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Meditation in der modernen Medizin und Psychologie

Meditation in der modernen Medizin und Psychologie
Halloooo,

ich bin berufsbedingt auf dem neuestens Stand der aktuellen Forschung im Bereich der Meditation und hatte die Idee mal einen "Infotext" zu verfassen der mal etwas datailliert aufkrempelt was da momentan so in den psychologischen Laboren etc. vor sich geht und würde den, wenn Interesse besteht, wenn er fertig ist, mal hier online stellen.
Das könnte sicherlich eine gute Grundlage für angeregte Diskussionen sein und einigen Mitgliedern hier auch einen Rahmen zur Äußerung eigener Erfahrungen geben was Meditation z.b. in Bezug auf den positiven Effeckt bei diversen Erkrankungen des zentralen Nervensystems angeht (Morbus Parkinson, multiple Sklerose u.a.).

Der Text ist bisher nur in meinem Kopf und inhaltlich in zwei PowerPoint Präsentationen die ich dazu mal erstellt habe (vor ca. 6 Monaten) und daraus würde ich mal einen Fließtext zusammenfassen.

Über eine Rückmeldung würde ich mich freuen, bis dahin!
Linus
...
ah okay, ich dachte das Ganze müsse erst von einem Mod freigegeben werden ?!

Lasse mich, Rückmeldungen betreffend, einfach mal überraschen.
finde solche Wissenschaftlichen Ergebnisse immer sehr interessant, da man meist sehen kann, dass die Wissenschaft jetzt langsam das beweisen kann, was in der Spiritualität schon lange behauptet wird.

glaube nicht dass sich die yogis so viel mit meditation auseinander gesetzt hätten, wenn sie keine Wirkung hätte.

Bin sehr gespannt auf deine Zeilen

lg heike
Es gibt...
... so viele Studien über den Zusammenhang von Meditation, Medizin und Psychologie, dass dein Infotext ganz sicher eine Bereicherung ist!

Ganz schön viel Arbeit, dass alles zu sichten und zusammenzufassen. Ich freue mich sehr auf deinen Infotext und wünsche dir ein flüssiges Herunterschreiben.

Und ich bin mir sicher, dass er einigen Diskussionsstoff liefern und das Forum bereichern wird. Danke, Linus!


allerliebste Grüße

*wink*
sehr interessant
ja, das würde ich auch gern lesen!

herzlich
-jens-
******sio Frau
1.139 Beiträge
ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen,
ich würde mich sehr freuen wenn du deine wissenschaftlichen Fakten hier einstellen würdest.

Gutes gelingen

namaste

Aqua

****muc Mann
4 Beiträge
Auch ich freue mich über den Beitrag.
Meine Erfahrung mit meinen Yoga-Gästen zeigt, das wir uns viel zu sehr über viel zu viele Dinge Gedanken machen und damit die Zeit verbringen.
Das Gehirn arbeitet immer, daher ist loslassen von allem, was uns umgibt und beschäftigt, nicht einfach.
Für mich ist in den Asanas der Schlüssel, um in Bewegung kontemplativ loszulassen und das Innere und das Wirken unseres Körpers wahrzunehmen
****imu Mann
1.296 Beiträge
Das würde mich auch interessieren.
Tipp: mach doch einfach ne Homepage (wenns zu groß ist zwei) in deinem Profil daraus und setze den Link hier in den Thread.
Aktuelle Erkenntnisse i.d. Meditationsforschung
The deep impact of meditation.
So und nicht anders wird das Themengebiet bezeichnet, mit dem sich mittlerweile namhafte Forschungsinstitute beschäftigen.
Direkt zu anfangs möchte ich hier das psychologische Institut der Harvard University in Boston nennen, im späteren Verlauf mehr zu dieser und anderen Universitäten, die sich mit der Thematik befassen.

Berufsbedingt habe ich mit dem genannten Themengebiet zutun und befasse mich auch privat seit August 2010 mit der Meditation, dem tibetischen Buddhismus und dem Leerheitsbegriff und stoße dabei, unangenehmer Weise, immer wieder auf den Bereich der sogenannten „Esoterik“ von dem ich den folgenden Text direkt am Anfang stark abgrenzen, sogar vehement distanzieren möchte. Dies wird im Verlauf gesondert erläutert.
Ich habe versucht den Text so wenig wissenschaftlich wie möglich zu schreiben, sollten Begriffe oder Formulierungen dennoch Fragen aufwerfen bitte ich darum mir dies mitzuteilen um den Text noch weiter abzuändern.

Ich wünsche allen viel Freude beim lesen.

Vorab möchte ich die Begriffe Meditation, Medizin und Psychologie anstellen und den Zusammenhang dieser Begriffe miteinander erläutern.
Es wird die Frage bearbeitet was diese Forschungsdisziplinen und die Meditation miteinander zutun haben, ich möchte über die Forschung berichten und möglichst aktuell über den Stand der Meditationsforschung informieren.

Meditation ist im Denken vieler Menschen der westlichen Welt eine obskure Angelegenheit. Sie wird mit Mystik und Esoterik gleichgesetzt und hat nach Meinung vieler Laien im Gebiet der Forschung absolut nichts zu suchen.

