden, von 0 bis 9 (IELTS score results).

Erfüllen die Studium Interessenten die Zulassungsbedingungen nicht nach Prüfung des Dossiers, wird ihnen oft ein ‚Zulassungsjahr‘ angeboten. Das wird rege genützt da man im Voraus die (hohen) Erfolgsquoten kennt.
Studieren wird auch als Teilzeitstudium (eine Ausnahme hierzulande) an Unis angeboten, zu 50%, damit man nebendran arbeiten, seine Brötchen verdienen kann.

Die Fächerwahl ist zu Beginn sehr breit, man kann sie sehr ‚bunt’ in allen Interessenrichtungen wählen, seine Fächer und sein Fachwissen forlaufend in eigener Regie spezifieren.

Klar, die Unis leben nur von den Studiumgebühren, also werben sie die Studenten enstprechend.

Studieren machte dort Spass, alle Altersgruppen und beruflichen/kulturellen Hintegründe waren vertreten.

Hier war ich mit damals 47-48, mit einem ebenfalls 48 jährigen, die älteste Studentin. Danach kamen 2-3 30-31j.. Der Rest bei 21-23.

Eine andere Ausbildung im Graphischen fing ich früher an. … da waren die anderen… 19 und eher 16…
Teilzeit war nicht möglich, quer einzusteigen auch nicht.
Lebenslanges Lernen wird so oft gepredigt. Und so schwer bis unmöglich gemacht.

Was mich dort in Australien auch positiv beeindruckte (klar, auch ich kenne die dunklen Seiten des Landes. darum geht es aber grad nicht) ist, dass die Work-Life Balance als ausgeglichen auf beiden Seiten angestrebt wird. Hier kann man nur davon träumen. ‚Du bist was du verdienst, was du im Job machst, was für Abschlüsse du hast, wie dein Sparkonto aussieht.‘

Dann doch lieber ‚Studiumschulden‘ oder nur private Interessen in einem dafür freundlichen lebendigen Alltagsleben zusammen.

(Hätte vielleicht doch dort bleiben sollen *zwinker* … Zurzeit habe ich halt wieder eine Runde ‚ADHSFolgen-Arbeitsstress‘. Halt. Oh Wunder…. Und: Drum.)
*****ixX Frau
9 Beiträge
Klingt nach nicht erkannter Hochbegabung. Ab zum Begabungsdiagnostiker der ADHS mit berücksichtigt.
****87 Frau
4.088 Beiträge
Zitat von *****ixX:
Klingt nach nicht erkannter Hochbegabung. Ab zum Begabungsdiagnostiker der ADHS mit berücksichtigt.
Und was bringt dir die Diagnose hochbegabt zu sein?
****nor Frau
515 Beiträge
Erhöhtes Selbstverständnis, die Möglichkeit ein positives Selbstbild aufzubauen, Potentiale zu erkennen und zu nutzen, usw.

Ähnliche Effekte, wie sie bei einer ADHS Diagnose zu beobachten sind. Denn endlich zu wissen, warum man sich jenseits der Norm befindet, gibt Halt und tut gut.

https://besondersbegabte.alp.dillingen.de/index.php/basiswissen/psychologisch/underarchiever
**********nigin Frau
644 Beiträge
Zitat von ****87:

Und was bringt dir die Diagnose hochbegabt zu sein?

Und zusätzlich dazu, was @****nor erwähnt hat, gibt es auch mit ausreichend IQ Punkten den Zugang zur Mensa, wo die Wahrscheinlichkeit steigt, sich auf entsprechendem Niveau unterhalten zu können. Natürlich muss es auch menschlich passen (was es bei Hochbegabten vielleicht etwas schwieriger wird), aber du schwimmst dann wenigstens in "deinem Becken" und es gibt die ähnlichen Problemchen im Leben, also ist es eine gute Grundlage, würde ich mal behaupten.
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