Pflicht an Thiasi
Schreibe ein Erlebnis aus Cap d'Agde:
Hinweis: Der Nachfolgende Bericht wurde nach unserem ersten Urlaub in Cap d'Agde 2077 erstellt und im JC(2007-2010) veröffentlicht. Er schildert die Erlebnisse eines unerfahrenen Noch-nicht Swingerpaares, das seinen ersten frivolen Urlaub dort verbringt.
LG Thiasi
7 Tage Cap d’Agde für Anfänger
Januar 2007
Wir sitzen am Sonntag Morgen zu fünft am Frühstückstisch als Thiasi(m) plötzlich sein Kopf hebt und fragend in die Runde schaut. „Wer von euch will dieses Jahr an Pfingsten mit zur Nordsee? Wir haben uns entschlossen, dass ihr dieses Jahr nicht mehr mit uns mitfahren müsst“. Betretenes Schweigen. „Ich will lieber zum Reiterhof“, meldet sich sofort die Jüngste. „Und wir können auch alleine zu Hause bleiben“ fragt ungläubig mein 16-jähriger Sohn nach. „Ihr seid eingeladen mitzufahren aber ihr sollt selbst entscheiden, ob ihr mitfahren wollt“. „Also dann bleib ich da, konstatiert die Älteste nur kurz“. „Ich auch“, bestätigt mein Sohn schnell. Mein Mann schaut in die Runde, dann zu mir und beschließt kurzerhand: „Gut, dann werde ich nur für Thiasi(w) und mich einen Urlaub buchen“.
Nachdem unsere Kinder den Frühstückstisch verlassen haben, schaut mich Thiasi(m) augenzwinkernd an und meint lächelnd: „Dann müssen wir beide ja auch nicht mehr an die Nordsee fahren. Ich kümmere mich drum“. Mit diesen Worten steht mein Mann auf und verschwindet in seinem Büro. Als wir dann schließlich abends vor dem Fernseher Platz nehmen, präsentiert Thiasi(m) stolz das Ergebnis seiner Internet-Recherchen. „Wie wäre es denn, wenn wir statt FKK an der Nordsee unseren FKK Urlaub an der Cote d’Azur verbringen? Statt 600 km sind das etwa 950 km Entfernung einfach und dafür bekommen wir Sonne mit garantierter FKK-Temperatur. Ich habe im Joyclub von einer Anlage in Cap d’Agde gelesen, die müsste eigentlich genau das richtige für uns sein. Ein passendes Appartement habe ich auch schon gefunden. Mach dich doch mal bitte im Internet schlau und sag mir bitte bis Dienstag Bescheid“. Mit diesem Worten notiert er die Adresse einer Homepage auf einen Notizzettel, die ich als Entscheidungshilfe hinzuziehen soll.
FKK in Südfrankreich? Wunderbar! Also gleich am nächsten Tag an den PC gesetzt und nachgelesen. Schweinchenstrand? Melrose Cafe? Abendlicher Dresscode für Damen? Jetzt ist mir alles klar. Da war mein Triebtäter wieder mal aktiv. Aber ist denn das für uns auch wirklich das Richtige? Wir sind ja schließlich keine Swinger und werden wahrscheinlich auch niemals welche werden. In mir kommen Zweifel auf, ob so eine Art von Urlaub für uns wirklich das Richtige ist. Die Berichte in den verschiedenen Foren des JC sind ja alle eindeutig und für unsere Verhältnisse extrem. Als Thiasi(m) am Dienstagabend nach Hause kommt, antworte ich auf seinen fragenden Blick nur knapp: „Du kannst buchen“.