Fakt ist allerdings, das sich seit nunmehr zwanzig Jahren renommierte Forschungsinstitute mit Meditation beschäftigen.
Um das Renommee der beteiligten Institute zu nennen ist die Beteiligung der Harvard University in Boston, USA, zu nennen deren Institute der Neurologie, Psychiatrie, klinische Psychotherapie und Psychologie seit Jahren kontinuierlich forschen – und zu Ergebnissen gelangt sind die mit den modernsten Methoden der wissenschaftlichen Forschung erzielt und belegt wurden.
Wichtige, bereits vorliegende Ergebnisse werden später erläutert, vorab möchte ich zum Begriff der Meditation kommen.

Meditation – was ist das?
Meditation ist ein Überbegriff hinter dem sich sehr vieles verbirgt, dies gilt es also zunächst aufzuspalten.

Etymologisch lässt sich der Begriff Meditation vom lateinischen Begriff „meditari“ ableiten, was soviel bedeutet wie „nachdenken über“ oder „(be-)sinnen auf“.

Aktuell ist der Begriff jedoch vermehrt mit der Vorstellung von Achtsamkeits- und Konzentrationsübungen geprägt.
Manche Leute verordnen Meditation im weiten Bereich der Esoterik und ordnet diesen damit, fälschlicherweise, dem Bereich der sogenannten „geheimen Lehren“ zu, was ebenfalls dazu führt die Meditation in den Bereich Mystik und geheimnisvoller Lehren zu verschleppen.

Real ist allerdings die Zuordnung zum Bereich der Spiritualität, welche in vielen Religionen maßgebliche Anteile besitzt.

Teilweise wird die Meditation auch den Philosophien zugeordnet sowie den Bereichen der Medizin, auch der altasiatischen Medizin, und der Psychologie.
Es sei an dieser Stelle nochmals erwähnt das die Zuordnung zur Esoterik als wissenschaftlich falsch anzusehen ist, auch wenn es Personen gibt, die dies entgegen der empirisch-wissenschaftlichen Ergebnisse leugnen. Dies sei in der wissenschaftlichen Nachvollziehbarkeit begründet sowie in der Tatsache, das Meditation, zumindest in der östlichen Welt, jedem frei zugänglich ist und eben nicht als geheime Lehre für streng ausgewählte Kreise gilt sondern jedermann zugänglich ist und ohne Besitzerwartungen seitens der Lehrer und Dozenten erlernbar ist.

Eine der Kernfragen ist nun: Welche Ziele hat die Meditation?
Zur Vereinfachung der Thematik ist es sinnvoll, die Ziele aufzusplitten.

Es gibt hier leicht verständliche primäre Ziele.
Dies sind:
- die Beruhigung des Geistes
- die Sammlung im Sinne innerer Sammlung und Ruhe
- Achtsamkeit im Sinne gesteigerter Präsenz der geistigen Verfassung / Aktivität
- das Fernbleiben störender, destruktiver gedanklicher Prozesse und Emotionen
- die Entwicklung einer Aufdehnung des Bewusstseins, was oft als „Panoramabewusstsein“ bezeichnet wird
- sich entwickelnde Kenntnisse über das sogenannte Substratbewusstsein, welches dass Bewusstsein ohne Denkinhalte, quasi „leer“, bezeichnet (Verweis auf den Begriff der Leerheitsphilosophie)
- Überwindung einer Dualität von Subjekt und Objekt.

Als sekundäre Ziele würde man eher Ziele der Bereiche Medizin und Psychologie zuordnen aber auch Bereiche der allgemeinen Alltags- und Arbeitswelt einfügen.

Die medizinischen und psychotherapeutischen Ziele sind grundlegend sehr einfach zu verstehen; Psychologie ist, gut gelernt, kein Hexenwerk.

So kann man sich, wenn man grundlegend über Meditation etwas weiß sicher vorstellen, das Meditation für folgende Anwendungen nutzbar ist:
- die Regulation des Schlafes
- die Regulation der emotionalen Stabilität
- die Regulation des Immunsystems

Der westlich orientierte, logisch denkende Naturwissenschaftler fragt sich bei einigen weiteren Zielen jedoch, ob ein einwirkender Effekt der Meditation überhaupt möglich und wenn möglich auch sinnvoll ist.
Dies gilt insbesondere für:
- Autoimmunerkrankungen
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- palliative Effekte bei schwersten konsumierenden Erkrankungen (z.B. cancerogene Erkrankungen, Volksmund „Krebsleiden“)
- Effekte bei Führungs- und Steuerungsaufgaben bei komplexen Handlungsprozessen

Bei den palliativen Effekten bei schwersten Erkrankungen ist die Universität in Taipeh, Taiwan unter der Leitung von Prof. Hui Ming führend, welcher eigene Verfahrensanweisungen zum Umgang mit Patienten mit schwersten Tumorerkrankungen eingeführt hat und zu Zwecken der Leidensminderung Achtsamkeitsübungen einsetzt.

Bei Führungs- und Steuerungsaufgaben ist nicht nur an Persönlichkeiten der Unternehmensführung zu denken sondern vor Allem an Personen welche mit komplexen Mehrfachanforderungen zutun haben. Dies kann die Steuerung komplexer Maschinen oder auch die Überwachung komplexer Prozesse sein – hier beginnt sie Forschung allerdings erst mit wenigen Studien.

Ein kurzer Ausflug in die psychologisch-philosophischen Denkansätze
Im der Bereich der Philosophie und der Schnittstelle bzw. der Verkopplung der Bereiche Philosophie und Psychologie hat Meditation ebenfalls einen gewissen Stellenwert eingenommen.
Ich verweise hierzu auf einen der berühmten Sätze von Descartes welcher da lautet „Ich denke, also bin ich“.
Dieser Satz war entscheidend für die Entwicklung des westlichen Verständnisses der Psyche. Einige erinnern sich hierbei vielleicht auch an den Aufsatz „Wer denkt abstrakt?“, mit dem Hegel 1807 erstmals das Wesen des „Es“ beschrieb.

In der Psychoanalyse von Sigmund Freud wurden diese Begriffe im „Ich“ und „Es“ zusammen mit dem „Über-Ich“ zum sog. „Subjekt“ zusammengefasst, das im Bereich der Subjekt-Objekt-Beziehung handelt.

Adler hat sein Modell der Individualpsychologie, 1911, dem gegenübergestellt, das nicht die Struktur der Psyche betrachtet sondern die Subjekt-Objekt-Beziehungen selbst.

Meditative Methoden zielen auf die Überwindung der sog. Subjekt-Objekt-Dualität. Sie sind, was die westliche Philosophie angeht daher eher bei Friedrich Nietzsche angesiedelt.

„Ich denke“, „Es denkt“ – beides ist nach Nietzsche nicht richtig, da eine ständige Einwirkung der Grammatik unterstellt wird. Nach Nietzsche müsste es daher einfach „Gedanken“ heißen.

Diesen Ansatz hatte man im Osten bereits vor mehr als Zweitausend Jahren, er ist jedoch in der westlichen Welt größtenteils noch nicht verstanden und umgesetzt worden.

Einer der ersten westlichen Psychoanalytiker, der dies überhaupt aufgegriffen hat, war Mark Epstein mit seinem Buch „Gedanken ohne den Denker“.
In diesem Werk, nur als kleine Anmerkung, leitet Epstein bereits ein Werkzeug zur Überwindung des Narzissmus ab.

Nun aber einmal zu den zahlreichen Methoden der Meditation.
Die Formen der Meditation teile ich der Einfachheit halber in Untergruppen ein.

Gruppe 1: körperbetonte Meditationsformen
Diese Formen sind vielen Menschen bekannt, ohne dass diese sie bewusst zu den Meditationsformen zählen.
Beispiele hierfür sind:
- das Tai Chi
- das Chi Qong
- das Karate
- die Gehmeditation aus dem Zen
- das Judo
- das Hatha-Yoga, oft esoterisiert und als „Wellnessprogramm“ für teures Geld an den Kunden gebracht.
-
Gruppe 2: stille, nicht körperbetonte Meditation
Hier ist das aus dem Sanskrit stammende शमथ, śamatha zu nennen, welches „ruhiges Verweilen bedeutet“, außerdem die Form das aus dem Pali stammende Vipassanā, was „Einsicht“ bedeutet.
Dies kann man mit „unserem“ Begriff des „philosophieren“ gleichsetzen.

Weitere stille Methoden sind:
- die Visualisierungsmeditation
- das rezitieren von Mantras und Gebeten.

sowie
Gruppe 3: spirituelle Formen
- Meditationen des Zen und Diamantwegsbuddhismus

Gruppe 4: allgemein weltliche Formen
- autogenes Training
- progressive Muskelrelaxation nach Jacobsen

Auch aus dem Christentum sind daher Meditationssituationen bekannt, zum Beispiel die meditativen Gebete wie beispielsweise das rezitieren des sog. „Rosenkranzes“ oder alter Litaneien aus dem alten Testament (Psalm 136 o.ä.).

Der Unterschied dieser auf das Christentum zurück zu führender Meditationsformen und der östlichen Meditation ist folgender:
Die Christen stellen das göttliche Prinzip in den Vordergrund, bei östlichen Meditationen, den Meditationen im eigentlichen Sinne, geht man selbst in den Mittelpunkt.

Moderne Meditationen ohne spirituellen Hintergrund sind zum Beispiel das autogene Training nach Schultz, das erstmals 1932 in Berlin veröffentlicht wurde.
Als bekannt setzte ich hierbei auch die progressive Muskelrelaxation nach Jacobsen voraus, welche 1929 in den USA entwickelt wurde.

Viel neuer, und an die östlichen Meditationen angelehnt, ist die „mindfulness-based stress reduction“ des amerikanischen Molekularbiologen und Professors für Psychiatrie, Jon Kabat-Zinn, kurz MBSR.
Im Prinzip ist MBSR eine tibetische Meditation ohne die sonst dazugehörige Schulung von Ethik und Weisheit.