Anreise am Samstag, 5:15 Uhr
Wir wollen gerade in das Auto einsteigen, als unsere Älteste gerade von einer Party heimkehrt und uns noch einen schönen Urlaub wünscht. „Tschüss dann“ ruft Thiasi(m) und startet den Wagen. „Ich habe Cap d’Agde schon als Ziel in die Car-Navigation eingegeben“. Wir fahren los und überqueren den Rhein bei Mühlhausen, als kurz nach der Grenze die Navigation mit freundlicher Stimme uns von der Autobahn runterholen will. “Hier ist doch kein Stau und Richtung Lyon geht es geradeaus! Was soll das? Ich fahr einfach weiter.“ Kurzzeitig verstummt die Stimme, um jedoch rechtzeitig vor der nächsten Ausfahrt anzukündigen: „Die nächste Ausfahrt bitte recht abbiegen!“ Für Sekunden schaut mich Thiasi(m) sprachlos an. Dann schlägt er sich mit dem Handrücken auf die Stirn und konstatiert: „Ich habe die Option Nur Mautfreie Straßen nicht deaktiviert.“ Natürlich verlangt die japanische Navigation aus Gründen der Fahrtsicherheit, dass zur Deaktivierung dieser Option das Fahrzeug stehen muss. Danach geht es aber bis auf einen einstündigen Stau problemlos nach Cap d’Agde, das wir gegen 17:30 erreichen. Wir fahren zum Schrankenbereich vor und parken kurz, um die fällige Schrankengebühr an der Kasse zu zahlen. Für eine Woche Schrankendurchlass bezahlt Thiasi(m) 9 Euro und wir fahren in das Gelände des Centre Naturism hinein zum Büro des Reiseveranstalters. Dort wird Bettwäsche, Schlüssel und etwas Infomaterial ausgehändigt und im Gegenzug gleich die fällige Kurtaxe von knapp 20 Euro kassiert. Nach detektivischer Suche nach der richtigen Parkplatznummer, die letztendlich nur mit kaum lesbarer Farbe auf den Boden geschmiert ist, macht sich Thiasi(m) auf die Suche nach dem Appartement. Ich sitze solange im Wagen und lasse den ersten Eindruck der Anlage auf mich wirken. Mein Urteil ist hart aber fair: Bausünde der frühen Siebziger, die ihre besten Tage schon hinter sich hat und nun als Instandhaltungs-Dauerbaustelle den Einwohnern Agdes den Lebensunterhalt sichert.
Schließlich kommt auch Thiasi(m) aber an seinem Gesicht merke ich gleich, dass etwas nicht stimmt. „Thiasi(w), ich muss mich bei dir entschuldigen. Irgendwie habe ich die Suche nach der Unterkunft wohl etwas vernachlässigt und ein Loch hier gebucht, das unserem Standard nicht entspricht“. Das stimmt mich nun schon sehr nachdenklich, denn bisher hat Thiasi(m) gerade bei der Beschaffung von Übernachtungsmöglichkeiten oftmals sein Talent bewiesen. Aber wir sind ja schon 25 Jahre zusammen und haben schon einiges gemeinsam überstanden. Also erteile ich Absolution und wir begeben uns zum „Loch“, das durch seine einfache Architektur, die wohl dem Garagen und Containerbau entlehnt ist, besticht. „Wo ist denn das Bett?“, drehe ich mich hilfesuchend zu Thiasi(m) um. Der holt nur die zusammengefaltete Buchungsbestätigung hervor und liest die entsprechende Passage vor: „… mit Bett oder Schlafcouch…“ Das hätte ich wohl besser durchlesen sollen“, meint er verlegen. Ungläubig starre ich auf das komfortable Dreisitzer-Sofa, das für eine Woche unsere Schlaf und Liebesstatt sein soll. Inzwischen hat sich nicht nur die Stimmung sondern auch das Wetter verschlechtert, denn es beginnt zu regnen. Und von wegen Nudistenanlage. Die laufen ja alle im Ostfriesen-Nerz herum. Kein Wunder, denn bei frischen 18 Grad läuft man ja Gefahr, sich Frostbeulen zu holen. Aber immerhin hat unser Appartement eine Klimaanlage, die sich auch als Heizung nutzen läst aber sogleich wieder abgestellt wird, weil der Nachbar sich zu Recht über den Lärm beschwert. Wir richten uns so gut es die Umstände zulassen ein und beschließen, vor dem Abendessen noch einen kleinen Rundgang in der Anlage zu machen, um den nächstgelegenen Bäcker zu finden. Da der Tag für uns schon sehr lange ist, gehen wir entsprechend früh in die Klappcouch.