Samatha, das ruhige Verweilen, lässt sich am besten und intensivsten mit der Atemachtsamkeitsmeditation üben.
Atemachtsamkeit, im pali Anapanasati, ist vermutlich der Ursprung aller Meditationsformen des Buddhismus. Dabei werden, einfach gesagt, die Atemzüge gezählt.
Dabei Stellen sich Gefühle der Erweiterung des Bewusstseins und des Raumes ein sowie das Gefühl der Leerheit. Dies wird auch oft als ein „Schwebegefühl“ zwischen Wahrnehmung und Nicht-Wahrnehmung beschrieben.

Vipassana, also Einsichtsmeditation, befasst sich mit der Erkenntnis eines Fehlens, eines tiefen inneren Selbst in allen Phänomenen – dies jedoch an dieser Stelle zu erörtern würde ein unfassendes Studium und einen langen Exkurs in die Philosophie der Leerheit bedeuten. Wer sich tiefer gehend für dieses Thema interessiert dem empfehle ich das Buch „Einführung in die Leerheit“ von Guy Newland.

Der Aspekt Meditation und Medizin ist in Ostasien Alltag. Meditation ist dort stets ein wesentliches Element der Medizin.
Tibetische Medizin, auch bekannt als Ayurveda, aber auch traditionelle chinesische Medizin sind ohne philosophischen und meditativen Hintergrund praktisch nicht zu verstehen.

Im Westen wurde die von der Spiritualität befreite Methodik zum Forschungsobjekt, zum Beispiel die bereits genannte progressive Muskelrelaxation und das autogene Training.

Vor etwa zwanzig Jahren begann sich jedoch das Interesse der Forschungsinstitute für die spirituellen Meditationsforschen maßgeblich weiterzuentwickeln.
Dies ist dem 14. Dalai Lama, Tendzin Gyatsho, zu verdanken, der bei der Gründung des „Mind and life institutes“ in Louisville, USA, maßgeblich beteiligt gewesen ist.

Hier der Link zum Institut:
http://www.mindandlife.org/

Die ersten beteiligten Wissenschaftler, die auch die damalige Zugehörigkeit der Meditation zur Esoterik weitestgehend beseitigten, waren hierbei Jon Kabat-Zinn s.o., der Neurowissenschaftler Francisco Varela sowie der Jurist Adam Angle.

Meditation wurde zu einem interessanten Forschungsobjekt und die Anzahl der wissenschaftlichen Studien und somit auch der Ergebnisse steigt in den letzten Jahren stetig an, wir sprechen hier aktuell von ca. 50 wissenschaftlichen Veröffentlichungen pro Jahr.

Die renommiertesten Institute, die maßgeblich die Forschung voran treiben sind:

• Mind and Life Institute, Louisville, USA, Fachbereiche:
• Philosophie, Informatik, Physik, Wissenschaftstheorie, Neurowissenschaften -Medizin-, Kognitionswissenschaften -Psychologie-
• Harvard University, Boston, Psychologische Fakultät
• Universität Gießen, Bender Institute of Neuroimaging in Zusammenarbeit mit der Universität Bonn
• Universität Zürich
• Klinik für Komplementärmedizin am Krankenhaus Essen Mitte

Was hierbei auch auffällt ist die enorme Beteiligung deutscher Forschungsinstitute, was sicher auch der Unterstützung der deutschen Pharmaindustrie durch Gelder für Forschungsprojekte zu verdanken ist.

Das deutsche Bender Institue of Neuroimaging ist weltweit führend im Bereich der bildgebenden Verfahren und der Darstellung der Gehirnsubstanz und derer Veränderungen – auch unter Einwirkung der Meditation, dazu später mehr.

Diese Liste ist definitiv noch nicht vollständig, alle mitwirkenden Institute aufzuzählen würde hier wohl den Rahmen absolut sprengen.
Durch die Anzahl der wirklich namhaften Universitäten und Kliniken soll ein kleiner Einblick dahingehend gegeben werden, inwieweit dieser Forschungszweig Anerkennung genießt.

Langsam entfalten sich durch die vermehrte Forschung auch Kongressaktivitäten.
Diese Kongresse waren bisher nur wenigen, ausgewählten Fachleuten vorbehalten, zum Teil gab es zu diesen Anlässen strenge Gästelisten.
Erstmalig fand im Jahre 2011 ein großer, fachübergreifender Kongress zum Thema „Meditation und Wissenschaft“ statt, dies war der sog. „Achtsamkeitskongress“ im August 2011 in Hamburg, Deutschland, welcher auch vom 14. Dalai Lama begleitet und bereichert wurde.

Themen waren:
- Achtsamkeit
- Meditation und Psychologie
- Meditation und Pädagogik
- morphologische Veränderungen des Gehirns
- Meditation und Medizin

Im Jahre 2012 gab es schon vier internationale Kongresse zum Thema Meditation.
- März in Norwood, USA
- April in Denver USA
- Juni in Wien, Österreich
- November in Berlin, Deutschland


Nach diesem, doch sehr großen und langen, hoffentlich informativen Anriss der gesamten grundlegenden Thematik darf nun die Sicht der Neurologie und Psychologie sowie der Psychiatrie, wie ansatzweise angekündigt, nicht auf der Strecke bleiben. Auch sollen Veränderungen der Morphologie des Gehirns angesprochen werden.

Um das Gehirn methodisch zu erforschen, setzt man in der heutigen Zeit der medizinischen High-Tech-Bildgebung überwiegend den Kernspintomographen ein.
Besonders hierbei sind die Möglichkeit der sog. Segmentierung, einer sehr feinen Auflösung der erstellten Bilder sowie eine genaue Bestimmung des Volumens der grauen und weißen Substanz des Gehirns.
Dies macht es, plump gesagt, möglich, zu erforschen ob ein Gehirn oder eine bestimmte Masse im Gehirn unter Einfluss verschiedener Faktoren, z.B. Erkrankungen, Drogeneinfluss oder eben Meditation niedergeht oder wächst.
Außerdem ist es möglich Diffusionsprozesse des Liquors, „Nervenwasser“, und Protonenbewegungen durch Diffusions-Tensor-Imaging zu erfassen, dies hier zu erläutern würde aber leider den Rahmen erneut sprengen, auch hier ist die Forschung erst am Anfang.

Außerdem werden funktionelle Kernspintomogramme sowie elektrophysiologische Untersuchungen wie das bekannte EEG (electroencephalogram), Psychometrie (testpsychologische Untersuchungen) und die sog. evozierten Potenziale angewendet.

Was passiert nun bei der Meditation?
Im hochauflösenden 60-Kanal-EEG konnten bereits nach wenigen Meditationen eine deutliche Zunahme von frontalen, stirnnahen Aktivitäten der ἄ-Wellen gemessen werde.
Nach wenigen Wochen entwickelt sich sogar eine rasche, frontale γ-Wellenaktivität um ca. 40 Hertz.

Aber was sagen uns diese Erkenntnisse außer: „das sich da etwas tut“?

Zunächst indiziert diese Erkenntnis die kostspielige Kernspinresonanztomographie, und dort ist das viel mehr ersichtlich.
Dort gibt es sehr spannende Veränderungen die durch die genannte Segmentierung des Volumens sichtbar werden.
Es wurden weiße und graue Substanz Langzeitmeditierender im Vergleich zur Normalbevölkerung in ml (Milliliter) gemessen.
Durchschnittlich beträgt die graue Substanz ca. 1200ml.
In der Normalbevölkerung ergibt sich eine Abnahme der Substanz von ca. 100ml vom 20 bis zum 50 Lebensjahr, es findet also eine Abnahme der Hirnmasse statt.
Bei Langzeitmeditierenden bleibt die Masse nachweißlich konstant bei den ursprünglichen 1200ml.

In Boston wurde mit buddhistischen Mönchen geforscht.
Hierbei wurden die Schichtdicken der grauen Substanz im Bereich des Frontalhirns gemessen und mit Menschen die nicht meditieren verglichen.
Es ergab sich über den Lebenszeitraum vom 20 bis zum 50 Lebensjahr eine Abnahme der Schichtdicke im Vergleich von 2mm auf 1,8mm.
Bei den meditierenden bleibt die Schichtdicke konstant bei 2mm.

Weitere Ergebnisse in der Zusammenfassung:
- Zurückbildung der Amygdala (Mandelkerne), dies geschieht sehr zügig. In den Mandelkernen werden Angsterleben und Wut verarbeitet, was für psychologische Studien interessant ist.
- frontaler Kortex sowie Inselregion nehmen an Masse zu ebenso wie der sensomotorische Kortex und der visuelle Kortex sowie der Hippocampus
- Hirnstamm; Atem- und Kreislaufregulationszentren der Medulla oblongata nehmen an Masse zu

Dies wirft einige Fragen auf:
Wenn das EEG und die graue Substanz sich verändern, was tut sich dann in der weißen Substanz?
Diese Frage hat die Universität Gießen in Kooperation mit der Universität Bonn bearbeitet und ist zu dem Ergebnis gekommen, das sich die Faserbündel, welche Nervenfasern enthalten, der weißen Substanz nach wenigen Wochen der Meditation zu ordnen beginnen, die Bilder der Faserbündel werden strukturierter.

Um der Relevanz dieser Erkenntnis vereinfacht bewusst zu machen möchte ich diese Veränderung Anhand eines Beispiels erklären:
Nehmen wir einmal an, wir möchten mit einem Wasserschlauch einen Gartenteich befüllen.
Der Weg vom Wasserhahn zum Teich beträgt fünf Meter.
Wenn nun der Wasserschlauch mit vielen kleinen Biegungen und Kurven ausgelegt wird, ist der Weg zum Teich länger als fünf Meter. Was bedeuten würde, dass der Weg des Wasser zum Teich durch die zusätzlichen Zentimeter verlängert werden würde, als wenn das Wasser genau fünf Meter zurücklegen müsste.
Dies macht nicht sehr viel aus wenn es um das befüllen eines Teiches geht, wohl aber wenn es sich beim „Schlauch“ um Nervenfasern und beim „Wasser“ um Nervenimpulse handelt.