Pfingstsonntag
Der Himmel ist bewölkt und die Temperaturen sind frisch. Meine Stimmung ist klasse. Ich, der normalerweise im Urlaub frühestens nach einer Woche aufs Klo kann, hatte gleich nach dem Aufstehen ein zweipfündiges Erfolgserlebnis. Die Sensation schlechthin. Und geschlafen habe ich wie ein Gott. Besser jedenfalls als in unseren sündhaft teuren Matratzen zuhause. Während ich das Frühstück bereite, wacht Thiasi(m) auf. „Du Thiasi(w), ich habe auf dem Teil besser geschlafen als bei uns zuhause“! Gedanklich bitten wir beide die Schlafcouch um Verzeihung. Während des Frühstückes reißt der Himmel auf, die Sonne bricht durch, die Temperatur steigt und somit auch unserer Stimmung. Jetzt zum Schweinchenstrand. Wir packen unsere Strandutensilien und begeben uns, allerdings wegen des starken Windes mit T-Shirt bekleidet, in Richtung Strand. Gleich links, ca. 1km von den Wohnsilos entfernt finden wir auch gleich die Stelle, an dem sich tolerante Paare aufhalten sollen. Wir bauen unsere Strandmuschel auf und cremen uns mit Sonnschutz ein. Kurz darauf sieht man uns als mit feinem Sand paniertes Schnitzel in der Sonne liegen. Ich schaue mich um und bemerke zwei Paare ca. 7 m neben uns liegen. Eine der Frauen cremt, streichelt oder massiert die andere Frau während die Hände der beiden Herren ebenfalls die am Boden liegende Dame abtasten. Ich beschließe, den Sachverhalt durch genaue Beobachtung aufzuklären. Was nicht lange dauert, da sich die aktive Frau beginnt, mit dem Mund den Busen zu küssen. Eincremen scheidet sofort aus als ich sehe, wie mehrere Finger in der Muschi der Frau verschwinden. Sogleich sammeln sich mehrere Paare und noch mehr Einzelherren im Abstand von 2-5 m um die Vierergruppe und ich bekomme Probleme, dem weiteren Verlauf der Aktion zu folgen. Als sich die Spannung durch einen kurzen Orgasmus löst und die Frauen sich abschließend mit einem Kuss gegenseitig bedanken, löst sich sogleich die Gruppe der Zuschauer auf. Insbesondere die Einzelherren hatten während des Zuschauens an ihrem besten Freund gearbeitet und nicht wenige gingen stolz mit erigiertem Glied zurück auf ihren Platz. Schnell durfte ich auch feststellen, dass gerade die Einzelherren ständig auf der Suche nach einem lohnenden Objekt ihren Platz wechselten. Jedenfalls dauert es nicht lange, bis sich einer dieser Herrn direkt vor mir niederlässt, so dass er einen direkten Einblick in meinen Schritt hat. Ungeniert stiert er mich und meine blanke Schnecke an und beginnt auch sofort mit einer Eigenmassage, die eine beachtliche Latte zur Folge hat. Gott sei Dank habe ich mir zuvor eine blickdichte Sonnenbrille zugelegt, so dass von außen nicht erkennbar ist, ob ich nun in der Sonne döse oder auf die Latte starre. Ansonsten reagiere ich darauf wie alle anderen Frauen auch: Gar nicht. Nun wird es immer wärmer und der Sand auf der Haut ist unangenehm. Also beschließe ich, ein Bad im Meer zu nehmen. Als Nordsee-erfahrene FKK’lerin können mir die 16 Grad Wassertemperatur nichts anhaben. Als ich zurückkomme, macht mich Thiasi(m) auf das französische Paar aufmerksam, das direkt vor uns liegt. „Der flüstert immer seiner Frau was ins Ohr und danach wechselt sie die Lage so, dass ich direkt in ihre Muschi sehen kann. Bedank dich doch mal und zeige dem Herrn auch mal was“. Ich schaue also zu dem etwa gleichaltrigen Paar und lege mich zunächst in die Sonne. Aber aufgrund der zahlreich lauernden Einzelherren bringe ich es nicht fertig, dem nachzukommen. Gegen 16:30 Uhr wird die Menschenmasse irgendwie unruhig. Irgendetwas liegt in der Luft. Immer häufiger bilden sich Menschentrauben dort, wo überwiegend die Damen den Herren den Druck nehmen, indem munter drauflos geblasen wird oder per Handmassage ein spritziger Abgang bereitet wird. Dann leert sich schlagartig der Strand.