Wenn der Schlauch nicht geradlinig verlegt wird, ohne Biegungen etc. so kommt das Wasser aufgrund verkürzter Wege schneller an.
Relevant wird dies bei der Nervenfaser, denn die Reize werden besser, schneller und effizienter übertragen was zur Folge hat, das Kognition und Konzentration zunehmen können.
Dieser bessere Fluss der Impulse lässt sich durch weiter oben erwähnte Protonenbewegungen messen, was mittels der fraktionellen Anisotropie ermöglicht wird.

Siehe Bild in der Anlage.

Nicht nur die Morphologie des Gehirns verändert sich, sondern auch der Stoffwechsel.
Ein Einfluss auf die Neurotransmitter Dopamin, Serotonin und Gaba-Aminobuttersäure ist bekannt und nachgewiesen.

Wir haben also, insgesamt, das Phänomen vergrößerter Hirnzentren bzw. gleichbleibend großer Zentren bei vergleichsweiser, altersbedingter Abnahme, erhöhte elektrische Aktivitäten sowie eine Veränderung des Stoffwechsels.
Das klingt alles interessant und konstruktiv, doch zahlt sich das alles für den meditierenden denn auch aus?
Dies kann man natürlich zunächst im Sinne einer subjektiven Einschätzung erfragen, man kann dies aber auch gezielt psychometrisch erfassen oder in Versuchsanordnungen zur Achtsamkeit und Konzentrationsfähigkeit messen.

Kognition und Achtsamkeit
Achtsamkeit, was ist das überhaupt?
Achtsamkeit lässt sich als eine Konzentration des Subjekts auf das Objekt definieren. Dies ist besonders wichtig in Berufen die mit einem besonderen Maß an Achtsamkeit einhergehen müssen, um sie auszuführen. Beispiele hierfür sind Piloten und Chirurgen.

Wesentlicher Anteil bei der Ausbildung zum Berufspiloten ist übrigens die Philosophie des „flight safety“, welche die Erziehung zur Achtsamkeit beinhaltet sowie die Befreiung von negativen Sanktionen bei der Fehleraufklärung innerhalb der Ausbildung im Cockpit.
Erst durch diesen offenen Umgang konnte gezielt eine Fehlerausmerzung möglich gemacht werden.

Auch in der Medizin, besonders in de, chirurgischen Disziplinen, läuft die Implementierung dieser Anteile bereits an.

Wie misst man Achtsamkeit?
Die einfachste Methode ist der attentional blink.
Hierbei werden in rascher Folge 9 Buchstaben und 2 Zahlen für jeweils 0,1sec. präsentiert. Die Probanden sollen sich die darin enthaltenen, aufeinander folgenden Zahlen merken und nach dem Verlauf der Buchstaben-Zahlen-Reihe mündlich mitteilen. Dies geschieht ca. 15x pro Minute und wird mehrfach wiederholt, wobei die Konzentration und das anfangs gute Ergebnis der Normalbevölkerung stark abnimmt – das Ergebnis meditierender bleibt in der Langzeittestung konstant.
Ältere Meditierende sind hierbei besser als jüngere nicht-meditierende wie auch gegenüber gleichaltrigen oder älteren nicht-meditierenden.
Meditierende halten diesen Test bis weit über die 45min. hinaus konstant durch, nicht-meditierende mussten den Test teilweise nach 10min. abbrechen oder sind nach durchgehaltenem Test müde und erschöpft.
Beim Thema Stressreduktion und Verbesserung der Kognition wurden durch das bender institute ebenfalls Erfolge im MRT sichtbar gemacht.
Die hierbei angewendeten Techniken waren das Hatha-Yoga und MBSR sowie autogenes Training – die geringsten Effekte erzielte hierbei das westliche autogene Training.

Zusammenfassung der Grundlagenforschung - Medizin und Psychologie in Hinblick auf Meditation
- Achtsamkeitstraining / Meditation führt zum Erhalt und / oder der Zunahme der grauen Substanz, an bestimmten Strukturen (Mandelkerne) auch zur Abnahme was dort aber wiederum von Vorteil ist
- Es findet eine Modifikation im Bereich der Neurotransmitter statt
- Es kommt zu einer Zunahme der Ordnung der weißen Substanz sowie
- zu einer Veränderung der elektrischen Impulse im EEG
- zahlreiche kognitive Veränderungen

Meditationsmethoden in der klinischen Praxis
- basierend auf 2000 Jahre alter Schrift aus dem Pali-Kanon, erlernt am buddhistischen Zentrum des Triratna-Ordens in Essen, Deutschland.
Wer eine Vertiefung des Wissens um Meditation, Buddhismus sowie Weisheit und Ethik wünscht ist dort gut aufgehoben, ebenso wie an der Universität zu Hamburg, welche ein Studium der tibetischen Philosophie anbietet.
- Atemachtsamkeit
- Liebevolle Güte „Metta bhavana“
- Gehmeditation und Bodyscan
- 6-Elemente-Meditation

Wer Meditation tief greifen erlernen und üben möchte ist gut daran, sich mit der Weisheit, Philosophie und Ethik des Buddhismus zu befassen.
Ein Einstieg sollte seriös geleitet stattfinden, zum Beispiel bei einem Zentrum des Triratna-Ordens.
Menschen mit schwerer psychischer oder psychiatrischer Erkrankung sollten davon absehen die Meditation eigenständig und ohne professionellen Rückhalt erlernen zu wollen da Meditation in die Tiefenpsychologie eingreift.

Patientengruppen von mindestens 6 und maximal 15 Personen, regelmäßig, 6 Wochen lang Mittwochabends meditierend und bestehend aus Patienten mit verschiedenen neurologischen und psychiatrischen sowie internistischen Erkrankungen konnten beobachtet und befragt werden.

Zu erreichende Ziele in solchen Patientengruppen in der klinischen Praxis:
- Stressreduktion durch Entspannung einhergehend mit vermehrtem
- Wohlbefinden (subjektiv)
- ruhigere Atmung
- Entwicklung von Geduld, Ruhe und Gelassenheit
- Verbesserung der Konzentration durch Achtsamkeit
- Reduktion des Anhaftens an Gedanken (Gedankenkreisen, Grübeln bei depressiven Erkrankungen)
- Finden der inneren Mitte
- Leichtigkeitsgefühle
- Gleichmut
- Einsicht in den eigenen Anteil
Uvm., was langfristig therapeutisch sehr interessant ist, Langzeitstudien sind begonnen worden.

Ferne Ziele sind Dankbarkeit, Selbstakzeptanz und Gleichheitsgefühle, zu Leerheitsgefühlen und der Auflösung der Subjekt-Objekt-Gefühle.

Typische Hindernisse bei der Meditation sind:
- Skepsis!
- Mangel an Motivation
- Unruhe
- Mangelnde Bereitschaft an sich selbst zu arbeiten

Meditation setzt Disziplin, Regelmäßigkeit und Kontinuität voraus, Ergebnisse die eine Steigerung der Motivation begünstigen treten erst später ein, daher ist Meditation mentale Arbeit – und kein Wellnessprogramm, wird aber oft so verstanden.

Wer dies sucht ist in der Sauna gut aufgehoben.

Fallbeispiele aus der Klinik:
Patientin 1 mit tremordominantem Parkinsonsyndrom, welcher medikamentös nicht einstellbar ist. Während der Meditation und bis zu 2 Stunden danach eine Linderung der Symptomatik, Erlangung von Ruhe, Gelassenheit und subjektives Gesundheitsgefühl. Nach mehreren Stunden Meditation anhaltender Effekt der Beschwerdefreiheit.

Patient 2 mit bekannter Encephalomyelitis disseminata (multiple Sklerose) und nebenwirkungsträchtiger Immunmodulationstherapie leidet unter Schmerzen bedingt durch Nebenwirkungen der Medikation, diese Nebenwirkungen (Gelenksschmerzen, Fieber) nehmen mit dem Verlauf der Meditation und eigener, täglicher Meditation Zuhausekomplett ab sodass eine Analgesie mit Ibuprofen abgesetzt werden kann.

Patientin 3 mit metastasierendem Karzinom ist nach mehreren Stunden Meditation wesentlich entängstigt und hat eine erhöhte Akzeptanz für die Erkrankung entwickelt was bis zum erliegen der Patientin beständig geblieben ist.
Dies wurde von der Patientin als Steigerung der Lebensqualität empfunden.

Patientin 4 leidet an einer Angsterkrankung und gibt nach wenigen Meditationen eine Verbesserung der Symptomatik mit einhergehender, erhöhter Lebensqualität und Freiheit von Angst an was reduzieren und späteres absetzen div. Psychopharmaka und Psychotherapie ermöglichte.

Ausblick zur Fragestellung Meditation und Medizin
- Beeinflussung der Lebenserwartung unter Meditation
- Einfluss auf Tumorerkrankungen
- Einfluss auf Autoimmunerkrankungen sowie
- degenerativen Erkrankungen von Hirn und Rückenmark
- schwere und schwerste psychiatrische Erkrankungen

…und viele andere Bereiche werden erforscht.
Gute Ergebnisse sind bereits bei den folgenden Erkrankungen zu verzeichnen:
- Encephalomyelitis disseminata (multiple Sklerose)
- Morbus Parkinson
- chronische Polyarthritis („Rheuma“)
- human immunodeficiency virus (HIV)
- Verbesserung der Lebensqualität bei Tumorerkrankungen
- Depressionen und Angststörungen

Keine wesentlichen Veränderungen wurde, festgestellt bei:
- lower back pain
- Fibromyalgie

Kritik an der Meditationsforschung:
- kleine Fallzahlen
- unterschiedliche Meditationsmethoden; bzw. keine standardisierten Instrumente
- geringe Vernetzung / wenig Austausch unter den einzelnen Instituten, was jedoch im Aufbau ist
- fehlende Mittel und Gelder zur Forschung