Kaum in der Unterkunft angekommen, zieht sich der Himmel zu und die Temperatur sinkt spürbar. Ich stelle fest, dass ich beim Packen die Kleidung nicht für so niedere Temperaturen bedacht habe. „Wenn ich jetzt meinen Karo-Mini mit nix drunter anziehe, hole ich mir noch was“ und greife trotzig zum knielangen Jeansrock und der Strumpfhose. „Kann ich verstehen“ sagt Thiasi(m), der an der Veranda steht und sogleich feststellt: „Jetzt fängt es auch noch an zu regnen“.
Wir gehen diesmal in ein Fisch-Restaurant im Heliopolis-Gebäude. Die Abendgardarobe dort ist zunächst unauffällig, so dass ich wegen meines Jeansrocks kein schlechtes Gewissen haben muss. Gegen 22:00 Uhr begeben wir uns in Richtung Melrose Cafe. Der Regen hat inzwischen zugenommen und es ist sehr frisch.
Pfingstmontag
Heute morgen ist der Himmel bedeckt und die Temperatur sehr frisch. Wir frühstücken lange und entschließen wir uns erst als die Wolkendecke aufbricht, zum Strand zu gehen. Der Wind ist sehr stark und wir müssen unsere Strandmuschel unmittelbar am Rande der Sanddünen aufbauen, die durch einen Schutzzaun gegen Verwehungen geschützt sind. wird. Zunächst sind wir alleine, denn offensichtlich denkt an einem solchen Tag kein Mensch daran, baden zu gehen. Wir alleine am Schweinchenstrand? Von wegen. Kaum liegen wir vor unserer Muschel, treffen sukzessive Einzelherren ein, die sich allesamt direkt vor meinen Füssen niederlassen, da ich ja die einzige Frau am Strand bin. Ich behalte die Strategie bei, mir nichts anmerken zu lassen. Ausgerechnet wir Anfänger sehen uns plötzlich in der Situation, das konzentrierte Interesse aller Anwesenden auf uns oder genauer gesagt auf mich zu ziehen. So war das eigentlich nicht gedacht, wollten wir doch selbst eigentlich nur in der anonymen Masse dem Treiben zuschauen. Da die Herren sehr mit sich selbst beschäftigt sind, ist ihnen die Freude an meiner Anwesenheit sehr deutlich anzusehen. Ich mache mir den Spaß, meine Sitzposition dem Verlauf der Sonne nach zu verändern. Dezent aber sofort wechseln die Herren ihre Handtuchposition um wieder den optimalen Blick zu erhalten. Dieses Spiel hält bis gegen Nachmittag an und ich frage mich langsam, wie die Herren es schaffen, über so einen langen Zeitraum ihre Begeisterung an mir aufrecht zu halten. Als wir Anzeichen machen, aufzubrechen, fangen drei Herren an, vor sich eine kleine Mulde im Sand zu graben, um es anschließend dem biblischen König Onan gleichzutun.
Abends begeben wir uns ins Heliopolis und essen dort im leckeren Fisch. Aufgrund der niederen Temperaturen sind praktisch alle Gäste hier normal gekleidet. Natürlich beginnt es auch gleich wieder zu regnen und unser Gespräch dreht sich nur darum, was wir machen können, wenn das Wetter so bleibt oder schlechter wird. Nochmals die einzige Frau am Strand will ich nicht mehr sein.
Dienstag
Hurra, die Sonne scheint und am Schweinchenstrand haben sich auch gleich wieder eine Gruppe von Paaren und natürlich Einzelherren eingefunden. Wir legen uns neben ein gleichaltriges Paar und genießen die Sonne in vollen Zügen. Das Strandprogramm wiederholt sich und gegen 16:30 Uhr kommt wie auf Kommando das bereits bekannte Finale in Gang. Überwiegend sind die Frauen der Paare im Einsatz, die unter genauer Beobachtung der umstehenden Zuschauer ihren Mann bis zum spritzigen Ende verwöhnen. Da wir ja das Strandleben nun ausreichend kennen gelernt haben beschließen wir, dem abendlichen Treiben etwas mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Beim Essen im Mississippi fällt mir das gegenüberliegende Jonnie Wokkers auf, das sehr gut besucht ist und in dem gute Stimmung zu sein scheint. Wir versuchen nach dem Essen in der kleinen Kneipe einen Platz zu bekommen, was aber schlichtweg wegen Überfüllung an diesem Karaoke-Abend nicht möglich ist. Also schlendern wir in Richtung Melrose Cafe. Aufgrund der angenehmeren Temperaturen fällt uns sofort auf, dass die Kleidung der Frauen jetzt sehr knapp bemessen ist. Selbst bis weit in die 60er trägt sie einen superkurzen Mini, meist halterlose Strümpfe und sonst nichts. Gegen 22:00 Uhr beginnt so allmählich der Betrieb im Melrose, das sich nur langsam füllt. In Anbetracht der Tatsache, dass die Kapazitäten im Naturistenbereich über Pfingsten nur etwa zu 20% ausgelastet sind , kann man sich aber leicht vorstellen, was in der Hauptsaison hier abgeht. Jetzt, unter der Woche, ist hier jedoch nur mittelprächtige Stimmung und auch alle Versuche des DJ, die allseits gerühmte Melrose-Stimmung zu entfachen, scheitern. Als wir in unser Appartement zurückkehren, kommen wir an den diversen Diskotheken und Clubs vorbei, die gerade soeben geöffnet haben. Wir sehen unseren Beschluss, keinen dieser Clubs zu besuchen, als richtig bestätigt. Allenfalls als größere Gruppe könnte man in den großzügigen Räumlichkeiten seinen Spaß haben. Andernfalls läuft man Gefahr, den Abend zu zweit und alleine in einer Ecke zu verbringen.
Mittwoch
Noch ein Schweinchentag. Wir genießen die Sonne in vollen Zügen. Am Strand das gewohnte Bild. Diesmal zieht eine dunkelhäutige Schönheit die Aufmerksamkeit auf sich. Sie war als Einzelfrau zum Schweinchenstrand gekommen und hatte sofort die Aufmerksamkeit der Herren auf sich gezogen. Offensichtlich war sie der Aufforderung eines der Herren, ihn mit Sonnenöl einzureiben, nachgekommen. Logischerweise konzentrierte sich die Ölung auf die sensitiven Stellen des Herrn. Sofort waren die zwei umringt und die aufmerksamen Zuschauer betrachteten das Geschehen, wobei insbesondere die Herren gleiches an sich taten. Als der Gute letztendlich seinen Abgang hatte, wollten die Zuschauer schon wieder an ihre Plätze, als die Dame ohne zu Zögern sich des nächsten Herren bediente. Das war natürlich für die anwesenden Einzelherren ein gefundenes Fressen und so hatte auch die Frau trotz mehrfacher Wiederholung viel Spaß.
Abends hatten wir uns vorgenommen, im Jonnie Wokkers unseren Cocktail zu nehmen. Wir fanden an der Bar Platz und stellten sofort im Vergleich zum sehr viel grösseren Melrose fest, dass es hier sehr viel mehr Möglichkeiten zur Kommunikation gab. Im Lokal befand sich eine größere Gruppe unseren Alters aus Deutschland, die wesentlich zur Stimmung beigetragen haben. Die Stimmung war ausgelassen und als Höhepunkt gab es eine Einlage der besonderen Art: Einige Herren legten sich mit dem Rücken auf den Boden und die Damen tanzten im Grätsch-Schritt über die Herren hinweg.