Ich empfehle zum Schluss noch brauchbare Literatur:
• Anthony Matthews: Meditation I und II
• Rainer Ott: Meditation für Skeptiker
• Guy Newland: Einführung in die Leerheit
• Sangharakshita: Sehen wie die Dinge sind und buddhistische Meditationspraxis
• Erich Fromm: Haben oder Sein


Die Menschen im Weltenlauf denken, Milarepa ist verrückt.
Milarepa denkt, die Menschen im Weltenlauf sind verrückt.
Das geht ja mal fix ;)
Auf den allerersten Blick keine Lektüre für zwischendurch. Wenn es ok für dich ist, dann kopiere ich mir den Text und lese ihn in den nächsten Tagen ganz in Ruhe.

Bin schon ganz gespannt, was alles darin steht.

Merci, derweil!


allerliebste
******sio Frau
1.139 Beiträge
Vielen Dank LeVisiteur.

... aber mal nicht für zwischendurch geeignet, ich werde mir in den nächsten Tage die Zeit nehmen und deine Arbeit lesen.

Ich freue mich

wow ...
... das finde ich auch sehr beeindruckend.

bin gespannt auf die Lektüre in Ruhe.

herzlich
-jens-
Danke euch...
...für die gestrigen Rückmeldungen!
Diese haben mich motiviert mich gestern Abend + Nacht und heute früh an den Text zu setzen.
Mir ist aufgefallen das durch zügiges schreiben hier und da mal ein Buchstabe fehlt, was mir beim zweiten drüberlesen nicht aufgefallen ist - ich bitte dies zu entschuldigen.
Gerne darf der Text kopiert werden, in MS Word werden das knapp 12 Seiten sein - nehmt euch die Zeit, in der Ruhe liegt die Kraft.

Viel Spaß beim lesen und nachdenken
Linus
Zusatz / Bild
Hier füge ich nun das im Text erwähnte Bild der funktionalen MRT (fMRT) an.

Dieses zeigt die weiße Substanz eines meditierenden im Vergl. zum nicht-meditierenden. Auffällig ist hierbei die deutlich erhöhte Strukturierung und Ordnung der Nervenfasern beim meditierenden.
nun denn...
... !

Dein Text war meine Frühstückslektüre *g*


Und ich kann nur sagen, dass ich nach dem ersten Lesen zumindest die medizinischen Erkenntnisse (die übrigens gar nicht so neu sind) bestätigen kann. Dass Nervenfasern sich neu bündeln, strukturieren und eine enorme Regenerationsfähigkeit haben, ist mir bekannt. Es war spannend zu erfahren, dass dies durch bestimmte Formen der Meditation unterstützt werden kann.

Esotherik und Meditation - ich mag den Begriff der Esotherik auch nicht unbedingt und bemerke ebenfalls, dass Menschen mitunter ablehnend daruf reagieren. Aber auch hier hat sich eine Entwicklung ergeben - genauso wie bei der Meditation. Beide Begriffe sind weitläufiger und umfassender in ihren Definitionen geworden. Die Ursprünge sind zwar im Kern vorhanden, aber Esotherik ist heutzutage keinesfalls nur noch die Lehre der dunklen Künste, oder wie du es genannt hast. Irgendwie sind beides Formen der Bewußtseinserweiterung. Aber ich verstehe, was du mit der Abgrenzung meinst und dass sie dir wichtig ist.

Spannend fand ich auch zu lesen, dass Schultz bereits 1932 mit dem autogenen Training begonnen hat. Wie lange es doch manchmal dauern kann, bis so etwas wie Autogenes Training, Yoga usw. bei Menschen als lebbar, wohltuend und integrativ ankommt *zwinker*

Grundsätzlich ist es so, dass das Interesse an Entspannungs und Achtsamkeits Übungen natürlich zunimmt. Das ist für mich ein ganz logisch nachvollziehbarer Prozess. Wie leben in einer High Speed Welt. Trotz der zahlreichen Kommunikationsmedien, nimmt die Isolierung und Anonymisierung zu. Das Zugehörigkeitsgefühl geht einerseits verloren. Andererseits nimmt der berufliche und geselleschaftliche Druck zu, ständig erreichbar sein zu müssen. Höher, schneller, besser, leistungsfähiger... dass die Menschen unter diesem Druck - den sie sich selber auferlegen - irgendwann zusammen brechen, ist nur eine Frage der Zeit und persönlichen Konstitution. Deshalb nehmen Erkrankungen wie Burn Out, Depressionen, psychovegetatives Erschöpfungssyndrom etc., so rasant zu. Und das bereits im Kindesalter!


Danke, Linus. Das war ein sehr interessanter Bericht. Vieles von dem, was du berichtest, deckt sich mit dem, was ich beruflich erfahre. Ich bin sehr gespannt, wie die Entwicklung weitergeht. Denn dass die Mediation mittlerweile als adäquate Therapiemöglichkeit (unterstützend) in Medizin und Psychologie angekommen ist, steht für mich fest.


Herzlichst
allerliebste
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