Donnerstag
Regen. Also muss unser Notplan ran, den wir uns vor drei Tagen ausgedacht haben. Wir setzen uns ins Auto und statten zunächst den Ort Le Cap d’Agde einen Besuch ab. Wir finden einen typischen Urlaubsort mit riesigem Yachthafen vor. Rund um den Hafen, der per Brücke auch mehrere Inseln mit dem Festland verbindet, sind die Ferienwohnungen bis fast zum Wasser hin gebaut und mit den zugehörigen Ankerplätzen bestückt. Die Hafenpromenade lädt ein zum Shopping und die zahlreichen Restaurants bieten die bekannt gute Küche des Landes. Glückerlicherweise hat es endlich aufgehört zu Regnen und wir erwandern den äußersten Zipfel der Hafeneinfahrt. Abschließend kehren wir zum Wagen zurück und fahren weiter nach Agde. Hier statten wir der malerischen Altstadt ein Besuch ab.
Wir kehren erst gegen Abend wieder zur Village Naturisme zurück. Das Wetter verschlechtert sich wieder und lässt uns für unseren letzten Tag wenig Hoffnung auf Sonne. Diesmal haben wir uns für einen Cocktail-Abend im Melrose Cafe entschieden. Ich bestelle mir eine Pina Colada und wir begutachten gemeinsam das Publikum, das an uns vorbeiflaniert. Über Pfingsten scheinen tatsächlich keine Urlauber unter 30 Jahren hier zu sein. Das Durchschnittsalter beträgt im Melrose Cafe geschätzte 45 und entspricht genau unserer Altersklasse. Teenies gibt es keine. Jetzt, wo es so langsam dem Wochenende zugeht, scheint auch wieder mehr Betrieb zu herrschen. Die Stimmung erscheint jedenfalls besser als in den Vortagen und tatsächlich schwingen sich nacheinander drei Damen auf den Tresen und legen einen Striptease hin, wobei eigentlich nur von einer Entblößung der Brüste gesprochen werden kann, da aufgrund der Rocklänge ohnehin alle Zuschauer schon die besten Einsichten auf die blanken Muschis haben.
Freitag
Gott sei Dank hat der Wettergott ein Einsehen mit uns und beschert uns zum Abschied einen Sonnentag, den wir nochmals in vollen Zügen genießen. Wir sind beide zur Ansicht gelangt, dass eine Woche Cap d’Agde eindeutig zu wenig ist und dass ein Urlaub hier mindestens 14 Tage dauern sollte. An des Strandleben hier haben wir uns bereits gewöhnt. Nirgendwo sonst haben wir so offene, ungezwungene und tolerante Menschen getroffen. Die Einzelherren waren zahlreich vertreten, haben sich aber nicht aufdringlich verhalten. Am heutigen Tag konzentriert sich die Aufmerksamkeit auf ein Paar. Thiasi(m) tippt auf Chef und Sekretärin, da der ca. 65 jährige Mann in Begleitung einer zwanzigjährigen Schönheit ist. Kurz nachdem sie Platz genommen haben, beginnt der Mann sie einzuölen, wobei er sich gerade für den Bereich Bauchnaben bis Oberschenkel viel Zeit nimmt. Sie erleichtert ihm das Einölen, indem sie ihre Schenkel fast zum Spagat spreizt. Bei solchen Aussichten scharen sich die Herren mehrreihig um die Zwei. Ich habe den Eindruck, dass ihm die gierigen Blicke der Umstehenden fast mehr Spaß macht als ihr. Als wir dann im Mississippi zum letzten Mal Muscheln bestellen, will der Zufall es, dass die beiden an unserem Tisch Platz nehmen. Sie trägt ein kurzes Minikleid, das vorne geknöpft ist. Kurz nachdem die beiden ihre Bestellung aufgegeben haben, knöpft sie ihr Kleid vollständig auf und hängt es wie eine Jacke über die Stuhllehne. Sie sitzt nun nackt und nur mit einer Halskette bekleidet schräg vor Thiasi(m). Jetzt muss die Gute auch noch auf die Toilette. Das macht sie so elegant, dass das gesamte Lokal ihren Edelstein-bestückten Clitring bewundern kann. Das bewundernde Gemurmel rund um uns zeugt davon, dass das gesamte Lokal die Aufmerksamkeit auf ein Ziel fokussiert hat.
Samstag, Rückreise.
Leider ist der Urlaub schon vorbei und wir müssen aus Cap d’Agde Abschied nehmen.